Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

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Harald

Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:36

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts baute das Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerk (RWE) die erste Verbundleitung der Welt, um Elektroenergie aus dem Vorarlberg ins Ruhrgebiet zu liefern und um -im Falle niedriger Wasserstände- Süddeutschland besser mit Strom aus dem Ruhrgebiet versorgen zu können.
Diese als Drehstromdoppelleitung ausgeführte Leitung führt von Brauweiler bei Köln, wo sich auch heute noch die Hauptleitzentrale des RWE befindet, über Bad Neuenahr, Koblenz, Kelsterbach bei Frankfurt, Rheinau bei Mannheim, Ludwigsburg - Hoheneck bei Stuttgart, Herbertingen nach Bludenz in Vorarlberg.
Als Ergänzung entstand noch von Herbertingen eine Leitung nach Waldshut-Tiengen, um die Energie der Südschwarzwälder Wasserkraftwerke, wie dem Schluchseewerk in das Rheinisch-Westfälische Industriegebiet liefern zu können und um einen Energieaustausch mit der Schweiz zu ermöglichen.
Die Masten dieser Leitung waren schon für eine Spannung von 380kV ausgelegt. Nicht desto trotz wird diese Leitung, die noch heute zum größten Teil auf den Masten aus den 20er Jahren hängt, bis heute im Abschnitt Hoheneck - Brauweiler mit 220kV betrieben. Im Abschnitt Hoheneck - Herbertingen und im Abschnitt Herbertingen - Tiengen wird seit 1964 ein Stromkreis mit 380kV betrieben. Auch auf dem Leitungsabschnitt Herbertingen - Bludenz wird ein Stromkreis mit 380kV betrieben.
Besonders markant an dieser Leitung sind die verwendeten Maste, welche die Bezeichnungen "C1", "C2" und "C3" tragen und die nur auf der Leitung von Bludenz nach Brauweiler inklusive der Leitung Herbrechtingen - Tiengen anzutreffen sind.
Für den 1926 in Betrieb genommenen Leitungsabschnitt Hoheneck - Bad Neuenahr wird der "C1"- Typ verwendet.
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Zuletzt geändert von Harald am 06.02.2004 18:58, insgesamt 1-mal geändert.

Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:38

Konstruktionszeichnung eines typischen "C1" - Tragmastes
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Zuletzt geändert von Harald am 06.02.2004 19:01, insgesamt 2-mal geändert.

Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:39

Für den Leitungsabschnitt Bad Neuenahr - Brauweiler (Inbetriebnahme: 1929) kommen die"C2" - Maste zum Einsatz und für die Abschnitte Hoheneck - Herbertingen (Inbetriebnahme: 1929, Herbertingen - Waldshut/ Tiengen (Inbetriebnahme: 1930), Herbertingen - Bludenz (Inbetriebnahme: 1929) kommen die "C3" - Maste zum Einsatz.
"C2" - und "C3" - Maste sehen äußerlich gleich aus. Sie unterscheiden sich nur in ihrer statischen Ausführung; der "C3" - Mast ist für eine viermal höhere Eislast ausgelegt als der "C2" - Mast.
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Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:41

Konstruktionszeichnung eines typischen "C2" / "C3" - Tragmastes
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Zuletzt geändert von Harald am 06.02.2004 19:09, insgesamt 1-mal geändert.

Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:48

Noch heute sind die meisten der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts errichteten "C1", "C2" und "C3" - Masten erhalten (wenn auch die Isolatoren und die Leiterseile inzwischen natürlich schon ausgetauscht wurden).
Im folgenden sieht man einen "C3" - Abspannmast ( wie auf download.php?id=767 dargestellt) der Leitung Hoheneck - Herbertingen westlich von Ludwigsburg bei der querung der inzwischen für den Personenverkehr stillgelegten Bahnlinie Ludwigsburg-Markgröningen.
Sehr schön ist bei dieser Leitung zu sehen, daß bei jeder Kreuzung einer Eisenbahnstrecke der damaligen Deutschen Reichsbahn auf beiden Seiten der Bahnlinie je ein Abspannmast steht. Dies war damals in den 20er Jahren Vorschrift. Heute ist es nicht mehr notwendig vor der Kreuzung einer Bahnlinie für eine Stromleitung einen Abspannmast zu errichten.
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Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 21:55

Ein "C3"-Tragmast (wie auf download.php?id=768 dargestellt) der Leitung Hoheneck - Herbertingen bei Ludwigsburg. Die Isolatoren für 380kV auf der linken Masthälfte ersetzten 1997 die alten Porzellanisolatoren. Sie sind aus Kunststoff und fester als Stahl!
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Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 22:15

"C1" - Tragmast der Leitung Hoheneck - Rheinau nördlich von Hoheneck. Die 220kV-Leitung im Hintergrund gehört der EnBW und führt zum Schaltwerk Neckarwestheim, von wo aus ein 220kV-Stromkreis zum Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block 1) führt.
Auffallend ist, dass an dem Erdseil der 220kV-Leitung der Leitung der EnBW wie eine Girlande ein Luftkabel zur Telekommunikation befestigt ist.
Diese Montageart von Telekommunikationsluftkabeln findet man weltweit(!?) nur bei 110kV-, 220kV- und 380kV-Leitungen, die von der ehemaligen EVS, die jetzt Teil der EnBW AG ist, errichtet wurden!
Obwohl sie seit 1984 nicht mehr ausgeführt wird und manche der girlandenförmig montierten Luftkabel seit 1989 durch freitragende Luftkabel ersetzt wurden, sind girlandenförmig aufgehangene Telekommunikationskabel noch heute bei vielen Freileitungen im Gebiet der ehemaligen EVS anzutreffen.
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Harald

Beitrag von Harald » 27.12.2002 22:19

Im November 2002 wurde einer der beiden Abspannmaste, die zur Querung der Schönbuchbahn bei Holzgerlingen errichtet wurde, durch eine Neukonstruktion ersetzt, da er der geplanten Neutrassierung der B464 im Weg stand.
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Harald

Beitrag von Harald » 06.02.2004 02:20

Eindrucksvolle Konstruktionen sind die Verdrillmaste der "Nord-Süd-Leitung", wie dieser "C3"-Verdrillmast der Leitung Hoheneck-Herbertingen, der unmittelbar neben der neuen B27 bei Walddorfhäslach steht
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Harald

Beitrag von Harald » 06.02.2004 02:22

Die Leitung Hoheneck-Herbertingen muß früher (vermutlich bis zur Umstellung eines ihrer Stromkreise auf 380kV im Jahre 1964) mehr Verdrillstellen gehabt haben, denn im Verlauf dieser Leitung findet man einige Abspannmaste, die in ihrer Konstruktion den Verdrillmast bei Walddorfhäslach ähneln, aber heutzutage nur noch normale Abspannmaste sind
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