Luftschutz-Bunker in Kassel ?

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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derlub
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Beitrag von derlub » 08.02.2010 23:05

Vielen Dank.

ChrisWi

Führungsbunker Konrad-Adenauer-Straße

Beitrag von ChrisWi » 19.02.2010 17:45

Hallo derlub,
Ich habe das Buch noch mals gründlich gelesen, leider habe ich keinen Hinweis
gefunden.Aber ein Freund von mir kennt den Autor des Buches gut und
stellt mir einen persönlichen Kontakt her.
Vielleicht kann Herr Dettmar, der noch Zeitzeuge ist, für Aufklärung sorgen.
Melde mich wenn es was zu berichten gibt.

Gruß
Christian

ChrisWi

Führungsbunker Konrad-Adenauer-Straße

Beitrag von ChrisWi » 19.02.2010 18:25

Gast hat geschrieben:Kann sein, daß es doch ein WKII-Bunker ist - wie gesagt, baulich kenn' ich mich mit den Unterschieden nicht aus.
Hallo Gast ,

ich habe mir den Bunker genau an geschaut, Ich denke der Bunker wurde vor oder während
des zweiten WK. Gebaut.
Wie komme ich darauf, die Bewehrung liegt an manchen Stellen frei .
In den 30 und 40 Jahren des letzten Jahrhunderts wurden überwiegend glatte
Bewehrungsstähle, die ihre Zugfestigen Eigenschaften für den Boton durch Schlaufen am ende der Stäbe erreichten. Des weiteren wurde in dieser Zeit Bwehrungsstahl der verdrillt wurde eingebaut.
Beides konnte ich am Bunker sehen.
Ich denke das der Bunker kein Nachkriegs Bauwerk ist.

Gruß
Christian

Frank

Bunker am Fieseler Werk in Lohfelden

Beitrag von Frank » 01.06.2010 22:48

Vielleicht kann ich als neuer hier auch eine kleinigkeit beitragen.
1988 gehörte das Gelände zum Fernmeldeamt Kassel. Ich war beruflich 1Jahr dort am und im Hochbunker.
Er sieht von außen impossant aus, ist aber innen Etagenlos, also eine große Halle, und nicht Unterkellert.
Zugang durch ein LKW grosses Stahltor. Damals war noch der Gleisanschluß da.
Die älteren Kollegen erzählten, daß dort in den Kriegsjahren Flugzeugmotoren getestet wurden.
Gruß Frank

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redsea
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Re: Bunker am Fieseler Werk in Lohfelden

Beitrag von redsea » 15.03.2019 21:03

Hallo zusammen,

ich habe mir den Bunker vergangenen Sonntag angeschaut. Er ist an den beiden Stirnseiten vollkommen geschlossen. An der Ostseite befinden sich im oberen Bereich fünf quadratische Lüftungsöffnungen. Auf der westlichen Seite befinden sich ebenfalls im oberen Bereich fünf quadratische Lüftungsöffnungen und rechts ein Vorbau, bei dem es sich um einen Splitterschutzzugang handeln dürfte. Auf der linken Westseite befindet sich ein etwas kleinerer Vorbau.

Siehe: Bing Maps

Auf der Ostseite verläuft heute noch ein Gleisanschluss am Bunker vorbei. Auf der westlichen Seite gab es ebenfalls einen Gleisanschluss, der leicht bogenförmig am Bunker vorbei verlief. Dieser ist bis einschließlich des nördlich liegenden Weichenbereiches zurückgebaut.

Im Internet finden sich auf der Seite When Waldau Kaserne Closed und Fieseler Werke #2 (this later became Waldau Kaserne) alte Fotos, anhand derer zu erkennen ist, dass zunächst die beiden großen Hallen erbaut wurden und der Bunker später an die südliche Halle angebaut wurde und der Zugang zum Bunker durch die Halle erfolgt sein muss. Der westlich des Bunkers verlaufende Gleisanschluss ist dort noch nicht zu erkennen.

Laut der Zeitungsartikel auf den vorgenannten Seiten wurden in diesen Hallen der Fieseler Werke FW 190-Jäger und V-1-Triebwerke gefertigt. Nach dem Krieg wurden die Hallen von den amerikanischen Besatzern als Depot-, Nachschub- und Wartungsgebäude genutzt und als Waldau Kaserne bezeichnet. Wie auf diesem Foto zu erkennen ist, brachten die Amerikaner auf der Ostseite des Bunkers wandfüllend die Aufschrift “Kassel Detachment“ (Abteilung Kassel) an.

Die Amerikaner sollen das Areal bis 1968 besetzt gehalten haben. Heute wird dieser Bereich von einer Spedition genutzt.

Viele Grüße

Kai
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Geograph
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Re: Luftschutz-Bunker in Kassel ?

Beitrag von Geograph » 23.03.2019 23:30

EricZ hat geschrieben:[…] vergangene Woche war ich in Kassel.
Schon fast wieder auf dem Heimweg habe ich einen Bunker gefunden, der scherlich nicht (allein) ein LS-Bunker war.
Mir kommt es ehr so vor, als ware hier ein Gefechtsstand untergebracht gewesen.

Heute wird dieser bunker zumindest vom Deutschen Roten Kreuz genutzt.

[…]

Wer weiß mehr zu Kassel und diesem Bunker bzw. anderen Einrichtungen aus dem WK II?
Anonymous hat geschrieben: […] Ich glaube, Deine Lageangabe ist nicht korrekt. Für mich sieht das nach dem Fernmeldebunker Ecke Druseltalstraße/Konrad-Adenauer-Straße (letztere führt zur Autobahnauffahrt "Kassel-Wilhelmshöhe" der A44) aus. Ich glaube, dabei handelt es sich NICHT um einen WKII-Bunker, sondern um ein Nachkriegsbauwerk.

Dort war m.W. eine Schaltzentrale der Deutschen Post untergebracht. Bin aber kein Bunker-, sondern mehr ein Sirenen-Experte. Das Ding ist mir hauptsächlich deshalb immer aufgefallen, weil auf dem Dach früher eine E57-Motorsirene auf einem Dreifuß stand. :-)
[…]
Incognitus hat geschrieben: […] ich kann nun mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es sich bei dem Bunker Druseltalstraße in Kassel um den Bunker der Gauleitung handelte, er hatte wohl tatsächlich die Funktion eines Befehls- und Nachrichtenbunkers.
Das berichtet zumindest Lola J. Meyer in ihrer Diplomarbeit mit dem Titel "Wieviel "gebauter Krieg" steckt in der Stadt? Die Suche nach dem Krieg in Architektur und Städtebau am Beispiel Kassels". :) Den Bunker Druseltalstraße behandelt sie auf S. 68 ihrer Arbeit und beruft sich hinsichtlich ihrer Informationen hierzu auf Rechnungen von Baufirmen im Stadtarchiv Kassel. Der Bunker ist zweigeschossig und wurde zwischen Ende 1944 und Frühjahr 1945 gebaut; neben diesem befindet sich noch ein kleinerer, teils erdversenkter Bunker.[…]
derlub hat geschrieben: […]kannst Du etwas zu den in einem Link als: "Führungsbunker Konrad-Adenauer-Straße: 500 Plätze, wird vom Deutschen Roten Kreuz genutzt, gehört der Stadt Kassel" sagen?
Das müsste ja eigentl. die befehlsstelle des Stab-HVB der Stadt Kassel gewesen sein. […]

Guten Abend,

der Hochbunker »Ahrensbergstraße« wurde bis Ende 2013 u.a. als geschützte Befehlsstelle des HVB-Stabs der Stadt Kassel sowie als Lager für diverses Katastrophenschutzmaterial (z.B. Lebensmittelkarten) genutzt. Er ist zweigeschossig und verfügte ursprünglich über 500 Schutzplätze. Das genaue Baujahr ist noch nicht hundertprozentig geklärt; bislang geht man davon aus, dass er 1944–1945 errichtet wurde. Bis 1992 war auf dem Hochbunker eine Sirene vom Typ »E57« montiert.

Zusätzliche Informationen zum Hochbunker »Ahrensbergstraße« (inklusive Innenaufnahmen) sowie weitere Objekte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (Luftschutzstollen am Panoramaweg, SS-Baracken am Anthoniweg) im Bereich Brasselsberg finden sich im folgenden interessanten Bericht »Der gebaute Krieg« aus dem Jahr 2014:

http://www.stadtteilkultur-brasselsberg ... cht-03.pdf [23.03.2019; 23:30 Uhr]



Anbei einige Außenaufnahmen aus dem Jahr 2010.



Grüße,
GEOGRAPH
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Re: Luftschutz-Bunker in Kassel ?

Beitrag von EricZ » 29.03.2019 14:18

Hallo Geograph,

auch wenn noch nicht geklärt ist, welche Einheit Nutzer des Bunkers an der Ahrensbergstraße gewesen ist, vielen Dank für die eigentlich erste richtig sinnvolle und informative Ergänzung meines Ausgangsbeitrages vom 2004. :applause:

Gruß, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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Re:

Beitrag von LaManzanaKS » 21.03.2022 22:16

Incognitus hat geschrieben: 27.10.2006 19:03 Hallo!

Zufällig komme ich werktags zur Zeit täglich zweimal an dem Bunker Druseltalstr. / Ecke Konrad-Adenauer-Str. vorbei. Hatte es bislang nicht geschafft, bei Tageslicht mit meiner Kamera dorthin zu gehen - und nun entpuppt er sich als der vor längerer Zeit hier besprochene Bunker... Werde trotzdem demnächst noch eigene Bilder machen.

Übrigens gab es um den Brasselsberg schon vor dem ersten Weltkrieg Bebauung. Ich selbst wohne derzeit in einem Haus von 1907 im Zeche-Marie-Weg, das ist gleich um die Ecke. Und nicht weit vom Bunker entfernt in der Konr.-Ad.-Str. steht auch so eine alte Villa. Also kann man von fehlender Bebauung im Krieg nicht wirklich sprechen, es war allenfalls weniger als heute.

Leider hat Migu sich gar nicht mehr gemeldet, ließt er hier nicht mehr mit? Ich hatte ja wegen der Homepage zu Relikte in Kassel gefragt...

Kennt denn sonst jemand noch Sachen (mit genauer Ortsangabe!), die ich mir ansehen könnte?
Auf dem Werksgelände der früheren Henschel-Werke habe ich immerhin einen Stolleneingang entdeckt. Dieser Luftschutzstollen soll unter dem ganzen Berg hindurchgegangen sein bis zu einem Krankenhaus; ob das stimmt, weiß ich nicht - noch nicht. Ich habe nämlich eine Telefonnummer vom Veralter des Thyssen-Archivs erhalten, die sollen noch die ganzen Baupläne und Unterlagen aus dem Krieg haben... :)

Und gestern habe ich mir ein Buch zu dem großen Luftangriff auf Kassel im Herbst 1943 gekauft:
"Die Nacht, als Kassel unterging" - Deutsche Städte im Bombenkrieg, Jörg Adrian Huber, Wartberg Verlag, 2. Aufl. 2003.

Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias

Mein Name ist Patrick ich bin 32 Jahre jung und ich bin dort in der Gegend aufgewachsen und hab mich schon als kind für bunkeranlagen und all dem drum herum interssiert.

Zwar ist dieser Beitrag schon lange her aber dennoch bin ich jetzt drauf getoßen.

Ich bin dort aufgewachsen gegenüber sah ich den Transrapid von Henschel und wir als Kinder haben das Gelände drumherum als Panzergelände bezeichnet, damals waren es Gärten die abgetrennt von dem Panzer Übungsgelände sind, und wir haben immer eine Menge ärger bekommen wenn wir über den Zaun sind Zischen Wohnblock und dem Thyssen Gelände, wir haben uns dort höhlen gebaut etc,
ich habe dann irgendwann mal mein Vater angesprochen der auch schon lange tot ist das sie dort als Kinder schon auf alten Panzern gespielt haben, dort gibt es ein paar Eingänge die verschüttet sind bzw zugeschüttet wurden, auf den Garagen der Fichtnerstraße geht man bis fast ganz hinten da gibt es im Gelände ein schornstein der sieht zumindest so aus da sind wir immer drauf gesprungen und da ist einer der Eingänge der aber als Kind nicht zu betreten war, heute sieht das anders aus !! und drum herum da wo heute der Kiosk an der holländischen straße ist !! um genau zu sein Hegelsberg straße Haltestelle dort gibt es einen eingang der bis zu dem wohnblock führt in dem ich gewohnt habe!! und allgemein der ganze Berg in der Joses Fischer Straße ist nach erzählungen meines varters und meiner Oma ein unterirdisches system, ob es nun bis zum Marinen Krankehnahaus hoch geht das weiss ich leider nicht ! aber was ich genau weiss das neben dem Tyssen eingang sort wo die alte Lok war ein völlig übwachsenes Gebäude voller Efeu ist und dort ein eingang zu dem allen ist, Mein vater meinte sogar das da unten in seiner Zeit noch Munition etc lag !!

Also der Berg in der Josef Fischer Straße in Kassel ist ein Unterirschisches System, da bin ich mir zu 89% sicher !! weil warum sollte mich mein Dad anlügen !! daS IST der hammer !!

Ich hoffe ich konnte einigen weiterhelfen !!

wer noch mehr weiss bitte Makieren !!

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