Munitionsfabrik im Sterbecker Tal in Rummenohl
Munitionsfabrik im Sterbecker Tal in Rummenohl
Guten Abend allerseits,
ich bin neu hier und weiß daher nicht, ob dieses Thema hier schon einmal behandelt wurde. Vor zwei Jahren bin ich per Zufall auf teils erhaltene, teils verfallende Gebäude im Sterbecker Tal in Rummenohl in der Nähe von Hagen/Westfalen aufmerksam geworden (ich werde versuchen, anschließend ein paar Fotos einzustellen). Ich habe recherchiert und war erstaunt, wie wenig Informamatioen ich ausgraben konnte. Es soll sich demnach um eine, nach dem 1. Weltkrieg stillgelegte, Munitionsfabrik der Dynamit-Nobel AG handeln. Einen "Zeitzeugen" habe ich ausfindig machen können, der als Kind 1944/1945 in der Nähe gelebt hat. Er hat mit erzählt, das, soweit er sich erinnere, das gesamte Tal von einem zweifachen Stacheldrahtzaun umgeben war. Wenn sie beim spielen in die Nähe des Zaunes kamen, seien sie von "Männern in schwarzen Uniformen" vertrieben worden. Von ihren Eltern sei es ihnen verboten worden, in die Nähe des Tales zu gehen. In den spärlichen Unterlagen der umliegenden Gemeinden ist von Zwangsarbeiterlagern in der Gegend berichtet. Auch sollen Kreigsgefangene in den Betrieben des Volmetales gearbeitet haben. Aber wurde diese Leute bewacht von Männer in schwarzen Uniformen ?
Vielleicht hat jemand weitergehende Informationen. Das Thema (dieser Grauschleier) reizt mich(bei Bedarf sind noch mehr Bilder möglich).
Gruß
Carolus
ich bin neu hier und weiß daher nicht, ob dieses Thema hier schon einmal behandelt wurde. Vor zwei Jahren bin ich per Zufall auf teils erhaltene, teils verfallende Gebäude im Sterbecker Tal in Rummenohl in der Nähe von Hagen/Westfalen aufmerksam geworden (ich werde versuchen, anschließend ein paar Fotos einzustellen). Ich habe recherchiert und war erstaunt, wie wenig Informamatioen ich ausgraben konnte. Es soll sich demnach um eine, nach dem 1. Weltkrieg stillgelegte, Munitionsfabrik der Dynamit-Nobel AG handeln. Einen "Zeitzeugen" habe ich ausfindig machen können, der als Kind 1944/1945 in der Nähe gelebt hat. Er hat mit erzählt, das, soweit er sich erinnere, das gesamte Tal von einem zweifachen Stacheldrahtzaun umgeben war. Wenn sie beim spielen in die Nähe des Zaunes kamen, seien sie von "Männern in schwarzen Uniformen" vertrieben worden. Von ihren Eltern sei es ihnen verboten worden, in die Nähe des Tales zu gehen. In den spärlichen Unterlagen der umliegenden Gemeinden ist von Zwangsarbeiterlagern in der Gegend berichtet. Auch sollen Kreigsgefangene in den Betrieben des Volmetales gearbeitet haben. Aber wurde diese Leute bewacht von Männer in schwarzen Uniformen ?
Vielleicht hat jemand weitergehende Informationen. Das Thema (dieser Grauschleier) reizt mich(bei Bedarf sind noch mehr Bilder möglich).
Gruß
Carolus
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Moin und willkommen,
Das ist bekannt ??
http://www.derwesten.de/staedte/hagen/ ... 53570.html
Tante Google hat ja bereits einige Infos...
Gruß
Holli
Das ist bekannt ??
http://www.derwesten.de/staedte/hagen/ ... 53570.html
Tante Google hat ja bereits einige Infos...
Gruß
Holli
Sprengstofffabrik Rummenohl
Hallo,
Rummenohl ist in der Liste der Munitionzerlegebetriebe als Werk der Westdeutschen Sprengstoffwerke AG Dortmund geführt. Die Firma war Teil des Firmenkonsortium die im Auftrag des Reichsfiskus Munition nach dem Ende des WK I zerlegen und vernichten sollte. In Rummenohl wurde 1920 Artilleriemunition zerlegt.
Wie bei anderen Standorten ist auch hier zu vermuten, daß eine Kontinutität von Produktion für WK I, Zerlegung nach Ende WK I und ab Mitte der 1920'ern wieder Produktion als Teil der geheimen Wiederaufrüstung stattfand.
Als Literatur empfehle ich die Reihen des Umweltbundesamtes über Rüstungaltstandorte und Munitionszerlegung .
Viel Erfolg beim Recherchieren.
Bettika
Rummenohl ist in der Liste der Munitionzerlegebetriebe als Werk der Westdeutschen Sprengstoffwerke AG Dortmund geführt. Die Firma war Teil des Firmenkonsortium die im Auftrag des Reichsfiskus Munition nach dem Ende des WK I zerlegen und vernichten sollte. In Rummenohl wurde 1920 Artilleriemunition zerlegt.
Wie bei anderen Standorten ist auch hier zu vermuten, daß eine Kontinutität von Produktion für WK I, Zerlegung nach Ende WK I und ab Mitte der 1920'ern wieder Produktion als Teil der geheimen Wiederaufrüstung stattfand.
Als Literatur empfehle ich die Reihen des Umweltbundesamtes über Rüstungaltstandorte und Munitionszerlegung .
Viel Erfolg beim Recherchieren.
Bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
Hallo, Carolus, und willkommen hier.
Rummenohl ist nicht nur bahntechnisch interessant, stimmt
Wenn dich näheres interessiert, in Hagen ist man da sehr gut aufgestellt. Links dazu:
http://www.historisches-centrum.de/
http://www.nrw-zwangsarbeit.de/start.html
Da kann man schon recht gut recherchieren.
Viele Grüße
Rummenohl ist nicht nur bahntechnisch interessant, stimmt
Wenn dich näheres interessiert, in Hagen ist man da sehr gut aufgestellt. Links dazu:
http://www.historisches-centrum.de/
http://www.nrw-zwangsarbeit.de/start.html
Da kann man schon recht gut recherchieren.
Viele Grüße
- zulufox
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Hallo EP.petzolde hat geschrieben:Weil die Munitionsherstellung schon vor WK2 endete, gibts dort heute keine brisanten Relikte.
gruß EP
Diese strikte Aussage kann ich nicht unterschreiben: Stichwort Hallschlag Eifel! oder Espagit!
Nix für ungut
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
Sprengstofffabrik Rummenohl
Hallo Carolus,
unter
http://www.onlinezeitung24.de/article/3157
gibt es noch weitere Informationen,
auch zum Thema Gefangene und Arbeitslager.
Danach soll die Produktion 1932 eingestellt worden sein. Ob das stimmt, was zwischen 1932 und 1944 dort geschah und wofür die Gefangenen gearbeitet haben, bleibt noch zu recherchieren.
Grüsse
Bettika
unter
http://www.onlinezeitung24.de/article/3157
gibt es noch weitere Informationen,
auch zum Thema Gefangene und Arbeitslager.
Danach soll die Produktion 1932 eingestellt worden sein. Ob das stimmt, was zwischen 1932 und 1944 dort geschah und wofür die Gefangenen gearbeitet haben, bleibt noch zu recherchieren.
Grüsse
Bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana
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Hallo zusammen,
irgendwo habe ich auch den Artikel über die Schmalspurbahn und die Beschreibung der Anlage noch, die ursprünglich zu Dynamit Nobel gehört haben soll.
Der Betrieb ist dort in der Tat relativ schnell eingestellt worden und im 2. WK spielte die Anlage offenbar keine Rolle mehr. Das dort mit Altlasten gerechnet werden muß, ist eigentlich sehr wahrscheinlich. Übrigens existieren oberhalb in den angrenzenden Waldhängen noch verschiedene kleine Mun-Lager mit einem gemauerten kleinen rechtwinkligen Raum und Stahltüre
Ich bin das erste Mal auf das Gelände in den 70er Jahren aufmerksam geworden als die Trasse für die A45 gebaut wurde. Ich bin seinerzeit mit einer Bekannten an einem Wochenende auf dieser Trasse dorthin gefahren. Dieser Teil der heutigen A45 verläuft von Lüdenscheid nach Hagen i.W. Am Sterbecketal konnte man den Hang hinunterklettern und gelangte auf das Areal der ehemals Dynamit Nobel. Man konnte sich damals gut dort umsehen, ohne behelligt zu werden.
Es gab neben offenbar Verwaltungs und Wohngebäuden - teils architektonisch sehr interessant -auch einige kleine Hütten, die vollständig von Erdwällen mit Durchgängen umgeben waren. Eben wegen der Brisanz der behandelten Gegenstände.
Doch später wurde das Areal veräußert, die Hallen teils als Mietgaragen an Schrauber verpachtet. Ich wollte dort Fotos machen, wurde aber jedesmal vom Eigentümer des Grundstücks verwiesen. Er beantwortete auch keine Fragen und war in keiner Weise kooperativ. Warum, weiß ich bis heute nicht.
Vermutlich hatte er bereits Ärger mit der Liegenschaft und wollte keine Presse.
Gruß
Edgar Schlimm
irgendwo habe ich auch den Artikel über die Schmalspurbahn und die Beschreibung der Anlage noch, die ursprünglich zu Dynamit Nobel gehört haben soll.
Der Betrieb ist dort in der Tat relativ schnell eingestellt worden und im 2. WK spielte die Anlage offenbar keine Rolle mehr. Das dort mit Altlasten gerechnet werden muß, ist eigentlich sehr wahrscheinlich. Übrigens existieren oberhalb in den angrenzenden Waldhängen noch verschiedene kleine Mun-Lager mit einem gemauerten kleinen rechtwinkligen Raum und Stahltüre
Ich bin das erste Mal auf das Gelände in den 70er Jahren aufmerksam geworden als die Trasse für die A45 gebaut wurde. Ich bin seinerzeit mit einer Bekannten an einem Wochenende auf dieser Trasse dorthin gefahren. Dieser Teil der heutigen A45 verläuft von Lüdenscheid nach Hagen i.W. Am Sterbecketal konnte man den Hang hinunterklettern und gelangte auf das Areal der ehemals Dynamit Nobel. Man konnte sich damals gut dort umsehen, ohne behelligt zu werden.
Es gab neben offenbar Verwaltungs und Wohngebäuden - teils architektonisch sehr interessant -auch einige kleine Hütten, die vollständig von Erdwällen mit Durchgängen umgeben waren. Eben wegen der Brisanz der behandelten Gegenstände.
Doch später wurde das Areal veräußert, die Hallen teils als Mietgaragen an Schrauber verpachtet. Ich wollte dort Fotos machen, wurde aber jedesmal vom Eigentümer des Grundstücks verwiesen. Er beantwortete auch keine Fragen und war in keiner Weise kooperativ. Warum, weiß ich bis heute nicht.
Vermutlich hatte er bereits Ärger mit der Liegenschaft und wollte keine Presse.
Gruß
Edgar Schlimm
Hallo!
(Fotos hast du vermutlich damals keine gemacht?)
und, BTW:
Gruß,
Henning
Du meinst hier den oberen Werkteil, der inzwischen vom Wall der Autobahn verschüttet ist?Edgar Schlimm hat geschrieben:Hallo zusammen,
Ich bin das erste Mal auf das Gelände in den 70er Jahren aufmerksam geworden als die Trasse für die A45 gebaut wurde. Ich bin seinerzeit mit einer Bekannten an einem Wochenende auf dieser Trasse dorthin gefahren. Dieser Teil der heutigen A45 verläuft von Lüdenscheid nach Hagen i.W. Am Sterbecketal konnte man den Hang hinunterklettern und gelangte auf das Areal der ehemals Dynamit Nobel. Man konnte sich damals gut dort umsehen, ohne behelligt zu werden.
Es gab neben offenbar Verwaltungs und Wohngebäuden - teils architektonisch sehr interessant -auch einige kleine Hütten, die vollständig von Erdwällen mit Durchgängen umgeben waren. Eben wegen der Brisanz der behandelten Gegenstände.
(Fotos hast du vermutlich damals keine gemacht?)
und hier meinst du den unteren Teil, der heute noch in Resten existiert?Doch später wurde das Areal veräußert, die Hallen teils als Mietgaragen an Schrauber verpachtet. Ich wollte dort Fotos machen, wurde aber jedesmal vom Eigentümer des Grundstücks verwiesen. Er beantwortete auch keine Fragen und war in keiner Weise kooperativ. Warum, weiß ich bis heute nicht.
und, BTW:
Ich meine, vor wenigen Jahren im unteren Betriebsteil noch ein (relativ kurzes) Stück Normalspurgleis gesehen zu haben. Gab es da also zwei verschiedene Bahnen?irgendwo habe ich auch den Artikel über die Schmalspurbahn
Gruß,
Henning