Feuersteinsender

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 15.04.2012 20:42

Geilenberg-Programm :oops:

:holy: http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Gei ... W.C3.BCste und http://de.wikipedia.org/wiki/Mineral%C3 ... erungsplan

Hallo Uwe,

Nach dem von Leif bereits erwähnten Trenkle (Die deutschen Funkstörverfahren bis 1945) zählten sämtliche Feuer... Bodenanlagen der Luftwaffe zu den Funkstör- und Funktäuschungsanlagen. Seine Übersicht umfaßt von Feuerball bis Feuerzauber B 21 verschiedene Anlagen, die von diversen Firmen (RPZ, FFO, RPF?, Lorenz, Koethen, Blaupunkt, Telefunken, Siemens) hergestellt wurden. Die Feuerstein-Anlagen wurden nach Trenkle alle von Telefunken gefertigt.

Viele Grüße, Eric
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 15.04.2012 22:53

flugschüler hat geschrieben:Hallo,

Die ganze Sache wird unter den Begriff "Stördörfer" geführt und unter Zangendorf 1-4 und Steindorf 1-4 verbergen sich die einzelnen Anlagen. Leider ist aus der Akte nur der Standort für Steindorf 2 zu entnehmen. Für Steindorf 1 tauchte der Ort Nortmoor/(Leer) auf ob das der Standort für die Anlage ist Fragezeichen.

Gruß Uwe
Hi Uwe,
Please see:
http://www.gyges.dk/ABG%20Stelle%20Plagenburg.htm
mfg
SES

josef
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Deckname "Zangendorf"

Beitrag von josef » 15.04.2012 23:26

Die ganze Sache wird unter den Begriff "Stördörfer" geführt und unter Zangendorf 1-4 und Steindorf 1-4 verbergen sich die einzelnen Anlagen.
vielen Dank für die bisherigen Wortmeldunden. Was ich bis jetzt verschwiegen habe ist der Punkt, das alle Anlagen Bestandteil des Geilenberg-Programms waren.

Die Anlagen mit Decknamen Zangendorf befanden sich in Österreich.
Hallo Freunde!
Nach Jahren kommt endlich etwas "Licht ins Dunkel" einer bisher ungelösten Angelegenheit!

Beschäftigte mich ca. 2000-2001 mit der Lokalisierung der Anlagen des "Geilenberg-Programmes" in Österreich. Damals fand ich auf den (heute nicht mehr existierenden?) IBA-Seiten eine Aufstellung sämtlicher Geilenberg-Projekte mit Decknamen und Standorten -> Quelle BA-Koblenz.

Darunter befanden sich auch 2 Örtlichkeiten aus Österreich:

"Zangendorf 1" -> Graz-Kollmegg und
"Zangendorf 4" -> Manhartsberg bei Wien


Ich konnte bis jetzt keine "Verbindung" zum Mineralölsicherungsplan/Geilenbergprogramm herstellen, da es sich bei den angegebenen Orten um Berge handelt! Wobei beim Manhartsberg die Bezeichnung "bei Wien" wegen der Entfernung von ca. 70 km schon ein wenig weit hergeholt war.

Zu "Graz-Kollmegg" (Steiermark) konnte ich bisher noch nichts genaueres in Erfahrung bringen.

Den "Manhartsberg" (Niederösterreich), ein ca. 20 km langer Höhenzug am Ostrand des Kamptales als Trennung zwischen Wald- u. Weinviertel, "besuchte" ich persönlich. An der höchsten Erhebung sind noch einige Fundamentreste vorhanden. Lt. Recherchen befanden sich dort

2 Stk. Stahlgittermaste zu je 52 m Höhe
3 Stk. Holztürme zu je ca. 20 m Höhe
diverse Baracken
ein Wasserbecken
ein Trafohaus und einige sonstige kleinere Objekte.

Die Anlage, weit ab von der nächsten Siedlung, war lt. Auskunft älterer Bewohner des nächstgelegenen Ortes Schönberg am Kamp, Sperrgebiet der Luftwaffe. Die Objekte wurden zu Kriegsende gesprengt.

Der "Nummer nach" (Zangendorf 4) müsste es dann auch 2 und 3 gegeben haben?

lg aus Österreich
josef

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Beitrag von zulufox » 16.04.2012 09:26

Hallo Josef,

zu deinen Angaben gibt es interessante Informationen im Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe vom Luftgaukommando XVII:

J 11 Manhardsberg Leichtes Funkfeuer in Betrieb und FuSZ derzeit eingestellt
J 17 Kolmegg (nicht Kollmegg) Schweres Funkfeuer FuSZ derzeit eingestellt.

MfG
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Beitrag von EricZ » 16.04.2012 09:56

Moin Jürgen,

zu welchem Zeitpunkt wurde das Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe erstellt?
Das könnte ja bedeuten, daß man einen ungenutzten Standort umgenutzt hätte.

Grüße, Eric
Zuletzt geändert von EricZ am 16.04.2012 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von zulufox » 16.04.2012 09:58

@alle LnNerds:

in dem o.a. Verzeichnis ist noch eine interessante Angabe:

J 34 Salzburg (Gaisberg) FuSZ derzeit eingestellt, Funkrelaisstelle im Betrieb

Später befand sich ja dort oben auch die FuMG Stellung III. Ordnung "Giraffe" der III./Ln.Rgt. 227

MfG
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Beitrag von flugschüler » 16.04.2012 17:46

Hallo Josef,
bei Kolmegg stand noch Lassnitzhöhe.
Gruß Uwe

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Beitrag von zulufox » 16.04.2012 18:17

EricZ hat geschrieben:Moin Jürgen,

zu welchem Zeitpunkt wurde das Verzeichnis der baulichen Anlagen der Luftwaffe erstellt?
Das könnte ja bedeuten, daß man einen ungenutzten Standort umgenutzt hätte.

Grüße, Eric
Hallo Eric,

Zeitpunkt der Erstellung kann ich nicht sagen, da auf der Kopie kein Datum zu finden ist.
Entweder im BA/MA unter RL 6/10 genauer nachsehen, oder mit meiner Vermutung vorlieb nehmen:
November 1940 (das sind die Angaben für die Luftgauatlanten der anderen Luftgaue)

Die angegebenen Standorte waren nicht ungenutzt, leichtes bzw. schweres FF waren in Betrieb, außerdem kann es gut sein, dass die FuSZ später noch in Betrieb gingen.

Gruß in die Heide
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Beitrag von EricZ » 16.04.2012 19:29

Guten Abend Jürgen,

Danke für den Hinweis und die Info zum etwaigen Zeitpunkt der Erstellung des Atlanten.
Ich persönlich kenne bislang übrigens nur die Anlage zum Atlas Bauliche Anlagen des Luftgau-Kommando VI, nicht hingenen den Atlas selbst. Hat Du schon mal solch ein Exemplar gesehen?

Besserer Ausdruck in meinem vorhergehenden Beitrag wäre aufgrund Deines Fingerzeigs wohl "temporär teilweise ungenutzte Stellung" gewesen... ;)

Bin mal gespannt, ob zu diesem Thema noch ein paar Ergänzungen aus Österreich oder aus dem Badischen kommen werden. Eigentlich könnte Bad Herrenalb / Dobel was für Torsten (Petterson) sein, falls er an einem Ausflug auf die Sonneninsel des nördlichen Schwarzwalds Interesse haben sollte... :lol:

Viele Grüße, Eric

PS: Heide, mal abgesehen vom Namen, davon ist leider nicht mehr viel zu finden. ;)
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Beitrag von zulufox » 16.04.2012 20:16

EricZ hat geschrieben:Guten Abend Jürgen,

Danke für den Hinweis und die Info zum etwaigen Zeitpunkt der Erstellung des Atlanten.
Ich persönlich kenne bislang übrigens nur die Anlage zum Atlas Bauliche Anlagen des Luftgau-Kommando VI, nicht hingenen den Atlas selbst. Hat Du schon mal solch ein Exemplar gesehen?

Viele Grüße, Eric
Hallo Eric,

ja, vor uriger Zeit
schau doch einfach mal in der Bundesarchiv Recherche unter bauliche Anlagen der Luftwaffe nach. (RL 6/1 ff)

Die Atlanten sind dicke Folianten mit Kartenblättern, in denen die Standorte der jeweiligen Anlagen eingezeichnet sind. Ich habe mich damals
a) nur mit den Flugplätzen herumgeschlagen
b) sehr schnell Kopien anderer Karten mit diesen Übersichten gehabt, deshalb also nicht weiter dort hineingeschaut.

Beim nächsten Besuch in Freiburg stehen die wieder auf der to-do-Liste.

MfG
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