Paraxol Werk in Lippoldsberg

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
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Gast

Paraxol Werk in Lippoldsberg

Beitrag von Gast » 07.12.2008 23:17

Hallo
Weiss einer etwas über die geschichte des Metanol werkes in lippoldsberg, ich war am wochenende da, sind schon sehr gross die bunker
gruss michael :?

OWW
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Beitrag von OWW » 08.12.2008 07:23

Moin,

am besten mal bei der "Relikte"-Seite vorbeischauen und sich die Bücher von Frank Baranowski besorgen. Da gibt es gute Erstinfos. Ansonsten hilft nur die Recherche vor Ort und in den Archiven. Ich würde zunächst mal bei der Klinik nachfragen, die heute das Gelände nutzt. Manchmal gibt es da interessierte Mitarbeiter o.ä.

Gruß
OWW

WWII Archio

Beitrag von WWII Archio » 14.07.2010 21:50

Das Paraxol Werk in Wahlsburg, ist Heute das Klink und Reha Zentrum.
Die Alten Gebäude Stehen noch (fotos folgen sind vom 11.07.2010),
die Methanol Bunker Wurden von den Besatzern gesprengt (erfolglos, Auch hier Folgen Fotos aus dem gleichen Zeit raum).
Im Nachbar Dorf Bodenfelde stand die Mutter Firma des Paraxol Werks Degusa, die SO CA. 1915 HIAG hieß, nach 1945 (ca. 1980) Chemviron Carbon, heute Profagus. Herstellen tun sie heut ESSIG SÄURE UND SOMMER HIT GRIILL KOHLE.

Schwiegeroma erzählt: Die Truppen im Paraxol Werk wurden Überrascht, da es hieß das die Feindestruppen aus Südwest erwarten seinen, aber aus Richtigung Göttingen kamen. Wehrhafte Soldaten wurden an Ort und stelle erschossen, Flüchtige wurden gesucht.
Die meisten haben sich im Umliegenden Felder Sektor versteckt, die Allierten Marschierten auch durchs Dorf Lippoldsberg, in der Damaligen Hohen Breite (jetzt Rosenstrasse und gartenstrasse sebnzerweg (glaub ich)) wurden die Bewohner in die Keller getrieben. Um den FEIND auszumachen.

Einige Deutsche Soldaten haben sich im Feld ihrer Kleidung entledigt., mann Findet aber nichts mehr.
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Burgerman
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Beitrag von Burgerman » 03.03.2013 21:07

Moin

Ich war heute auch mal da und habe wirklich gestaunt wie gross die Methanol Bunker waren / immer noch sind.
Muss mächtig rumms machen wenn man so dicken Beton so zerstört :shocked:

Die Tanks sind recht weit weg von den eigentlichen Produktionsanlagen.
Wenn man genauer hinschaut findet man zwischen den Tanks und der jetzigen Klinik noch das eine oder andere im Wald.
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Gruss Andreas

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Beitrag von Burgerman » 04.03.2013 09:33

Hmmmm
Was mich bei diesen riesigen Tanks wundert ist, das anscheinend nicht wie sonst zu der Zeit üblich die Fabrik über einen Gleissanschluss verfügt.
Die gesamte Logistik mit den damals üblichen LKW stell ich mir sehr mühselig vor auch wenn man vielleicht nur zum Umladen bis nach Bodenfelde fahren musste.
Gruss Andreas

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 04.03.2013 12:41

Burgerman hat geschrieben:Hmmmm
Was mich bei diesen riesigen Tanks wundert ist, das anscheinend nicht wie sonst zu der Zeit üblich die Fabrik über einen Gleissanschluss verfügt.
Die gesamte Logistik mit den damals üblichen LKW stell ich mir sehr mühselig vor auch wenn man vielleicht nur zum Umladen bis nach Bodenfelde fahren musste.
So schwierig ist das gar nicht. Tatsächlich wäre diese Kessellage schon mit einem Anschluß erschließbar gewesen. Aber wollte man das überhaupt?
Und ansonsten gibt es ja den Culemeyer - was damals auch bei vielen Kleinbahnen als (gleisgebundene) Rollwagen auch gang und gäbe war. Die Eisenbahntankwagen waren dann schon größer.
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Beitrag von Burgerman » 05.03.2013 00:21

kuhlmac hat geschrieben: Aber wollte man das überhaupt?
Laut der Seite:
http://www.relikte.com/lippoldsberg/index.htm

Wurden da monatlich rund 320 t Pentaerythrit hergestellt.
Das ist schon eine ordentliche Menge.

Und mit einem Culemeyer mit so brisantem Inhalt die Steigung zu der Fabrik hinauf, b.z.w mit der Fertigware den Berg wieder herunter ?
Gruss Andreas

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Beitrag von Björn » 05.03.2013 12:09

Hallo,

ich kenne zwei weitere Paraxol-Werke in meiner Umgebung. Und auch die hatten keinen eigenen Gleisanschluss, obwohl das damals eigentlich üblich war für Rüstungsanlagen. Zufall?!

Schönen Gruß
Björn

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Beitrag von OWW » 12.03.2013 12:31

Moin,

auf einer heimatgeschichtlichen Seite (http://www.heimatpflege-uslarer-land.de) steht dazu folgendes: "In Zusammenarbeit mit dem Holzverkohlungswerk der HIAG im Nachbardorf Bodenfelde, wurden hier Grundstoffe zur Munitionspulverherstellung hergestellt.
Später dann vermehrt auch das zu Treibstoffen für Düsen- und Raketenantriebe benötigte Methanol. Das Methanol wurde in riesigen Bunkertanks gelagert und über eine

unterirdische Rohrleitung

nach Bodenfelde in Tanks gepumpt. Von dort wurde das Methanol dann mit der Bahn in Tankwagen zu den weiterverarbeitenden Betrieben transportiert."

Quellenangaben habe ich nicht gefunden. Wenn das keine Legende ist, wäre das die logsiche Erklärung für den fehlenden Bahnanschluss oben auf dem Berg. Durch das gefälle konnte man sich möglicherweise sogar dann entsprechende Pumpen sparen.

Gruß
Oliver

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