"Atomauge"

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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patchman
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"Atomauge"

Beitrag von patchman » 03.03.2013 23:37

Ein Freund sprach mich heute an, ob ich denn schon mal was vom "Atomauge" gehört hätte. Hatte ich natürlich nicht, und so wurde ich neugierig und hab das Netz, wenn auch mit mäßigem Erfolg, durchstöbert:

Dies ist ein Gerät, was in den 50ern unter der Bezeichnung "Gammaskop" für den Zivilschutz eingeführt wurde und auch hier auf Seite 11/12 kurz beschrieben wird. Da die Beschreibung aber nur sehr oberflächlich war und auch so nicht viel zum Aufbau/Wirkungsweise zu lesen war nun meine Frage, ob es noch jemanden gibt, der damit zu tun hatte und was dazu sagen kann bzw. ob es irgendwo noch Exemplare gibt, die man sich mal anschauen könnte. Vielleicht kennt ja auch jemand eine Sammlung zu dem Thema, wo so ein Exemplar zu sehen ist.

Ich würde mich freuen, wenn hier jemand zu dem Thema helfen könnte.

Danke
Patchman
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Godeke
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Beitrag von Godeke » 04.03.2013 07:03

Hallo :-) ,

mit dem Anschauen dürfte das nicht so einfach werden. DEnn eingeführt wurde das Gerät nicht. Der damalige LSHD hat sich für das Radiameter FH 40 entschieden, da es deutlich mehr Meß- und Anzeigevarianten bot.
Für das 'Atomauge' dürfte es damit nicht viele potentielle Abnehmer gegeben haben.
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patchman
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Beitrag von patchman » 04.03.2013 19:02

Hallo Godeke,

danke für deine Antwort.
Das das das Gerät nich eingeführt wurde, ließ sich aus den Fundstücken im Netz so nicht herauslesen, denn da wurde z.B. von Ausbildungen an dem Gerät in Hamburg geschrieben. Und so nahm ich an, dass es auch eingeführt wurde.
Unabhängig davon: Kannst du noch was Ergänzendes zu dem Gerät sagen?

Gruß
Patchman
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Beitrag von Godeke » 04.03.2013 19:09

Hallo :-) ,

leider kenne ich das Gerät nur aus verschiedenen Beschreibungen. Im Bevölkerungsschutzmuseum hatten wir keins.
Das Teil ist eigentlich auch ein bißchen paradox, und ich glaube das hat auch zu seiner Nichteinführung geführt: schon nur bei "Gefahr" einer Verstrahlung weiß jeder: Schutzmaske auf und Kleidung abdichten als Minimalmaßnahme. Das Atomauge läßt sich aber bei Maskeneinsatz nicht mehr vernünftig einsetzen.
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Beitrag von Godeke » 04.03.2013 19:21

Hallo :-) ,

ich habe jetzt noch mal nachgeschaut, und so wird auch ein Schuh draus: Das Gerät wurde vom Bundesluftschutzverband getestet, und zwar in der Landesschule des BLSV in Hamburg-Wandsbek (1955). Man verfolgte damals den Gedanken, der breiten Bevölkerung günstige Schutzmittel an die Hand zu geben. Das "Atomauge" sollte z.B. ca. DM 20,- kosten.
Die Bevölkerung hatte allerdings 10 Jahre nach Ende des Kriegs so wenig Bock wie auf ein Furunkel am A..., sich aktiv auf den 3. Weltkrieg vorzubereiten. So gingen die Planer der Endzeit auch mit anderen Ideen baden, wie zum Beispiel dem genormten "Volks-LS-Koffer" oder der etwas modifizierten Neuauflage einer "Volksgasmaske".
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Beitrag von patchman » 04.03.2013 20:31

Danke für deine Ergänzungen.

Gruß
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