Erkrath : Mehrzweckanlage als Firmenschutzraum

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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derlub
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Erkrath : Mehrzweckanlage als Firmenschutzraum

Beitrag von derlub » 15.06.2012 21:06

Hallo.

In Erkrath - Unterfeldhaus scheint es einen ehemaligen privaten Firmenschutzraum zu geben, der als TG-Mehrzweckanlage für 1.000 Mitarbeiter errichtet wurde.
Es ist das ehemalige Firmengebäude der BAST-Bau. Das Unternehmen ging Anfang 2000 in die Insovenz. Heute betreibt ein Geschäftsmann dort ein Bürocenter (Office Center Erkrath). Nun will er doch tatsächlich in der Tiefgarage Schutzplätze für 500 € anbieten. Nutzbar ab dem 20.12.2012, da ja wie wir alle wissen, lt. Mayakalender am 21.12. die Welt mal wieder untergeht. Für die "Flut von Angeboten" wurde sogar eine eigene Internetseite eingerichtet:
www.weltuntergang.me

Siehe dazu auch diesen aktuellen Zeitungsbericht: http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis ... -1.1015115

Sachen gibts...

Grüße,
Christoph

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patchman
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Beitrag von patchman » 15.06.2012 22:36

Tja, das haben auch schon andere z.B. mit ehem. DDR-Anlagen versucht, sind aber gescheitert.
Insofern alles nur Versuche, als Trittbrettfahrer mit den Ängsten der Leute schnell an Kohle zu kommen.

meint
Patchman
Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

www.berliner-unterwelten.de

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Teddybaer
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Beitrag von Teddybaer » 17.06.2012 18:44

Es mag aufgrund ihres Glaubens mit Sicherheit genug Menschen geben,die meinen,einen Bunker für einen solchen Augenblick brauchen zu müssen patchman :lol: Sicher das ist eine Einstellungssache und gehört hier nicht weiter zum Thema.Das soll/muss jeder für sich entscheiden.
Garantiert gibt es aber auch genug die dafür Geld ausgeben,ob das ganze dann noch nützt,wenn es so weit sein sollte, wage ich mal zu bezweifeln als "glaubensfreier Atheist" :8):
Wie Du schon so schön sagtest"
...mit den Ängsten der Leute schnell an Kohle zu kommen.
"
;)
In der heutigen Zeit wundert mich in der Hinsicht gar nichts mehr,die Menschen verramschen alles um ihren Geldbeutel zu füllen,ohne Hinsicht auf Verluste,Tugenden,etc.! :megawut:

Lieben Gruß von Marcus aus Leverkusen
"Klopfte man an die Gräber der Toten , und fragte sie , ob Sie wieder auferstehen wollten , Sie würden mit den Köpfen schütteln ." (A. Schopenhauer)

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Beitrag von Nabilianer » 20.06.2012 16:42

Ich stelle mal 2 Thesen auf:

1. Der Bunker würde keinen Weltuntergang geschweige den eine Atomwaffe überstehen.

2. Im Dieselmotor sind bestimmt nur 300 Liter um grad mal einen Tag lang Strom zu haben :mrgreen:

Lustig ist die Idee ja schon. Aber nicht zu dem Preis. Da übernachte ich doch lieber eine Nacht im Bunkerhotel XD

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Beitrag von kuhlmac » 20.06.2012 20:10

Jo, das war heute tatsächlich Thema in RTL-West, beim Zappen zufällig gesehen.
Ein Redakteur war da und hat auch mit dem Verwalter gesprochen. Es gibt auch "interieur" zu sehn.
Die Sendung gibts ab morgen hier:
http://rtl-now.rtl.de/rtl-west.php

Typisch RTL-Bericht übrigens.
"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

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Beitrag von Godeke » 20.06.2012 21:44

Hallo :-) ,

besonders beruhigend, dass die Anlage "autag" betrieben wird...

Lieber Mod, bitte mal ins richtige Forum verschieben!
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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Beitrag von derlub » 20.06.2012 22:11

Godeke hat geschrieben:Lieber Mod, bitte mal ins richtige Forum verschieben!
Wenn damit "Smalltalk" gemeint sein sollte, möchte ich das eigentlich nicht tun.
Das Thema war von mir primär als Hinweis auf einen mir und hier im Forum noch unbekannten Firemnschutzraum gedacht. Gerne würde ich auch weiter über solche Schutzräume oder diesen speziellen diskutieren. Auch wenn ich das skurrile Thema der nun angedachten "Neuvermarktung" selbst angesprochen habe (und damit wohl leider die Diskussionsrichtung unfreiwillig vorgegeben habe), interessiert mich das Schutzbauwerk in seiner ursprünglichen Verwendung eigentlich vielmehr.
Von daher würde ich mich auch über solche Beiträge freuen ;)

Grüße,
Christoph

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Beitrag von Bobbele » 21.06.2012 17:14

Hallo zusammen,

mich würde auch interessieren, ob der Schutzraum ausschließlich für die Firma Bast Bau vorgesehen war.
Viele Grüße

Boris

http://www.vergessenes.de.tl/

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 21.06.2012 22:20

Moin!

"Firmenschutzraum" ist ja eigentlich der falsche, rein formal so nicht existierende Begriff... Es handelt sich per Definition eigentlich um einen privaten Schutzraum und nicht um einen öffentlichen Schutzraum. Der Bau eines privaten, also nicht für die Öffentlichkeit, sondern zur Eigennutzung bestimmten Schutzraumes wurde ja nicht nur für Privatpersonen (natürliche Personen) gefördert, sondern ganz genau so auch für juristische Personen, also z.B. Firmen etc.. Wenn ein Unternehmer so etwas für die Belegschaft bauen wollte, konnte er das tun und bekam die gleich Förderung, die eine Privatperson für einen gleich großen Schutzraum bekommen hätte. Daran war und ist nichts Geheimes oder auch nur Besonderes.

Ich kann zwar momentan nicht ausschließen, dass es mal eine ÖZSA war und diese lediglich vor 2007 entwidmet wurde, aber das ist letztlich ja auch Teil der Fragestellung dieser Diskussion.

Es gab und gibt durchaus Schutzräume für betriebswichtiges Personal bei Unternehmen, die durch die Sicherstellungsgesetze dazu verpflichtet sind, also z.B. bei der Bahn, bei Telekommunikationsunternehmen etc.. Bei einem Bauunternehmen gab und gibt es so etwas aber nicht.

Mike

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Beitrag von derlub » 21.06.2012 22:54

Bobbele hat geschrieben:mich würde auch interessieren, ob der Schutzraum ausschließlich für die Firma Bast Bau vorgesehen war.
Hallo Boris.

Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Ich bin mir aber relativ sicher, dass es sich um einen Firmenschutzraum (privaten Schutzraum) handelt.
a) taucht der Schutzraum nicht in den mir bekanten Listen als öffentlicher Schutzraum auf
b) hatte die BAST-Bau lt. Homepage des heutigen dort eingerichteten Office Center seinerzeit 1.000 Mitarbeiter an diesem Standort. Soviele Schutzplätze hatte auch die MZA.
"Das heutige Officecenter ist in der Vergangenheit durch die ortsansässige BAST Bau als deren Zentrale genutzt worden. Die Bast Bau beschäftigte hier bis zu eintausend Mitarbeiter. Im Jahr 2001 verstarb der Firmengründer Emil Bast und die Firma ging in die Insolvenz. (...) 2006 ging die Immobilie in private Hände und wurde zum Officecenter ausgebaut."
Quelle: http://officecenter.furtherstrasse.de/c ... trag1.html

Grüße,
Christoph

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