Sprengschachtanlagen im Bereich Teutoburger Wald

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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turul
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Re: Sprengschachtanlagen im Bereich Teutoburger Wald

Beitrag von turul » 13.04.2025 18:14

Rheine - Tecklenburg sind Luftlinie 20 km.
In Frage käme auch noch die Standortmunitionsniederlage 331/1 in Ostbevern (nördlich Telgte), das wären 24 km.

Das waren völlig normale Entfernungen für die Einlagerung von Sperrmunition.

Für die zahlreichen Sperranlagen in Nordostoberfranken (Landkreise Hof, Wunsiedel oder Kronach) direkt an der innerdeutschen Grenze war beispielsweise die Sperrmunition größtenteils in der Standortmunitionsniederlage Bayreuth (Entfernung etwa 50 - 60 km) oder im Munitionsdepot Breitengüßbach (Entfernung etwa 80 km) eingelagert.

Im Landkreis Hof gab es
- 26 Straßensprenganlagen mit 107 Straßensprengschächten-
- 6 Vorbereitete Brückensprengungen.
Allein für die Straßensprengschächte wären etwa 53.500 kg Sprengmunition erforderlich gewesen (500 kg pro Sprengschacht). An Sperrmittelhäusern gab es aber in diesem Landkreis nur
- 3 Sperrmittelhäuser bei Kautendorf
- 1 Sperrmittelstollen am Döbraberg
Gesamtfassungsvermögen etwa 7.000 kg Sprengmunition. Es hätten also ca. 46.500 kg aus weiter entfernten Depots antransportiert werden müssen.
So etwa sah es überall in der Bundesrepublik aus. Es gab keinen Landkreis, wo tatsächlich die Masse der Sperrmunition in der Nähe der vorbereiteten Sperranlagen in Sperrmittelhäusern eingelagert war.
In den BRLog (V) der Nachschubkommandos der Korps bzw. der Versorgungskommandos der Territorialkommandos war dann geregelt, wie im V-Fall der Transport dieser Sperrmunition geregelt war.

CrazyBug
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Re: Sprengschachtanlagen im Bereich Teutoburger Wald

Beitrag von CrazyBug » 13.04.2025 20:14

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. :thumbup:

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redsea
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Re: Sprengschachtanlagen im Bereich Teutoburger Wald

Beitrag von redsea » 13.04.2025 21:21

Hallo zusammen,

auf der alten Wertherstraße, der Verbindungsstraße von Theenhausen und Werther Westf. über den Teutoburger Wald nach Halle Westf. befindet sich diese ehemalige Trichtersperre, von der noch vier Sprengschachtabdeckungen in der Fahrbahn vorhanden sind.

Aus wie viel Sprengschächten die Sprengschachtanlage ursprünglich bestand, ist mir nicht bekannt. Eine kleine Besonderheit für heutige Verhältnisse ist, dass bei einer der Sprengschachtabdeckungen die zentrale Sechskantmutter noch mit der Verschlußkappe versehen ist.

Die Abschlusskästen habe ich nicht erkennen können. Auf dem Gehweg neben der Fahrbahn befinden sich keine und die Ackerfläche und Böschung war zu stark bewachsen, übererdet und schlecht begehbar.

Die Fotos sind von vergangenem Wochenende.

Viele Grüße

Kai
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Re: Sprengschachtanlagen im Bereich Teutoburger Wald

Beitrag von redsea » 16.04.2025 22:49

redsea hat geschrieben: 07.04.2025 22:45[…] Sprengschachtanlage (Trichtersperre) auf der K30 Teichstraße in Halle Künsebeck, einer Verbindungsstraße von Werther über den Teutoburger Wald nach Halle Künsebeck […]

Hallo zusammen,

nur einen knappen Kilometer vor der zitierten Sprengschachtanlage (nord-westlich) befindet sich eine weitere Trichtersperre und zwar auf der K 29 Hengeberg.

Die Anlage besteht aus 3 Sprengschächten auf der Fahrbahn mit je einem kreisrunden Abschlußkasten im Grünstreifen neben der Fahrbahn.

Die Sprengschachtabdeckungen waren im Jahr 2013 bereits teilweise überasphaltiert. Die ersten Fotos sind aus August 2013 und die letzten vier aus April 2020, als die Straße Hengeberg gesperrt und teilweise saniert wurde. Dabei wurden die Schrengschachtabdeckungen erneut teilweise überasphaltiert. Der Fahrbahnbelag wurde jedoch nur bis rund 100 m vor der Sprengschachtanlage kpl. erneuert, so dass die Sprengschachtanlage zunächst noch erhalten blieb. Vor zwei Wochen befand sie sich noch in dem Zustand wie im Jahr 2020.

Viele Grüße

Kai
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