Paar Tage in den Harz

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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pkbremen

Paar Tage in den Harz

Beitrag von pkbremen » 26.04.2004 23:36

Vor einigen Jahren war ich mal in Bad Lauterberg/Harz und habe dort eine verlassene Fabrik erkundet, die monumentale Ausmaße hatte (Überall Eisenbahngleise und Ein-Mann-Bunker). Vielleicht finde ich die Fotos noch.

Es soll sich um eine Kraftstofffabrik für V-Waffen handeln, wie meine Mutter erzählte, die 1946/47 in Lauterbach war. Mittlerweile soll die Fabrik eingeebnet sein. Gibt es dort noch etwas zu sehen?

Wenn ich das Forum etc. durchsuche, kommt sehr wenig zum Harz bei heraus. Gibt es ein paar interessante Orte (außer Nordhausen)?

cisco
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Beitrag von cisco » 26.04.2004 23:51

Wen Du sie noch nicht kennen solltest

http://home.t-online.de/home/fknolle/1.htm

Da findest Du so ziemlich alles...

Gruß

Cisco

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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 27.04.2004 06:46

Du meinst bestimmt die Wasserstoffperoxid-Werke Bad Lauterberg und Rhumspringe. Zu Bad Lauterberg weiß ich nichts, aber Rhumspringe steht noch. Wird aber teilweise anders genutzt.
Bis dann
Deichgraf

Pettersson
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Rhumspringe

Beitrag von Pettersson » 27.04.2004 11:32

Hallo zusammen,

@pkbremen

Zu Rhumspringe und dem Werk welches du wahrscheinlich meinst gibt es folgenden link mit vielen Infos:

viewtopic.php?t=1624&highlight=rhumspringe

Gruß,
Pettersson

Pettersson
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Werk Bad Lauterberg

Beitrag von Pettersson » 27.04.2004 11:49

Ich bin es nochmal,

also es gab tatsächlich zwei Werke in denen Wasserstoffsuperoxid als V2-Treibstoff gewonnen wurde bzw. gewonnen werden sollte.
Eines war in Bad Lauterberg (der Firma Otto Schickert )und eines bei Rhumspringe.

Das Werk bei Bad Lauterberg produzierte ab ca. Januar 1941, der letzte von 5 Komplexen allerdings erst ab 1944, während in Rhumspringe lediglich der erste Komplex fertiggestellt wurde aber nie produzierte.

Das Werk wurde durch künstlichen Nebel geschützt und nicht von den Alliierten angefgriffen.

Die letzten grösseren Gebäude des Werkes wurden nach 1990 abgerissen.

Viele Infos findet man unter folgendem link:

http://www.karstwanderweg.de/schickert.htm

Gruß,
Pettersson

Wilm

Beitrag von Wilm » 27.04.2004 12:35

@PKBremen,

sehenswerte Relikte aus dem 2ten Weltkrieg:

Schickert-Werk Rhumspringe
(Wasserstoffperoxyd-Produktion und Kraftwerkskomplex )
komplett erhalten

Kiefer I & II Herzberg / Harz
DAG-Munitionsabfüllung
komplett gesprengt und in einem gesperrten Waldstück befindlich

Polte Duderstadt
Munitionsfabrik
Gelände zum Teil durch BGS, zum Teil durch ortsansässige Industrie in Nutzung

Osterode / Harz
U-Verlagerung Dachs IV
Auf Privatgelände, allerdings kann man die Stollen von der Straße aus sehen.

Wo steckst Du im Harz genau, es gibt noch einiges mehr !


Es grüßt aus Gieboldehausen, nahe Herzberg/Harz

Wilm

Beitrag von Wilm » 27.04.2004 12:38

Zum Schickert-Werk Bad Lauterberg:

Die Anlage wurde komplett eingeebnet und dient heute als Rummelplatz. Es bestehen noch 2 Stollen im Hang, einer mit einer weite von ca. 20 Metern. Dieser diente der Ammoniak-Lagerung.

Ein zweiter Stollen, U-förmig angelegt ist durch Mauerwerk verwahrt. Allerdings wurde das Innenleben in Grauwacke geschlagen und mit Holz verbaut. Niesen sollte man darin wirklich nicht !


Es grüßt

pkbremen

Beitrag von pkbremen » 29.04.2004 23:27

Herzlichen Dank für die Tipps. Die Links waren sehr interessant, werde sie aber erst am Wochenende exakter durcharbeiten.

Fahre mit dem Motorrad ein paar Tage nach Claustal-Zellerfeld. Meine beiden Kumpels wollen unbedingt per pedes auf den Brocken (wozu ich nicht so großen Bock drauf habe). Lautenthal ist noch angesagt. Und nun will ich noch ein oder zwei lost places einbauen.

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Burgblick
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Schickert-Werke

Beitrag von Burgblick » 10.03.2018 11:52

...bin hier durch Zufall drauf gestoßen. Auch wenn der Artikel schon ein wenig länger nicht bearbeitet wurde..

Die Schickert-Werke in Bad Lauterberg, waren in der damaligen Zeit eine technische und wissenschaftliche Innovation, aber da gibt es in der einschlägigen Literatur gute Beiträge.

Ich hab hier nur einige Informationen und Fotos zum heutigen Zustand beizusteuern.
Das alte Verwaltungshaus steht noch. Es wurde zur Zeiten des kalten Krieges als Kaserne einer französischen Einheit genutzt, die ihren Horchposten auf dem Gelände des Fernmeldesektors Turm C auf dem Stöberhai hatten, nach dem Abzug der Franzosen verfällt das Gebäude.
Die U-Anlagen die es noch gibt, sind alte Luftschutzräume, das Betreten würde ich aber nicht anraten, da es einen großen Versturz im Eingangsbereich gibt!!!
Die restlichen Eingänge zum Stollen mit den Tanks sind verfüllt bzw. vermauert.
In einer Ecke des Areals findet man die Reste der Trafostation und die Versorgungsgänge für die Gebäude sind ebenfalls verfüllt.
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