Suche Flugwachen in Schleswig-Holstein
Hoffmann, Band 2,1 Anlage 12 (Seite 430 ff.)
III. ANLAGEN DES ?FLUGMELDE- UND JÄGERLEITDIENSTES" (vergl. Anhang 3):
Im zusammengefaßten ?Flugmelde- und Jägerleitdienst" laut ?Reichsmarschall-Befehl vom 28. 2. 1944" waren nachstehende Anlagen des ?Flugmelde- und Jägerleitdienstes" zu unterscheiden:
1. Flugwachen:
Ortsfeste oder bewegliche Beobachtungsstellen, von denen aus ein Flugmeldetrupp oder ein Flugmelde-Funktrupp mit Auge und Ohr den Luftraum beobachtete. Zur Unterstützung der Sinnesorgane dienten Horchgruben zur Verbesserung der aktustisehen Beobachtung und hochwertige Ferngläser zur Verbesserung der optischen Beobachtung. Je nach der Stärke ihrer Besatzung und der Beobachtungszeit war zu unterscheiden zwischen:
a) Flugwachen 1. Ordnung, die Tag und Nacht ununterbrochen beobachteten (Vollflugwachen),
b) Flugwachen 2. Ordnung, die nur bei Tage (vor. Büchsenlicht bis Büchsenlicht) beobachteten (Tagflugwachen),
c) Flugwachen 3. Ordnung, die nur alarmweise aufgerufen wurden und beobachteten (Alarmflugwachen).
2. Funkmeß-Geräte-Stellungen:
Je nach ihrer Geräteausstattung waren zu unterscheiden: a) Funkmeß-Gerätestellungen 1. Ordnung:
Ihre Geräteausstattung bestand aus: 1 Rundumsuchgerät (Jagdschloß), 1 Fernstsuchgerät (Wassermann), 2 Fernsuchgeräten (Freya),
davon mindestens eines mit Kennung und AN-Zusatz, 1-2 Meßgeräten (Würzburg-Riesen),
Gelegentlich befand sich in einer solchen Stellung ein ?Freya-Fahrstuhl". b) Funkmeß-Gerätestellungen 2. Ordnung:
Ihre Geräteausstattung bestand aus:
1-2 Fernsuchgeräten (Freya) mit Kennung und AN-Zusatz, 2 Meßgeräten (Würzburg-Riesen).
c) Funkmeß-Gerätestellungen 3. Ordnung: Ihre Ausstattung bestand aus:
2 Fernsuchgeräten (Freya) mit Kennung und AN-Zusatz.
Anstelle eines Freya-Gerätes kam möglichst ein Wassermann- oder MammutGerät zum Einsatz. In der Regel enthielten diese Stellungen außerdem noch 1-2 Meßgeräte (Würzburg-D oder Riese).
Jede Funkmeß-Gerätestellung besaß darüber hinaus eine Flugwache 1. Ordnung und eine Auswertung, die, falls 2 Würzburg-Riesen in der Stellung enthalten waren, für Nachtjagdaufgaben einen Nachtjagd-Führungstisch (Seeburgtisch) enthielte). 3. Stellungs-Flugmeldezentralen:
Die Auswertung einer Funkmeßgeräte-Stellung wurde, weil in ihr die Beobachtungsergebnisse des Flugmeldedienstes zur Luftlage zusammengestellt und sie selbst in einer Funkmeßgeräte-Stellung lag, ?Stellungs-Flugmeldezentrale" genannt.
In einer Stellungs-Flugmeldezentrale 1. Ordnung wurden alle Werte für das Luftlagebild im gesamten Flugmeldebereich dieser Stellung zusammengefaßt. Diese Luftlage konnte sich also zusammensetzen aus:
a) den Meldungen von bis zu 40 Flugwachen,
b) den Messungen von 2-3 Funkmeßgeräte-Stellungen 2. und 3. Ordnung, e) den Messungen der Funkmeßgeräte-Stellungen 1. Ordnung selbst.
Unter dieser Gattung müssen auch die früheren ?Flugwachkommandos" genannt werden. Sie waren Bestandteile des früheren ?Reichsflugmeldedienstes" und dienten zuletzt als ?Vorauswertungen" und ?Luftlageverteilerstellen" während der Übergangszeit bis zur endgültigen Neuorganisation. Diese Entwicklungsstufe wurde aber nicht mehr erreicht).
4. Abschnitts-Flugmeldezentralen:
Die Luftlage von 2-3 Stellungs-Flugmeldezentralen 1. Ordnung wurde zusammengefaßt in einer ?Abschnitts-Flugmeldezentrale". Diese war in den meisten Fällen selbst eine Stellungs-Flugmeldezentrale 1. Ordnung, die aber infolge ihrer besonders günstigen zentralen Lage die Aufgabenstellung einer Abschnitts-Flugmeldezentrale übernahm 10).
5. Divisions-Flugmeldezentralen:
Die Luftlagen der Abschnitts-Flugmeldezentralen (in der Regel 3-5) wurden in der ?Divisions-Flugmeldezentrale", die sich im Gefechtsstand der Jagd-Division befand, zusammengefaßt. Die Jagd-Division war ihrerseits oberste Kommandostelle der in ihrem Bereich eingesetzten Flugmeldeeinheiten und für die Erstellung einer klaren, übersichtlichen, einheitlichen und verzugsfreien Eigen- wie Feindluftlage voll verantwortlich").
Bei dieser Divisions-Flugmeldezentrale lief gleichzeitig mit dem Luftlagebild des Flugmeldedienstes das Luftlagebild des Funkaufklärungsdienstes zusammen. Der Funkaufklärungsdienst aber war den Jagd-Divisionen nicht unterstellt, sondern stand unter eigenverantwortlicher Führung.
6. Korps- und Luftflotten-Flugmeldezentrale:
Die obersten Führungsstellen (Jagd-Korps und Luftflotten) bildeten zur Überwachung und zur Steuerung des Gesamteinsatzes der Jäger ihr Luftlagebild durch Übernahme des Luftlagebildes aus den unterstellten Divisions-Flugmeldezentralen in einer Korps- oder Flotten-Flugmeldezentrale.
Die Karte von Dänemark habe ich mal als Beispiel des Aufbaus dieses Netzes begefügt.
Vielen Dank für die Hnweise,
Leif
PS: Entschludigt bitte, ich hatte die Quellenangabe der karte vergessen. "Luftkrig over Danmark, Bind II (Radar og natjagere 1941-1943)" von Carsten Petersen, Bollerup Boghandels Forlag Ringköbing1987, ISBN 87-981206-7-0
III. ANLAGEN DES ?FLUGMELDE- UND JÄGERLEITDIENSTES" (vergl. Anhang 3):
Im zusammengefaßten ?Flugmelde- und Jägerleitdienst" laut ?Reichsmarschall-Befehl vom 28. 2. 1944" waren nachstehende Anlagen des ?Flugmelde- und Jägerleitdienstes" zu unterscheiden:
1. Flugwachen:
Ortsfeste oder bewegliche Beobachtungsstellen, von denen aus ein Flugmeldetrupp oder ein Flugmelde-Funktrupp mit Auge und Ohr den Luftraum beobachtete. Zur Unterstützung der Sinnesorgane dienten Horchgruben zur Verbesserung der aktustisehen Beobachtung und hochwertige Ferngläser zur Verbesserung der optischen Beobachtung. Je nach der Stärke ihrer Besatzung und der Beobachtungszeit war zu unterscheiden zwischen:
a) Flugwachen 1. Ordnung, die Tag und Nacht ununterbrochen beobachteten (Vollflugwachen),
b) Flugwachen 2. Ordnung, die nur bei Tage (vor. Büchsenlicht bis Büchsenlicht) beobachteten (Tagflugwachen),
c) Flugwachen 3. Ordnung, die nur alarmweise aufgerufen wurden und beobachteten (Alarmflugwachen).
2. Funkmeß-Geräte-Stellungen:
Je nach ihrer Geräteausstattung waren zu unterscheiden: a) Funkmeß-Gerätestellungen 1. Ordnung:
Ihre Geräteausstattung bestand aus: 1 Rundumsuchgerät (Jagdschloß), 1 Fernstsuchgerät (Wassermann), 2 Fernsuchgeräten (Freya),
davon mindestens eines mit Kennung und AN-Zusatz, 1-2 Meßgeräten (Würzburg-Riesen),
Gelegentlich befand sich in einer solchen Stellung ein ?Freya-Fahrstuhl". b) Funkmeß-Gerätestellungen 2. Ordnung:
Ihre Geräteausstattung bestand aus:
1-2 Fernsuchgeräten (Freya) mit Kennung und AN-Zusatz, 2 Meßgeräten (Würzburg-Riesen).
c) Funkmeß-Gerätestellungen 3. Ordnung: Ihre Ausstattung bestand aus:
2 Fernsuchgeräten (Freya) mit Kennung und AN-Zusatz.
Anstelle eines Freya-Gerätes kam möglichst ein Wassermann- oder MammutGerät zum Einsatz. In der Regel enthielten diese Stellungen außerdem noch 1-2 Meßgeräte (Würzburg-D oder Riese).
Jede Funkmeß-Gerätestellung besaß darüber hinaus eine Flugwache 1. Ordnung und eine Auswertung, die, falls 2 Würzburg-Riesen in der Stellung enthalten waren, für Nachtjagdaufgaben einen Nachtjagd-Führungstisch (Seeburgtisch) enthielte). 3. Stellungs-Flugmeldezentralen:
Die Auswertung einer Funkmeßgeräte-Stellung wurde, weil in ihr die Beobachtungsergebnisse des Flugmeldedienstes zur Luftlage zusammengestellt und sie selbst in einer Funkmeßgeräte-Stellung lag, ?Stellungs-Flugmeldezentrale" genannt.
In einer Stellungs-Flugmeldezentrale 1. Ordnung wurden alle Werte für das Luftlagebild im gesamten Flugmeldebereich dieser Stellung zusammengefaßt. Diese Luftlage konnte sich also zusammensetzen aus:
a) den Meldungen von bis zu 40 Flugwachen,
b) den Messungen von 2-3 Funkmeßgeräte-Stellungen 2. und 3. Ordnung, e) den Messungen der Funkmeßgeräte-Stellungen 1. Ordnung selbst.
Unter dieser Gattung müssen auch die früheren ?Flugwachkommandos" genannt werden. Sie waren Bestandteile des früheren ?Reichsflugmeldedienstes" und dienten zuletzt als ?Vorauswertungen" und ?Luftlageverteilerstellen" während der Übergangszeit bis zur endgültigen Neuorganisation. Diese Entwicklungsstufe wurde aber nicht mehr erreicht).
4. Abschnitts-Flugmeldezentralen:
Die Luftlage von 2-3 Stellungs-Flugmeldezentralen 1. Ordnung wurde zusammengefaßt in einer ?Abschnitts-Flugmeldezentrale". Diese war in den meisten Fällen selbst eine Stellungs-Flugmeldezentrale 1. Ordnung, die aber infolge ihrer besonders günstigen zentralen Lage die Aufgabenstellung einer Abschnitts-Flugmeldezentrale übernahm 10).
5. Divisions-Flugmeldezentralen:
Die Luftlagen der Abschnitts-Flugmeldezentralen (in der Regel 3-5) wurden in der ?Divisions-Flugmeldezentrale", die sich im Gefechtsstand der Jagd-Division befand, zusammengefaßt. Die Jagd-Division war ihrerseits oberste Kommandostelle der in ihrem Bereich eingesetzten Flugmeldeeinheiten und für die Erstellung einer klaren, übersichtlichen, einheitlichen und verzugsfreien Eigen- wie Feindluftlage voll verantwortlich").
Bei dieser Divisions-Flugmeldezentrale lief gleichzeitig mit dem Luftlagebild des Flugmeldedienstes das Luftlagebild des Funkaufklärungsdienstes zusammen. Der Funkaufklärungsdienst aber war den Jagd-Divisionen nicht unterstellt, sondern stand unter eigenverantwortlicher Führung.
6. Korps- und Luftflotten-Flugmeldezentrale:
Die obersten Führungsstellen (Jagd-Korps und Luftflotten) bildeten zur Überwachung und zur Steuerung des Gesamteinsatzes der Jäger ihr Luftlagebild durch Übernahme des Luftlagebildes aus den unterstellten Divisions-Flugmeldezentralen in einer Korps- oder Flotten-Flugmeldezentrale.
Die Karte von Dänemark habe ich mal als Beispiel des Aufbaus dieses Netzes begefügt.
Vielen Dank für die Hnweise,
Leif
PS: Entschludigt bitte, ich hatte die Quellenangabe der karte vergessen. "Luftkrig over Danmark, Bind II (Radar og natjagere 1941-1943)" von Carsten Petersen, Bollerup Boghandels Forlag Ringköbing1987, ISBN 87-981206-7-0
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Zuletzt geändert von Leif am 04.12.2003 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
Funkmeß-Gerätestellungen 2. Ordnung
Hallo,
In Brokstedt befand sich die Stellung Puma die als Funkmeß-Gerätestellung 2. Ordnung beschrieben wird. In dem Wald befinden sich noch der Unterstand der Anlage. Diese besteht aus einem Vor- und Hauptraum. Der Hauptraum hat einen Notausgang.
http://www.de.f1.pg.photos.yahoo.com/ph ... /my_photos
(Ich hoff es klappt)
Laut Aussagen eines Zeitzeugen gehörten zu der Stellung weitere Objekt. Diese befinden sich desweiteren in Brokstedt und Borstel. Der genaue Verwendungszweck ist noch nicht geklärt.
14. mittlere Flugmelde-Leit Kompanie formed from 23./Luftnachrichten-Regiment 212 at Brokstedt, near Neumünster (Stellung "Puma"). Also controlled Fluko Itzehoe. 5.45 with 1 Drehfreya, 1 Freya and 2 Würzburg-Riese radars.
http://www.ww2.dk/ground/ln/lnrgt232.html
Bei Betrachtung der genannten Funkmeßgeräte liegt die Vermutung nahe es Handele sich um Fundamente für diese Geräte.
mfg hermann
In Brokstedt befand sich die Stellung Puma die als Funkmeß-Gerätestellung 2. Ordnung beschrieben wird. In dem Wald befinden sich noch der Unterstand der Anlage. Diese besteht aus einem Vor- und Hauptraum. Der Hauptraum hat einen Notausgang.
http://www.de.f1.pg.photos.yahoo.com/ph ... /my_photos
(Ich hoff es klappt)
Laut Aussagen eines Zeitzeugen gehörten zu der Stellung weitere Objekt. Diese befinden sich desweiteren in Brokstedt und Borstel. Der genaue Verwendungszweck ist noch nicht geklärt.
14. mittlere Flugmelde-Leit Kompanie formed from 23./Luftnachrichten-Regiment 212 at Brokstedt, near Neumünster (Stellung "Puma"). Also controlled Fluko Itzehoe. 5.45 with 1 Drehfreya, 1 Freya and 2 Würzburg-Riese radars.
http://www.ww2.dk/ground/ln/lnrgt232.html
Bei Betrachtung der genannten Funkmeßgeräte liegt die Vermutung nahe es Handele sich um Fundamente für diese Geräte.
mfg hermann
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- Beiträge: 755
- Registriert: 10.01.2003 12:02
- Ort/Region: Bad Schönborn
Hallo Leif,
die Übersicht der Telefonverbindungen im Staate Dänemark ist sehr interessant, da hier verschiedene Dinge gut sichtbar werden.
z.B. die Vernetzung zwischen einzelnen Flukos.
Bei der Verbindung nach Hamburg frage ich mich, ob L.M.S. Luftmeldesammelstelle bei Luftgaukommando XI Hamburg sein könnte.
Ab 1943 waren diese ja die sogenannten Fern-Flukos.
Schade, daß der Bereich Deutschland nicht dabei ist!
die Übersicht der Telefonverbindungen im Staate Dänemark ist sehr interessant, da hier verschiedene Dinge gut sichtbar werden.
z.B. die Vernetzung zwischen einzelnen Flukos.
Bei der Verbindung nach Hamburg frage ich mich, ob L.M.S. Luftmeldesammelstelle bei Luftgaukommando XI Hamburg sein könnte.
Ab 1943 waren diese ja die sogenannten Fern-Flukos.
Schade, daß der Bereich Deutschland nicht dabei ist!
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
Bilder betracheten
Hallo,
jetzt müsste es klappen die Bilder zusehen.
www.de.f1.pg.photos.yahoo.com/ph/martin_ossenbrueggen/
Mfg Hermann
jetzt müsste es klappen die Bilder zusehen.
www.de.f1.pg.photos.yahoo.com/ph/martin_ossenbrueggen/
Mfg Hermann
Zeitschrift: Jahrbuch für die schleswigsche Geest / Heimatverein Schleswigsche Geest, Landesgruppe im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund
Erschienen: Schleswig : Heimatverein, 1952-
2000 Seite 187-189 die ehemalige Flugwache Jübeck
Hier ist ein kurzer Bericht zu den Flugwachen. Es sind weiterhin genannt eine Flugwache in Silberstedt. Übergeordnete Dienststelle war Schleswig.
Viele Grüße,
Leif
Erschienen: Schleswig : Heimatverein, 1952-
2000 Seite 187-189 die ehemalige Flugwache Jübeck
Hier ist ein kurzer Bericht zu den Flugwachen. Es sind weiterhin genannt eine Flugwache in Silberstedt. Übergeordnete Dienststelle war Schleswig.
Viele Grüße,
Leif
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Flugwache Silberstedt
Flugwache Silberstedt
Die Flugwache und ihr Beobachtungsturm befanden sich an der Jübeker Chaussee.
Quelle: Jahrbuch für die Schleswigsche Geest, 44. Jahrgang, 1996
Seite 59-62: Friedrich Ueck, Silberstedt ?Luftangriff auf Silberstedt 1945?
Viele Grüße,
Leif
Die Flugwache und ihr Beobachtungsturm befanden sich an der Jübeker Chaussee.
Quelle: Jahrbuch für die Schleswigsche Geest, 44. Jahrgang, 1996
Seite 59-62: Friedrich Ueck, Silberstedt ?Luftangriff auf Silberstedt 1945?
Viele Grüße,
Leif