Militärische Fernmeldeleitungen - "NATO-Kabel"

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
Atlas1404
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Militärische Fernmeldeleitungen - "NATO-Kabel"

Beitrag von Atlas1404 » 26.01.2014 21:05

Guten Abend
Bin neu hier im Forum und interessiere mich vor allem für das Natokabel
Ich hoffe ich bin hier richtig in dem Thread wen nicht dann bitte nicht sauer sein
Da ich im Internet und hier im Forum nichts dazu gefunden hab wollt ich euch bitten hier mal reinzuschreiben wer was weiß, Wie weit und wohin das Netz geht, und vor allem wie es gezogen wurde
Ich hoffe ihr wisst was darüber
Mit freundlichen Grüßen
Max

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 30.01.2014 11:56

Zum NATO-Kabel, wir hatten doch hier im Forum auch einige Beiträge zu Kabeltrassen.
Vielleicht sollte Atlas 1404 mal genau definieren, was er unter "NATO-Kabel" versteht.
Beispiel dazu: Ein Kabel nur für die oberste Führung der NATO, oder alle Fernmeldekabelverbindungen der NATO-Streitkräfte und da Deutschland auch dazu gehört, können ggf. auch die GSVBw gemeint sein, oder wie die "Große Acht" (Deutsche Bundespost Fernmeldedienst/Telekom), oder, oder.


Gruß
HW

christian1978
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Natokabel

Beitrag von christian1978 » 11.12.2014 20:30

Von "Nato-Kabeln" war bis in die 1990er Jahre immer wieder mal die Rede.
Aber laut den Technikern und Elektrikern die in der damaligen Zeit in Aussen-Bereichen gearbeitet haben, gibt es keine Nato-Kabel.
Immer wieder mal wurde in ländlichen Gebieten gesagt, das man an bestimmten Stellen nicht graben dürfe weil dort ein Nato-Kabel liegen würde.
Wenn es sie gegeben hat, dann lagen sie im Verbund mit anderen Kabeln, aber nicht einzeln. Anwohner hätten es ja mitbekommen wenn dafür ein Graben gezogen worden wäre.
Aber einige Dinge zum Thema NATO im kalten Krieg fällt ins Reich der Legenden und Märchen.

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Talpa
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Re: Natokabel

Beitrag von Talpa » 11.12.2014 21:47

christian1978 hat geschrieben:Von "Nato-Kabeln" war bis in die 1990er Jahre immer wieder mal die Rede.
Aber laut den Technikern und Elektrikern die in der damaligen Zeit in Aussen-Bereichen gearbeitet haben, gibt es keine Nato-Kabel.
Immer wieder mal wurde in ländlichen Gebieten gesagt, das man an bestimmten Stellen nicht graben dürfe weil dort ein Nato-Kabel liegen würde.
Wenn es sie gegeben hat, dann lagen sie im Verbund mit anderen Kabeln, aber nicht einzeln. Anwohner hätten es ja mitbekommen wenn dafür ein Graben gezogen worden wäre.
Aber einige Dinge zum Thema NATO im kalten Krieg fällt ins Reich der Legenden und Märchen.
Ich hatte einige Zeit bei Baubesprechungen teilnehmen dürfen, die allenfalls am Rande mit Kabeln zu tun hatten.
Bei einer Baumaßnahme sollte ein Weg verschwenkt werden und u. a. als Ausgleichsmaßnahme ein Tümpel angelegt werden.

Als die Bagger ansetzten hatten diese ein einzelnes Kabel freigelegt, welches die üblichen Betreiber nicht identifizieren konnten. Einhelliges Fazit der anwesenden Netzbetreiber: Natokabel.
Als direkte Folge wurde die Baumaßnahme neu überplant und abgewandelt ausgeführt.

Ich denke den Anwohnern hat man bei der Baumaßnahme einfach keinen reinen Wein eingeschenk was die Funktion der Leitung angeht. Das die Baumaßnahme nicht verheimlicht werden kann ist klar.
Taktik ohne Technik ist hilflos,
Technik ohne Taktik ist sinnlos.

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redsea
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Beitrag von redsea » 11.12.2014 22:05

Hallo Christian,

da der Themenstarter auf die Fragen von HW und Mike nicht geantwortet hat, ist uns auch nicht bekannt, was er denn mit NATO-Kabel überhaupt meint. So können dies im Rahmen des NATO-Verbundes genutzte wie z.B. angemietete Leitungen gewesen sein. Bevor die Frage der Definition des Themenstarters nicht geklärt ist, könnte man also nur mutmaßen.

In der Regel handelte es sich um angemietete Leitungen der Deutschen Bundespost. Es gibt allerdings auch Leitungen die von den Streitkräften selbst verlegt oder ausschließlich von diesen genutzt wurden, wie auch hier im Forum schon diskutiert. Von daher ist die Aussage der "Technikern und Elektrikern die in der damaligen Zeit in Aussen-Bereichen gearbeitet haben" es gäbe keine NATO-Kabel falsch. Daher gehe ich davon aus, dass es sich bei diesen Technikern und Elektrikern um Personal der Post handelt und nicht um Angehörige einer Truppe.

Ein Kabel kann man aber auch verlegen, ohne dass Anwohner erfahren um was für ein Kabel es sich handelt. Selbst Grundstückseigentümer haben beispielweise nicht erfahren, dass es sich bei einer Rohrleitung die man durch deren Garten zog um die NATO-Pipeline handelt.

Viele Grüße

Kai

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Leif
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Beitrag von Leif » 11.12.2014 23:06

Moin,

zumindest in Frankreich und den angrenzenden Ländern wurde schnell nach der Gründung der NATO wohl eine Infrastruktur mit eigenen Koaxialkabeln zur Kommunikation aus NATO-Mitteln erstellt.
Dies ist beschrieben in "Le plan violett P.T.T - Son impact sur la réussite du d´barquement 5/6 juin 1944". Hier handelt es sich um eine Beschreibung der Arbeit des L.S.G.D. (Lignes à grande distance)

"Financée par l'O.T.A.N, est alors entreprise la pose de nombreux câbles enterés; priorité sera accordée aux cables dits "Coaxiaux" nécessitant des bâtiments et des matérials d'exploitition nouveaux (multiplexage, télé-alimentation, station inter-médiaires, etc.) dont tout naturellement le service des L.S.G.D. aura la charge."

"Bien évidament ces nouvelles liaisons à haute capacité (...): si elles offrent à l'O.T.A.N. une infrastructure lui permettant de relier entre elles - de facon permanente - ses différentes bases en Europe, essentiellement pour le S.A.C. (Stratigic Air Command) vont également contribuer à une amélioration des liaisons interurbaines à usage civil"
--> Wenn ich es richtig verstehe: Wohl zivile Mitbenutzung möglich.

Es wird noch berichtet, dass der Dienst des LSGD auch nach dem Austritt Frankreichs aus dem militäischen Teil aufrecht erhalten wurde.

Viele Grüße
Leif

Nachtrag: siehe z.B. http://www.colidre-ft.asso.fr/html/thue160205.htm

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 12.12.2014 16:03

Moin!

Hier fehlt tatsächlich eine Begriffsbestimmung: „NATO-Kabel“ ist mit absoluter Sicherheit kein Fachterminus, sondern ein umgangssprachliches, laienhaftes Wort, mit dem wahrscheinlich meistens eine irgendwie geartete Fernmeldeleitung gemeint ist, die von irgendeiner militärischen Stelle verlegt, verwaltet oder exklusiv benutzt wird.

Kai und Leif haben dazu schon einige wichtige Punkte genannt. Angesichts der damaligen Strukturen (Dt.NALLA, Bereichsfernmeldeführer (Bw) bei den Fernmeldeämtern (DBP), GnBw/GSVBw mit den fast immer nahe gelegenen VrSt der DBP etc.) wird klar, dass der Löwenanteil des kabelgebundenen militärischen Fernmeldeverkehrs auf Leitungen der Post bzw. zumindest entlang der selben Trassen passiert sein muss.

Das schließt natürlich nicht aus, dass es Leitungen gab/gibt, die auf eigener Trasse exklusiv für militärische Zwecke verlegt und verwendet werden/wurden. Gut vorstellbar ist das z.B. bei der Anbindung von weit abseits allein im Außenbereich gelegenen Führungsstellen – also z.B. CRC etc..

Rein militärische Fernleitungen, die über große Entfernungen exklusiv auf eigener Trasse verlaufen, dürfte es aber wahrscheinlich doch nur wenige geben. Und das wäre dann tatsächlich mal ein richtig interessantes, bisher nur wenig beleuchtetes Thema.

Mike

christian1978
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Beitrag von christian1978 » 12.12.2014 19:07

Ich weiss nur von Berichten von Mitarbeitern der ehemaligen deutschen Bundespost. Aber auch an Märchen und Legenden soll ja immer was wahres dran sein.
An dem Thema sollte man mal dran bleiben und weiter forschen. In den nächsten Tagen werde ich mich mit einem "Insider" treffen. Über das was er mir sagen wird werde ich euch sofort informieren.

waYne
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Beitrag von waYne » 15.12.2014 17:56

Hallo zusammen,

ich bin beruflich im Rohrleitungsbau tätig. Im Mitteldeutschen Raum wurde auf einer Baustelle vor drei Jahren ein größeres Kabelpaket gefunden, welches keinem der Bekannten Betreibern zugeordnet werden konnte. Seitens der Bauleitung wurde dann mal beim örtlichen US-Stützpunkt angefragt. Kurzum, es war ein Kommunikationskabel das ausschließlich von der NATO genutzt wird.

Genaue Angaben unterliegen dem Datenschutz, ich kann den Wahrheitsgehalt aber bestätigen.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 15.12.2014 22:37

Moin!

Ich habe dieses Thema mal abgetrennt, damit wir wieder zum eigentlichen Inhalt - militärischen Fernmeldeleitungen - zurückfinden.

Mike

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