Wer hat die Feldflugplätze eigentlich gebaut?

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
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Rolfeb
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Wer hat die Feldflugplätze eigentlich gebaut?

Beitrag von Rolfeb » 27.01.2019 18:47

Hallo Zusammen,
Im Prinzip geht es mir um die Bautrupps, die damals die Feldflugplätze gebaut haben. Hat die Organisation Todt lokale Unternehmen beauftragt, die Feldflugplätze im Reich zu bauen? Oder gab es spezialisierte Unternehmen, die mit den Bau ausgeführt haben?
Danke schon jetzt und Gruß
Rolf

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 27.01.2019 19:47

Hallo Rolf,

nicht überall, wo gebaut wurde, steckte die Organisation Todt drin.

Wo sie mit drinsteckte, kann man z.B. hier https://www.archivportal-d.de/objekte?f ... YDJHIYYHH3 finden.

Es gab aber auch einen

General der Luftwaffenbautruppe beim Chef des Luftwaffenbauwesens Signatur BArch RL 2-III/31

es gab Luftwaffenbaubatallione

und andere Möglichkeiten, die von der zuständigen Bauverwaltung des jeweiligen Luftgau genutzt werden konnten.

Außerdem wurden Einheiten des Reichs-Arbeits-Dienstes mit herangezogen.

Und dann gab es natürlich Feldflugplätze, die schlicht von Einheits- oder Verbandsführer "ausgekuckt" wurden. Sprich, sie suchten Felder, die man für Start und Landung von Flugzeugen nutzen konnte. Eventuell wurden dann vor Ort noch Lichtungen in Waldrändern vom Bodenpersonal eingeschlagen, um die Tarnung der Flugzeuge zu verbessern.

Also da gibt es viel zu suchen.

MfG
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der kleine Bazi
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Beitrag von der kleine Bazi » 27.01.2019 20:10

War nicht der RAD in / bei allen Großen Baumaßnahmen involviert. Habe von meinem alten Herrn Jg. 1922, gest. 1998, noch ein paar ( wenige ) Unterlagen. z.b. ein Arbeitsbuch, Er war wohl Freiwilliger bei Barbarossa, und wurde 43 gefangen genommen. Heim kam er am 01.04.1948.
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Beitrag von Godeke » 27.01.2019 22:04

Hallo :),

der RAD wurde zumindest oft für die Erdarbeiten herangezogen, also planieren, Aufschüttungen herstellen, drainieren, Bahntrassen anlegen, Lichtungen schlagen oder Rodungsarbeiten.
Dazu wurden dann RAD-Barackenlager in der Nähe der Platzbaustellen errichtet. So z.B. in Husum, Hohn oder auch in Wunstorf.
Nach Kriegsbeginn fanden diese Lager dann nach und nach oft andere Verwendung.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

der kleine Bazi
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Beitrag von der kleine Bazi » 28.01.2019 05:09

der kleine Bazi hat geschrieben:War nicht der RAD in / bei allen Großen Baumaßnahmen involviert. Habe von meinem alten Herrn Jg. 1922, gest. 1998, noch ein paar ( wenige ) Unterlagen. z.b. ein Arbeitsbuch, Er war wohl Freiwilliger bei Barbarossa, und wurde 43 gefangen genommen. Heim kam er am 01.04.1948.

Vorher war er beim RAD und half als Maurer, beim Bau des Westwalls. Leider ist nicht allzuviel überliefert.

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 28.01.2019 07:15

Moin,

im folgenden ein paar Text-Zitate aus dem Bericht "Baueinsatz der Lw.-Bauverwaltung während des Krieges im Bereich des Luftgaues XI".

Der komplette Text ist im BArch RL 19/427 S. 73-78 bzw. S. 79-84 (handschriftlich) zu finden.

Die gewählten Zitate enthalten Infos zur Unterstellungen, Tätigkeiten (hier insbesondere 1939/1940 zum Bau von Flugplätzen, E-Häfen usw.), sowie die Unterstellung (Org. Todt) zum Ende des Krieges (im letzten Kriegsjahr). Diese Aussagen treffen für den Luftgau XI zu, und sind sicher so oder ähnlich für andere LGs vergleichbar.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
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Rolfeb
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Beitrag von Rolfeb » 28.01.2019 21:03

Schon mal ganz herzlichen Dank für eure Antworten.
Hilft mir schon mal weiter und es scheint ich muss mal nach Freiburg.
Grüße an alle und danke
Rolf

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Beitrag von zulufox » 31.01.2019 19:44

Rolfeb hat geschrieben:Schon mal ganz herzlichen Dank für eure Antworten.
Hilft mir schon mal weiter und es scheint ich muss mal nach Freiburg.
Grüße an alle und danke
Rolf
Hallo,

in Freiburg auch mal unter RL 23 Bautruppen und Pioniere der Luftwaffe nachsehen,

aber Freiburg reicht nicht, es gibt da noch die Signatur R 50-I OT-Akten und die Dinger liegen in Berlin-Lichterfeld.

MfG
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Organisation Todt

Beitrag von alex k. » 01.02.2019 16:49

Hallo,

grundsätzlich war die Organisation Todt eine Bauabteilung, welche in den Gebieten die von der Wehrmacht erobert wurden Infrastruktur aufbaute, besonders in Russland, wo sie Straßen, Brücken und Eisenbahnschienen verlegte. Ferner war sie für den Bau des Westwalls und des Atlantikwalls verantwortlich.

Im Reich selbst war die OT nicht aktiv, erst 1944 als in Deutschland nicht mehr genügend Baufirmen die zahlreichen, neuen Großprojekte für die Verlagerung der zerbomten Rüstungsindustrie vorhanden war, zog man die OT vom Bau des Atlantikwalls ab um im Reich aktiv zu werden.

Als die Flugplätze in Deutschland gebaut wurden, war die OT nicht im Reichsgebiet tätig.

Zum Thema OT kann ich das buch von Franz W. Seidler, "Die Organisation Todt", ISBN 978-3763758425 empfehlen.

Gruß, Alex

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