Auflösung ZS-Anlagen in Nürnberg

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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Oliver
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Auflösung ZS-Anlagen in Nürnberg

Beitrag von Oliver » 15.11.2015 15:30

Moin,

auch in Nürnberg werden nun die verbleibenden ZS-Anlagen aufgelöst, was bedeutet, dass diese Zug um Zug entrümpelt wurden, sofern überhaupt "möbliert". Stand November sind nun die folgenden Bunkeranlagen komplett ausgeräumt:

- Waffenhofbunker (Klarissenplatz)
- Färbertor
- Westtormauer (nur ZS Material) - wird noch anderweitig genutzt (Rotes Kreuz)
- Wodanbunker

Einzig die jeweilige Technik ist in den Anlagen noch vorhanden. Erhalten bleiben die folgenden Anlagen:
- Krebsgasse (Denkmalschutz seit vielen Jahren)
- Hauptbahnhof (Denkmalschutz seit 2015)

Ich hatte die Gelegenheit in den Objekten Waffenhof und Färbertor den ausgeräumten Zustand zu dokumentieren und so praktisch einen Vorher- und Nachherzustand zu dokumentieren (zum Vorherzustand siehe die Fotos aus der Datenbank). Die Nachherfotos werden dort auch noch hochgeladen.

Beginnen möchte ich mit dem Bunker Waffenhof...
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Oliver
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Bunker Waffenhof ausgeräumt

Beitrag von Oliver » 15.11.2015 15:38

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ausgeräumter Färbertorbunker

Beitrag von Oliver » 15.11.2015 16:00

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SK1
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Beitrag von SK1 » 19.11.2015 00:13

Vielen Dank für die Bilder.
Danke an dich und die anderen die damals die Besichtigung des noch eingerichteten Wodan Bunkers ermöglicht haben.
In Sachen Besichtigung ist Nürnberg ja eh Spitze im Vergleich zu anderen Städten.

Und speziell Dank an euch dass ihr es geschafft habt 2 Schutzräume unter Denkmalschutz zu stellen.
Sonst wär jetzt wohl alles weg.

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Beitrag von Oliver » 23.11.2015 15:28

Moin,

nur zum Denkmalschutz: einer geht auf meine Kappe (-> Krebsgasse). Der andere wurde vom Verein Felsengänge unter Denkmalschutz gestellt. Bei Fragen am besten per PN, damit das hier nicht ausufert.

Gruß
Oliver
Zuletzt geändert von Oliver am 23.11.2015 16:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Bunker Wodanstraße leergeräumt

Beitrag von Oliver » 23.11.2015 15:44

weiter geht es mit der Dokumentation der leeren Bunker. Dieses Mal der Bunker an der Wodanstraße, der durch seine Besonderheit direkt unter einer Tankstelle hervorsticht.
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Beitrag von Oliver » 23.11.2015 16:32

Hallo,

im Rahmen dieser Serie noch ein paar Impressionen aus dem Bunker am Laufer Tor. Dieser war zwar nie richtig eingerichtet. Aufgelöst wurde er aber nun auch und das spärliche Inventar entsorgt. Die Besonderheiten an diesem Bunker sind...

- gebaut als ursprünlich quadratischer Turm der Nürnberger Statbefestigung
- im 16. Jhd. rund ummantelt so dass im runden Turm ein eckiger steckt
- im WK II als LS Bau ertüchtigt
- im Kalten Krieg als ZS-Anlage ertüchtigt, dabei blieb der Innenausbau aus Holz komplett erhalten.
- Massiver Druckabschluss auf dem Dachausstieg
- vermauerte Durchgänge aus der Zeit der Stadtbefestigung noch zu erkennen.
- Inschriften aus der zivilen Nutzung erhalten/ vorhanden.
- Anstatt Leuchtstreifen sind im Bunker Leuchtpunkte gesetzt
- Durchstieg zwischen den beiden Türmen mit Drucktüren gesichert aber möglich.
...

Gruß
Oliver
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Beitrag von madru » 02.12.2015 22:15

Oliver hat geschrieben: ...
Der andere wurde vom Verein Felsengänge unter Denkmalschutz gestellt.
...
Wäre mir neu, dass der Verein die Möglichkeit hat die Schutzanlage unter Denkmalschutz zu stellen... Der Verein kann es empfehlen und sich dafür einsetzen - was er auch tut - aber die Entscheidung obliegt letztlich der Behörde.
Und nach meinem Wissen ist diese Entscheidung bisher nicht gefallen! Weder taucht der Atomschutzraum Nürnberg Hauptbahnhof in der aktuellen (Stand 22.11.2015) Denkmalschutzliste für Nürnberg auf, noch weiß der zuständige Mitarbeiter im Hochbauamt etwas davon.

Klar ist, dass der Verein sich den Denkmalschutz wünscht und gern dort regelmäßige Führungen anbieten und ggf. auch ein kleines Museum für die Führungsteilnehmer einrichten möchte.
Hierfür sind aber vermutlich sehr hohe Summen in den Brandschutz zu investieren.

Klar ist auch, dass noch immer die Eigentumsverhältnisse nicht klar sind. Es läuft zurzeit die Klärung ob der Schutzraum der Bahn als Grundstückseigentümer, der Stadt als Errichter oder dem Bund als Finanzierer gehört. Sollte das Ergebnis sein, dass der Schutzraum nicht der Bahn gehört wurde er der Bahn zur Übernahme von der Stadt bereits angeboten.
Da der Bahnhof langsam aus allen Nähten platzt, wird hier im Moment intensiv geprüft in wieweit sich der Schutzraum zu Lagerflächen umbauen lässt und wie eine Erschließung mit Lastenaufzug aus dem Bahnhof heraus zu realisieren ist. Technisch ist das beides eindeutig umzusetzen, es muss nur geprüft werden in welchem Zeitraum die Erschließungs- und Umbaukosten durch die Vermietung der entstehenden Lagerräume refinanziert werden können.

Ich selbst habe hier natürlich ein Loyalitätsproblem...
Meine persönliche Meinung deckt sich absolut mit der Vereinsmeinung!Der Schutzraum muss unter Denkmalschutz und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Zeit des kalten Kriegs muss in Erinnerung gehalten werden um diesen Irrsinn für die Zukunft nicht wieder aufleben zu lassen!

Beruflich bin ich technische Gebäudemanager bei DB Station&Service AG und verantwortlich für den Nürnberger Hauptbahnhof.....
bis dann
Michael

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Beitrag von Oliver » 06.12.2015 10:47

Hallo Michael,

dann habe ich mich ggf. falsch ausgedrückt. Ich meinte natürlich, dass der Förderverein Felsengänge einen entsprechenden Denkmalschutzantrag gestellt hat/ haben soll, der angeblich erfolgrich war.

Gruß
Oliver

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Beitrag von Oliver » 29.12.2015 11:21

Moin,

sofern der Bericht von heute in den Nürnberger Nachichten anlässlicher der Sonderführungen am Laufertor Keller stimmt, werden in Nürnberg, wohl auch (teilweise) die Notbrunnen stillegt. Auch wenn sie wie am Laufertor nie Bestandteil einer ZS-Anlage waren, sondern nur in einem alten WKII Bunker.

Bericht in den Nürnberger Nachrichten

Bild des gezogenen Brunnen (nur als Link, da ich die Bildrechte nicht habe).
Das Bild ist in der Printausgabe der NN mit den Worten "Ein Notbrunnen im Laufertorkeller wurde bis zu diesem Sommer noch instand gehalten".

Desweiteren findet sich auch nur in der Printausgabe der NN noch folgender Satz im Artikel "Ein Notbrunnen wurde bis heuer noch gewartet. Doch weil sich der Bund jetzt komplett aus dem Buker-Unterhalt zurückgezogen hat, musste auch diese Wassergewinnung stillgelegt werden."

Von wem nun diese Aussagen stammen geht aus dem Artikel nicht so genau hervor. Irgendwie mag ich mir nicht vortellen, dass dies für alle Notbrunnen in Nürnberg gilt.

Gruß
Oliver

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