Finnenhaussiedlungen

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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erlenmeier
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Re: Finnenhaussiedlung Preetz, Klaus-Groth-Platz

Beitrag von erlenmeier » 28.02.2025 11:07

Moin nach Preetz!

Z. Zeit läuft bei mir alles in Sachen Finnenhäuser zusammen.
Im Jahrbuch 2025 des Landkreises Plön kommt ein Beitrag von mir auch über Preetz.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir kurz schreibt, was alles über Werft-Großvater und das Wohnen in der Siedlung bekannt ist.
Danke sagt
hans-karl
cmdlg hat geschrieben: 06.08.2024 22:58 Hallo lieber "wattläufer",

ich habe gelesen, dass Du mehrere Finnenhäuser besitzt und Dich gut auskennst. Mein Mann ist ein Finnenhauskind, Klaus-Groth-Platz, Preetz. Er ist in einem der Häuser dort geboren. Sein Großvater war Werftarbeiter in Kiel. Die Familie wurde in Kiel ausgebombt und zog dann (wann genau, ist unbekannt) in die Finnenhaussiedlung. Vielleicht gehört Dir ja zufällig sein Geburtshaus. Es war Nr. 5. Zufälle soll es geben.

Mit herzlichem Gruß
cmdlg
wattläufer hat geschrieben: 02.04.2019 20:14 Ich kenne die Häuser in Neumünster-Einfeldt, Flintbek, Ascheberg, Preetz und Schönberg.

Dort gibt es nur Helsinki und Lahti. In Schönberg noch das größere Zweigeschossige.
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.

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erlenmeier
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 28.02.2025 11:24

Moin Finnenhaus-Freunde!

ich bin immer noch damit beschäftigt, die Unterschiede zwischen den Typen Lathi, Turku und Helsinki herauszuarbeiten.
Der Hochhaustyp Kotka in Schönberg ist eindeutig geklärt.
Bitte prüfen:
Typ A: Eine Gaube pro DHH, Ost-West-Typ, Giebel mit 4 Fenstern, Straßenseite Hauseingang und das kl. WC-Fenster.

Typ B: 2 Gauben, Nord-Süd-Typ, Front hat ein gr. und das kl. Fenster, Giebel mit 3 Fenstern.

Typ C = Turku: Wie Typ B, aber zusätzlich ein kl. Fenster im Giebel oben für den Dachboden.


Dieter Brandt schreibt in "Die Finnenhaussiedlung in Ascheberg, 1993, dass der Typ Lathi die Merkmale von dem o.g. Typ B hat. ER stellt sie mit dem Ergebnis gegenüber, dass Turku lediglich das zusätzliche kl. Giebelfenster aufweist.

Hat jemand eine weiterführende Idee?

Gruß von hans-karl
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Re: Finnenhaussiedlungen

Beitrag von erlenmeier » 07.03.2025 18:21

Jetzt antworte ich mir mal selbst.

Kotka: Dieser zweigeschossige Haustyp war von Beginn an klar. Ihn gibt es nur in Schönberg

Lathi: Wurde nur für die RLW / Luftwaffen-Industrie in D und A gebaut. Dieser Typ ist je DHH 1m breiter als die folgenden und hat stets den Hauseingang giebelseitig.

Turku: Lediglich für die Kriegsmarine / U-Bootbau errichtet. Je eine Gaube pro DHH, sowohl zur Straßen- als auch zur Gartenseite.
Diese Version wurde in Ost-West-Richtung ausgewählt.

Helsinki: Ebenfalls für U-Boot-Werftarbeiter aufgestellt. Verwendung in Nord-Süd-Richtung. Gartenseitig zwei Gauben, zur Straße hin je 1 Gaube pro DHH.

Warum entschieden sich die Planer / Auftraggeber für die beiden letztgenannten unterschiedlichen Typen? Für die RLW wurde ja auch nur ein Modell bestellt.

Das hängt mit der der täglichen Sonneneinstrahlung auf die Aussenwände/Dachseiten zusammmen. Erfahrende Archtekten platzieren an der Nordseite so wenig Öffnungen wie möglich. Statt dessen große Fensterflächen zur Ostseite (Sonnenaufgang) und Westen (Untergang).

Turku hat auf der Frontseite nur die Haustür und das kleine WC-Fenster. Dafür ein viertes gr. Fenster in der Giebelwand.
Helsinki mit 2 Gauben in Westrichtung die Nachmittags und Abendsonnenwärme ins Haus.

Genial!! Oder??

Von der Erfahrung der alten Meister kann man auch heute noch gut profitieren
sagt hans-karl
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