Bundesministerium für innere Sicherheit - Zivile Notversorgung

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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jgraef
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Bundesministerium für innere Sicherheit - Zivile Notversorgung

Beitrag von jgraef » 08.01.2016 21:40

Hallo,

ich habe in einer Anlage den als Bild beigefügten Zettel mit der Aufschrift "Bundesministerium für innere Sicherheit - Zivile Notversorgung", sowie einem Barcode gefunden.

Kann mir jemand bei der Identifikation dieses Zettels helfen?

Die Anlage befindet sich in Hessen und wurde nach dem Krieg ausschließlich gewerblich genutzt. Über eine Nutzung für den Zivilschutz ist nichts bekannt.

Mir würde auch schon die Information helfen, wann die genaue Bezeichnung "Bundesministerium für innere Sicherheit" genutzt wurde und um was für einen Barcode es sich handelt. Ich vermute, dass es ein Code128 ist, kann ihn aber nicht decodieren.

Kann mir jemand helfen?

Jörg.
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.01.2016 22:10

Moin!

Höchst interessanter Fund. Ich würde das Ganze dem Bereich "Notvorrat des Bundes" zuordnen, der zum Teil bis heute existiert. Richtig interessant macht die Sache aber die obskure Bezeichnung eines nicht existenten Ministeriums. Diese Bezeichnung tauch in keiner einzigen Zivilschutz-Publikation jemals auf.

Der Barcode ist leider nicht mehr lesbar, kann bei der Länge aber kaum mehr enthalten als vielleicht eine vier- oder fünfstellige Zahl.

Du schreibst, Du hättest den Zettel in einer "Anlage" gefunden - um was für eine Anlage handelt es sich denn?

Mike

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 08.01.2016 23:10

Hallo :-) ,

mal nur so "blitzgedacht"... so ein Ministerium gab ja nie in der BRD, aber vielleicht ist es eine österreichische oder schweizerische Bezeichnung?
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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jgraef
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Beitrag von jgraef » 09.01.2016 10:48

Hallo,

es handelt sich um eine Anlage, die bereits vor dem ersten Weltkrieg gebaut wurde und seitdem zu einem produzierenden Betrieb gehört. Während des zweiten Weltkiegs wurde ein Teil der Anlage wohl neben der Produktion auch für den Werksluftschutz genutzt, in den öffentlichen Verzeichnissen ist sie nicht gelistet. Eine Verbindung zu benachbarten öffentlichen Anlagen habe ich noch nicht finden können.

Nach Angaben des zuständigen Mitarbeiters hat es seit 1970 keine bekannte Nutzung als zivile Notfallreserve gegeben, die Anlage wurde ausschließlich gewerblich genutzt. Der Erhaltungszustand des Zettels und der Barcode sprechen gegen eine weiter zurückliegende Nutzung für die Notfallreserve.

In dem Raum befindet sich ein Schreibtisch, ein Telefon und ein kleiner Wandschrank aus Holz. Der Schrank ist weiß gestrichen, der Türrahmen rot umrandet. Ich vermute, dass es sich um einen Verbandsmittelschrank handelt, ein rotes Kreuz oder eine Aufschrift befindet sich nicht auf der Tür. Der Zettel könnte also auch zu der Füllung des Schranks gehören.

Sobald ich wieder in der Anlage bin werde ich den Raum einmal genauer inspizieren und nach weiteren Hinweisen suchen. Vielleicht bekomme ich ja auch Zutritt zum Werksarchiv.

Zum genauen Standort und zur Art der Anlage kann ich momentan nichts weiteres sagen, da ich Diskretion zusichern musste. Die Anlage ist leider ausschließlich über das Werksgelände erreichbar und nicht öffentlich zugänglich. Sobald mir eine Genehmigung vorliegt berichte ich hier gerne mehr.

Jörg.

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Beitrag von redsea » 09.01.2016 12:03

Hallo Jörg,

hast Du eine Möglichekit den Zettel zu glätten und einzuscannen, so dass sich der Barcode reproduzieren läßt?

So scheint das wie Mike schon schrieb leider unmöglich.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von jgraef » 09.01.2016 12:17

Hallo Kai,

sobald ich wieder in der Anlage bin werde ich den Zettel noch einmal besser ablichten.
Mir fällt auf, dass die Striche einen sehr großen Abstand haben, dies könnte eventuell auf einen "prähistorischen Barcodeleser" hindeuten, dessen Codes von modernen Geräten nicht mehr gelesen werden können. Heute geht es ja bei Barcodes um effiziente Flächennutzung, bei diesem Barcode wahrscheinlich eher um die Lesbarkeit mit einem Barcode-Stift an einem C64. ;)

Sobald ich etwas neues habe gebe ich Bescheid.

Jörg.

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Beitrag von Henning » 10.01.2016 00:45

Godeke hat geschrieben:Hallo :-) ,

mal nur so "blitzgedacht"... so ein Ministerium gab ja nie in der BRD, aber vielleicht ist es eine österreichische oder schweizerische Bezeichnung?
Direkt übersetzt würde es zur US Homeland-Security passen. Ob die aber ihren eigenen Namen übersetzt auf irgendwelche Labels gedruckt haben?

Eine andere Idee wäre: Filmrequisite mit mäßiger Authentizität.

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Beitrag von MikeG » 10.01.2016 09:38

Moin!

Ich habe Verständnis dafür, dass Du etwas zurückhaltend bist. Vielleicht könntest Du ja aber die folgenden Fragen beantworten, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen:

- Wie groß ist der Zettel im Original in etwa?
- Ist er aus Papier oder Pappe?
- War er mal angebunden, aufgehängt, aufgeklebt?
- In welchem Land liegt die Anblage - Deutschland? Österreich? Schweiz?
- Um was für eine Art gebäude handelt es sich - Kaserne, Speicher, Halle, Stollen, Bunker, Festung ... ?

Mike

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Beitrag von jgraef » 10.01.2016 10:22

Hallo,

die Anlage befindet sich in Hessen und es handelt sich um eine Stollenanlage mit einer, vom Werksluftschutz mal abgesehen, rein gewerblichen Nutzung.

Der Zettel hat ungefähr die Maße eines DIN-Lang-Briefumschlags, das Papier sieht nach Recycling-Papier aus, wobei ich mir das noch einmal näher anschauen müsste. Der Druck hat die Qualität eines Laserdrucks. Aufgeklebt bzw. gebunden war er scheinbar nicht.

An eine Filmrequisite habe ich auch schon gedacht, nach meinem Wissensstand wurde aber in der Anlage nur einmal für einen kurzen Jubiläumsfilm gefilmt. Ich werde aber an dieser Stelle noch einmal ansetzen und schauen, ob da vielleicht noch etwas war, was ich bisher nicht weiß.

Ich hoffe, dass ich im Laufe der nächsten beiden Wochen noch einmal in die Anlage komme und mit dem Verantwortlichen sprechen kann. Vielleicht kann ich dann mehr berichten.

Jörg.

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Beitrag von Hexengrund » 11.01.2016 10:44

Eine Google Suche nach "bundesministerium für innere sicherheit" österreich

liefert als Treffer Nr. 4 ein PDF (datiert 19.4.2004) , von der Wirtschaftskammer Östereich an:

Herrn Bundesminister
Dr. Ernst Strasser
Bundesministerium für
Innere Sicherheit
Herrengasse 7
1014 Wien

Nach allen anderen im Netz zu findenen Informationen ist jedoch auch 2004 schon diese Bezeichnung falsch,- aber sie scheint ja verwendet worden zu sein.

Onno

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