Ringstand 58c Tobruk

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
Hungriger Wolf
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Ringstand 58c Tobruk

Beitrag von Hungriger Wolf » 02.06.2016 16:14

Guten Tag!
Nach dem ich wohl schon einige hundert der obengenannten Ringstände gesehen habe, kam in kleiner Runde die Frage auf ob die vor Ort geschüttet worden sind oder an oder ,als " Fertigbauteile" in die Stellungen transportiert wurden. Fest steht wohl das die Linien am Oder Warthe Bogen und der Pommernstellung nachträglich durch diese Ringstände verstärkt wurden.
Danke für die Mühe!
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Grüße aus dem Norden,
Achim

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janne
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Beitrag von janne » 02.06.2016 19:41

Moin, ich kenne auf jeden Fall einige, die vor Ort gegossen wurden. Das lässt sich an der unsauberen Gussform erkennen. Sprich, es wurde ein Loch gegraben und mit einer Innenschalung ausgegossen. Andere wurden jedoch mit Außenschalung gegossen und konnten so transportiert werden. Es hat sich dabei jedoch immer um abgewandelte Formen gehandelt und nicht konkret um 58c.
Gruß
Jan

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Mbaum
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Ringstand 58c Tobruk

Beitrag von Mbaum » 10.07.2016 17:18

Servus. Die Ringstände wurden grundsätzlich immer vor Ort gebaut und nicht in Fertigteilen geliefert bzw. eingebaut. Dies betraf die Ringstände 58c und 58d. Hierzu gibt es auch einen interessanten Hinweis von Kurt Burg in seinem Buch "Die deutschen Landesbefestigungen im Osten 1919- 1945.Ich zitiere "Die aus 0,4 m starken Eisenbetonwänden bestehenden Ringstände konnten in der Regel in zwei bis drei Tagen fertiggestellt werden. Hiernach waren.....zwischen 20 und 40 Arbeitskräfte erforderlich." Anders verhält es sich bei den sogenannten "Koch"- Bunkern, welche als Fertigelemente in verschiedenen Formen hergestellt und geliefert wurden.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

Gruß Mbaum

Hungriger Wolf
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Beitrag von Hungriger Wolf » 10.07.2016 17:49

Danke für die Antworten. Das Buch von Kurt Burk habe ich auch. Da hätte ich dann auch nachsehen können.
Robert Jurga aus Polen meint es war Arbeit für 6 Mann in einer Woche.
Super danke nochmals . Bis bald im Wald!
Grüße aus dem Norden,
Achim

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Re: Ringstand 58c Tobruk

Beitrag von Saarlandpower » 02.08.2016 09:53

Mbaum hat geschrieben:Anders verhält es sich bei den sogenannten "Koch"- Bunkern, welche als Fertigelemente in verschiedenen Formen hergestellt und geliefert wurden.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

Gruß Mbaum
Da muss ich leider widersprechen. Auch die Kochbunker konnten vor Ort gegossen werden. So zu sehen z.B. in der Halbergstellung neben unserem Museumsbunker. Dieser Kochstand wurde vor Ort gegossen. Leider habe ich jetzt gerade kein Bild zur Hand. Werde ich aber nachreichen.

Auch nachzulesen im "Der Bauformenkatalog: Kochstände" von Patrice Wijnands. Dort auf Seite 1.
"Zwei Kochstände als Ringstände" Bauformnr: 1451, Vorkommen: Westwall, Halbergstellung
Zwei Kochstände nach der Bauform [1152] direkt nebeneinander und miteinander verbunden, wie die Bauform [1070]. Die Rohre können auch hier unterschiedliche Höhen haben. Im Gegensatz zur Bauform [1070] wurden die Rohre vor Ort betoniert. Die beiden ringe wurden vorgefertigt. ...

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Mbaum
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Beitrag von Mbaum » 04.08.2016 08:32

Hallo Saarlandpower,

danke für den Hinweis. Da sieht man mal wieder, das man niemals auslernt.

Gruss Mbaum. :-)

Saarlandpower
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Beitrag von Saarlandpower » 04.08.2016 12:24

Hier mal noch ein Bild des Kochbunkers. Weiß jetzt nur nicht ob es richtig zu erkennen ist, dass die Röhre nicht vorgefertigt ist. Vor Ort erkennt man es aber direkt.
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Beitrag von niemandsland » 22.08.2018 09:57

Zum Thema Kochbunker gerade ein paar Dokumente entdeckt, die vielleicht für andere von Interesse sein könnten. Ist ja nun nicht wirklich mein Gebiet.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor
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Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

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Beitrag von aflubing » 22.08.2018 10:45

Hallo Guido,
danke für die beiden Fundstücke!
Es grüßt aflubing.

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Re: Ringstand 58c Tobruk

Beitrag von Zwackelmann » 18.10.2020 12:17

Hallo zusammen,

Ringstände der Bauformen 201/202 bzw. 58c/d konnten nicht vorgefertigt werden, da sie mit 25 bis 30 t Gewicht damals kaum zu bewegen waren. Klar wurden auch schwerere Panzerteile und Festungswaffen in Befestigungen eingebaut, aber die nötigen schweren Transportmittel und Hebezeuge wurden nur für diese wertvollsten Einbauteile eingesetzt. Ringstände als Massenbauten (mehrere Zehntausend wurden gebaut) wurden weit überwiegend in Handarbeit, wie oben bereits gut geschildert, errichtet.

In der Maas-Rur-Stellung wurde vor einigen Jahren ein Ringstand bei Autobahn-Bauarbeiten umgesetzt, was heute wegen der gut verfügbaren Technik kein großes Problem mehr darstellt - ganz anders eben als 1942-1945. Auch in den Niederlanden (Provinz Zeeland, Walcheren) ist das vor einigen Jahren geschehen: In Goes wurden zwei Ringstände und in Vlissingen einer bei Bauarbeiten geborgen und ins Bevrijdingsmuseum Zeeland gebracht, wo sie heute zu besichtigen sind.

https://www.zeeuwseankers.nl/verhaal/to ... s-uit-goes

https://www.zeeuwseankers.nl/verhaal/ee ... gse-tobruk

Hier noch ein paar Bilder:
Ringstand aus Goes im Bevrijdingsmuseum 1.jpg
Ringstand aus Vlissingen im Bevrijdingsmuseum 2.jpg
Ringsrand aus Vlissingen im Bevrijdingsmuseum 1.jpg
Bunkerpad de Punt A 1.jpg

Und hier noch ein paar Ringstände im WN 316 H auf Schouwen:
WN 316 H B 2.jpg
WN 316 H E 1.jpg
WN 316 H F 1.jpg
WN 316 H G 1.jpg
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Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...

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