Luftwaffenversuchskommando Leck"

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
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Leif
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Beitrag von Leif » 07.02.2005 21:32

Hallo.
Im Rahmen der Aktion Rumpelkammer wurden von Leck, Eggebek und Schleswig-Land durch das KG 53 V1 als Aussenlasten unter He111 in Richtung England verbracht. Dies war Ende 1944.

Was für einen Sinn sollen Startgeräte in Leck gehabt haben? Die Entfernung nach England ist erheblich mehr als 300 km. Und eine Erprobung in diese Richtung macht äußerst wenig Sinn.
@ TimoL: Könntest Du bitte irgendwelche Quellen nennen?

Aus viewtopic.php?t=888
TimoL hat geschrieben:... Die A4-Versuchstelle (bitte nicht verwechseln mit einer Erprobungsstelle) wurde noch Anfang 1945 bei einem kleinen Ort in der Nähe von Plön eingerichtet.
Um was für eine Versuchsstelle soll es sich gehandelt haben?

Viele Grüße,
Leif

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 07.02.2005 22:33

Wenn das nach Ostern 1945 war, könnte es das Lehr- und Versuchsbataillon 444 gewesen sein - dann wird sich da aber kaum etwas an Resten finden, da es sich dabei um eine mobile Einheit handelte, die die Startplätze nicht befestigte. Die genannte Einheit war jedenfalls um Ostern herum in Norddeutschland unterwegs auf dem Rückzug vor den Briten. Ihr genauer Weg und Verbleib ist leider unbekannt, die Kriegstagebücher anscheinend verschollen (im BA/MA sind sie, anders als z.B. die der SS 500, jedenfalls nicht).

Mike

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 08.02.2005 00:22

@Leif: die Startrampen in Karlum wurden für Versuchszwecke gebaut und waren zum Teil auch auf die Ostsee gerichtet. Einige Fi103 haben es auch unbeabsichtigt bis nach Schweden geschafft; darüber gibt es im Bundesmilitärarchiv Freiburg auch einige Unterlagen.
Die nach Westen gerichteten Abschussrampen dienten anfangs auch zu Versuchsflügen übers Wattenmeer, sollten aber auch für den Fall einer alliierten Invasion über die Nordsee in den "Friesenwall" mit einbezogen werden.

Ich hoffe damit sind alle Fragen beantwortet !
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Beitrag von Leif » 08.02.2005 10:18

TimoL hat geschrieben:die Startrampen in Karlum wurden für Versuchszwecke gebaut und waren zum Teil auch auf die Ostsee gerichtet. Einige Fi103 haben es auch unbeabsichtigt bis nach Schweden geschafft; darüber gibt es im Bundesmilitärarchiv Freiburg auch einige Unterlagen.
Die nach Westen gerichteten Abschussrampen dienten anfangs auch zu Versuchsflügen übers Wattenmeer, sollten aber auch für den Fall einer alliierten Invasion über die Nordsee in den "Friesenwall" mit einbezogen werden.
Hallo Timo.
Ich glaube, bei mir sind mehr Fragen entstanden als beantwortet ;)
Wann sind die Rampen gebaut worden? Welche Einheit soll zuständig gewesen sein? Wie waren die ausgerichtet? Einigen in Richtung Nordsee und einige Richtung Ostsee? Und bei Schüssen in Richtung Ostsee wurde dann locker zwischen Schleswig und Flensburg hindurchgeschossen? Ein Flug in Richtung Schweden sind minimal 270 km, die maximale Reichweite der V1 war ca. 300 km. Mir sind bis jetzt diese Berichte von A4 und Peenemünde bekannt.
Weiterhin ist mir der Sinn von V1, die je etwas schwer zu lenken waren, für die Invasionsabwehr nicht einleuchtend.
Gibt es Pläne der Einrichtungen? Und könntest Du mir evtl. die genauen Angaben zum BAMA machen?

Wenn ich richtig informiert bin, wurden an der von Dir genannten Stelle auch die V1 für die Einsätze der H111 gelagert.

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von Deichgraf (†) » 08.02.2005 11:49

Hallo Leif,
es stimmt aber das V1 in Schweden abgestürzt sind. Notfalls siehe hier:
http://www.df.lth.se/~triad/rockets/indexen.html
Bis dann
Deichgraf

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Beitrag von Leif » 08.02.2005 12:03

Danke für den Link.
Ich bezweifele ja nicht, dass V1 in Schweden abgestürzt sind. Ich gleube bloss nicht, dass diese aus Leck kamen. Wenn Du Dir die Karte anschaust und mal die Distanz zu Leck ausrechnest, so bist Du bei allen Absturzstellen über 300 km.

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von TimoL » 08.02.2005 18:52

@Leif: in Freiburg gibt es einen ganzen Ordner über das Luftwaffenversuchskommando Leck ;) , leider weiß ich die Bestandsnummer nicht mehr :cry:

Aber zurück zu Deinen Fragen:
Wer sagt eigentlich, dass die Fi103 im immer schwedischen Hinterland (also über 300 km Entfernung) eingeschlagen sind ? Soweit wie ich weiß, und es in den BA-Unterlagen auch dokumentiert ist, ist auch schon der Strand und die vorgelagerten Sandbänke schwedisches Hoheitsgebiet ;)
Außerdem können die Flugkörper ja auch an schwedens Küste angespült worden sein, wenn die Deutschen es nicht geschafft haben, sie rechtzeitig aus dem Meer zu ziehen ;)

Ein genaues Datum wann die Rampen errichtet wurden weiß ich nicht. Es kann aber nicht vor 1943 gewesen, weil ab da erst der E-Hafen Leck wieder ausgebaut wurde.
Das Luftwafenversuchskommando kam vermutlich 1943/ 1944 nach Leck; im Sommer 1944 wurden die Rampen zur Nordsee hin errichtet.

BTW: Ihr dürft folgendes auch nicht vergessen: Der heutige Militärflugplatz in Leck umfasst gerade einmal 1/3 der ehemaligen Gesamtfläche des ehemaligen Luftwaffenstandortes Leck !

Der Sinn, bzw. Unsinn des Einsatzes der Fi103 gegen Invasionstrupopen wäre glaube ich eine abendfüllende Diskussion ;)

Was die Herkunft der Fi103 für die He111 betrifft, ich meine mich zu entsinnen, dass ich Dir mal ein Buch über die Luftmunitionsanstalt 6/ XI Boostedt geschickt habe, wo Du einige Informationen finden kannst ;)

Geländekarten aus den 50er Jahren vom Luftwaffenstandort Leck müsste es eigentlich beim Bauamt Leck geben... ;)
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Beitrag von Leif » 06.09.2007 21:24

@ TimoL

Hallo,
die Karte auf Seite 1 des Beitrages, soll die die Situation zum Ende des Krieges darstellen? Könntest Du diese evtl. etwas größer reinstellen?
Welche Behörde war den bei der Renaturierung beteiligt?
Und hast Du evtl. inzwischen die Signaturen in Freiburg wiederentdecken können?

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von MikeG » 06.09.2007 22:12

... das wäre dann da ...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Beitrag von Michael aus G » 06.09.2007 23:10

Deichgraf hat geschrieben:Hallo Leif,
es stimmt aber das V1 in Schweden abgestürzt sind. Notfalls siehe hier:
http://www.df.lth.se/~triad/rockets/indexen.html
Es steht aber dort auch
During second world war, seven German missiles from the rocket development works in Peenemünde crashed in Sweden.
Die Fehlschüsse sind in Peenemünde auch dokumentiert.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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