Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

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Toliman
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Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

Beitrag von Toliman » 04.08.2022 17:36

In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre begann man mit den Planungen und Aufbau eines Fernsehsendenetzes, wenn auch außerhalb von Berlin kein Fernsehsender in Betrieb ging.
Allerdings hat man entsprechende Sendetürme auf dem Großen Feldberg, den Inselsberg und den Brocken fertig gestellt, welche heute noch existieren.
Gibt es eine Übersicht, wo man seinerzeit im Deutschen Reich Fernsehsendestellen errichten wollte? Waren manche Radarstellungen im 2. Weltkrieg ursprünglich als Fernsehsendestellen geplant?

Bertill
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Re: Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

Beitrag von Bertill » 06.08.2022 20:11

Moin,moin.

Keine sofortige Antwort auf Ihre Fragen, aber vielleicht interessant.
Die Entwicklung des Deutschen Fernsehens im Zweiten Weltkrieg.

Mit freundliche gruß,
Bertill.
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Cremer
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Re: Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

Beitrag von Cremer » 11.08.2022 21:32

Hallo Tollimann,

Man hat ab 1936 ein Koaxialkabelnetz aufgebaut. Die Bezeichnung der Koaxkabel waren mit 501 bis 512. Das Kabel Bln - M wurde für die letzten 40 km für die Signalübertragung des Sternschreibers vom Rundumradar nach Oberschleisheim zur Befehlsstelle
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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Re: Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

Beitrag von Michael aus G » 15.08.2022 19:07

Über das FKb 503 war die Panorama-Rundsuchanlage "Jagdschloss" bei Tremmen mit der Leitturm ZOO in Berlin verbunden. Durch den 441-zeiligen Ausbau des Kabels in dem Bereich, konnte in Echtzeit ein Fernsehbild der Luftlage in den Leitstand der Flakdivision übertragen werden.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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Re: Planungen für das Fernsehsendernetz in den 1930er Jahren

Beitrag von erlenmeier » 25.08.2022 20:26

Deutsches Reich ab 1936:

TV-Sendungen ab Berlin-Funkturm Witzleben. Ein TV-Gerät hatten nur einige zig. Personen, in erster Linie Minister und andere Parteimitglieder.

Von Berlin zum Brocken wurde ein Koaxial-kabel verlegt, um ein Netz aufzubauen, dass von Berlin gespeist vorerst in einige Teile Deutschlands gesendet werden sollten. HH-Raum, Frankfurter-Raum und vom Brocken angestrahlt Mitteldeutschland im Umkreis von ca. 100km Sichtweite um den Brocken. Leitungen wurden auch Richtung HH, F und M verlegt.

Es gab Zwischen-Verstärkerstellen (Repeater), von denen eine in einem Harzer Vorort heute noch existiert.
Bei Grabungsarbeiten wurden am Fuße des Br. auch eine Länge Koax-Leitung gefunden.

Vom Brocken wurden Testsignale gesendet, Meßfahrzeuge fuhren über Land um die Feldstärke in Abhängigkeit von der Entfernung zu messen.

Ein sog. Volks-Fernseh-Empfänger kostete knapp 1000RM, war also für das Volk sowie nicht bezahlbar.

Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurde der weitere Ausbau gestoppt, zumal Hitler das TV als nicht kriegswichtig entschieden hatte.

Statt dessen wurden in Berlin sog. Fernsehstuben eingerichtet. Dort konnten Bürger auf winzigen Röhren-Oberflächen (ca. 40cm Diagonale!!!!) das laufende Programm anschauen.

Während des Krieges wurden Soldaten in Lazaretten mit den kleinen Volksfernsehern unterhalten. Einige protestiertengegen die ständigen Wehrmachts- und Partei-Filme und forderten Unterhaltungs- also Kinofilme.

Der Sendeturm Brocken wurde als Sendezentrale für das Nachtjägerprogramm genutzt. Die Netz-Vorarbeiten waren nicht umsonst, aber meist sehr tödlich für das eigene Volk und andere.
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.

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