Raketenstellung, zw. Herongen - Grefrath

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
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fulbrich
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Beitrag von fulbrich » 22.03.2006 09:20

Nördlich im Wald hinter der Radarstellung fand ich Gräben im Wald, die am Zaun anfingen. Es sah für mich so aus, als ob hier etwas ausgegraben wurde, zumal der Graben rechtwinkelig abbog.
Was könnte sich hier wohl befunden haben ?
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 22.03.2006 12:53

Moin!

Die Gräben könnten von ausgegrabenen Kabeln herrühren - aber das kann schon sehr lange her sein. Ich könnte mir vorstellen, daß an derselben Stelle schon im 2.Wk eine Fernmelde- oder sogar Funkmess-Einrichtung stand ...

Mike
Zuletzt geändert von MikeG am 22.03.2006 21:56, insgesamt 1-mal geändert.

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 22.03.2006 18:45

Hi Mike,

Funmess? ;)

Funkmeß-Einrichtungen gab es in der grenznahen Gegend schon, ob an dieser Stelle, kann ich nicht sagen.
Diese Position wäre für gewisse Arten von Funkgeräten durchaus interessant gewesen. Ich denke da insbesondere an eine FuMB-Stelle, allein wegen der exponierten Lage.

Ansonsten gab es aber nachweislich - nach Aktenlage - eine Freya-Stellung in Natt, zwischen Kaldenkirchen und Breyell.

Hierzu habe ich allerdings außer in mir vorliegenden militärischen Dokumenten leider noch keine ortsgeschichtlichen Hinweise finden können. Vielleicht kann man hierzu ja doch noch etwas herausfinden. :)

Eine großes Dankeschön mal wieder an Fulbrich für die eindrucksvollen Bilder. :thumbup:

Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

gildor8879

Re: Heitzerend - Radarführung BCA für Nikestellung

Beitrag von gildor8879 » 06.08.2006 22:20

fulbrich hat geschrieben:http://www.goyellow.de/map?lat=51.33405 ... &z=17&mt=1

Das Gelände wird zur zeit vom Bauer und Autoschraubern genutzt... und es weiden Schafe drauf.
Hallo zusammen!
Ich habe mich soeben hier angemeldet und mit Interesse diesen Thread gelesen. Ich wohne seit einem Jahr ebenfalls in Vinkrath. Wenn ich richtig liege, ist einer der "Autoschrauber" ein guter Kumpel von mir. Vielleicht könnte ich nen Fototermin organisieren. Bei Interesse meldet Euch bitte.

gildor8879

Beitrag von gildor8879 » 10.10.2006 11:23

fulbrich hat geschrieben:Nördlich im Wald hinter der Radarstellung fand ich Gräben im Wald, die am Zaun anfingen. Es sah für mich so aus, als ob hier etwas ausgegraben wurde, zumal der Graben rechtwinkelig abbog.
Was könnte sich hier wohl befunden haben ?
Hallo zusammen,
ich habe gestern auf dem Gelände Fotos gemacht, die ich demnächst auch hier einstellen werde. Es finden sich noch Reste diverser Bebauung, unter anderem wohl auch eine Fahrzeug-Halle. Das war mir nach diverser Lektüre der einschlägigen Beschreibungen dann doch etwas seltsam vorgekommen.
Die Gräben im Wald habe ich in anderem Zusammenhang auch besichtigt. @Fulbrich: wobei wohl...
Hatte eine eventuelle Nutzung im WKII ggf. etwas mit Dem Flugplatz Venlo-Herongen zu tun? Fulbrich hat doch Connections zum dortigen Verein. Haben die Infos darüber?
Ansonsten könnten dort evtl. Schützengräben zum Sichern der ANlage angelegt worden sein? Ergibt sowas Sinn?

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 10.10.2006 11:58

Rick hat geschrieben:Hallo Mike,
korrigiere ja nur ungern die Autoritäten, aber die Zweitrolle der nuklearen NIKE (nicht alle waren nuklear) war tatsächlich Boden-Boden. Und angeblich ziemlich zielgenau.
Gruß
Rick
P.S. Hinsbeck war Stellung 4-50, soweit ich weiß.
Tatsächlich waren beide Einsatzarten möglich. Ursprünglich war der Einsatz der nuklearen Gefechtsköpfe gegen hochfliegende Bomberströme vorgesehen.
Als zweite nukleare Einsatzmöglichkeit gab es dann noch die niedrige Luftdetonation: Hier wurde (und musste) ein Detonationspunkt in ganz niedriger Höhe ausgewählt werden. Das war durch die Kommandolenkung des FK erforderlich, es musste also immer quasi Sichtverbindung zwischen Kommandogerät-Sender und Fk bestehen, denn bei Abreißen der Verbindung sprengte sich der GK selbst.

Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten sind in der Abteilung "Flugabwehrsysteme" der Sonderausstellung "50 Jahre Luftwaffe" des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr in Berlin-Gatow ausführlich und übersichtlich dargestellt.

MfG
Zf :holy:

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derlub
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Beitrag von derlub » 10.10.2006 12:34

zulufox hat geschrieben: Als zweite nukleare Einsatzmöglichkeit gab es dann noch die niedrige Luftdetonation: Hier wurde (und musste) ein Detonationspunkt in ganz niedriger Höhe ausgewählt werden.
Betrachtet man den Standort der Nike-Stellungen im westlichen Nike-Gürtel und die Reichweite der Rakete von ca. 140 km so wird klar, dass man westdeutsches Territorium nuklear bombardiert hätte um den Vormarsch des Gegners zu stoppen.
Eigentlich Wahnsinn...

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 10.10.2006 13:45

Moin,
Hatte eine eventuelle Nutzung im WKII ggf. etwas mit Dem Flugplatz Venlo-Herongen zu tun? Fulbrich hat doch Connections zum dortigen Verein. Haben die Infos darüber?
Ansonsten könnten dort evtl. Schützengräben zum Sichern der ANlage angelegt worden sein? Ergibt sowas Sinn?
Sollte dies so sein, könnte Marcel sicherlich eine Bestätigung geben oder ein Veto aussprechen.

Der Gedanke "Zusammenhang mit dem Fliegerhorst Venlo" gefällt mir zwar auch, aber ich halte es für weniger wahrscheinlich, daß diese Laufgräben tatsächlich in Zusammenhang mit dem Fliegerhorst gestanden haben.

Da es sich aber um eine recht exponierte Lage handelt, die Gräben zudem recht erodiert wirken, kommen für mich - sollte es nicht doch in Verbindung mit dem IFC gestanden haben - an sich zwei andere Möglichkeiten in Frage:

1. Könnte dort oben auf der Erhebung mit diesem wunderbaren Rundumblick nicht ggf. eine Flugwache "Hinsbeck" eingesetzt gewesen sein?

2. Im Bereich östlich der Landesgrenze gab es ja bekanntermaßen diverse Vorkehrungen, um die Alliierten "aufzuhalten". Möglicherweise wären diese Reste dann von einer an dieser Stelle mal eingesetzen Einheit, welcher Truppengattung auch immer.

Grüße, Eric
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gildor8879

Beitrag von gildor8879 » 10.10.2006 14:29

Mahlzeit,
meine Vermutung zielte auch eher auf die Sicherung der Radarführung, also neuere Verwendung. Wäre ja auch denkbar. Vielleicht aber auch einfach nur zu Übungszwecken durch die hier stationierte 9.MW(Bel) angelegt.

gildor8879

Beitrag von gildor8879 » 10.10.2006 14:37

EricZ hat geschrieben:

2. Im Bereich östlich der Landesgrenze gab es ja bekanntermaßen diverse Vorkehrungen, um die Alliierten "aufzuhalten". Möglicherweise wären diese Reste dann von einer an dieser Stelle mal eingesetzen Einheit, welcher Truppengattung auch immer.

Grüße, Eric
Das könnte man wahrscheinlich ausschließen. Die Hauptkampfrichtung wäre demnach N bis ONO fewesen. Das halte ich für eine Verwendung gegen anrückende alliierte Verbände für unwahrscheinlich.
NIchtsdestotrotz: @fullbrich: hast Du den Wald näher untersucht oder nur den "vorderen" Teil? ibt es noch andere Reste?
Habe mal ein kmz hierzu beigefügt.
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