Heeresverpflegungsämter

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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redsea
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Heeresverpflegungsamt Göttingen

Beitrag von redsea » 14.08.2010 18:43

Leif hat geschrieben:Hallo, hier Informationen zu dem Amt in Göttingen. Ob es wirklich das Heeresverpflegungsamt ist, kann ich nicht sagen. Die Scheunen im Norden sehen aber ganz gut aus ;)
Hallo zusammen,

ergänzend zu Leifs Betrag findet sich hier die Bestätigung, dass sich das HVA Göttingen im Maschmühlenweg befand:

Bei der Wehrmacht (Lohberg) waren die folgenden Kriegsgefangenen eingesetzt:

Ab Ende Juli /Anfang August 1940 erstmals eine Gruppe von 250 französischen Kriegsgefangenen, die im Lager Lohberg untergebracht waren. Anfang September mussten allerdings 50 Gefangene wieder nach Fallingbostel zurückgegeben werden. Nicht ganz eindeutig ist, für welche Arbeiten die Wehrmacht die Gefangenen einsetzte: sicher für Baumaßnahmen auf dem eigenen Gelände, auch bei Lagerarbeiten für „miltärische Güter“, aber beispielsweise auch für Bauarbeiten beim Heeresverpflegungsamt, das 1937 auf einem Gelände im Maschmühlenweg errichtet worden war und an dessen Wirtschaftsräumen bis Kriegsende gebaut wurde. Die französischen Kriegsgefangenen, die im Oktober 1940 dieser Baustelle zugeteilt wurden, waren höchstwahrscheinlich am Bau der Bäckerei beteiligt, die allerdings - obwohl mit dem Bau schon 1938 begonnen worden war - auch 1944 noch nicht fertiggestellt war, so dass zu vermuten ist, dass in deren Öfen nie Brot gebacken wurde. Geplant war offenbar auch, die Gefangenen beim Ausbau der Schießstände einzusetzen, der allerdings im Oktober 1940 noch nicht genehmigt war.


Quelle: Stadtarchiv Göttingen Projekt NS-Zwangsarbeiter


wie augenscheinlich auch auf der Luftbildaufnahme von 1943 bei Google Earth zu erkennen ist.

Viele Grüße

redsea
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redsea
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Heeresverpflegungsamt Erfurt

Beitrag von redsea » 15.08.2010 00:12

Hallo zusammen,

und hier das ehem. Heeresverpflegungsamt Erfurt (BingMaps).

Viele Grüße

redsea
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bettika
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Heeresverpflegungslager

Beitrag von bettika » 12.08.2011 18:58

Hallo,
das Heeresverpflegungslager befand sich auf dem Gelände des späteren Wehrbereichsverpflegungsamtes I in Harrislee von 1934-1945. Die 4 Anschlussgleise an die heutige Bahnstrecke Flensburg-Pattburg sind seit 1993 stillgelegt und großenteils zurückgebaut.
1945-1959 befand sich zwischen den mittlerweile abgerissenen westlichen Rauhfutterscheunen
eine Kartoffelstärkefabrik.
Welche von den heutigen Gebäuden zum Heerespflegungslager mit welcher Funktion gehörte, kann ich nicht genau sagen, die "weißen" Speicher Silo 1 und Silo 2 wegen ihres typischen Baustils sicher.
Ab 1959 nutzte die Bundeswehr die Liegenschaft als Wehrbereichsverpflegungsamt.
Heute wird nur noch ein Gebäude von der LHBW Bekleidung genutzt. Die anderen Gebäude stehen leer oder sind vermietet.

Grüsse
bettika

P.S wer ordentliche 3D Satellitenbilder von Gebäuden im Bereich Flensburg sehen will, sollte BING nehmen, GE bietet da nicht so viel.
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„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Baum
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Beitrag von Baum » 14.08.2011 00:01

Hallo,

Bilder vom Bau des Heeresverpflegungsamtes Rahlau in HH-Wandsbeck und Luftbild von 1945:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5508903

Gruß

Baum

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Talpa
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Beitrag von Talpa » 14.08.2011 00:31

Hallo,

hier noch ein Link zu einem ehemaligen HVA in Pommern, Raum Borne -Sulinowo.
Die genaue Liegenschaft konnte ich bislang noch nicht zuordnen.
Das HVA "Groß- Born" ist es jedenfalls nicht.
http://www.opuszczone.com/galerie/sypniewo_magazyn

Gruß
Talpa

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 14.08.2011 11:27

Baum hat geschrieben:Hallo,

Bilder vom Bau des Heeresverpflegungsamtes Rahlau in HH-Wandsbeck und Luftbild von 1945:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5508903

Gruß

Baum

Wow, danke für den Hinweis! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Grüße
Djensi

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Beitrag von Käptn Blaubär » 14.08.2011 18:07

Moin!
Baum hat geschrieben:Luftbild von 1945:
Sehr interessant auch die Tarnbemalung. Sehr schöner Hinweis. Danke! :thumbup:

Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

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bettika
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Re: Heeresverpflegungslager

Beitrag von bettika » 23.08.2011 21:44

bettika hat geschrieben:Hallo,

1945-1959 befand sich zwischen den mittlerweile abgerissenen westlichen Rauhfutterscheunen eine Kartoffelstärkefabrik.
Hallo,
zu den Rauhfutterscheunen folgende Ergänzung:
südlich von den später durch die Kartoffelstärkefabrik verbundenen Scheunen gab es im LUBI 1944 eine weitere kleinere Scheune,diese soll ca 1980 abgerissen worden sein. Die verbliebenen 2 Scheunen ("Flensahallen" genannt) mit der Kartoffelstärkefabrik wurden 1985 abgebrochen. Von diesen wurden mir freundlicherweise Fotos zur Verfügung gestellt.
Welche von den heutigen Gebäuden zum Heerespflegungslager mit welcher Funktion gehörte, kann ich nicht genau sagen, die "weißen" Speicher Silo 1 und Silo 2 wegen ihres typischen Baustils sicher.
Mit Hilfe des Luftbildes kann ich die Silo 1 und Silo 2 sowie die o.g. 3 Scheunen dem Herresverpflegungsamt zuordnen , Silo 3, die Energiezentrale und die Feldbäckerei/Gerätelager sind Nachkriegsbauten. Auf der Fläche von Feldbäckerei/Gerätelager stand gem LUBI 1944 ein weiteres Gebäude, vermutlich auch eine Scheune. Die beiden vorhandenen Speicher Silo 1 und Silo 2 verfügen jeweils über 2 Silotrichter ca 4x4m sowie 3 kleinere Trichter ca 3,5x2m, der Rest der Fläche sind offenen Böden.

Grüsse
bettika
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Beitrag von Djensi » 08.09.2011 13:05

Baum hat geschrieben:Hallo,

Bilder vom Bau des Heeresverpflegungsamtes Rahlau in HH-Wandsbeck und Luftbild von 1945:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5508903

Gruß

Baum
Achtung, auch an die Eisenbahnfans!

Unter dem obigen DSO-Link gibt es neue Fotos vom Lokschuppen Rahlau und der Diesellok der GfL, mit weiteren Querlinks!

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

Grüße
Djensi

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Heeresverpflegungsamt Harrislee

Beitrag von bettika » 24.09.2011 22:05

Hallo,
über die Geschichte des Heerespflegungsamt Harrislee ist eine Chronik erschienen
"Die Versorgung der Truppe - Ohne Mampf kein Kampf- vom Heeresverplegungsamt Flensburg (Harrislee) zur Bundeswehrbekleidungsgesellschaft,"
von Winfried Brandes
als Teil des Projektes "50 Jahre Heeresgarnision Flensburg" , dessen Veröffentlichung für 2013 geplant ist. ("Momentan beschäftigt sich der Hobby-Historiker mit der Entwicklung der Kasernen in der Meiereistraße 4 und Junkerhohlweg 17 und mit dem ehemaligen Ledigenwohnheim in der Swinemünder Straße.")
http://www.shz.de/nachrichten/lokales/f ... riker.html

Anhand der Chronik , die mir der Autor freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat,
kann ich einige von meinen o.g. Angaben korrigieren/ergänzen:

Heeresverpflegungsamt Baujahr 1938/1939
unterstellt dem Heeresverpflegungshauptamt Rendsburg
die Rauhfutterscheunen deckten den Bedarf für die Pferde der Garnison Flensburg
die Kartoffelstärkefabrik war von 1952-1962 in der Liegenschaft
die Bezeichnung "Flensa Hallen" resultiert aus der Nachnutzung durch die
Flensa Nahrungsmittel GmbH
Der Gleisanschluß (s.Bild Gleisanschluß.jpg) wurde ab 1956 auch für die Panzerverladung
genutzt (eindrucksvoll dokumentiert durch Fotos in der Chronik)

Grüsse
bettika
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