CRC Brockzetel und andere

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
Matze
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CRC Brockzetel und andere

Beitrag von Matze » 24.06.2002 17:26

Kennt jemand diesen Gefechtsstand der NATO-Luftverteidigung in Brock-Zetel. Habe neulich mit einem ehemaligen Radarmelder gesprochen, der sort mal gedient hatte. Er sagte mir, daß das Teil irgendwann modernisiert wurde. Ich bin davon ausgegangen, daß sie es "entspannt" haben....weiß jemand was darüber?
Gruß Matze

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 24.06.2002 22:41

Das ist bzw. war das Sector Control Center Brockzetel, US Geolocator CLGN, Callsign "Round Up".

Ob da noch was los ist oder nicht, ist mir allerdings nicht bekannt.

Mike

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Beitrag von Joeketti » 28.06.2002 22:41

Nach Brockzetel habe ich Ende der 70er Jahre mal ein mobiles Radargerät gebracht mit einem grünen Auto. Dort lag eine Abteilung des FmRgt 34.

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Beitrag von MikeG » 28.06.2002 23:19

Brockzetel ist offenbar noch heute Countrol und Report Center (CRC) der Luftwaffe. Die haben sogar eine Homepage:

http://fly.to/CRC_Brockzetel

Aber Vorsicht - das ist wieder eine dieser Seiten,mit MIDI-Musik im Hintergrund. Sehr lästig...


Mike

therapist

CRC Brockzetel

Beitrag von therapist » 12.09.2002 20:08

Hi!

Habe mich endlich zum Anmelden entschlossen und bie der Durchsicht des Forums dieses Thema hier gefunden.

Also:
Das CRC Brockzetel ist Teil der Luftraumüberwachung Deutschlands und wird durch die Radarführungsabteilung 11 mit Sitz in Aurich betrieben. Rund um die Uhr besetzt ist die RadarFüAbt 11 für die Luftraumüberwachung (Control), die Luftlagedarstellung (Reporting) und im V-Fall für die Jägerführung im Bereich Niedersachsen - Bremen bis hoch nach Hamburg zuständig. Der Bunker selber ist eher einer der kleinen und wird von den Soldaten scherzhaft "U-Boot" genannt, da er mitten in einem Moorgebiet gebaut wurde und auf dem Wasser schwimmt (kein Scherz). Mit Einführung einer neuen Technik vor etwa einem Jahr wurde erheblich Personal abgebaut, wie zum Beispiel diejenigen Soldaten, die hinter einer Glaswand in Spiegelschrift die Lagedaten mitzeichneten (toller Job 8) .
Im Moment sieht es so aus, als ob der Bunker in den nächsten 10 Jahren (!!!) geschlossen wird, da man, um Geld zu sparen, in der Auricher Kaserne ein oberirdisches Gebäude bauen will, in dem dann gearbeitet wird. Somit würden in der Bunkerstellung nur noch die Radargeräte und Funkantennen stehen bleiben.
Soweit also dazu. Der Bunker steht übrigens auf dem Gelände des im Kriege im Bau befindlichen Fliegerhorstes Brockzetel, der wiederum über eine Runway mit den Fliegerhorsten Wittmundhafen und Jever-Schortens verbunden werden sollte.

Also, bis denne.

Björn

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Beitrag von Matze » 13.09.2002 12:57

Jep, das mit Aurich ist richtig. Sie sind wohl schon dabei gewisse Anlagen abzubauen, so ist es mir wenigstens zu Ohren gekommen.

HW (†)
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Brockzetel

Beitrag von HW (†) » 13.09.2002 17:21

Allgemein kann man sagen, dass der Radarflugmelde- und Leitdienst der Luftwaffe bzw. heute heißt es Radarführungsdienst der Luftwaffe nach der Wende schon auf der gesamten Breite (also Personal, Meterial und Einsatzstellungen) reduziert wurde. In den nächsten Jahren soll hier eine erneute Reduzierung gemäß der Bundeswehr-Reform durchgeführt werden, allerdings als Ersatz dafür gibt es technische Erweiterungen und Verbesserungen. Früher gab es bei den Stellungen, drei, vier oder fünf Radome (runde Kuppel), heute dürfte nach der Einführung eines neuen Radargerätes überall nur noch eine Kuppel zu sehen sein (im süddeutschen Raum jedenfalls so, bis auf eine Ausnahme). In Börfink, Rheinland-Pfalz, hat man schon vor ein paar Jahren das CRC (Control and Reporting Center) mit dem Bunker aufgegeben. Eine Zeitlang war das Heer zweckendfremdend in diesem Bunker mit einem Bereich einquartiert. Jetzt kann man den Bunker über die gebb kaufen (Geld müsste man haben). Der Bunker liegt sehr schön in einem Tal und auf dem Erbeskopf kann man Ski laufen. Einen Hubschrauberlandeplatz gibt es auch am Eingang im Tal. Ja, wenn ich das Geld habe um den Bunker zu kaufen, kann ich mir ja auch einen Hubschrauber leisten. Das nächste zum Verkauf ausgeschriebene CRC mit Bunker ist in Lauda-Königshofen, Baden-Württemberg.
Ich bin bestimmt kein Militarist, wünsche mir aber, dass es Käufer gibt, die diese Bauwerke erhalten, wenn auch zweckentfremdet nutzen. Aber bitte nicht abreißen, diese Bauwerke sind Zeitzeugen.

therapist

Brockzetel

Beitrag von therapist » 13.09.2002 19:48

Hallo nochmal.

Also, der Radaführungsdienst wird beginnend ab Oktober 2002 sich in den "Einsatzführungsdienst" umgliedern. Hierbei wird es zu erheblichen Bunker- und Personaleinsparungen kommen. Der Großteil der Radarstellungen (übrigens aus ein bis drei Türmen bestehend) wird dann über Datenleitungen unbemannt betrieben werden.
Zum Kauf von Bunkern noch folgendes:

Vor etwa zwei Jahren wurde der Bunker "Erich" in Erndtebrück (auch Elendsbrück oder Erndtesibirsk genannnt) wegen erheblicher Brandschutzmängel geschlossen. Es gab da wohl mehrere Ideen, was man mit dem betonklotz machen könnt, wie z.B. Pilzzucht, Disko oder Materiallager. Der Kaufpreis war nicht das Problem, sondern die in Deutschland bestehenden Bestimmungen. Notausgänge hat der Bunker nicht und es dürfte bei drei bis vier Meter Beton auch recht schwierig und teuer werden neue Notausgänge einzubauen. Ferner sollte man die Unterhaltskosten nicht unterschätzen. Nachdem die Klimaanlage abgeschaltet wurde, dauerte es nur ein paar Wochen, und man konnte nur noch unter Maskenschutz in den Bunker - der Pilzkulturen wegen.
Wenn sich wirklich ein paar Idealisten finden, die so einen Bunker als Museum o.ä. erhalten wollen, dann wünsche ich ihnen viel Geld und Zeit.
Gruß aus dem Norden.

Björn

HW (†)
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Brokzettel

Beitrag von HW (†) » 14.09.2002 19:43

Also ich gehe über die Bundeswehr Startseite rein. Dann Reform, dann Bundeswehr und Wirtschaft und hier unter Hintergrund Freiwerdende Liegenschaften. Unter Reform gibt es auch eine Rubrik Freiwerdende Liegenschaften, die funktioniert bei mir aber nicht, deswegen klicke ich noch mal Bundeswehr und Wirtschaft an und dann Freiwerdende Liegenschaften. Auf der dann erscheinenden Seite das Land und den Ort eingeben. Unter Freising in Bayern und Lauda-Königshofen in Baden-Württemberg sind die Luftverteidigungsanlagen Fridolin und Gustav noch aufgeführt. Unter Börfink in Rheinland-Pfalz findest Du "GE HQ Heer" (das war mal die Luftverteidigungsanlage, sie wurde von der Luftwaffe schon früher aufgegeben und vom Heer übernommen). Lauda und Freising sind ab 2005 verfügbar, Börfink ohne Angaben.
Wo ein CRC war, war auch ein Bunker. Was aus den Luftverteidigungsanlagen (Bunker) in Visselhövede, Kalkar und Auenhausen geworden ist, weiß ich nicht. Diese sind ja auch schon vor ein paar Jahren außer Betrieb gestellt worden. Geblieben sind hier nur die Radome, die noch weiter arbeiten.
Soweit mir bekannt ist, wird aber in Norddeutschland Brockzettel oder Brekendorf erhalten bleiben. Genauso wie in Süddeutschland eine Anlage erhalten bleibt.

HW (†)
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Brockzettel

Beitrag von HW (†) » 14.09.2002 20:30

@ therapist,
gab es früher auch nicht mehr wie drei Radome, ich meine, ich hätte in den 80er Jahren bei der Anlage auf der Schwäbischen Alb vier gezählt, bevor das RRP-117 kam?

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