Bunker in Hannover - Infos im Historischen Museum

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
Hanno10
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Bunker in Hannover - Infos im Historischen Museum

Beitrag von Hanno10 » 03.10.2013 19:14

Hallo! "Stadtbilder", so heißt die aktuelle Sonderausstellung im Historischen Museum in Hannover. Fotos und Infos gibt es für die Zeit von 1939 bis 1960, darunter auch allerlei Interessantes zum Thema Luftschutz und Bunkerbau. So sind beispielsweise (damals streng geheime) Aufnahmen vom Bau des Tiefbunkers unter dem Ernst-August-Platz (Areal vor dem Hauptbahnhof) zu sehen, ein Bunker, der für 21 000 Menschen ausgelegt war, aber von bis zu 26 000 Schutzsuchenden frequentiert wurde. Im Rahmen der Ausstellung wird im Museum auch ein Vortrag angeboten zum Thema "Luftschutzbunker in Hannover (ab 1942) - der Bunker am Listholze und andere". Diesen Vortrag gibt es am Dienstag, dem 4. Februar 2014, um 18 Uhr. Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. Mai kommenden Jahres.
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niemandsland
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Re: Bunker in Hannover - Infos im Historischen Museum

Beitrag von niemandsland » 17.10.2013 20:26

Hanno10 hat geschrieben:So sind beispielsweise (damals streng geheime) Aufnahmen vom Bau des Tiefbunkers unter dem Ernst-August-Platz (Areal vor dem Hauptbahnhof) zu sehen, ein Bunker, der für 21 000 Menschen ausgelegt war, aber von bis zu 26 000 Schutzsuchenden frequentiert wurde.
Soweit mir bekannt sind die Aufnahmen im Rahmen einer Baufortschrittdokumentation entstanden.

Es handelt sich in der Tat um den größten oder einen der größten und wohl am meisten aufgesuchten ehemaligen Luftschutzbunker hier in Hannover. Aber woher diese Zahlen stammen, das wüsste ich doch mal sehr gerne. ;-)

Der Bunker bot - laut offizieller Quellen - Platz für rund 5000 Personen und war mit 11-12000 Personen hoffnungslos überbelegt. Die Zahlen oben entsprechen wohl mehr der nach Kriegsende betreuten Personen durch die "Innere Mission". OMG

sirtobi
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Beitrag von sirtobi » 15.01.2014 01:45

kann man eigentlich diesen Bunker besichtigen oder gibt es Hinweise darauf?
ich wusste nicht dass es dort einen Bunker gegeben hat/gibt oder fiel er der Passarelle zum Opfer?

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Bahnhofsbunker - 2010 war er zu besichtigen

Beitrag von Hanno10 » 15.01.2014 09:13

Der Bahnhofsbunker konnte im Dezember 2010 besichtigt werden, es gab dazu einen Bericht in der HAZ. Inwieweit es weitere Besichtigungsmöglichkeiten gab oder gibt, weiß ich nicht.

Der HAZ-Bericht schreibt von 220 000 Menschen, die im Bunker Platz fanden??? So vermittelt es jedenfalls der Text:

http://www.haz.de/Hannover/Themen/Weihn ... 0-Menschen
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Beitrag von MikeG » 15.01.2014 14:03

Moin!

Das ist ja wirklich mal wieder ein schönes Beispiel für eine Medienrecherche, die sich von keinerlei Sachkenntnis trüben und durch logisches Denken nicht behindern lässt ...

Mike :thumbdown:

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Beitrag von Djensi » 15.01.2014 14:17

:?

@ mike: Vielleicht haben wir bisher die Matrix-Kapazitäten und die Zwischenwelten bei der Berechnung von Schutzraum-Fassungsvermögen außer acht gelassen und vernachlässigt...

:lol:

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Beitrag von SRDA » 15.01.2014 20:08

Na da werd ich wohl mal ins Museum gehen....

P.S. Stimmt es das man wenn man durch die Niki de Saint Phalle Passage (ehemals Passarelle) geht man quasi mitten durch den Bunker geht?

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Beitrag von MikeG » 15.01.2014 20:59

Moin!

Das stimmt mehr oder minder - siehe angehängten Plan. Die linke Seite wurde für Zivilschutzzwecke hergerichtet, die rechte als geschützte Befehlsstelle der Bahn.

Mike
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Beitrag von redsea » 15.01.2014 21:02

Hallo SRDA,

es gibt da auch jemanden, der Deine Frage auf seiner Internetpräsenz über die hannoverschen Bunker wie folgt beantwortet:
Der Bunker besteht heute aus zwei Hälften. Ein Mitarbeiter des Zivilschutzes (zuständig für den Raum Hannover) berichtete mir in einem Gespräch, das 1978 durch den "Bau der U-Bahn" und der Passarelle, der Tiefbunker in zwei Hälften geteilt wurde. Die gleiche Information wurde auch in einem Beitrag des Norddeutsche Rundfunk (NDR) genannt, soweit ich mich erinnere in einem Beitrag über diesen Bunker im Zusammenhang mit der "Öffnung der innerdeutschen Grenze" 1989.).
Quelle: Luftschutzbunker-Hannover.de

Vielleicht erklärt er Dir hier aber noch ein wenig mehr dazu.

Viele Grüße

Kai

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Beitrag von niemandsland » 19.01.2014 07:50

@ Hanno10

Artikel über Luftschutzanlagen in der HAZ sind immer mit Vorsicht zu genießen. Die drei Herren die dort bisher in Erscheinung getreten sind, fragen offenbar irgendein Orakel. Anders sind die Zahlen wohl kaum zu erklären, die dort hin und wieder genannt werden.

Lediglich zwei Redakteure waren bisher um korrekte Informationen bemüht.

Was die Dokumentation vom StAH betrifft, so habe ich vor einiger Zeit (kurz nach Erscheinen der Doku) ein paar Zeilen verfasst, die leider weder durch das StAH, noch durch den Historiker, der die Doku erstellt hat, beantwortet wurden.

Ich persönlich finde diese Doku einfach nur schlecht. Weil eigentlich nur die letzten 30 Jahre gut behandelt wurden. Ich denke (so meine Vermutung) eine Recherche zu dem Tiefbunker am Klagesmarkt hat hier nicht wirklich stattgefunden.

Ich kann nur jedem das Buch "Bunkerwelten" und den Artikel in AtB von Foedrowitz empfehlen, jedenfalls wenn man was über die Geschichte und die Nutzung im WK2 erfahren möchte.

@ SRDA

Wenn irgendwelche Fragen noch nicht beantwortet sind, dann frag...

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

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