Warnmeldungen für die Bevölkerung – Funkgeräte für die Polizei
Warnmeldungen für die Bevölkerung – Funkgeräte für die Polizei
Hallo,
Die Polizei des Bundes und der Länder sowie die Einheiten des Katastrophenschutzes nutzen ja einen speziell für den BOS-Bereich (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zugewiesenen Frequenzbereich im 4-m-Band.
Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts zeichnete sich für diesen Frequenzbereich eine Änderung dahingehend ab, das von einem 50 kHz Kanalraster auf ein 20 kHz Kanalraster umgestellt wird.
Diese Umstellung machte auch neue Funkgeräte erforderlich.
Auf Seite des Bundes war für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums zuständig.
Dieses stellte die entsprechenden Pflichtenhefte bzw. technischen Lieferbedingungen auf. Aus diesen technischen Lieferbedingungen wurden später die technischen Richtlinien TR-BOS.
Im Jahre 1967 wurde durch die "Technische Lieferbedingungen für Vielkanal-FM-Sprechfunkgerät FuG 7b (FuG 9)" der Grundstein für das FuG 7b und das FuG 9 als universelles Vielkanalgerät im 20 kHz-Raster gelegt.
Besonders interessant ist der Inhalt dieser technischen Lieferbedingungen.
Auf Seite 3 unter Punkt 1.2 Frequenzbereiche ist folgende Anforderung aufgeführt:
Das Gerät im 4-m-Bereich soll zusätzlich einen Sonderkanal besitzen, der in den Anfang des UKW-Rundfunkbereichs (87,6 MHz) fällt. Dieser Kanal muß gegen unbefugtes Benutzen durch eine Blockierung geschützt werden können. Er ist nur sendemäßig durch einen besonderen steckbaren Quarz darzustellen und nicht aus der allgemeinen Frequenzaufbereitung abzuleiten.
Es war wohl angedacht, mit diesen Geräten im UKW-Rundfunkbereich auf der Frequenz 87,600 MHz Rundfunkdurchsagen für die Bevölkerung durchzuführen.
Nach den Serviceunterlagen der Herstellerfirmen Telefunken und SEL zum FuG 7b wurde diese Anforderung auch umgesetzt. Die Geräte waren dafür vorbereitet, jedoch wurde nur eine geringe Stückzahl der FuG 7b tatsächlich mit diesem Sonderkanal ausgeliefert. Diese kamen zum Bundesgrenzschutz und wohl auch zu den Fernmeldezentralen HVB (HVB = Hauptverwaltungsbeamter – i.d.R. Kreisverwaltung).
Soweit die mir bekannten Fakten.
Interessant wären für mich alle weitere Information z.B. zum genauen Einsatzszenario etc.
Für meine Museumssammlung https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/ suche ich übrigens noch ein solches FuG 7b mit Sonderkanal. Geräte ohne Sonderkanal habe ich mehrere.
Beste Grüße
Klaus
Die Polizei des Bundes und der Länder sowie die Einheiten des Katastrophenschutzes nutzen ja einen speziell für den BOS-Bereich (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zugewiesenen Frequenzbereich im 4-m-Band.
Mitte der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts zeichnete sich für diesen Frequenzbereich eine Änderung dahingehend ab, das von einem 50 kHz Kanalraster auf ein 20 kHz Kanalraster umgestellt wird.
Diese Umstellung machte auch neue Funkgeräte erforderlich.
Auf Seite des Bundes war für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums zuständig.
Dieses stellte die entsprechenden Pflichtenhefte bzw. technischen Lieferbedingungen auf. Aus diesen technischen Lieferbedingungen wurden später die technischen Richtlinien TR-BOS.
Im Jahre 1967 wurde durch die "Technische Lieferbedingungen für Vielkanal-FM-Sprechfunkgerät FuG 7b (FuG 9)" der Grundstein für das FuG 7b und das FuG 9 als universelles Vielkanalgerät im 20 kHz-Raster gelegt.
Besonders interessant ist der Inhalt dieser technischen Lieferbedingungen.
Auf Seite 3 unter Punkt 1.2 Frequenzbereiche ist folgende Anforderung aufgeführt:
Das Gerät im 4-m-Bereich soll zusätzlich einen Sonderkanal besitzen, der in den Anfang des UKW-Rundfunkbereichs (87,6 MHz) fällt. Dieser Kanal muß gegen unbefugtes Benutzen durch eine Blockierung geschützt werden können. Er ist nur sendemäßig durch einen besonderen steckbaren Quarz darzustellen und nicht aus der allgemeinen Frequenzaufbereitung abzuleiten.
Es war wohl angedacht, mit diesen Geräten im UKW-Rundfunkbereich auf der Frequenz 87,600 MHz Rundfunkdurchsagen für die Bevölkerung durchzuführen.
Nach den Serviceunterlagen der Herstellerfirmen Telefunken und SEL zum FuG 7b wurde diese Anforderung auch umgesetzt. Die Geräte waren dafür vorbereitet, jedoch wurde nur eine geringe Stückzahl der FuG 7b tatsächlich mit diesem Sonderkanal ausgeliefert. Diese kamen zum Bundesgrenzschutz und wohl auch zu den Fernmeldezentralen HVB (HVB = Hauptverwaltungsbeamter – i.d.R. Kreisverwaltung).
Soweit die mir bekannten Fakten.
Interessant wären für mich alle weitere Information z.B. zum genauen Einsatzszenario etc.
Für meine Museumssammlung https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/ suche ich übrigens noch ein solches FuG 7b mit Sonderkanal. Geräte ohne Sonderkanal habe ich mehrere.
Beste Grüße
Klaus
Halo Klaus!
Gruß aus Mecklenburg
Klaus
Bei 87,6 MHz gab es tatsächlich so eine "Blockierung", die unsere Funkaufklärer "Kotzgrenze" genannt haben. Da war so ein auf- und abschwellender Dudelton zu hören (ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll). Bis dahin ging der Polizeifunkbereich, der regelmäßig mit überwacht wurde und wehe, man wurde weiter oberhalb dieser Frequenz erwischt! Unsere meistgenutzten Empfänger R-323 hatten einen Frequenzbereich von 20 bis 100 MHz.... Das Gerät im 4-m-Bereich soll zusätzlich einen Sonderkanal besitzen, der in den Anfang des UKW-Rundfunkbereichs (87,6 MHz) fällt. Dieser Kanal muß gegen unbefugtes Benutzen durch eine Blockierung geschützt werden können.
Gruß aus Mecklenburg
Klaus
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Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor.Hungriger Wolf hat geschrieben:Moin ,der " Dudelton" war der sogenannte Hinz Triller und hatte mit dem Verkehrsfunksystem ARI zu tun.
Klaus meint mit dem an- und abschwellenden Dudelton den Frequenzbereich 87,34MHz - 87,415MHz zwischen BOS und UKW Radio gelegen.
Das war der Frequenzbereich der Eurosignal-Pager (ganz links am Ende der Radioskala).
Hungriger Wolf, was Du hingegen meinst ist der "Verkehrsfunkpiep" auch als Hinz Triller bezeichnet, der zum Steuern einer Verkehrsfunknachricht beim ARI-System diente.
Gruß Olaf
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Bin keinerlei Radioexperte - aber in Berlin (West) hatten wir diesen Ton damals auch und "es hieß" damals, der ist irgendein Daten-Signalton für die BVG Busse, also irgendwas für den öffentlichen Nahverkehr. Muss natürlich nicht stimmen. Da ganz in der Nähe war auch der analoge Polizeifunk mit der Frequenz der West-Berliner Polizei (Rufzeichen "Südwest") für harmlosere Dinge. Ein altes Radio von uns kriegte den manchmal 'versehentlich' rein.
Re: Warnmeldungen für die Bevölkerung – Funkgeräte für die Polizei
Ich meine, in der Fernmeldezentrale in unserem HVB-Führungsbunker hätte es "bis zum Schluss" noch ein FuG7 (also ohne -b) gegeben...paffi hat geschrieben:Hallo,
Die Geräte waren dafür vorbereitet, jedoch wurde nur eine geringe Stückzahl der FuG 7b tatsächlich mit diesem Sonderkanal ausgeliefert. Diese kamen zum Bundesgrenzschutz und wohl auch zu den Fernmeldezentralen HVB (HVB = Hauptverwaltungsbeamter – i.d.R. Kreisverwaltung).
Fehlt da nicht einfach nur ein Quarz (-paar)?Für meine Museumssammlung https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/ suche ich übrigens noch ein solches FuG 7b mit Sonderkanal. Geräte ohne Sonderkanal habe ich mehrere.
Re: Warnmeldungen für die Bevölkerung – Funkgeräte für die Polizei
Hallo,Henning hat geschrieben:Ich meine, in der Fernmeldezentrale in unserem HVB-Führungsbunker hätte es "bis zum Schluss" noch ein FuG7 (also ohne -b) gegeben...paffi hat geschrieben:Hallo,
Die Geräte waren dafür vorbereitet, jedoch wurde nur eine geringe Stückzahl der FuG 7b tatsächlich mit diesem Sonderkanal ausgeliefert. Diese kamen zum Bundesgrenzschutz und wohl auch zu den Fernmeldezentralen HVB (HVB = Hauptverwaltungsbeamter – i.d.R. Kreisverwaltung).
das schließe ich aus. Das FuG 7 bzw. das FuG 7a arbeitete mit einem 50 kHz-Kanalraster und das war nur bis maximal März 1972 zulässig.
Die Geräte konnten auch nicht umgebaut werde.
Es könnte allenfalls ein SEL SEM27-820 in Frage kommen.
Informationen zu den Geräten auf meiner Homepage https://klaus-paffenholz.de/bos-funk/
Ja richtig. Beim Telefunken fehlt nur ein Quarz (fürs Senden, da auf der Frequenz kein Empfang stattfand). Aber es geht mir auch um die abweichend bedruckte Bedienplatte.Henning hat geschrieben:Fehlt da nicht einfach nur ein Quarz (-paar)?Für meine Museumssammlung https://www.klaus-paffenholz.de/bos-funk/ suche ich übrigens noch ein solches FuG 7b mit Sonderkanal. Geräte ohne Sonderkanal habe ich mehrere.
Beim SEL FuG 7b ist es aber eine ganze Baugruppe die fehlt.
Hallo paffi
wärst du nur ein paar Jahre früher mit diesem Beitrag gekommen dann hätte man noch was machen können.
Habe meinen Vater zu diesem Thema befragt,er meinte jetzt wäre es zu spät mit den Funkgeräten.
10 Jahre früher dann hätte er noch was besorgen können.War ja in dieser Sparte tätig.
Gruß Suchratte
wärst du nur ein paar Jahre früher mit diesem Beitrag gekommen dann hätte man noch was machen können.
Habe meinen Vater zu diesem Thema befragt,er meinte jetzt wäre es zu spät mit den Funkgeräten.
10 Jahre früher dann hätte er noch was besorgen können.War ja in dieser Sparte tätig.
Gruß Suchratte