Militärische Fernmeldeleitungen - "NATO-Kabel"

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 02.02.2015 11:17

Hallo,

zum Beitrag von CDS noch etwas. Wenn es den Baggerlöffel abgerissen hat, kann er aber nicht ein Telefonkabel getroffen haben, da muss er schon eine Starkstromleitung getroffen haben. Es kam ja auch E.ON.

Was mich jetzt nur verwundert, dass dann auch Stromleitungen in Verbindung mit militärischen Objekten nicht in Plänen eingezeichnet sind.
Verständlich wäre es, wenn der "böse Feind" weiß, wo diese Leitungen verlaufen, könnten in der Kaserne die Lichter ausgehen.

Gruß
HW

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redsea
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Beitrag von redsea » 02.02.2015 21:55

Hallo,

ich bin zwar weder Elektriker noch Baggerführer, doch wie schon HW schrieb, müssen zum gewaltsamen Abtrennen des Baggerlöffels Kräfte gewirkt haben, die von weitaus mehr als einer "ein paar hundert Volt-Leitung" frei geworden sind. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass man Telekommunikationsleitungen gemeinsam mit sogenannten Starkstromleitungen verlegt. Um eine Starkstromleitung herum baut sich bekanntlich ein elektromagnetisches Feld auf, das Leitungen zur Übertragung von Signalen, welcher Form auch immer, stören kann. Daher werden meines Wissens nach bspw. in Flugzeugen die Fly-by-Wire-Kabel nie unmittelbar neben Stromkabeln verlegt, um nicht von Störstrahlung beeinflusst zu werden.

Auch bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass Erdkabel durch ein, ein paar Spatenstiche darüber verlegtes, Trassierband gekennzeichnet werden, um auf das Kabel hinzuweisen. Zwei Fotos eines solchen Trassierbandes einer Versorgungsleitung des ehem. Lufttanklagers 2/VI in Preußisch Oldendorf hänge ich als Beispiel an.

Vielleicht können hierzu aber unsere Experten ja mehr sagen?

Bei den eingesehenen Kabelplänen ist es fraglich, wo diese eingeholt wurden. Ist das bauausführende Unternehmen seiner Erkundigungspflicht nicht im erforderlichen Maße nachgekommen, so haftet es bei schuldhafter Beschädigung der Kabel sogar für den entstandenen Schaden.

Viele Grüße

Kai
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waYne
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Beitrag von waYne » 03.02.2015 14:53

redsea hat geschrieben:
Auch bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass Erdkabel durch ein, ein paar Spatenstiche darüber verlegtes, Trassierband gekennzeichnet werden, um auf das Kabel hinzuweisen. Zwei Fotos eines solchen Trassierbandes einer Versorgungsleitung des ehem. Lufttanklagers 2/VI in Preußisch Oldendorf hänge ich als Beispiel an.
Einigen wir uns auf "sollten gekennzeichnet sein". Leider keine 100% Absicherung. Über die Gründe warum das auch gerne mal fehlt, kann man spekulieren.
redsea hat geschrieben: Bei den eingesehenen Kabelplänen ist es fraglich, wo diese eingeholt wurden. Ist das bauausführende Unternehmen seiner Erkundigungspflicht nicht im erforderlichen Maße nachgekommen, so haftet es bei schuldhafter Beschädigung der Kabel sogar für den entstandenen Schaden.
Kabelpläne sind immer beim Betreiber anzufragen.

AAAAABER: Auch die Betreiber haben nicht immer eine Lückenlose Planauskunft. Gerade ein großer Telekommunikationsanbieter hat da nicht immer vollen Durchblick.

Letztlich muss man sich aber auch auf den Bauherren verlassen, da der einem auch sagen muss, welcher Betreiber denn überhaupt im Boden liegen könnte.

Cheers

waYne

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