Artilleriewerk Burgfluh - Berner Oberland

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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Housi
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Artilleriewerk Burgfluh - Berner Oberland

Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:40

Heute ist das in den Kriegsjahren 1942/43 erbaute Artilleriewerk Burgfluh am Thunersee (Berner Oberland, Schweiz) nicht mehr in Betrieb. Ursprünglich war die Bewaffnung 8x15 cm Festungshaubitzen und 4x 7,5 cm Bunkerkanonen. Zuletzt 1994 waren noch 4x10,5 cm Haubitzen installiert. Besatzung 220 Mann.
Hier einige Eindrücke Ende September 2004 in der heute nur noch überwachten Anlage (Kontrolle einmal pro Jahr).
Gruss aus der Schweiz
Housi
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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:41

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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:42

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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:43

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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:44

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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:45

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Beitrag von Housi » 03.11.2004 20:46

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Text aus dem «Berner Oberländer»

Beitrag von Housi » 08.01.2005 14:53

Ich stelle hier mal den Text rein, den ich für die Tageszeitung «Berner Oberländer» zu den bereits angefügten Fotos geschrieben habe. Viel Spass.
Housi

© Berner Oberländer; 03.11.2004

Festungen im Berner Oberland: Beispiel Burg Wimmis

Burgfluh gibt Geheimnis preis

Aus der Wimmiser Burgfluh waren einst zwölf Geschütze auf die andere Thunerseeseite und die Stadt Thun gerichtet. Die Festung ist heute ausgemustert, die Kanonen abmontiert. Ein Blick in die feuchte Gruft.

Zehn Personen haben Platz in der Standseilbahn. Langsam geht es die Bergflanke hinauf. Dann wird die dunkle Öffnung in der Burgfluh hinter dem Schloss Wimmis sichtbar, und die Kabine verschwindet direkt im Felsen. Neugierig wandern die Blicke umher: Rechts vom Eingang sind hinter Drahtgeflecht Öffnungen im Felsen sichtbar - der Frischluftzugang. Auch nach etlichen Besuchen in Festungswerken ist es jedes Mal eine neue Erfahrung: Zügig gehts hinein in den schummrig beleuchteten Gang, ausgerüstet mit warmer Jacke, gutem Schuhwerk und Taschenlampen.

Die Gelegenheiten werden immer seltener, Festungswerke zu besichtigen. Das Militär liquidiert rasch die überflüssigen Anlagen aus der Reduitzeit. Die Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen ermöglicht ihren Mitgliedern fast exklusiv, unter kundiger Führung einen Blick in die Anlagen zu werfen. Kürzlich waren Anlagen am rechten Thunerseeufer Ziel einer Reise, im Zentrum die mächtige Festung Burgfluh sowie die umgenutzte Anlage Hondrich und das Museum in Faulensee.

Für 220 Wehrmänner war das Bollwerk am Eingang zum Simmental ausgelegt, wie Fritz Mumenthaler erklärt. Auf die Sachkenntnis des ehemaligen Kommandanten des Festungswachtkorps in Andermatt kann man sich verlassen. In den Jahren 1942/43 wurden die Kavernen aus der Burgfluh herausgesprengt und rasch mit mobilen Geschützen armiert. Davon zeugen auch die Baupläne, die im Eingangsbereich zwei Pferdeställe verzeichnen. Mit den Tieren waren die Kanonen zum Eingang und in die Geschützstellungen gezogen worden. Als die Anlage im 1999 ausgemustert wurde, waren an Stelle der ursprünglichen acht 15-cm-Bunkerkanonen und vier 7,5-cm-Geschütze nur noch vier 10,5-cm- Haubitzen montiert. Das Schussfeld der Festungsartilleriekompanie II/15 reichte bis weit über die Stadt Thun hinaus.

Die schwere Panzertüre gibt einen langen Gang frei, der links und rechts mit zahlreichen Waschbecken versehen ist. Über die nackten Felswände fliesst Wasser, der Boden glänzt nass. Vorsicht ist bei jedem Schritt geboten. Durch den feuchten Stollen gehts immer tiefer in den Berg. Früher war das «irgendwo im Oberland», heute ist es kein Geheimnis mehr, dass aus der Burgfluh Geschütze ihre Rohre auf einen möglichen Gegner aus Richtung Bern gerichtet hatten. Am Kandergraben in Einigen sollte der «Böfei»(böser Feind) gestoppt werden. Dazu hatten die Truppen auch Artillerieunterstützung von der anderen Seeseite (Festungen Schmockenfluh und Waldbrand) und aus dem Bereich Krattigen-Aeschi und aus Faulensee zu erwarten.

Rechts wird die Türe zum Maschinenraum geöffnet, zum Vorschein kommen zwei starke Notstromgruppen - aus dem Jahr 1941. Dank der guten Wartung bis zuletzt wäre nur ein Knopfdruck nötig, und die Motoren liefern Elektrizität. Weiter geht es durch den Fels. An jeder Verzweigung des kilometerlangen Stollensystems sind die Wege markiert. Wie Wanderweg-Wegweiser sind die gelben Schilder angebracht: Zu den Batterien Links und Mitte, den Notausgängen, den Funknischen, zur Feuerleitstelle, zu dem Postbüro oder den Unterkünften.

Noch heute ist das Werk eindrücklich: Bis zu 450 Personen waren einquartiert, sorgten für einen 24-Stunden-Betrieb. Geschlafen wurde in Schichten, da nicht für alle ein Bett zur Verfügung stand. Die engen Unterkünfte mit den Holzbetten stehen im Gegensatz zur Weitläufigkeit der Anlage. Neben der Bewaffnung ist das Wasserreservoir das Allerheiligste einer Festung: Ohne trinkbares Wasser ist die Werkbesatzung kaum überlebensfähig, und deshalb wurde der genaue Standort innerhalb der Anlage oft gar vor den Wehrmännern verborgen. In der Burgfluh sind drei Reservoire mit einem totalen Fassungsvermögen von 410 000 Litern erstellt worden.

An der frischen Luft taucht die Frage auf, was mit dieser Anlage passieren wird: Es gibt Interessenten dafür, die darin ein Museum einrichten möchten. Leider stellt sich laut Auskunft der armasuisse zurzeit noch der Kanton als Grundeigentümer quer. Er ist nicht bereit, einer Übertragung des Baurechtes zuzustimmen. Ein Gastrobetrieb zum Beispiel ist raumplanerisch nicht bewilligungsfähig. Das Problem sind zudem der Zugang und der grosse Aufwand, um die Anlage offen zu halten. Allein für Strom (Entfeuchtung) fallen rund 18 000 Franken pro Jahr an. Derzeit sind in einigen Räumen Entfeuchter installiert, einige der Geschütze sind noch immer in ihren Stellungen, aber abmontiert und konserviert. Für die ehemaligen Wehrmänner ein eher trauriger Anblick.

Grossen Eindruck machen die moderne Küche und der gemütliche Essraum der Offiziere. An die Wand ist ein Fensterrahmen mit offenen Flügeln geschraubt, das Bild dahinter zeigt einen Blick auf die Alpen. Genau so haben sich viele «Unberechtigte» das Leben in einer Festung vorgestellt. Doch die Realität hat meist anders ausgesehen, die Kleider wurden in der feuchten Umgebung gar nicht mehr richtig trocken. Um nicht dem Bunkerkoller zum Opfer zu fallen, wurde jede Möglichkeit genutzt, sich tief im Berg einigermassen bequem einzurichten.

Vom Werk selber ist auch heute noch kaum etwas zu sehen, und wer an der Burgfluh vorbeigeht, würde staunen, was sich hinter den baumbewachsenen Felswänden alles verbirgt.[/b]
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