Westwallbunker am Rursee / Kermeter

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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M.S.Laarman
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Beitrag von M.S.Laarman » 20.11.2005 18:31

Matthias,

Es ist für mich immer schwer zu begreifen wie Deutschland sein Geschichte betrachtet.

Man soll denken dass zuschütten dann reichen würde..man sieht sie nicht, und mann kann es später, wenn mann anders denkt, vielleicht öffnen. Wenn Länder, die durch die Wehrmacht besetzt worden sind, die Bauten wohl erhalten willen, kann man doch fragen warum es in Deutschland selber nicht passiert. Ein Bunker gehört ebensogut zur die Geschichte als ein KZ. Die Geschichte ändert nicht wenn mann die Zeugen davon verwischt. Mann kann es nur verstehen wenn es ein Zweck hat, wenn ein Bunker verschwinden soll wegen neubau oder sonstiges.

Leider kann mann als private Person wenig änderen an solche Sachen. Wie ich weiss gibt es doch verschiedene Personen, Museen und Instanzen die sich einsetzen für erhalt der Westwall? Viel Erfolg!

Gruss,

Maurice

petzolde
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Beitrag von petzolde » 20.11.2005 19:08

Hi Maurice,
es ist leider hier so, wie du schreibst. Viele glauben eben, daß man Geschichte ungeschehen machen kann, wenn man die sichtbaren Relikte entfernt, und am besten auch nicht darüber spricht. So gab es in meiner Schulzeit (vor 1970) in 13 Jahren nie (!) das Thema "Drittes Reich / WK2" im Geschichtsunterricht.
Und nach dem Ende der DDR hatte man es fürchterlich eilig, Mauer und Stacheldraht möglichst überall und komplett abzureißen. Heute ist es kaum mehr möglich, meinen Kindern in Berlin oder andernorts den Wahnsinn von damals zu zeigen und zu erklären. Relikte wie der Autobahn-Grenzübergang Helmstedt-Marienborn sind da doch sehr hilfreich.
gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 20.11.2005 19:17

das problem liegt doch für den deutschen westwall bunkerbestand noch ein wenig mehr in der vergangenheit.

die siegermächte hatten einfach nach ´45 eine etwas andere vorstellung über die zukunft deutschlands und vor allem eine ganz andere vorstellung über die zukünftige nutzung von solchen militärischen hinterlassenschaften.
und die antwort über den zukunftigen wert als denkmal für künftige generationen hat man durch die massenweise, nachhaltige zerstörung durch sprengung oder ähnliches vorweggenommen.

es sind doch durch diese, für mich duchaus nachvollziehbare vernichtung durch die siegermächte, nur noch sehr wenige oder/und gut erhaltene bauwerke erhalten geblieben.

die masse dieser bunker stellt mehr oder weniger eine gefahr dar. unsere gesetze sind nun einmal so, dass man als eigentümer haftbar gemacht werden kann, wenn jemandem etwas auf solch einem gelände zustößt.
und da sind wir uns doch bestimmt alle einig, man kann es doch niemandem verdenken, wenn er auch mal in solch eine bunkerruine seine nase reinstecken will.
also muß wie auch immer eine gefahrenabwehr erfolgen.

man kann nun streiten, ob die beseitigung dieser reste auch noch notwendig sind, aber hier spielt dann wohl auch die politik mit rein. das ein oder andere mal ist es bestimmt auch eine willkommene arbeitsbeschaffung für ortsansässige bauhandwerker.

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M.S.Laarman
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Beitrag von M.S.Laarman » 20.11.2005 19:53

Also, wenn ich dich richtig verstehen, wirden die Ruinen der durch die Allierten versprengten Bunker abgerissen, und lasst man die nicht zerstörte Bunker stehen?

Gruss,

Maurice

Incognitus

Beitrag von Incognitus » 20.11.2005 20:07

Hallo Maurice,

nein, leider werden auch viele unbeschädigte Bunker beseitigt. Zumindest wurden viele Bunker beseitigt - ich glaube, in einer Fernseh-Dokumentation gesehen zu haben, daß sich zumindest in manchen Regionen auch bei den Behörden langsam ein Bewußtsein für den geschichtlichen Wert der Bauwerke entwickelt. Vielleicht bleiben also wenigstens die jetzt noch vorhandenen Anlagen zum Teil erhalten.

Ich verstehe im übrigen auch nicht, warum es nicht ausreichen sollte, Bunker etc mit Erde zu überdecken... Alles gleich endgültig zu zerstören erscheint mir in vielen Fällen einfach nur dumm...

Viele Grüße,
Matthias

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