Beispiele für die Anordnung von Flugabwehrkanonen in schweren Flak-Batterien

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
Benutzeravatar
Zwackelmann
Forenuser
Beiträge: 823
Registriert: 08.02.2017 20:51
Ort/Region: Aachen

Re: Beispiele für die Anordnung von Flugabwehrkanonen in schweren Flak-Batterien

Beitrag von Zwackelmann » 31.01.2023 18:55

Hi Oliver,

Danke für die Präzisierung!

Und Hallo Guido und Jan,

Danke für die Identifikationshilfe, das sind ja gute Hilfsmittel. Ich wollte bloß etwas mehr Systematik hineinbringen.

Was Sperrfeuer vs. 'Zielfeuer' betrifft, so war Sperrfeuer schon bei der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg die absolute Notlösung, und die deutschen Seezielverfahren des Zweiten Weltkrieges den britischen weit überlegen. Schon im Ersten Weltkrieg gab es auf deutscher Seite ein auf der Höhe der Zeit liegendes Flak-Kommandogerät; von Sperrfeuer als Standard 1939/40 zu sprechen trifft nicht den Kern der Sache. Es wurde bei Marineküstenbatterien nur deshalb zu Anfang oft genutzt, weil der massiv erhöhte Bedarf die industrielle Kapazität überforderte.

Ich glaube, weiter oben ist nicht zuletzt bei mir der Begriff Sperrbatterie etwas unüberlegt verwendet worden. Eine Sperrbatterie in unserem Sinn dient (auch) zur Sperrung eines Hafens etc., wenn ihr primärer Einsatzzweck auch eigentlich die Luftabwehr war. Sperrfeuer ist ungezieltes Abwehrfeuer in einen festgelegten (Luft-) Raum.

Gruß, Thomas
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1778
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Re: Beispiele für die Anordnung von Flugabwehrkanonen in schweren Flak-Batterien

Beitrag von niemandsland » 05.02.2023 18:11

Moin,

von mir gibts heute mal ein wenig Kuddelmuddel... ;-)

@ Zwackelmann

"Kommandogeräte"

Wenn zu Kriegsbeginn auf Borkum noch ein Versuch in puncto Kommandogeräte und FuMG lief, kann es wohl kaum zutreffen, das zu diesem Zeitpunkt bereits anders als der Raumbeschuss (Sperrfeuer) in den meisten Batterien geschossen wurde, oder?
Da laut den BAMA-Akten die FuMG (FLAK) erst im Sommer 1940 in ausreichenden Stückzahlen vorhanden waren, so das man nach und nach die Batterien damit ausgerüstet hat. Dürfte Sperrfeuer [Luftraum-Beschus] noch eine ganze Weile das Mass der Dinge gewesen sein.

Zu Deiner zweiten Aussage in Bezug auf Sperrfeuerbatterien Hafen/Luftraum. Dann erkläre mir das mal am Beispiel von Helgoland. ;-) Die dortige Hafenbatterie (im südlichen Hafenbereich) war eindeutig nur als Hafenschutz eingesetzt. Jedenfalls findet sich im gesamten KTB (Kom. i. Absch.) nichts über eine mögliche Verwendung als Sperrfeuerbatterie für den Luftraum. Dafür gab es aber eine ehem. Lw. Batterie auf Düne die einzig und allein nur Sperrfeuer geschossen hat. Eine 7,5 cm Batterie.
Und wenn Du Langeweile haben solltest, beschäftige Dich mal mit dem KTB.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann erfolgte im November 1940 das Übungsschießen und einschießen der Batterien mit FuMG-Verfahren. Davor war in der Regel von Sperrfeuer die Rede.

Vergleiche mal die Abgabe der Flak (FuMG) bei den Höheren Dienststellen... ich meine ab Jahresende 1940/1941 findet sich die Verteilung der FuMG (Flak) an Marinebatterien bei den zuständigen KiA's oder MOK Nordsee (weiß es gerade wirklich nicht genau). Dort wurde die Seriennr. genannt und die Batterie die das jeweilige Gerät erhalten hat.

@ OWW

Ich frage mich nur wie die Marine das Problem mit dem Luftdruck innerhalb der Batterie in den Griff bekommen hat. Soweit ich mich an die Studie erinnere, war der Grund für min. 150 m Abstand von den Geschützen der, das die Geräte Probleme hatten richtig zu arbeiten, nach der Schussabgabe. Das wird auch z.B. sehr deutlich auf Helgoland, als die 30,5 cm Geschütze gefeuert haben, sind in schönster Regelmässigkeit die nah gelegenen FuMG (Flak) ausgefallen. Da frage ich mich halt schon, wie das die Marine in den Griff bekommen hat.

Eine Frage womit ich mich schon ein paar mal beschäftigt habe, aber keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe (aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Das Jahr 2023 könnte in Sachen Flak und BArch sehr interessant werden!)

Grüße in die Runde!

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

OWW
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 31.07.2004 16:32
Ort/Region: Schleswig-Holstein

Re: Beispiele für die Anordnung von Flugabwehrkanonen in schweren Flak-Batterien

Beitrag von OWW » 06.02.2023 18:44

Moin Guido,
bei der Marine vermute ich, dass durch die oftmalige und vermutlich durchgängig geplante Ausstattung mit Panzerhauben oder Deckenschutzschilden auch für den Leitstand das Problem in den Griff bekommen werden sollte - zumal man mit der Aufstellung von schweren, mittleren und leichten Geschützen auf engstem Raum auf Großkampfschiffen jahrzehntelange Erfahrung gesammelt hat.
Gruß
Oliver

Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1778
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Re: Beispiele für die Anordnung von Flugabwehrkanonen in schweren Flak-Batterien

Beitrag von niemandsland » 08.02.2023 07:13

OWW hat geschrieben: 06.02.2023 18:44 bei der Marine vermute ich, dass durch die oftmalige und vermutlich durchgängig geplante Ausstattung mit Panzerhauben oder Deckenschutzschilden auch für den Leitstand das Problem in den Griff bekommen werden sollte - zumal man mit der Aufstellung von schweren, mittleren und leichten Geschützen auf engstem Raum auf Großkampfschiffen jahrzehntelange Erfahrung gesammelt hat.
Moin Oli,

ich teile Deine Meinung was die Erfahrung auf Schiffen jeglicher Art betrifft. Trotzdem hat man das Problem mit den schweren 30,5 cm Geschützen auf Helgoland in Sachen FuMG (Flak) nicht so wirklich in den Griff bekommen. Nach dem Einsatz der Geschütze waren diverse Würzburg-Riese (und anderes Gerät) für mehrere Tage ausgefallen. Gut, wir haben es hier mal wieder mit Lw Gerät zutun.

Was ich hier viel interessanter finde, ist, das selbst auf diesem Gebiet offenbar kein Austausch zwischen Lw<->M statt fand, um dieses Problem irgendwie in den Griff zu bekommen. Stattdessen hat man mit dem Ausfall "gelebt".

Soweit...

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

Antworten