Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Moin,
vor gut drei Jahren erschien ein Bericht im Focus-Magazin über einen notgewasserten Lancaster-Bomber (WK2) in der Müritzer Seenplatte.
Das Flugzeug wurde zufällig durch Sporttaucher gefunden und "parkt" in angenehmer Tauchtiefe von 8 Metern. Damals war es nicht klar was mit dem Wrack passieren soll...
Bis heute habe ich keine weiteren Informationen über dieses Wrack und die genaue Position herausfinden können. Vielleicht weiß ja jemand hier etwas über dieses Wrack ? (angeblich soll die Maschine noch vor einem Angriff auf Berlin abgeschossen worden sein und somit randvoll mit Bomben sein)
Gruß aus HH
Andre
vor gut drei Jahren erschien ein Bericht im Focus-Magazin über einen notgewasserten Lancaster-Bomber (WK2) in der Müritzer Seenplatte.
Das Flugzeug wurde zufällig durch Sporttaucher gefunden und "parkt" in angenehmer Tauchtiefe von 8 Metern. Damals war es nicht klar was mit dem Wrack passieren soll...
Bis heute habe ich keine weiteren Informationen über dieses Wrack und die genaue Position herausfinden können. Vielleicht weiß ja jemand hier etwas über dieses Wrack ? (angeblich soll die Maschine noch vor einem Angriff auf Berlin abgeschossen worden sein und somit randvoll mit Bomben sein)
Gruß aus HH
Andre
Bomberwrack in der Müritz
Das Bomberwarck wurde aufgrund von Recherchen des Luftfahrtmuseums Rechlin gezielt gesucht, es ist ein amerikanische B-17-Bomber über Rechlin in Brand geschossen worden und die Bitte um Notlandung auf dem Flugplatz Rechlin wurde abgelehnt. Bei den Tauchgängen war sogar ein amerikanisches Team dabei, die die vermuteten Überreste eines im Bomber verbliebenen Besatzungsmitgliedes bergen sollte. Als dann allerdings ein Hauptfahrwerk mit englischer Herstellerangabe geborgen wurde, sind die Amis abgezogen und das Flugzeug wurde als englischer Lancaster identifiziert.
Das Landesamt für Bodendenkmalpflege M-V hat das Wrack zu einem "Bodendenkmal" erklärt und ein Tauchverbot ausgesprochen.
Die Bezeichnung "Wrack" ist deutlich zu hoch gegriffen, wenn ein vollbeladener 4-Mot-Bomber ins Wasser klatscht, wandern die schwersten Teile (Motoren und Bomben) nach vorne, der Rest zerbröselt! Die Einstufung als Bodendenkmal ist aus meiner Sicht also nicht nachzuvollziehen
Im vergangenen Jahr wurde aus dem Trümmerfeld durch den Munitionsbergungsdienst eine Luftmine (H.C. 4000) mit 1,3 Tonnen Sprengstoff geborgen und entschärft. Die Lancaster konnte mit der Luftmine zusammen bis zu 16 Stück Sprengbomben 500 lbs (250 kg) laden, wenn das der Fall war, liegen die noch im Wasser, ebenso die gesamt Bordwaffenmunition...
Also: Tauchen 1. verboten und 2. gefährlich
aber falls jemand dort versehentlich tauchen sollte und Munition findet, bitte den Munitionsbergungsdienst benachrichtigen
Das Landesamt für Bodendenkmalpflege M-V hat das Wrack zu einem "Bodendenkmal" erklärt und ein Tauchverbot ausgesprochen.
Die Bezeichnung "Wrack" ist deutlich zu hoch gegriffen, wenn ein vollbeladener 4-Mot-Bomber ins Wasser klatscht, wandern die schwersten Teile (Motoren und Bomben) nach vorne, der Rest zerbröselt! Die Einstufung als Bodendenkmal ist aus meiner Sicht also nicht nachzuvollziehen
Im vergangenen Jahr wurde aus dem Trümmerfeld durch den Munitionsbergungsdienst eine Luftmine (H.C. 4000) mit 1,3 Tonnen Sprengstoff geborgen und entschärft. Die Lancaster konnte mit der Luftmine zusammen bis zu 16 Stück Sprengbomben 500 lbs (250 kg) laden, wenn das der Fall war, liegen die noch im Wasser, ebenso die gesamt Bordwaffenmunition...
Also: Tauchen 1. verboten und 2. gefährlich
aber falls jemand dort versehentlich tauchen sollte und Munition findet, bitte den Munitionsbergungsdienst benachrichtigen
Koordinaten zum Wrack
Stimmt alles. Bitte beachten das ist ein Naturschutzgebiet.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Moin zusammen,
zu diesem Flieger gibt es viele unterschiedliche Geschichten, wenn man die Wassersportler vor Ort hört.
Im Gegensatz zur Antwort vom Alten Rostocker steht diese Info bei focus online:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 39724.html
Textzitat: ..."Fünf Sporttaucher aus Baden-Württemberg reisten im Oktober 1997 zum Örtchen Ludorf. Die Männer hatten Glück. 800 Meter vom Ufer entfernt, in rund acht Meter Tiefe, fanden sie das Flugzeug. Es handelt sich um einen britischen „Lancaster“-Bomber, den Nachtjäger der deutschen Luftwaffe im Sommer 1944 abgeschossen hatten...."
Wenn das so sein sollte, liegen Wrackteile nicht im Zähnerlank, sondern in der Fahrrinne bei den Tonnen 13 und "Kleine Kuhle" vor Ludorf, siehe Bleistiftmarkierungen im Kartenausschnitt .
Mein Sonarsystem auf dem Boot zeigt Strukturen, die ich gern ein zweites Mal anfahren würde, wenn ich hier nähere Hinweise in Kürze bekäme.
Beste Grüße direkt vom Segler.
Michael
zu diesem Flieger gibt es viele unterschiedliche Geschichten, wenn man die Wassersportler vor Ort hört.
Im Gegensatz zur Antwort vom Alten Rostocker steht diese Info bei focus online:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 39724.html
Textzitat: ..."Fünf Sporttaucher aus Baden-Württemberg reisten im Oktober 1997 zum Örtchen Ludorf. Die Männer hatten Glück. 800 Meter vom Ufer entfernt, in rund acht Meter Tiefe, fanden sie das Flugzeug. Es handelt sich um einen britischen „Lancaster“-Bomber, den Nachtjäger der deutschen Luftwaffe im Sommer 1944 abgeschossen hatten...."
Wenn das so sein sollte, liegen Wrackteile nicht im Zähnerlank, sondern in der Fahrrinne bei den Tonnen 13 und "Kleine Kuhle" vor Ludorf, siehe Bleistiftmarkierungen im Kartenausschnitt .
Mein Sonarsystem auf dem Boot zeigt Strukturen, die ich gern ein zweites Mal anfahren würde, wenn ich hier nähere Hinweise in Kürze bekäme.
Beste Grüße direkt vom Segler.
Michael
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Forenuser
- Beiträge: 102
- Registriert: 03.05.2021 12:05
- Ort/Region: Trier
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Moien,
der letzte RAF Angriff auf Berlin 1944 mit viermot-Bombern Verlusten war in der Nacht vom 24./25. März 1944. Also kann die Angabe Sommer 1944 sich nicht auf einen Berlinangriff beziehen! Entweder erfolgte der Absturz schon 1943 oder sogar 1942 oder bei einem der Angriff auf Stettin, Penemünde etc
h.
der letzte RAF Angriff auf Berlin 1944 mit viermot-Bombern Verlusten war in der Nacht vom 24./25. März 1944. Also kann die Angabe Sommer 1944 sich nicht auf einen Berlinangriff beziehen! Entweder erfolgte der Absturz schon 1943 oder sogar 1942 oder bei einem der Angriff auf Stettin, Penemünde etc
h.
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Auf der Website des Luffahrt Technische Museum Rechlin ist folgendes zu lesen:
"Mit dem am 10. April 1945 geführten Großangriff der USA Airforce auf Düsenjägerplätze Norddeutschlands wurde auch Rechlin und Lärz erneut zum Angriffsziel von 275 Bombern (Dipl.-Ing (FH) Christoph Regel: Die deutsche Luftfahrt - Flugerprobungsstellen bis 1945, Bernard & Graefe, 1998) "
Wenn der Angriff der Allierten zusammen unter der Leitung der USA Airforce erfolgt sein sollte, waren sicherlich auch andere Flugzeuge dabei. Die nächste Flakstellung soll auf dem Hügel beim Campingplatz Ludorf gewesen sein.
"Mit dem am 10. April 1945 geführten Großangriff der USA Airforce auf Düsenjägerplätze Norddeutschlands wurde auch Rechlin und Lärz erneut zum Angriffsziel von 275 Bombern (Dipl.-Ing (FH) Christoph Regel: Die deutsche Luftfahrt - Flugerprobungsstellen bis 1945, Bernard & Graefe, 1998) "
Wenn der Angriff der Allierten zusammen unter der Leitung der USA Airforce erfolgt sein sollte, waren sicherlich auch andere Flugzeuge dabei. Die nächste Flakstellung soll auf dem Hügel beim Campingplatz Ludorf gewesen sein.
-
- Forenuser
- Beiträge: 102
- Registriert: 03.05.2021 12:05
- Ort/Region: Trier
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Moien,
es gab keine gemischten Bombereinsätze der RAF bzw. der 8th Airforce. Das Bomber Command flog zwar ab Dezember 44 auch Tageseinsätze, aber grundsätzlich ohne die US Flieger.
h.
es gab keine gemischten Bombereinsätze der RAF bzw. der 8th Airforce. Das Bomber Command flog zwar ab Dezember 44 auch Tageseinsätze, aber grundsätzlich ohne die US Flieger.
h.
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
In den MACR-Listen findet sich eine Lancaster, auf die die Angaben bis auf das Datum in dem Artikel zutreffen. Abgestürzt am 15. Februar 1944 um 21:15 und "300m into Lake Mueritz Ludorf, Waren District".
https://catalog.archives.gov/id/91176283
Möglich, dass es die Avro Lancaster I ME636 des 166. Squadron ist.
https://losses.internationalbcc.co.uk/loss/105559/
https://catalog.archives.gov/id/91176283
Möglich, dass es die Avro Lancaster I ME636 des 166. Squadron ist.
https://losses.internationalbcc.co.uk/loss/105559/
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß Walthers
-
- Forenuser
- Beiträge: 102
- Registriert: 03.05.2021 12:05
- Ort/Region: Trier
Re: Lancaster-Bomber in der Müritzer Seenplatte
Moien,
die Lancaster I, ME 636, Kennung AS-E 166 Sqdn. ist zwischen Jabel und Hagenow abgestürzt, die sieben Besatzungsmitglieder waren alle auf dem Dorffriedhof Hagenow-Loppin beigesetzt. Abschuß als 56. durch Hptm. Schonert, Stab NJGr.10
Falls der Müritzsee stimmt,kommt eher eine Lancaster der 50 Sqdn in Betracht. Abschuß durch OLtn. Paul Zorner, 8./NJG 3 als sein 24. Abschuß.
Gruß
h.
die Lancaster I, ME 636, Kennung AS-E 166 Sqdn. ist zwischen Jabel und Hagenow abgestürzt, die sieben Besatzungsmitglieder waren alle auf dem Dorffriedhof Hagenow-Loppin beigesetzt. Abschuß als 56. durch Hptm. Schonert, Stab NJGr.10
Falls der Müritzsee stimmt,kommt eher eine Lancaster der 50 Sqdn in Betracht. Abschuß durch OLtn. Paul Zorner, 8./NJG 3 als sein 24. Abschuß.
Gruß
h.