Hallo , ich habe erst durch Zufall vor einiger Zeit von Eurer Diskussion betr. Bunker Volkspark gelesen! Nun, ich und ein paar Freunde kennen den grossen Bunker unter dem Volkspark von Innen. Wir waren drinne, wenn ich diese Aktion aus heutiger Sicht als Dummheit
bezeichnen wuerde. In den 1963 / 67 Jahren war der Bunker noch "trocken" und verschiedene Eingaenge und Notausstiege noch offen.
Es gab auch einen Einstieg auf dem Hauptfriedhof Altona , direkt unter dem dort aufgestellten Kreuz, seit ende der 1970 Jahre fest verschlossen. Der modrige Geruch im Bunker stammt hauptsaechlich bzw zum grossen Teil zumindest vom Hauptfriedhof Altona zumal
wenn ich mich richtig erinnere mind. 2 Gaenge quer unter dem Hauptfriedhof durchlaufen und ueber den Gaengen Beerdigungen durchgefuehrt wurden. Die Gaenge in Richtung grosse Liegewiese und Trapprennbahn waren damals im guten Zustand.
Leichen / Kriegsopfer etc haben wir keine gesehen , wohl aber jede Menge Kisten. Wie schon gesagt wir kammen mit gut-erhaltenen Stahlhelmen und K98 dort raus. Es war dunkel im Bunker, stimmt, aber unsere diversen Taschenlampen und die erhaltene gute Beschriftung
an den Waenden des Bunkers , haben uns immer wieder sicher nach "Draussen" geleitet. Sie sollten meinen Beitrag zu diesem Thema
Lesen ! Ich habe viele Spekulationen hier im Forum zu diesem Bunker gelesen , leider sind es meistens nur Spekulationen , ich kenne
den Bunker von INNEN !! Ob da jemals Suchhunde drinne waren ??????, auch das halte ich fuer ein Maerchen, wie schon gesagt, ich war taeglich im Volkspark mit meinem Hund mindestens 3 Std. pro Tag unterwegs und wohnte unmittelbar neben dem Volkspark.
Wir haben niemals , auch nur eine Aufraeum bzw Inspektionsaktivitaet am / im Volkspark mitbekommen.
Alf
ToSa hat geschrieben: ↑19.04.2016 20:30
Hallo in die Runde,
im Januar war ich bei der Präsentation zur Bebauung der Trabrennbahn. Bei der Präsentation wurde als Einleitung der Entwurf von Herrn Tutenberg zum Bau des Volksparkes einschließlich des Zentralfriedhofes gezeigt. Die Präsentation ist im Netz als PDF verfügbar. In dem Plan ist die Struktur des Friedhofes dargestellt, wobei mittig eine Fläche mit Militärbehörde beschriftet ist. Die Größe der Fläche entspricht etwa der Fläche des heutigen Volksparkstadions und befindet sich im Bereich der Betriebshöfe. Die Fläche ist ohne Konturen oder Gebäude dargestellt. Auffällig ist, dass die Fläche sich nicht an dem Raster des Entwurfes orientiert, sondern abweichend nach rechts gedreht hervorsticht. Diese lässt vermuten, dass die Fläche als Bestandsfläche oder Bestandsbebauung in den Entwurf übernommen werden musste. Die Sportflächen und der Friedhof scheinen um dieses Fläche herum geplant worden zu sein.
Im Allgemeinen scheinen viele Merkmale des Entwurfes später umgesetzt worden zu sein, wenn auch einzelne Einrichtungen wie beispielsweise die Tennisplätze anders entstanden. Eine auffällige Abweichung ist die Bahnanbindung des Militärgeländes. In dem Entwurfsplan ist eine Bahntrasse dargestellt, die bei den Kiesgruben an einem Erdwall beginnt. Die Trasse teilt sich bevor sie das Militärgelände an zwei Punkten erreicht. Eine Höhenlage der Trasse ist nicht vermerkt. Der Verlauf der Trasse bzw. Bautätigkeit im Trassenverlauf sind zwar in den Plänen von 1927 und 1955 erkennbar, jedoch fehlt jeglicher Hinweis auf eine Gleisführung. In allen Plänen nach der Entwurfsplanung fehlt ebenfalls der Hinweis auf das Militärgelände. Die Flurgrenzen des Militärgeländes sind jedoch in den neueren Plänen nach wie vor erkennbar. Ebenso sind in den neueren Plänen Gebäude dargestellt, die exakt an den beiden ankommenden Punkten der Trasse beginnen und mit der Flucht über das Militärgelände verlaufen.
Interessant ist ebenfalls, dass das noch erhaltene Umspannhäuschen direkt an dem geplanten Trassenverlauf entstanden ist. Wenn man das Aussehen des im Volkspark erstellten Umspannhäuschens mit anderen aus der Zeit vergleicht, fällt sehr markant auf, dass fasst alle Umspannhäuser für einen Anschluss von Freileitungen vorgesehen waren. Bei diesem Häuschen erfolgten aber alle Anschlüsse unterirdisch. Und das obwohl die Beleuchtung im Volksparkt sogar heute noch in Teilen als Freileitung verlegt ist. Es wäre somit denkbar, dass dieses Umspannhäuschen in den ersten Jahren der Versorgung einer Bahnstrecke, bzw. als Lüftungsbauwerk diente.
Der Abgleich mit dem Verlauf der Beschleunigertunnel zeigt dass der dargestellte Trassenverlauf nicht gekreuzt wird. Erstaunlich ist nur, dass die Bahntrasse von vor 1920 bei der Halle Ost von HERA beginnt und südlich im Bogen in Richtung Halle Nord verläuft. Und dann betreiben die da auch noch Kernforschung! Na ja, zumindest zeigt es das 1960 festgestellt wurde, das die Lage für den Tunnelbau geeignet ist.
Die Schilderung von dem Zerhacker, dass der Bau der Anlage bereits 1890 begann, deckt sich mit der Annahme, dass dort etwas vor dem Bau des Friedhofes bestand. Ebenso dass der Endpunkt sich wahrscheinlich im Bereich der Müllverbrennung befand.
Denkbar ist, dass die Anlage im Zusammenhang mit den damals nahe gelegenen Artilleriekasernen stand. Hier würde ich zeitlich auch den eigentlichen Verwendungszweck vermuten.
Sicherlich ein ganzer Haufen von Vermutungen, wobei einige Angaben mit der Entwurfsplanung belegbar sind.
Mich interessiert jetzt natürlich, ob sich die Erinnerungen anderer mit meinen Vermutungen decken.
Ich werde die kommenden Tage mal den skizzierten Verlauf nachreichen.
Auf dass uns das Thema noch die nächsten Jahre begleitet.