Aufbau Leichte Flak-Stellung in der LVZ West
Aufbau Leichte Flak-Stellung in der LVZ West
Hallo,
mich interessiert, wie eine Stellung in der LVZ West mit leichter Flak aufgebaut war. Bekanntlich waren in einer Stellung drei leichte llak-Geschütze stationiert, dazu die dazugehörigen F-Stände, sowie ein Munitionsbunker, evtl ein PZ-STAND und /oder eine MG Schartenstand. Die Geschützstellungen wurden ja feldmäßig angelegt in Erdstellungen. Hat jemand vielleicht eine Idee wie die Stellung an sich zu den bezonierten Unterständen standen, wie sie angeordnet Waren, ob sie miteinander durch Gräben verbunden waren? Nur aufgeschüttet Hügel oder wie wurde verstärkt feldmäßig ausgebaut. Gab es um die gesamte Stellung Sperren oder Hindernisse? Skizzen, Zeichnungen oder ähnliches wären echt hilfreich.
vielen dank schonmal und gruß
mich interessiert, wie eine Stellung in der LVZ West mit leichter Flak aufgebaut war. Bekanntlich waren in einer Stellung drei leichte llak-Geschütze stationiert, dazu die dazugehörigen F-Stände, sowie ein Munitionsbunker, evtl ein PZ-STAND und /oder eine MG Schartenstand. Die Geschützstellungen wurden ja feldmäßig angelegt in Erdstellungen. Hat jemand vielleicht eine Idee wie die Stellung an sich zu den bezonierten Unterständen standen, wie sie angeordnet Waren, ob sie miteinander durch Gräben verbunden waren? Nur aufgeschüttet Hügel oder wie wurde verstärkt feldmäßig ausgebaut. Gab es um die gesamte Stellung Sperren oder Hindernisse? Skizzen, Zeichnungen oder ähnliches wären echt hilfreich.
vielen dank schonmal und gruß
- Schneider-Huetter
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Hallo tmj,
interessante Frage! Ich selbst beschäftige mich ja fast ausschließlich mit der LVZ (in Baden-Württemberg), aber auch ich habe kaum Infos zur leichten Flak. Ein Hauptproblem hast Du ja schon angesprochen, es wurden wohl ausschließlich Erdstellungen gebaut, weshalb man heute keine/kaum noch Überreste findet.
Auch auf Luftbildern, die mir vorliegen, habe ich noch keine leichten Flakstellungen ausmachen können.
In der Literatur gibt es ein paar wenige Beispiele. Leider habe ich gerade die meisten Bücher nicht zur Hand. Ich werde mich aber möglichst morgen schon mal auf die Suche begeben.
Die von Dir genannte Zahl von drei leichten Geschützen darf m.E. nicht verallgemeinert werden. Sofern überhaupt eine Anzahl festgelegt war, galt diese doch sicherlich nur für die vollausgebauten Stellungen? Hast Du hierfür eine Quelle? Wäre für mich sehr interessant!
Grüße
Mathias
interessante Frage! Ich selbst beschäftige mich ja fast ausschließlich mit der LVZ (in Baden-Württemberg), aber auch ich habe kaum Infos zur leichten Flak. Ein Hauptproblem hast Du ja schon angesprochen, es wurden wohl ausschließlich Erdstellungen gebaut, weshalb man heute keine/kaum noch Überreste findet.
Auch auf Luftbildern, die mir vorliegen, habe ich noch keine leichten Flakstellungen ausmachen können.
In der Literatur gibt es ein paar wenige Beispiele. Leider habe ich gerade die meisten Bücher nicht zur Hand. Ich werde mich aber möglichst morgen schon mal auf die Suche begeben.
Die von Dir genannte Zahl von drei leichten Geschützen darf m.E. nicht verallgemeinert werden. Sofern überhaupt eine Anzahl festgelegt war, galt diese doch sicherlich nur für die vollausgebauten Stellungen? Hast Du hierfür eine Quelle? Wäre für mich sehr interessant!
Grüße
Mathias
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Leichte Flakstellungen der LVZ-West
Hallo zusammen,
Zwar auch ein altes Thema, für mich aber immer spannend! Leichte Flak sind in der LVZ gar nicht oft oder einfach nachweisbar, da sie wegen der weitgehend feldmäßigen Bauweise kaum Spuren hinterlassen haben. Aber: eine leichte Flakbatterie hatte 1939/1940 neun 2 cm oder 3,7 cm Flak, in Züge zu je drei Waffen eingeteilt. Da sie in der Regel zugweise eingesetzt wurden (auch später am Atlantikwall!), besaß eine leichte Flakstellung der LVZ-West eben tatsächlich drei Geschützbettungen und im Vollausbau drei Mannschaftsunterstände Regelbau F oder U, dazu einen M- bzw. Ms-Stand für die Munition. Pz- und B-Stände konnten die Stellung ergänzen.
Gruß, Thomas
Zwar auch ein altes Thema, für mich aber immer spannend! Leichte Flak sind in der LVZ gar nicht oft oder einfach nachweisbar, da sie wegen der weitgehend feldmäßigen Bauweise kaum Spuren hinterlassen haben. Aber: eine leichte Flakbatterie hatte 1939/1940 neun 2 cm oder 3,7 cm Flak, in Züge zu je drei Waffen eingeteilt. Da sie in der Regel zugweise eingesetzt wurden (auch später am Atlantikwall!), besaß eine leichte Flakstellung der LVZ-West eben tatsächlich drei Geschützbettungen und im Vollausbau drei Mannschaftsunterstände Regelbau F oder U, dazu einen M- bzw. Ms-Stand für die Munition. Pz- und B-Stände konnten die Stellung ergänzen.
Gruß, Thomas
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Leichte Flak in der LVZ-West
Hallo nochmal,
Manfred Groß zeigt in 'Bunkerstellungen der Luftverteidigungszone West im Rheinland und Hitlers Hauptquartier in Bad Münstereifel-Rodert' auf S. 22 ein Schema (s. Anhang). Im Bereich des LGK XII wurden aber statt der F-Stände U-Stände gebaut.
Ergänzen möchte ich noch, dass 1939/1940 zu jeder schweren Flakbatterie der Luftwaffe ein leichter Flakzug mit zwei 2 cm-Flak gehörte. In den schweren Batteriestellungen finden sich aber nur sehr selten Hinweise auf die auch im Vollausbau nur feldmäßig errichteten leichten Flakstellungen.
Gruß, Thomas
P. S.: Mir ist im vorigen Beitrag ein Fehler unterlaufen; die leichten Batterien mit 3,7 cm Flak bestanden aus drei Zügen zu je drei Waffen, die 2 cm-Batterien besaßen dagegen je vier Züge (ebenfalls zu je drei Waffen). Ein Beispiel ist die leichte Flakbatterie Wittlich; drei Züge waren um Wittlich eingebaut, der IV. Zug lag bei Wengerohr.
Manfred Groß zeigt in 'Bunkerstellungen der Luftverteidigungszone West im Rheinland und Hitlers Hauptquartier in Bad Münstereifel-Rodert' auf S. 22 ein Schema (s. Anhang). Im Bereich des LGK XII wurden aber statt der F-Stände U-Stände gebaut.
Ergänzen möchte ich noch, dass 1939/1940 zu jeder schweren Flakbatterie der Luftwaffe ein leichter Flakzug mit zwei 2 cm-Flak gehörte. In den schweren Batteriestellungen finden sich aber nur sehr selten Hinweise auf die auch im Vollausbau nur feldmäßig errichteten leichten Flakstellungen.
Gruß, Thomas
P. S.: Mir ist im vorigen Beitrag ein Fehler unterlaufen; die leichten Batterien mit 3,7 cm Flak bestanden aus drei Zügen zu je drei Waffen, die 2 cm-Batterien besaßen dagegen je vier Züge (ebenfalls zu je drei Waffen). Ein Beispiel ist die leichte Flakbatterie Wittlich; drei Züge waren um Wittlich eingebaut, der IV. Zug lag bei Wengerohr.
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Hallo,
so ist es richtig, die leichten Batterien der LVZ West mit 3,7 cm Geschützen bestanden aus 3 Zügen mit jeweils 3 Geschützen, die mit 2 cm Geschützen aus 4 Zügen mit jeweils 3 Geschützen. Da die 3,7 cm Flak zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der benötigten Menge zur Verfügung stand, wurden die dazu vorgesehenen Batterien sukzessive auf diesen Geschütztyp umgerüstet. Als Beispiel hierzu soll die leichte Batterie in Wittlich dienen, bei der der IV. Zug später, nach Umrüstung auf die 3,7 cm Kanone, gestrichen wurde.
Die Stellungen sind recht leicht zu erkennen, da sich hier zu jedem Geschütz ein U-Stand (Saarland) oder F-Stand (z.B. R-P) findet. "Hinter" dem Batteriebereich findet sich im Abstand von ca. 150 - 200 m regelmäßig ein M-Stand (Saarland). Die Schemazeichnung aus GROSS ist somit ein stark idealisiertes Bild. Die Stellungen der Geschütze sind immer feldmäßig, so dass sich hier natürlich keine Überreste finden lassen.
Gelegentlich lassen sich auch ein B- und/oder Pz-Stand in den Batteriebereichen der leichten Batterien finden.
Die Züge sollten ausschließlich geschlossen eingesetzt werden, wobei die einzelnen Geschütz-Stellungen oft ziemlich weit voneinander entfernt liegen.
Zu den schweren Flak-Batterien gehören zwei 2 cm Geschütze zur Nahverteidigung, von denen sich allerdings keine Überreste finden lassen, da für die Besatzungen keine eigenen Bunkeranlagen vorgesehen waren.
Gruß Peter
so ist es richtig, die leichten Batterien der LVZ West mit 3,7 cm Geschützen bestanden aus 3 Zügen mit jeweils 3 Geschützen, die mit 2 cm Geschützen aus 4 Zügen mit jeweils 3 Geschützen. Da die 3,7 cm Flak zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der benötigten Menge zur Verfügung stand, wurden die dazu vorgesehenen Batterien sukzessive auf diesen Geschütztyp umgerüstet. Als Beispiel hierzu soll die leichte Batterie in Wittlich dienen, bei der der IV. Zug später, nach Umrüstung auf die 3,7 cm Kanone, gestrichen wurde.
Die Stellungen sind recht leicht zu erkennen, da sich hier zu jedem Geschütz ein U-Stand (Saarland) oder F-Stand (z.B. R-P) findet. "Hinter" dem Batteriebereich findet sich im Abstand von ca. 150 - 200 m regelmäßig ein M-Stand (Saarland). Die Schemazeichnung aus GROSS ist somit ein stark idealisiertes Bild. Die Stellungen der Geschütze sind immer feldmäßig, so dass sich hier natürlich keine Überreste finden lassen.
Gelegentlich lassen sich auch ein B- und/oder Pz-Stand in den Batteriebereichen der leichten Batterien finden.
Die Züge sollten ausschließlich geschlossen eingesetzt werden, wobei die einzelnen Geschütz-Stellungen oft ziemlich weit voneinander entfernt liegen.
Zu den schweren Flak-Batterien gehören zwei 2 cm Geschütze zur Nahverteidigung, von denen sich allerdings keine Überreste finden lassen, da für die Besatzungen keine eigenen Bunkeranlagen vorgesehen waren.
Gruß Peter
Zuletzt geändert von petivet am 15.08.2018 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
ehrenamtl. Denkmalbeauftragter für die Luftverteidigungszone West im Saarland
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Klasse, es freut mich, dass sich immer mehr LVZ-Profis im Forum einfinden
Bin mal gespannt, ob noch jemand Infos zu Ba-Wü hat. Hier war der Vollausbau ja eher selten (wenn überhaupt, gab es diesen nur in der "Vorzone").
Mir sind aber auch teilausgebaute Stellungen bekannt - also ganz ohne F-Stände etc. - in denen höchstwahrscheinlich leichte Flak eingesetzt wurde (z.B. Dietingen, photographisch dokumentiert). Auf Luftbildern ist leider nichts davon zu erkennen.
Fraglich ist für mich auch, ob die leichte Flak hier teils nicht eher der Heimatflak zuzuorden wäre, wie z.B. in Oberndorf am Neckar, wo die leichten Stellungen deutlich von den schweren LVZ-Stellungen abgesetzt waren.
Bin mal gespannt, ob noch jemand Infos zu Ba-Wü hat. Hier war der Vollausbau ja eher selten (wenn überhaupt, gab es diesen nur in der "Vorzone").
Mir sind aber auch teilausgebaute Stellungen bekannt - also ganz ohne F-Stände etc. - in denen höchstwahrscheinlich leichte Flak eingesetzt wurde (z.B. Dietingen, photographisch dokumentiert). Auf Luftbildern ist leider nichts davon zu erkennen.
Fraglich ist für mich auch, ob die leichte Flak hier teils nicht eher der Heimatflak zuzuorden wäre, wie z.B. in Oberndorf am Neckar, wo die leichten Stellungen deutlich von den schweren LVZ-Stellungen abgesetzt waren.
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Hallo Peter,
Schön, mal wieder was von Dir zu lesen!
Auch in R-P wurden in schweren und leichten Stellungen U-Stände errichtet. Und dass feldmäßige Feuerstellungen keine Spuren hinterlassen, stimmt so nicht. S. Lich-Steinstraß, Ottenberg, Rodert.
Gruß, Thomas
Schön, mal wieder was von Dir zu lesen!
Auch in R-P wurden in schweren und leichten Stellungen U-Stände errichtet. Und dass feldmäßige Feuerstellungen keine Spuren hinterlassen, stimmt so nicht. S. Lich-Steinstraß, Ottenberg, Rodert.
Gruß, Thomas
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Da meine oben geäußerten Zweifel in anderen Threads schon zu etwas "hitzigen" Diskussionen geführt haben, möchte ich versuchen, die Diskussion in eine etwas andere Richtung zu lenken.Schneider-Huetter hat geschrieben:Fraglich ist für mich auch, ob die leichte Flak hier teils nicht eher der Heimatflak zuzuorden wäre, wie z.B. in Oberndorf am Neckar, wo die leichten Stellungen deutlich von den schweren LVZ-Stellungen abgesetzt waren.
Meine primäre Frage lautet:
Wie können leichte Stellungen der LVZ von denjenigen der Heimatflak und/oder des reinen Objektschutzes abgegrenzt werden?
1.) Gab es baulich eindeutige Merkmale? Da wären die in besser ausgebauten LVZ-Stellungen vorhandenen F-Stände. Da aber viele der Stellungen nicht diesen hohen Ausbaugrad aufwiesen, hilft dies ofmals nicht weiter. Gab es evtl. Dienstvorschriften für den Bau der (leichten) LVZ-Stellungen, denen man z.B. eine spezielle Stellungsform/-anordnung entnehmen könnte?
2.) In welcher Entfernung von den schweren Stellungen befanden sich die leichten in der Regel?
Hat jemand hierzu z.B. ein Luftbild, auf dem man leichte und schwere Stellung(en) zusammen sieht?
Folgendes Foto (ganz oben) stammt aus der LVZ-Stellung Dietingen bei Rottweil. Diese leichte Stellung muss sich, wenn ich die Hügelsilhouette im Hintergrund richtig deute, in unmittelbarer Nähe der schweren befunden haben:
https://web.archive.org/web/20160831180 ... 11-100.jpg
3.) Wurden die LVZ-Stellungen grundsätzlich von anderen Einheiten belegt als diejenigen der Heimatflak?
Viele Grüße
Mathias
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Gerade fällt mich noch eine weitere, ganz grundlegende Frage ein:
4.) Was war eigentlich der Zweck der leichten Stellungen in der LVZ?
Sollten diese "nur" die schweren Stellungen vor Tieffliegern schützen? Oder allgemein tieffliegende Flugzeuge aufhalten/behindern?
Die Antwort dürfte natürlich auch hinsichtlich Frage 2.) interessant sein.
4.) Was war eigentlich der Zweck der leichten Stellungen in der LVZ?
Sollten diese "nur" die schweren Stellungen vor Tieffliegern schützen? Oder allgemein tieffliegende Flugzeuge aufhalten/behindern?
Die Antwort dürfte natürlich auch hinsichtlich Frage 2.) interessant sein.