Wie lange halten Eisenbahnschwellen?

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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klaushh (†)
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Y-Schwellen

Beitrag von klaushh (†) » 09.03.2004 11:14

Moin, moin!

Kann ich bestätigen.
Als die Strecke der ehemaligen Alster-Nordbahn (heute zur AKN gehörig) zwischen Norderstedt(-Mitte) und Henstedt-Ulzburg zweigleisig ausgebaut wurde, wurden überwiegend Y-förmige Schwellen eingebaut.

Gruß
klaushh

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Lacky
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Beitrag von Lacky » 10.03.2004 09:34

Y-Schwellen wurden mal vor 20 Jahren versuchsweise von der DB auf einigen Schnellfahrstrecken eingebaut. Da aber inzwischen neue Techniken (feste Fahrbahn - durchgehendes Betonbett, auf dem die Schienen direkt befestigt werden) entwickelt wurden, sind die Restbestände an Y-Schwellen günstig an Privatbahnen, wie eben die AKN, abgegeben worden. Diese Bauform gab es in Beton- und Stahlausführung.

Lacky
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blueburn
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Beitrag von blueburn » 10.03.2004 11:41

Bei uns in der Gegend sind solche Metallschwellen vor wenigen Jahren auch noch verbaut worden.
( Sie bestehen aus Eisenbahngleisen und sind gebogen. Sind das dann solche Y-Schwellen? )
Z.B. bei einem Teilstück das auf ein BW-Gelände führt., müsste aber eigentlich der DB gehören, oder zumindest der OHE.
Das ganze passierte zu der Zeit, als so einige Castor Transporte anstanden. Diese kamen hauptteils auch durch Munster. Und Kasernen in Munster waren ja als Stellplatz gedacht, falls irgendwas passieren sollte.
Ob diese bauliche Maßnahme in direktem Zusammenhang damit steht, weiss ich aber nicht.
Grüße vom tomtom

Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der Berg zu steil und das Leben zu schwer wurde, legte er den Arm um mich und sprach: "Komm, wir gehen heim."

grisu704

Y-Schwellen

Beitrag von grisu704 » 10.03.2004 14:53

blueburn hat geschrieben: ( Sie bestehen aus Eisenbahngleisen und sind gebogen. Sind das dann solche Y-Schwellen? )
Hallo,

zum besseren Verständnis habe ich ein Bild beigefügt (Quelle: http://www.mgw-berlin.de/).

Mit y-schwelligen Grüßen

Grisu704
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blueburn
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Beitrag von blueburn » 10.03.2004 16:09

Jepp, genau die meinte ich...
Grüße vom tomtom

Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der Berg zu steil und das Leben zu schwer wurde, legte er den Arm um mich und sprach: "Komm, wir gehen heim."

Gast

Beitrag von Gast » 10.03.2004 21:23

So, hier noch ein Bildchen vom Hartenroder Tunnel. Die Schwellen sind leider kaum zu erkennen, man sieht aber, dass sie keine Y-Form haben.
Genauer ist es wie eine unten offene Goldbarrenform (ja, ich weiß, klingt bekloppt...). Die Schwellen sind aus mindestens zwei Teilen gefertigt, da über die gesamte Länge mittig eine dicke Schweißnaht verläuft.
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Harvey

Beitrag von Harvey » 12.03.2004 19:55

Moin,

ähnliche Stahlschwellen habe ich auch schon mal irgendwo gesehen, allerdings mit einer Quernaht. Sah so aus, als wenn Reste verbaut wurden. Ich meine allerdings, dass es sich dabei um eine Nebenbahn gehnadelt haben muss.

Dabei fällt mir ein, dass mir an manchen Eisenbahnstrecken auffiel, dass das Herstellungsjahr und die Stahlfabrik auf jeder Schiene gut leserlich angebracht wurde. War das immer und überall üblich?

Grüße

Harvey

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Beitrag von Lacky » 13.03.2004 14:05

Harvey hat geschrieben:Moin,

Dabei fällt mir ein, dass mir an manchen Eisenbahnstrecken auffiel, dass das Herstellungsjahr und die Stahlfabrik auf jeder Schiene gut leserlich angebracht wurde. War das immer und überall üblich?
Ja, das war so üblich. An jedem Ende einer Schienenlänge wurde Hersteller, Herstellungsjahr und die Schieneform (S49, S54,....) eingewalzt. War wohl so eine Art Gütesiegel. Heutzutage wird das aber nicht mehr gemacht - zumindest ist mir das noch nicht aufgefallen.
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Käptn Blaubär
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Stahlschwellen

Beitrag von Käptn Blaubär » 19.03.2004 21:13

Moin!

Ich habe mal etwas geblättert und muß nun mal ein bißchen auf die Tonne hauen :mrgreen: :

aus
Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, siebenter Band, hrsg. von Dr. Freiherr von Röll, Verlag Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1915

b) Eisenquerschwellen.
1. Baustoff, Form und Abmessungen.
Die eisernen Querschwellen werden in der Regel aus weichem Flußeisen, zuweilen aber auch aus Stahl hergestellt. Die Walzung erfolgt in Stäben von mehrfacher Schwellenlänge. Die Stäbe werden dann mit der Warmsäge zugeschnitten und noch in der Walzhitze an den Enden umgebogen und gekappt. Hierbei wird erforderlichenfalls die Neigung für das Schienenauflager eingedrückt (s. u.). Erst nach dem Erkalten werden die Löcher gestanzt.
(...)
Die Hauptformen der eisernen Querschwellen sind die Trogform und die I-Form. Die erstere (Abb. 373 - 375, nach Taschenbuch für Bauingenieure, l.Aufl., S. 1343) wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz benutzt. Die I-Form, schon 1867 von Winkler vorgeschlagen, aber nur vereinzelt ausgeführt, ist neuerdings in Amerika unter dem Namen Carnegieschwelle (Abb. 376) zur Anwendung gekommen. Die trogförmigen Schwellen der europäischen Bahnen sind an den Enden durch Umbiegen abgeschlossen; sie erhalten an den unteren Rändern meist keilförmige Verstärkungen gegen Stopfhackenschläge. Zur Herstellung der Schienenneigung wurden früher die Schwellen entweder mit einem kurzen Knick oder mit größerem Halbmesser nach oben hohl aufgebogen. Man ist aber hiervon abgekommen, da derartige Schwellen schlecht in der Bettung lagen. Um die grade Schwellengestalt beibehalten zu können, preßt oder walzt man schräge Auflagerstellen für die Schienen in die Schwellendecke ein, oder man wendet - ähnlich wie bei Holzschwellen - keilförmige Unterlagsplatten an. Bei den eisernen Schwellen wurden ferner früher häufig sog. Einschnürungen in der Mitte ausgeführt, um die Steifigkeit zu erhöhen und ein Unterstopfen der Mitte — das bei kurzen Schwellen unzweckmäßig ist - zu verhindern. Neuerdings ist man hiervon wieder abgekommen. Der Schwellendeckel ist gewöhnlich glatt. Nur bei den Eisenschwellen des preußischhessischen O. 15 c hat man Rippen angewalzt (Abb. 377 a u. b), um die Befestigungsmittel von dem Längsschub zu entlasten.
Die Länge der Eisenschwellen beträgt auf europäischen Hauptbahnen 2-40 — 2-70 m, die untere Breite 232 - 263 mm, die obere 120 bis 150 mm. Während früher die Dicke der Schwellen ziemlich gering war, hat man neuerdings den Deckel verstärkt; er ist z. B. auf den Reichsbahnen in der Mitte 11 mm dick. Die Höhe beträgt 75-100 mm. Nach den TV. § 12,9 (nicht bindend) sollen eiserne Querschwellen mindestens 60 kg wiegen. Beispielsweise beträgt das Gewicht der preußisch-hessischen, 2-7 m langen Schwelle für den O. 15 62,4 kg, dagegen das der badischen, nur 2-4 m langen Schwelle 70 kg. Es ist erwünscht, den Querschwellen ein möglichst großes Trägheitsmoment zu geben, (Baden 302 cm4), doch steigt damit rasch das Gewicht und der Preis.
2. Befestigung.
Eiserne Querschwellen haben in größerem Umfang nur bei Breitfußschienen Anwendung gefunden; diese sollen daher im folgenden allein berücksichtigt werden. Eisenschwellen unterscheiden sich von Holzschwellen u. a. dadurch, daß die zur Befestigung dienenden Löcher bereits im Werk gebohrt werden müssen. Der Einfachheit wegen wendet man daher meist für die geraden und krummen Strecken dieselbe Schwellenlochung an. Man ist dann gezwungen, eine etwa erforderliche Spurerweiterung durch Anwendung verschiedener Befestigungsmittel herzustellen.
(...)


Schönen Gruß
Michael
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Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

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Schrotti
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Beitrag von Schrotti » 20.05.2004 13:17

Moinsen,hier mal eine Holzschwelle,welche von innen her nach aussen verfault.......wie alt sie ist,kann ich nicht sagen
Bis die Tage und munter bleiben...
Schrotti
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