Abschaltung der privaten Telefonanschlüsse im V-Fall?

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
Fernmeldeamt
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Beitrag von Fernmeldeamt » 19.04.2014 16:49

Teefix hat geschrieben:Hallo Fernmeldeamt,

danke für das Bild, danach hatte ich schon länger gesucht. Hast du noch mehr Unterlagen und Bilder solcher WD Einrichtungen??

LG Teefix

Hallo Teefix,

das Bild stammt aus der EMD-Anlage bei mir zu Hause, dort habe ich auch einige Einrichtungen des Warndienstes aufgebaut (ua ein Warngestell).Du kannst dir die Gerätschaften unter http://www.fernmeldeamt.de/sammlung1.htm
ansehen.

Gruß
Fernmeldeamt

Teefix
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Beitrag von Teefix » 20.04.2014 19:44

Klasse Danke!!

Sehr interessant, da wühle ich mich jetzt mal in Ruhe durch.

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Beitrag von Cremer » 22.04.2014 07:35

@Fernmeldeamt,

eine sehr gute Homepage mit Bildern!!
Da findet man ja alles.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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Beitrag von Frontstadtkind » 22.04.2014 20:16

Große Klasse, ist ja ein tolles Ding. Und die Nachbarschaft hat auch was davon. Respekt, das nenne ich Sammelleidenschaft.

grafvonberg

Beitrag von grafvonberg » 14.10.2014 17:52

Cremer hat geschrieben:N'abend

also es gab früher die TK 6 -Schaltung für Bevorrechtigte. D.h. im K-fall waren für ein bestimtmes Gebiet die abgehenden Verbindungen (Wählverbindungen) nicht möglich. Empfang von Telefonagten war immer möglich. TK 6-Berechtigte waren auch Mitglieder z.b. bestimmte Personenkreise beim THW. Ich hatte damals als Fernmeldezugführer eine solche Berechtigung, später im Innenministerium sowieso. Die Berechtigung kostete 100 DM, später 50 €.
Abgeschafft wurde dies durch die weite Verbreitung des ISDN-Netzes und des NGN-Netzes (VOIP). Damit waren deseSchaltungen hinfällig.
Übrigens lagen sämtliche Telefonzellen auf TK-Schaltung, ebenso die Wohnungsdienstanschlüsse(WDAs) des Fernmeldedienstes der Bundespost.
Einen WDA hatten die Bundespostbeschäftigten, die für die Betriebsbereitschaft auch nach Feierabend unbedingt nötig waren.
Die Telefonzellen sollten für Notrufe betriebsbereit gehalten werden.

Die Betätigung der TK-Schaltung war nicht nur im V-Fall vorgesehen, sondern auch bei Stromausfall des öffentlichen Netzes.
Wenn abzusehen war, dass die Batteriestromversorgung zeitlich nicht reicht und kein Notstromaggregat zeitgerecht verfügbar war, sollte dadurch die Laufzeit der lebenswichtigen Anschlüsse verlängert werden.

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Beitrag von Cremer » 14.10.2014 22:49

Nach meiner Kenntnis wurde die Schaltung bisher nur einmal angewendet.
Bei dem Tankwagenunfall in Hessen vor gut 20 Jahren. Der Tankwagen war auf abschüssigen Strecke in den Ort gerast und hatte mehrere Häuser darunter eine Eisdiele platt gemacht. Daraufhin hatte man die Schaltung in die Ort angewendet. Der Fernmeldezug des Kats hatte auch mehrere Fernmeldeanschlüsse für die Führung der Kräfte verlegt.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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Beitrag von Teefix » 15.10.2014 20:10

Moin,
auch auf die Gefahr hin das es jetzt kurz Off-Topic wird...

Der Unfall war am 07.Juli.1987 in der hessischen Stadt Herborn. Mein ex Schwiegeropa war damals als Feuerwehrmann dabei und hat mir die ganze Geschichte vor Ort mal erklärt.

LG

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Re: Abschaltung der privaten Telefonanschlüsse im V-Fall?

Beitrag von 231 » 19.10.2019 10:14

Zum Thema:

Telekommunikationssicherstellungsvorschriften

Festnetzanschlüsse

Technische Vorkehrungen für vorrangige Verbindungen in Festnetzen sind aufgrund der mittlerweile dort eingeführten hohen Übertragungskapazitäten nicht mehr erforderlich.
Die bisher für Festnetzanschlüsse von Telekommunikationsbevorrechtigten getroffenen technischen Vorkehrungen wurden zum 31. März 2013 aufgehoben.

Die bisher nach TKSiV getroffenen organisatorischen Vorkehrungen für vorrangige Entstörung von Festnetzanschlüssen Telekommunikationsbevorrechtigter wurden zum 31. März 2013 aufgehoben, es sei denn, der Betroffene war auch Telekommunikationsbevorrechtigter (Erläuterungen unten angegeben) nach dem "neuen" PTSG.

Mobilfunkanschlüsse

Die bisher nach der TKSiV getroffenen Vorbereitungsmaßnahmen zur Einräumung von Vorrechten bei Mobilfunkanschlüssen wurden zum 31. März 2013 aufgehoben, es sei denn, es handelte sich um Telekommunikationsbevorrechtigte nach dem "neuen" PTSG.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sac ... -node.html

Die Feststellung der Telekommunikationsbevorrechtigung geht nicht mehr über die Bundesnetzagentur - sondern seit 2013 direkt über die Anbieter. Kosten >> rund 100 Eu.

Im Anhang das Muster für den Bevorrechtigungsschein (Stand 09.12.2015)

In der DDR waren das "Nichtabzuschaltende Telefonanschlüsse". Die anderen wurden auf Befehl "abgesteckt". (Trenner) oder komplett umgeschalten.

Beispiel : Elbhochwasser vor der Wende - hier wurde Kapazität an den Deichabschnitten benötigt - jedoch war die Ausrüstung an den Abschnitten so wieso gering. (ABV, Gemeindeschwester, Bäcker, LPG)

Während der Wende war in einigen Bezirken (Insellage) die Abschaltung vorgesehen , jedoch 2 Stunden vor geplanter "Mobilmachung" zurückgezogen worden.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: Abschaltung der privaten Telefonanschlüsse im V-Fall?

Beitrag von Pinguin der 2. » 19.10.2019 15:10

Diese Vorrangschaltungen gibt es ja auch bei den Mobilnetzen. Im KatFall werden die Blaulichtkräfte frei geschaltet und alles andere schweigt. Wer auch immer, als gut ausgerüsteter Prepper glaubt, mit seinem über Solarstrom aufgeladenen Handy telefonieren zu können wird enttäuscht sein.
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Re: Abschaltung der privaten Telefonanschlüsse im V-Fall?

Beitrag von 231 » 19.10.2019 17:47

Die grösste Vorrangschaltung ist hier auch die Stromversorgung (Backup) - es gibt nur noch wenige Stationen mit über 2 h GSM. LTE und UMTS wird ja meist über die "Stromkennlinie" (Spannungsversorgung/Kabelstärke RRH) weit vorher abgeschalten. Mit Generator auszurüstende Standorte sind SELTEN.

....und bei DSL (VoIP) sind es auch nur 4 kleine, schlecht gewartete China-Akkus (4*12=48V) im Outdoor-DSLAM.

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