Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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Shadow
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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von Shadow » 16.09.2022 01:02

Vielleicht möchtet Ihr einen Blick in die kleine Anfrage und die Antwort zum Thema Lazarettzüge werfen.
Während einige Kreise das als "praktisch entschieden und mit Liefertermin versehen" verkünden scheint da in der Realität ein sehr geringer Druck auf dem Kessel zu sein.

https://dip.bundestag.de/vorgang/geplan ... ung/288245

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bettika
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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von bettika » 15.05.2023 20:27

Shadow hat geschrieben: 30.06.2021 19:33 Ihr vergesst bei Euren Überlegungen bitte nicht, dass die Bezeichnung "Aussenlandeplatz" und der damit verbundene Aufwand zu einem nicht unwesentlichen Teil die Fassade sein dürfte, um den Platz für die GFD offen zu halten?
......
Shadow.
Hallo,
Auf dem Flugplatz der Bundeswehr in Hohn (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hat es am Montagmittag einen schweren Unfall mit einem Flugzeug gegeben. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben..
...Auf dem Gelände des Flugplatzes im Ort ereignete sich nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ein Unfall mit einem zivilen Learjet des Typen LR-35A. Ein Sprecher der Bundeswehr bestätigte einen Flugzeugabsturz. .
Learjets sind kleinere Maschinen und kommen daher oft zur Zieldarstellung der Luftwaffe zum Einsatz, bei der Bundeswehreinheiten gemeinsam mit der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) die Flugabwehr auf See und an Land üben...
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... rz638.html

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von bettika » 02.06.2023 12:48

Leif hat geschrieben: 14.12.2019 13:10 Moin,
die vorgenannte Primärquelle, nun mundgerecht lesbar im Forum :lol:

.....
Schleswig-Holstein[/b]
Glücksburg (Ostsee)
Glücksburg Meierwik-Kaserne (vormals: Kaserne Flottenkommando (NATO)), Uferstraße
verschoben auf voraussichtlich 2025 Ä abhängig vom Fortschritt Rüstungsprojekt in Rostock
Hallo,
Totgesagte leben länger
https://www.shz.de/lokales/gluecksburg- ... g-44826909
Kein Bunker in Rostock: Neue Chancen für den Marine-Standort Glücksburg
......Das Maritime Operations Centre (MOC) ist vorläufig in seinen gesicherten Räumen in Glücksburg geblieben. Von hier aus wird die Flotte bei Übungen, in der Einsatzvorbereitung und regelmäßig auch bei anerkannten Missionen geführt. Die Technik dafür war beim Abzug des Flottenkommandos noch relativ frisch. Sie aufzugeben und in Rostock neu aufzubauen, erschien wenig sinnvoll. Auf Dauer sollte das MOC aber nicht an der Förde bleiben. Zunächst war der Umzug für das Jahr 2022 geplant. Inzwischen spricht die Bundeswehr von einem Termin Ende 2025 oder Anfang 2026...
...Die Marine hat kürzlich ihre mittelfristige strategische Ausrichtung in dem Konzept „Marine 2035“ zusammengefasst. Darin sind auch mögliche Konsequenzen aus der ungeschützten Lage des neuen Hauptquartiers in Rostock benannt.

Konkret heißt es:

„Die Marine benötigt: ein zum Marineführungszentrum in der Stadtmitte Rostocks alternatives, weiteres Hauptquartier, geprägt durch entfernte Lage und geschützte Gebäude; sowie ad hoc einsatzbereite Stäbe für die Führung in See, um im Führungsbereich insgesamt resilienter zu werden.“
Zielbild für die Marine ab 2035
Der Neubau in Rostock ist seit Ende 2021 übergeben, nur das MOC und auch die Technik war da noch nicht fertig, letztere scheint Probleme zu machen.Neuere Infos das sich das geändert hat,habe ich nicht gefunden
https://marineforum.online/neubau-fuehr ... e-zukunft/
Weiterhin bekommt das "Maritime Operations Centre", kurz MOC, in dem Gebäude eine neue Heimat. Das jetzt noch in Glücksburg auf dem Gelände des ehemaligen Flottenkommandos (bis 2012) ansässige MOC stellt die Führung der Flotte im Grundbetrieb, bei Übungen, in der Einsatzvorbereitung und bei Missionen sicher. Der Umzug in das neue Gebäude steht aber noch aus, denn die Einrichtung der Führungs- und Kommunikationstechnik ist nicht abgeschlossen. So lange wird die veraltetet Infrastruktur in Glücksburg - Meierwik noch genutzt werden müssen. Eine Einschränkung in der Führungsfähigkeit im Übergang ist aber nicht zu erwarten..
.....Während der Bau selbst zügig und im Plan vonstattenging, gab es mit der Integration der erforderlichen Führungs- und Kommunikationstechnik von Anfang an erhebliche Verzögerungen.
.
Grüsse
Beate
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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von DE80 » 15.06.2023 21:55

Shadow hat geschrieben: 16.09.2022 01:02
Während einige Kreise das als "praktisch entschieden und mit Liefertermin versehen" verkünden scheint da in der Realität ein sehr geringer Druck auf dem Kessel zu sein.
Es scheint sich aber doch etwas zu bewegen:

In der aktuellen Ausgabe der "loyal" des Reservistenverbandes ist ein Artikel mit der Überschrift " Die Rückkehr der Sanitätszüge" erschienen.

Hier wird zunächst darauf eingegangen, dass im Ukraine-Krieg wieder das Thema "Schneller Transport von vielen Verwundeten in die rückwärtigen Gebiete" schlagend wurde. Dann erfolgt ein kurzer geschichtlicher Abriss zurück bis ins Jahr 1938, als die Wehrmacht diese Züge per "Kriegssanitätsvorschrift" einführte.

Auch wird darauf eingegangen, dass diese Züge innerhalb der Bundeswehr ab 1967 interessant wurden, als man zur Flexible-Response überging. Zu Zeiten der massiven Vergeltung hat man sich damit nicht beschäftigt. Bis 1980 blieb es bei einem Prototyp, mit der HS 4 wurden dann die 24 gekaderten "Krankentransportkompanien Schiene" eingeführt. Es wird z.B. das Manöver "Trutzige Sachsen 1985" erwähnt, hier kamen die Züge mal zum Einsatz. Hier wurden die Üb-Verwundeten mit Krankenwagen und Schienenbussen(!) zu den Bahnhöfen gebracht und von dort ging es auf vorher festgelegten Routen zu Reservelazaretten nach Belgien oder in die Niederlande.

Dann wird auf die aktuelle Entwicklung eingegangen: Nicht erst der Ukraine-Krieg, sondern bereits zu Corona-Zeiten wurde dieser Gedanke wieder aufgeworfen. Die Franzosen haben hier anscheinend TGV-Züge genutzt, um Kranke landesweit zu verteilen.
Am neuen Konzept sind nicht nur die Bundeswehr, sondern auch das Innen-, das Gesundheits- und das Verkehrsministerium beteiligt. Es wird an einem zivil-militärischen Ansatz gearbeitet, der auch für Massenanfall von Verletzten bei Naturkatastrophen anwendbar ist.

Seitens der Bahn wurden anscheinend wirklich ICE-3-Züge vorgeschlagen, modifiziert mit Umrüstsätzen. Für die Beschaffung wurden 100 Mio Euro veranschlagt, für den jährlichen Betrieb / Unterhalt jeweils 10-15 Mio Euro. Eine Umrüstung solle innerhalb von 48 Stunden möglich sein. Ansonsten sollen die Züge im "normalen Betriebsablauf" laufen.

Problem ist allerdings die innerhalb der EU nach wie vor nicht einheitliche Zugleittechnik, die keinen durchgängigen Zugbetrieb gewährleistet. Erst dann kann der strategische Verwundetentransport sein volles Potential entfalten.

In Deutschland wären die nächsten Schritte nun die fixe Vereinbarung des Konzeptes durch die o.g. Ressorts sowie die Finanzierung im Einzelplan 60 ab Fiskaljahr 2024.

Quelle: Loyal, Ausgabe 06 /2023, Seiten 30/31

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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von Hesse » 19.06.2023 11:27

Mal eine saublöde Frage - sorry - aber ICE?
Sollten die Lazarettzüge nicht auch mit Diesel laufen, oder können die ICE´s das?

Gruß Markus
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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von Shadow » 19.06.2023 17:19

Die "saublöde" Frage bringt das eigentlich auf den Punkt. Selbst wenn man eine Baureihe nimmt, die mehrsystemfähig ist und mit Diesel oder Oberleitung auf diversen Spannungen fährt und Sicherungssysteme hat, die in D, B, NL und F funktionieren....es gibt noch ein paar mehr Landesgrenzen in Europa an denen dann Triebzüge aufgrund technischer Unterschiede scheitern.
Wollte man das ernsthaft machen, dann zieht man das wie in alten Zeiten mit einer Lok-bespannten Garnitur auf, die man mit Lokwechsel in ganz Europa fahren kann. Die sind aber irgendwie aus der Mode gekommen.
Nimmt man eine Triebwagengarnitur ist das nichts weiter als eine versteckte Subvention der Bahn aus dem tollen grossen Geldtopf.

Thorsten.

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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von DE80 » 20.06.2023 08:42

Hesse hat geschrieben: 19.06.2023 11:27 Mal eine saublöde Frage - sorry - aber ICE?
Sollten die Lazarettzüge nicht auch mit Diesel laufen, oder können die ICE´s das?

Gruß Markus

Diese Frage wird leider nicht in dem Artikel endgültig aufgelöst...

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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von arne.kunstmann » 23.10.2023 00:15

Die Diesel ICE's BR 605 wurden nun vorzeitig ausgemustert und die "normalen" IC fahren nur mit Strom aus der Oberleitung...
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee...

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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von cebulon66 » 29.10.2023 17:02

Hier mal eine Verlinkung zur
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU
– Drucksache 20/2094 – vom 23.06.2022
"Geplante Anschaffung von Lazarettzügen durch die Bundesregierung"

mit interessanten Details:

https://dserver.bundestag.de/btd/20/024/2002461.pdf

thokos
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Re: Reaktivierung nach dem Kalten Krieg stillgelegter Objekte

Beitrag von thokos » 16.11.2023 20:44

Müsste man beim Thema Lazarettzug nicht auch über Eisenbahnpioniere nachdenken?

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