Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der Bw)
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Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der Bw)
Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet und wenn nein warum nicht?
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"Noch ein Wort dazu: Wer glaubt, auf sog. Militärkarten - egal welcher Ära - wären militärische Anlagen eingezeichnet, der irrt."
Mich würde interessieren warum die nicht eingezeichnet waren. Bei der Bundeswehr gab es einen Militärgeographischen Dienst und der hat doch Militärische Landkarten gedruckt und an die Bundeswehrdienststellen verteilt. Oder waren die Karten identisch mit den zivilen Karten vom Landesvermessungsamt? Wozu hat man dann einen Militärgeographischen Dienst gebraucht wenn dort die gleichen Landkarten gedruckt werden die man auch im Buchhandel kaufen kann? Oder war MilGeo am Ende nur eine Tarnbezeichnung für eine Dienststelle des Militärischen Abschirmdienstes, vergleichbar etwa der Bundesstelle für Fernmeldestatistik in Stockdorf im Landkreis Starnberg, die eigentlich was ganz anderes gemacht hat und mit der Topographietruppe gar nichts zu tun hatte?
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesste ... estatistik
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"Noch ein Wort dazu: Wer glaubt, auf sog. Militärkarten - egal welcher Ära - wären militärische Anlagen eingezeichnet, der irrt."
Mich würde interessieren warum die nicht eingezeichnet waren. Bei der Bundeswehr gab es einen Militärgeographischen Dienst und der hat doch Militärische Landkarten gedruckt und an die Bundeswehrdienststellen verteilt. Oder waren die Karten identisch mit den zivilen Karten vom Landesvermessungsamt? Wozu hat man dann einen Militärgeographischen Dienst gebraucht wenn dort die gleichen Landkarten gedruckt werden die man auch im Buchhandel kaufen kann? Oder war MilGeo am Ende nur eine Tarnbezeichnung für eine Dienststelle des Militärischen Abschirmdienstes, vergleichbar etwa der Bundesstelle für Fernmeldestatistik in Stockdorf im Landkreis Starnberg, die eigentlich was ganz anderes gemacht hat und mit der Topographietruppe gar nichts zu tun hatte?
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesste ... estatistik
Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Bei den militärkartographischen Papierkarten waren die Grundlagen wohl die Topo-Karten der Landesvermessungsämter. Es wurden lediglich Brückenlasten, Kurvenradien, Steigungen usw. eingedruckt. Bei den restlichen Informationen konnte ich keine Unterschiede finden.
Bei MilGeo war meines Wissens der Hauptunterschied, dass Höhendaten enthalten waren und dass man die taktischen Zeichen als Vorlagen hatte.
Viele Grüße, Jörg.
Bei MilGeo war meines Wissens der Hauptunterschied, dass Höhendaten enthalten waren und dass man die taktischen Zeichen als Vorlagen hatte.
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Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Das muß man schon etwas differenzierter sehen.jgraef hat geschrieben: ↑18.08.2024 21:21 Bei den militärkartographischen Papierkarten waren die Grundlagen wohl die Topo-Karten der Landesvermessungsämter. Es wurden lediglich Brückenlasten, Kurvenradien, Steigungen usw. eingedruckt. Bei den restlichen Informationen konnte ich keine Unterschiede finden.
Bei MilGeo war meines Wissens der Hauptunterschied, dass Höhendaten enthalten waren und dass man die taktischen Zeichen als Vorlagen hatte.
1. Richtig ist, dass immer die Karten der Landesvermessungsämter die Grundlagen waren.
Einige weitere Unterschiede zu den zivilen Karten bei MilGeo:
2. Bei den MilGeo-Karten waren die Koordinatenetze (UTM) eingedruckt.
3. Die Angaben zur Kompaß-Mißweisung (Nadelabweichung) waren auch grafisch dargestellt und konnten direkt auf der Karte abgegriffen werden.
4. Legende und Beschreibung des UTM-Systems waren dreisprachig aufgedruckt (Deutsch, Englisch, Französisch).
5. Höhenlinien und Höhenangaben gab es durchaus auch bei den zivilen Karten
6. Taktische Zeichen waren auf keiner militärischen Karte eingedruckt.
Dann kommt es immer auf die Kartenserie an, von der wir sprechen. Bei der "normalen" Karte 1:50.000 des MilGeo-Amtes (Kartenserie M 745) waren keine Angaben zu Brücken und Straßen eingedruckt. Dafür gab es eine Spezialserie, die Kartenserie M 745 -RB (Road and Bridge). Hier waren nicht nur Angaben zu Brücken und Straßennetz in die Karte selbst eingedruckt, wichtig war auch die "BRückenliste" auf der Rückseite dieser Karten, die sehr detaillierte Angaben zu jeder Brücke enthielt.
Weitere wichtige Kartenserien waren
- M 745-CCM (Cross Country Movement) - Karte der Geländebefahrkeit.
- M 745-Verm (Vermessungskarte) mit Trigonometrischen Festpunkten samt Skizzen dieser Festpunkte, ergänzt durch durch die M 745 -TL (Trigonometrische Liste) mit den genauen Koordinaten und Höhenangaben dieser Festpunkte
- M 745-U-SG (Schutzgebietskarte) mit Umweltschutzzonen, die Übungsvorhaben in freiem Gelände immer massiver einschränkte.
Die Krtenserie M 648 war die Karte 1:100.000, die aber eher selten zur Anwendung kam-
Als übersichtkarte viel häufiger war die Serie 1501 - Joint Operations Graphics, im Maßstab 1:250.000. Hier gab es die Ausführung "Ground" für Landstreitkräfte und "Air" für fliegende Verbände.
Karten 1:25.000 waren die Serie M 841. Die wurden im täglichen Truppengebrauch eher selten verwendet. außer bei Truppenübungsplatzaufenthalten. Für Übungsplätze gab es die Serie M 841 - TR -Z mit Eindruck der Übungsplatzanlagen und Gefahrenbereiche. Für sehr große Übungsplätze, wie Bergen und Grafenwöhr gab es auch 1:50.000 Karte als Serie M 745-TR-Z.
Gerade die TR-Z Karten enthalten eine Fülle von Angaben zu militärischen Anlagen.
Weiter gab es auch noch Militärische Stadtpläne in unterschiedlichen Maßstäben und weitere Spezialkarten, z.B. für amphibische Landungen.
- bazooka
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Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Beispiel-Ausschnitte: Manöverkarte "Reforger 87" - Truppenübungsplatz Munster
Besonderheit: Die Karte war so gedruckt, dass sie unter Rotlicht lesbar war.
Besonderheit: Die Karte war so gedruckt, dass sie unter Rotlicht lesbar war.
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Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Was ist damit? → Lager Flandern und die eigene Normalspur-Bahnlinie von Kochanowka zum Testgelände von Blizna (Polen).
Die Originalkarte (1:100'000) hat eine ausführliche Mil-Geo-Zeichenerklärung sowie Objekt- und Geländeerläuterungen.
Die Originalkarte (1:100'000) hat eine ausführliche Mil-Geo-Zeichenerklärung sowie Objekt- und Geländeerläuterungen.
Gruss, christianCH
Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Das ist auch eine Art "Karte der Geländebefahrkeit" aus der Zeit vor 1945.christianCH hat geschrieben: ↑20.08.2024 10:56 Was ist damit? → Lager Flandern und die eigene Normalspur-Bahnlinie von Kochanowka zum Testgelände von Blizna (Polen).
Die Originalkarte (1:100'000) hat eine ausführliche Mil-Geo-Zeichenerklärung sowie Objekt- und Geländeerläuterungen.
Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Anbei noch einige Beispiele der von mir oben beschriebenen Karten:
- Straßen- und Brückenkarte mit Brückenliste
- Ausschnitt aus Truppenübungsplatzkarte Münsingen
- Karte Geländebefahrbarkeit
- Schutzgebietskarte
- Straßen- und Brückenkarte mit Brückenliste
- Ausschnitt aus Truppenübungsplatzkarte Münsingen
- Karte Geländebefahrbarkeit
- Schutzgebietskarte
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Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Schon klar.
Die Eingangsfrage lautete:
Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet und wenn nein warum nicht?
Lager Flandern und die erwähnte Eisenbahnlinie sind doch eindeutig militärische Anlagen. Oder sehe ich das falsch?
Gruss, christianCH
Re: Waren in sog. Militärkarten - egal welcher Ära - militärische Anlagen eingezeichnet (Militärgeografischer Dienst der
Die von Dir vorgestellte Karte ist vergleichbar mit den Truppenübungsplatzkarten der Bundeswehr. In beiden Fällen sind militärische Anlagen wie Biwakplätze, Truppenlager oder Schießbahnen eingezeichnet.
Man kann aber NICHT generell sagen, das in "Militärkarten" militärische Anlagen eingezeichnet sind. In der normalen Karte 1:50.000 (Serie M 745) waren z.B. KEINE militärischen Anlagen eingetragen.
Es hängt also immer von der Art der Karte, von der Kartenserie, ab.
Wobei übrigens der Begriff "Militärkarte" an sich erst einmal genau definiert werden müsste:
- Vom Militär verwendete Karten oder
- Vom Militär selbst hergestellte Karten oder
- speziell für das Militär hergestellte Karten, egal von wem hergestellt oder
- zivil hergestellte Karten, die auf Betreiben des Militärs aber gewissen Änderungen (Schwärzungen, Weglassen topographischer Einzelheiten usw.) unterzogen wurden. Gab es z.B. in der DDR bei vielen handelsüblichen topographischen Karten.
Man kann aber NICHT generell sagen, das in "Militärkarten" militärische Anlagen eingezeichnet sind. In der normalen Karte 1:50.000 (Serie M 745) waren z.B. KEINE militärischen Anlagen eingetragen.
Es hängt also immer von der Art der Karte, von der Kartenserie, ab.
Wobei übrigens der Begriff "Militärkarte" an sich erst einmal genau definiert werden müsste:
- Vom Militär verwendete Karten oder
- Vom Militär selbst hergestellte Karten oder
- speziell für das Militär hergestellte Karten, egal von wem hergestellt oder
- zivil hergestellte Karten, die auf Betreiben des Militärs aber gewissen Änderungen (Schwärzungen, Weglassen topographischer Einzelheiten usw.) unterzogen wurden. Gab es z.B. in der DDR bei vielen handelsüblichen topographischen Karten.