Wracks am Elbstrand zwischen Falkenstein und Wittenbergen

Verkehrsgeschichte - Wasserwege, Häfen und zugehörige Bauwerke
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Eisenbahnfreund
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Beitrag von Eisenbahnfreund » 19.10.2003 22:26

hmm...
ich war neulich Morgen dort mal fotografieren, aber mir ist nichts aufgefallen...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Eisenbahnfreund am 20.10.2003 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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master
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Beitrag von master » 20.10.2003 13:04

>Da ist am Wasser einHolzgebilde was auf den ersten
Holzgebilde was auf den ersten Blick ein >wenig nach Wellenbrecher aussieht, allerdings ist da drinnen >etwas rinnenartiges.... und auserdem ist da nur ein paar Meter >weiter noch so was ähnliches. Hat es hier vielleicht auch mal >einen Anleger gegeben oder sowat?

Wellenbrecher,mit sicherheit nicht.
Wo sollen die wellen herkommen.
Die elbe ist an dieser stelle zu schmal,keine anlaufflaeche fuer den wind um wellen aufzubauen.
Schifffahrt,kurz vor dem liegeplatz,zu geringe geschwindigkeit.

Anders sah die sache vor einigen jahren am stadersand aus.
Flut,containerschiff,etwas zu schnell.
Wellen ueber ufer.
Die anwesenden leute und die fritten-buden wurden durchgespuelt.
Es gab einige verletzte.

Ich denke bei den holzgebilden handelt es sich um reste von slipanlagen oder sicherungen fuer rohreinleitungen(stadtentwaesserung).

hier noch ein link zu elbe,flut und ebbe

http://www.hamburg.baw.de/projekte/elbe/index-de.htm

mfg
thomas

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Beitrag von Eisenbahnfreund » 20.10.2003 18:23

master hat geschrieben:Anders sah die sache vor einigen jahren am stadersand aus.
Flut,containerschiff,etwas zu schnell.
Wellen ueber ufer.
Die anwesenden leute und die fritten-buden wurden durchgespuelt.
Es gab einige verletzte.
Das war am Anleger "Lühe". Zwar spielt die Geschwindigkeit eine Rolle, aber die modernen Schiffe haben eine strömungsgünstige Rumpfform, die auch einen ordentlichen Schwell erzeugt. Zudem kommt bei den Feedern - das sind die kleinen Containerschiffe, die den Zubringerverkehr besorgen - hinzu das sie nicht immer einwandfrei getrimmt sind. Hinten tief und vorne hoch, wie ein Rennboot; das sorgt auch für Schwell.
MfG
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master
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Beitrag von master » 20.10.2003 22:09

asche und schwell auf mein haupt.
es war natuerlich luehe.

es war kein feeder.
denke es war einer aus der pan max klasse von evergreen oder
hapag-loyd.

wenn du noch einige euros uebrig hast wird dir hier gerne weiter geholfen.

http://www.norddeutsche.de/035AE83EE7D5 ... AA73AF.asp


mfg
thomas

TomRiddle

Beitrag von TomRiddle » 21.10.2003 14:29

Moin,

die Teile von denen hier jetzt geredet wird sind Buhnen. Sie sollen verhindern, daß das Ufer allzusehr abgebaut wird, bzw den an andere Stelle "mitgenommenen" Sand hier wieder auffangen. In der Nordsee wird so auch sehr effektiv "Land gewonnen" indem man im Deichvorland solche Lahnungen aufbaut.

So sind auch diversen Köge enstanden (Doppelte Deichlinien." Das Vorland hatte sich so weit vergrößert und entsalzt, daß man es eindeichen konnte.

Gruß

TR

master
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Beitrag von master » 21.10.2003 19:49

Moin,

die Teile von denen hier jetzt geredet wird sind Buhnen. Sie sollen verhindern, daß das Ufer allzusehr abgebaut wird, bzw den an andere Stelle "mitgenommenen" Sand hier wieder auffangen. In der Nordsee wird so auch sehr effektiv "Land gewonnen" indem man im Deichvorland solche Lahnungen aufbaut.

So sind auch diversen Köge enstanden (Doppelte Deichlinien." Das Vorland hatte sich so weit vergrößert und entsalzt, daß man es eindeichen konnte.


Alles schoen und gut.
Fuer die nordsee zutreffend.
An der elbe will niemand land gewinnen.
Hier geht es nur darum das fahrwasser auf tiefe zu halten.
Die buhnen dienen dazu den strom einzuengen um durch eine hoehere stroemungsgeschwindigkeit die ablagerung von sedimenten zu verhindern.

An der versandung sind wirtschaftlich schon glueckstadt und freiburg i.h. gescheitert.
Die freiburger haben dann noch die steine fuer die hamburger speichstadt geliefert.

Mit freundlichen Grüßen
thomas

master
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Beitrag von master » 22.10.2003 13:34

eine kleine ergaenzung.

weiter oben im thread gibt es ein bild von einem buhnenkopf.
das darauf befindliche seezeichen gibt es in vier ausfuehrungen.
die zeichen sollen die schifffahrt auf gefahrenstellen(untiefen) hinweisen.

beide spitzen der kegel nach oben gerichtet:seezeichen liegt im norden der gefahrenstelle.

beide spitzen der kegel gegeneinander gerichtet:seezeichen liegt im osten der gefahrenstelle.

beide spitzen der kegel nach unten gerichtet:seezeichen liegt im sueden der gefahrenstelle.

beide spitzen der kegel zueinander gerichtet:seezeichen liegt im westen der gefahrnstelle.

mfg
thomas

Gast

Re: Wracks am Elbstrand zwischen Falkenstein und Wittenberge

Beitrag von Gast » 31.05.2006 04:33

Weiß jemand von euch was das für Schiffe waren, oder wofür der Anleger benutzt wurde? Und warum sind die da noch und wurden nie geborgen? :?:
Moin,

über das Heck des Binnenmotorschiffes "Uwe" wurde ja schon korrekt informiert. Zum hölzernen Wrack kann ich folgende Infos beitragen:

Es handelt sich um die Reste des ehemaligen finnischen Viermastschoners "Polstjernan", der durch Einbau eines Einzylinderglühkopfmotors, Schwungrads, Schraubenwelle etc. zu einem Motorsegler wurde. Das Schiff lief mit einer Ladung Kistenholz gen England, als am 20.10.1926 im heutigen Nord-Ostsee-Kanal die Maschine explodierte! Das brennende Schiff wurde zunächst in die Elbmündung geschleppt und dort später nach Auftragsvergabe vom Taucher- und Bergungsunternehmen Harmstorf gelöscht und abgeschleppt. Die "Polstjernan" liegt nun seit dem 27.10.1926 - damals noch als bemastetes Frachtschiff erkennbar - am Falkensteiner Ufer.
Das Wrack wurde zunächst mit Steinen beschwert und dient bis heute als Wellenbrecher. 1947 wurde noch Ubootschrott im Bereich der noch vorhandenen Maschine und Welle abgelagert.

Beide Wracks sind auf Google Earth sehr gut zu erkennen! Zudem ist der ehemalige Ponton des Anlegers Harmstorf zu identifizieren.

Quelle: Klönschnack, 2. Sonderheft 2000

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Beitrag von master » 01.06.2006 21:57

Hallo,

ich ging bisher davon aus das es sich bei dem Ponton um einen aufgegebenen Anleger des HADAG-Niederelbdienstes handelt.

War es ein Werks- Betriebsanleger von Harmstorf, der der Oeffentlichkeit nicht zugaenglich war?

Thomas

Gast

Beitrag von Gast » 02.06.2006 01:41

master hat geschrieben:Hallo,

ich ging bisher davon aus das es sich bei dem Ponton um einen aufgegebenen Anleger des HADAG-Niederelbdienstes handelt.

War es ein Werks- Betriebsanleger von Harmstorf, der der Oeffentlichkeit nicht zugaenglich war?

Thomas
Moin Thomas,

dass es sich bei dem erhaltenen Pontonrest um einen alten Anleger des HADAG-Niederelbdienstes handelt, vermute ich auch, schließlich ähnelt er noch heute üblichen Pontons und lässt nicht an Vorgängerbauten des späten 19. Jh. denken. „Anleger Harmstorf“ ist für mich ein gebräuchlicher Name aus Erzählungen meines Großvaters und dient keiner Datierung oder Zuweisung.

Allerdings muss man sich an die geschäftstüchtigen Harmstorfs erinnern, die sicherlich Begründer eines Anlegers waren. Hierzu ein Zitat aus der Welt am Sonntag vom 22.01.2006:

„Am Ende des Blankeneser Strandweges, da, wo heute bei Ebbe noch das Gerippe des ausgeschlachteten Seglers "Postjernan" zu sehen ist, hatten die Harmstorfs ihren Taucherbetrieb. Daneben besaßen sie seit 1882 das "Hotel zum Taucher", später "Hotel zum Falkenthal". Es gehörte zu Hamburgs beliebtesten Ausflugslokalen. Am Wochenende gab es hier Konzerte und Brillantfeuerwerk, Kinovorführungen und Auftritte der Luftakrobatin "Elvira von der Peute". Aber die Gäste hielten erst die Luft an, wenn Familienoberhaupt Friedrich Matthias Harmstorf in einem großen Wasserbassin tauchte und unter Wasser eine Flasche Bier lenzte.“

Ich hatte mal gelesen, dass das Gros der Besucher per Dampfer aus Hamburg „anreiste“ und über den eigenen Anleger direkt zu Harmstorfs Unternehmen gelangte. Eine frühe Postkarte mag einen Eindruck vom damaligen Anleger vermitteln. Link:

http://www.heimatsammlung.de/topo_unter ... rg_634.jpg

Ob Harmstorf nach Aufgabe des Publikumsbetriebs weiter einen Werksanleger betrieb, kann ich nicht beantworten - aber vermuten. Schließlich wird die Firma ihre Betriebsschiffe/-Boote ja irgendwo vertäut haben müssen, so lange noch am Falkensteiner Ufer abgewrackt wurde (Das Ende des Bergungsbetriebs geht zeitlich annähernd Hand in Hand mit dem Schicksal der „Uwe“).

Eine Darstellung aller ehemaligen Anleger von den Landungsbrücken stromab wäre sicherlich mal interessant…

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