Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 05.10.2020 18:52

Eine Anmerkung noch zu Baden-Würtemberg: Es gab hier auch in Ludwigsburg Feldjäger, u. a. einen Stab (FJgBtl 750) und eine Stabs- und Versorgungskompanie (1./FJgBtl 750), aber kein FJgDstKdo.
Auch Stetten a.k.M. hatte schon seit den 90er Jahren Feldjäger. Nach dem Zwischenspiel in Esslingen kam der Stab und die Stabs- und Versorgungekompanie nach Stetten, auch eine Feldjägerausbildungskompanie kam dazu, aber bis 2015 war das FJgDstKdo in Sigmaringen (zuletzt 2./FJgRgt 3).

HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 05.10.2020 19:53

BAD MERGENTHEIM
Deutschorden-Kaserne
1960 bis 1972, II./FJgKp 12
1972 bis 1979, III./3./FJgBtl 750

1979 Auflösung FJgDstKdo Bad Mergentheim

BÖBLINGEN
Wildermuthkaserne (ehem. Fliegerhorstkaserne)
1957 bis 1959, I./ und IV./1./FJgBtl V
1959 bis 1972, I./LLFJgKp 9

1972 Auflösung FJgDstKdo Böblingen

BRUCHSAL
Eichelberg-Kaserne/neuer Name General Dr. Speidel-Kaserne
1964 bis 1972, III./LLFJgKp 9
1972 bis 1979, LLFJgKp 9
1980 bis 2001, 2./FJgBtl 750
2002 bis 2013, 3./FJgBtl 452
2014 bis heute, 6./FJgRgt 3

Hinweis: Zur Luftlande-Feldjägerkompanie 9 (LLFJgKp 9) habe ich verschiedene auch unterschiedliche Informationen. Auch 2 Kurz-Chroniken von verschiedenen Verfassern, die sich aber in den Angaben größtenteils decken.
Die Kompanie wurde in der 2. Jahreshälfte von 1958 in Sigmaringen aufgestellt. Fallschirmsprungwilligkeit und -tauglichkeit waren Voraussetzung für die Verwendung als Feldjäger in der LLFJgKp 9. Neben den Kompanieführungsteilen wurde erst nur der I. Zug aufgestellt, der im Mai 1959 nach Böblingen verlegte und dort das FJgDstKdo errichtete. Die Kompanieführunhs- und Versorgungsteile verlegten im September 1959 nach Esslingen. Der II. Zug wurde zwar noch in Sigmaringen aufgestellt, verlegte aber sofort im Januar 1961 nach Zweibrücken und errichtete dort das FJgDstKdo. Der III. Zug wurde erst im April 1961 in Esslingen aufgestellt und errichtete hier ein FJgdstKdo. Die Kp verlegte mit dem III. Zug Ende 1964 von Esslingen nach Bruchsal und errichteten das FJgDstKdo Bruchsal.
1979 wurde die LLFJgKp 9 aufgelöst.

Als bei der Bundeswehr das Barett als Kopfbedeckung eingeführt wurde, bekam die Feldjägertruppe das korallenrote Barett mit dem Gardestern (Schwarzer Adler Orden, Historisch: Hohe Orden vom Schwarzen Adler). Die Feldjäger der LLFJgKp 9 b ekamen aber das bordeauxrote Barett der Luftlandetruppe. Auch nach der Umbenennung in 2./FJgBtl 750 (1980) trugen diese FJg noch dasbordeauxrote Barett mit dem Gardestern.

Demnächst geht es weiter.

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 06.10.2020 11:00

Den Opel Omega gab es schon ab Mitte der 80er Jahre, allerdings ein älteres Modell und nur 1 Blaulicht.
Den Opel Omega gab es ab 1986 auch als Zivilfahrzeug für Personenschutzeinsätze. Bis dahin mussten dafür die für diesen Einsatzzweck recht unbrauchbaren zivilen Nachforschungsfahrzeuge wie VW-Passat, Opel Corsa oder Ford Escort herhalten. Nur das Dienstkommando in Bonn hatte nach meinem Kenntnisstand vor 1985 wirklich geeignete Personenschutzfahrzeuge, teilweise auch bereits gepanzert.
Realistisch betrachtet war allerdings Personenschutz auch wirklich nur in Bonn ein Thema, die "echten" Personenschutzeinsätze der anderen Dienstkommandos ließen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Das änderte sich allerdings nach 1990 mit den vertrauensbildenden Maßnahmen nach dem Wiener Dokument und den damit einhergehenden Inspektionen. Prompt traten da aber wieder andere Probleme mit dem Personenschutz auf, die keiner bedacht hatte:
a) war der Omega hier nicht unbedingt das geeignete Fahrzeug, wenn es darum ging, die Inspektorengruppe z.B. im Manövergelände und auf Übungsplätzen zu begleiten.
b) trat wieder das altbekannte Feldjägerproblem der ungenügenden Funkausstattung auf
c) war die rechtliche Grundlage für ein etwaiges Eingreifen der Feldjäger-Personenschützer recht schwammig. Letztlich blieb nur die Notwehr/Nothilfe nach dem StGB, da das UZwGBw bei Angriffen auf z.B. russische Offiziere keine Anwendung finden konnte.

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 06.10.2020 19:39

ELLWANGEN
Reinhard-Kaserne
1957 bis 1959, II./1./FJgBtl V
1959 bis1961, I./ und II./ FJgKp 10
1961 bis 1972, I./FJgKp 10
1975 bis 1979, II./3./FJgBtl 750
Es gibt eine Lücke von Mitte 1972 bis 1974. Für diesen Zeitraum habe ich keine Feldjägerbelegung.
1979 Auflösung FJgDstKdo Ellwangen.

ESSSLINGEN
Becelaere-Kaserne
1961 bis 1964, III./LLFJgKp 9
1990 bis 1993, 3./FJgBtl 750
1964 bis 1989 kein FJgDstKdo
1993 Auflösung FJgDstKdo Esslingen

ESCHBACH/BREMGARTEN
Fliegerhorst
1972 bis 1979, II./2./FJgBtl 750
1980 bis 1993, 6./FJgBtl 750
1993 Auflösung FJgDstKdo Eschbach/Bremgarten

KARLSRUHE
u.a. Mackensen-Kaserne
Über Feldjäger in Karlsruhe und Mannheim hatte ich viele unterschiedliche Angaben. Es war die Aufstellung deshalb nicht einfach, ich hoffe aber, dass es so stimmt.
1957 bis 1960, III./ und V./1./FJgBtl V
1960 bis 1963, III./ und V./1./FJgBtl 750
1963 bis 1966, V./1./FJgBtl 750
In der Chronik "30 Jahre Feldjäger in Baden-Würtemberg" ist aufgeführt, dass der III. Zg 1963 nach Mannheim verlegte

1967 bis 1972, I./ und II./2./FJgBtl 750
Es wurde kurzzeitig 1966/1967 durch die Umbenennung von 1./FJgBtl 750 in 3./FJgBtl 750 und weil die 2./FJgBtl 750 erst 1967 aufgestellt wurde, folgende Benennung der Züge vorgenommen: III./3./FJgBtl 750 und V./3./FJgBtl 750. Nach Aufstellung der 2./FJgBtl 750 im Jahr 1967 wurde der III:/3./FJgBtl 750 zum I./2./FJgBtl 750 und der V./3./FJgBtl zum II./2.FJgBtl 750

1972 bis 1979, I./2./FJgBtl 750
Der II. Zg hatte nach Eschbach/Bremgarten verlegt.
1979 Auflösung FJgDstKdo Karlsruhe

MANNHEIM
Franklin-Kasrne ???
1963 bis 1966, I./1./FJgBtl 751 (richtig gelesen 751, es wurde ein kompletter Zug aufgestellt)
entnommen "250 Jahre Feldjägertruppe"
1963 bis 1966, III./1./FJgBtl 750
1967 bis 1979, III./2./FJgBtl 750
Daten aus "30 Jahre Feldjäger in Baden-Würtemberg:
1979 Auflösung FJgDstKdo Mannheim

HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 07.10.2020 16:43

SIGMARINGEN
Graf Staufenberg-Kaserne
1958 bis 1959, I./LLFJgKp 9
Der I. Zg verlegte 1959 nach Böblingen
1960, II./FJgKp 9
Der II. Zg verlegte im Januar 1961 nach Zweibrücken
1961 bis 1972, II./FJgKp 10
1972 bis 1979, FJgKp 10
1980 bis 2001, 5./FJgBtl 750
2002 bis 2014, 2./FJgBtl 452
2014 bis 2015, 2./FJgRgt 3
2015/2016 Auflösung FJgDstKdo Sigmaringen. Die Kp verlegte nach Stetten a.k.M


STETTEN
Alb-Kaserne
2016 bis heute, 2./FJgRgt 3

STUTTGART
Funkerkaserne, ab 1973 neuer Name Theodor-Heuss-Kaserne
1958/59 bis 1960, I./ und II./1./FJgBtl V
1960 bis 1966, I./ und II./1./FJgBtl 750
1966 bis 1975, I./ und II./3./FJgBtl 750
1975 bis 1979, I./FJgBtl 750
Der II. Zg wurde nach Ellwangen verlegt.

1980 bis 1989/90, 3./FJgBtl 750
1989/90 Auflösung FJgDstKdo Stuttgart, die Kp verlegte nach Esslingen.

In Aufstellungen über die Belegung der Theodor-Heuss-Kaserne (Stuttgarter Medien, andere HP, aber auch vom Landeskommando) finden sich u.a. das WBK V, Chemische und Medizinische Untersuchungsstellen, die MAD-Gruppe V, ein Heeresmusikkorps, VBK 51, Sportfördergruupe, aber von den Feldjägern wurde nur die 1./FJgBtl 750 erwähnt. Keine 3. Kompanie und auch kein FJgDstKdo.

TAUBERBISCHOFSHEIM
Kurmainz-Kaserne
1959 bis 1963, II./1./FJgBtl V bzw. ab 1960 FJgBtl 750
1993 bis 2001, 3./FJgBtl 750
Von 1963 bis 1993 kein FJgDstKdo.
2001 Auflösung FJgDstKdo Tauberbischofsheim

ULM
Hindenburg-Kaserne, Wilhelmsburg-Kaserne
1961 bis 1967, Feldjägerzug 290
1967 bis 1979, 2./FJgBtl 290
1980 bis 2001, 4./FJgBtl 750
2002 bis 2014, 4./FJgBtl 452
2014 bis heute, 7./FJgRgt 3

WEINGARTEN
1963 bis 1966, II./1./FJgBtl 750
1967 bis 1972, III./3./FJgBtl 750
1972 Auflösung FJgDstKdo Weingarten

Kleine Unstimmigkeiten sind mir noch unklar, so z. B. die Verlegung 1993 der 6./FJgBtl 750 aus Eschbach/Bremgarten nach Tauberbischofsheim, in Tauberbischofsheim gab es aber 1993 die 3./FJgBtl 750 aus Esslingen.Vermutlich Auswirkung der Heeresstruktur 5 (Reduzierung von Kompanien), darüber habe ich aber noch keine konkreten Angaben.

Für heute Viele Grüße
HW

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 07.10.2020 17:33

HW hat geschrieben: 06.10.2020 19:39 MANNHEIM
Franklin-Kasrne ???
1963 bis 1966, I./1./FJgBtl 751 (richtig gelesen 751, es wurde ein kompletter Zug aufgestellt)
entnommen "250 Jahre Feldjägertruppe"
Etwas ähnliches haben wir beim Wehrbereich VI in Bayern. Von 1965-1966 wurden die in Nürnberg liegenden Teile der 1./FJgBtl 760 wurden als „I. Zug 1./FJgBtl 761“ geführt. 1966 entstand daraus die 2./FJgBtl 760.

Diese früh aufgestellten aktiven Teile mit der Bezeichnung der späteren Gerätebataillone (751, 761) sollten anscheinend den Kader für die damals vorgesehenen jeweils 2. Feldjägerbataillone der Wehrbereiche bilden.

Auch bei den geplanten Feldjägerbataillonen der damaligen Basisorganisation kam es zu ähnlichen, teils auch recht kurzlebigen, zugweisen Aufstellungen (FJgBtl 981 und 982)

HW (†)
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von HW (†) » 10.10.2020 19:56

Noch ein paar Worte zu den zivilen Kraftfahrzeugen (Kfz) der Feldjägertruppe, die ja in der Öffentlichkeit weniger bekannt waren und sind.
Neben den zivilen Omega für den Personenschutz gab es auch noch andere zivile Kraftfahrzeuge bei den Feldjägern. Mitte der 70er Jahre hatten die Feldjäger in Koblenz 2 VW-Passat Variant, einen in roter und einen in weißer Farbgebung. Die Fahrzeuge wurden bei Nachforschungen nach eigenmächtig von der Truppe abwesenden Soldaten bzw. bei Fahnenflüchtigen eingesetzt. Außerdem wurden die zivilen Kfz auch für Zivilstreifen der Feldjäger eingesetzt. In Koblenz gab es damals in der Regel Mittwoch und/oder Donnerstag am Abend und in der Nacht gemeinsame Zivilstreifen mit der Polizei.
In der Boelcke-Kaserne in Koblenz gab es noch weitere zivile Kfz die, so laut Schirrmeister, vom MAD waren. Erinnern kann ich mich an einen Opel Kadett Limousine und an einen großen Audi, ich meine es war ein Audi 100. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass diese Kfz von den Feldjägern mal gefahren wurden, sie standen längere Zeit nur in der Kaserne. Vermutlich wurden sie von der VEBEG meistbietend verkauft oder verschrottet. Ich vermute, dass es Kfz von den Observationstrupps (Obs) des MAD waren. Obs hatte doch eine größere Anzahl von verschiedenen Kfz, vom "Kfz schwer" über "Kfz mittelschwer" und "Kfz mittel" bis zum Bully.

In den letzten Jahren habe ich bei den Feldjägern an zivilen Kfz folgende gesehen: BMW 5er verschiedene Typen, Mercedes E-Klasse, Audi A 6, Ford Focus, VW-Golf und ich meine sogar einen Renault gesehen zu haben. Wenn zusätzlich sondergeschützte zivile Kfz in München benötigt wurden, kamen diese von der Polizei in München.

Grüße
HW

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von turul » 11.10.2020 08:56

Zu den Zivilfahrzeugen:
In Amberg und München hatten wir zwischen 1976 und 1986 VW-Passat-Kombi in verschiedenen Farben, z.B. blau und hellgrün.
In Veitshöchheim gab es einen Opel Corsa in weiß und ab 1986 zusätzlich einen Ford Escort in hellblau.

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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von redsea » 12.10.2020 20:52

Hallo turul und HW,

dann ergänze ich die zivilen Kfz der Feldjäger mal noch um einen Skoda Oktavia des 5./FJgRgt 2, fotografiert am TdoT der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf 2015. Laut Infoblatt war der Verwendungszweck dieses Kfz: "zivile Nachforschung" und "Personenschutz". Interessant auch die aufgeführte Ausstattung als: "Verdeckte Behördenausstattung". Das Fahrzeug trug eine blaue Rundumleuchte mit Magnetfuß.

Im Hintergrund ist ein schwarzer Audi A6 mit Dachbalken DBS 2000 / DBS 3000 LED zu sehen.

Das vierte Foto zeigt ebenfalls einen schwarzen Audi A6, jedoch mit einer blauen Rundumleuchte mit Magnetfuß am TdoT auf dem Fliegerhorst Wunstorf 2018.

Viele Grüße

Kai
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Re: Aufstellung FJgWachKdo/FJgDstKdo

Beitrag von Fieldmouse » 13.10.2020 10:31

Hallo,
...vielleicht noch aktive Fahrzeuge mit nicht unkenntlich gemachten Kennzeichen
bei Geschichtsspuren.de ?! :? :schimpf:
Fm.

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