U-Bootbunker Priwall

Gerüchte, Geschichten, Utopien
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jeanpierre
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U-Bootbunker Priwall

Beitrag von jeanpierre » 23.06.2010 13:10

Bereits in diesem Forum immer wieder angesprochen, häufig angezweifelt und belächelt - das Thema des U-Bootbunkers und dem weitverzweigten Gangsystem auf dem Lübecker Priwall.

Aufgrund von Probebohrungen und Vermessungen im Zuge des geplanten Waterfront-Projektes tauchen plötzlich Spuren, Artefakte und Gänge auf, die hier niemand vermutet hätte.
In einem Artikel der Lübecker Nachrichten (http://www.ln-online.de/regional/luebec ... chlamm.htm) werden diese Dinge angedeutet; ein dänischer Vermesser, der hier in der Nachbarschaft wohnt, erklärte mir jedoch vorhin, dass da weit mehr ist.

Das Gerücht von Gängen, die zu einer unterirdischen bunkerartigen Halle am süd-östlichen Ende des Priwall führen sollen, scheint sich also aus dem Bereich der Fiktion zu entfernen. Mein verstorbener Pflegevater, der nach dem Krieg im Bereich der Erprobungsstelle als britischer Offizier tätig war, erzählte mir, dass auf dem Priwall sehr vieles ganz einfach verbuddelt, gesprengt und später begrünt wurde; man brauchte Platz für Flüchtlinge.
Das bestätigte mir ein Mitarbeiter des örtlichen Seebadmuseums. Der ist der Meinung, dass dieses Gangsystem zu einem geplanten Bunker für Biber-Boote gehört, welches jedoch nicht mehr vollendet wurde.
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zulufox
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Beitrag von zulufox » 23.06.2010 14:42

Hallo Jeanpierre,

bevor wir hier mal wieder ein Diskussion um Gerüchte und Vermutungen (und Unterstellungen?) losbrechen:

Im Artikel ist von welchen Yachthafen die Rede: dem bei der Passat oder dem beim Fähranleger?
Diese beiden Häfen befinden sich aber nun im Norden und im Nordwesten des Priwall.
Du sprichst vom südöstlichen Ende des Priwall. Wo soll denn das gewesen sein?

Vorschlag: Beschaff dir doch mal die Zeitschrift JET & PROP 6/2006 (Januar/Februar 2007) Da ist in der Mitte auf einer Doppelseite ein Luftbild von der E-Stelle. Vielleicht hilft das ja zu genaueren Ortsangaben. Ansonsten einfach mal Google-Earth nutzen.

MfG
Zf :holy:
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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jeanpierre
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Beitrag von jeanpierre » 23.06.2010 15:35

Hallo Zf,

selbstverständlich handelt es sich um den jetzigen Yachthafen bei der Passat. Dort befanden sich, wie es zahlreiche Postkarten und Aufnahmen zwischen ´40 und ´45 belegen, U-Boote. Diese, in Päckchen liegende Boote, waren 1944/45 Ziel mindestens eines Luftangriffs, bei dem ein Versorger (im jetzigen Passathafen) zerstört wurde.
In diesem Bereich finden sich nun diese Gänge.
Gerüchten zufolge führt(e) von dort mind. einer dieser Gänge direkt an die Pötenitzer Wiek; also an das süd-östliche Ende des Priwalls. Gemäss Literatur (Vogt-Müller/ Nieschalk - "Fliegerei auf dem Priwall") befanden sich dort Munitionsbunker (Seite 102 - Lageplan der Erprobungsstelle Travemünde, Nr. 53).

Eine Travemünderin, ehemals Leiterin des Krankenhauses auf dem Priwall, erzählt mir, dass einige Gänge vom Keller des KH abgingen, jedoch schon ewig zugemauert sind. Das Gebäude des Krankenhauses gehörten einst zur E-Stelle.
Spuren oder andere Nachweise müssen also noch vorhanden sein - bis in bälde, da Teile des ehem. Krankenhauses im Zuge des Waterfront-Projektes verschwinden werden.

Mein Pflegevater war damals mit als einer der ersten Briten auf dem Priwall. Merkwürdig war, nach seiner Aussage (soweit ich mich recht erinnere), dass man die Aliierten dort praktisch schon erwartete und die Objekte übergab. U-Boote befanden sich nicht mehr auf dem Priwall, die letzten versenkten sich nach Aussage des verbliebenen Marinepersonals Wochen zuvor in der Lübecker Bucht selbst. Die verbliebene Infrastruktur wurde demontiert und, soweit nicht verwendbar, vergraben. Pläne und Unterlagen zu Tunnelsystemen und Bunkeranlagen fanden die Briten übrigens keine, was manche merkwürdig fanden.

Merkwürdig: Nach 1989 wurde öffentlich, dass der Bundesgrenzschutz die deutsch-deutsche Grenze am Priwall besonders überwachte. Angeblich gab es hier einer "Grenzschleuse" der westlichen Nachrichtendienste. Vielleicht ein verbliebenes Tunnelsegment? Das Zeugamt Pötenitz ist ja nicht weit, damals auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs...
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Beitrag von jeanpierre » 23.06.2010 15:37

Christel hat geschrieben:da es sich bei Deinem Posting lediglich um eine unbestätigte Annahme handelt
Hallo Christel,

die Gänge sind wirklich vorhanden...
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Beitrag von MikeG » 23.06.2010 18:00

Moin!

Genau dieses Thema hast Du vor ziemlich genau acht Jahren, genauer im August 2002, schon einmal hier aufgebracht. Damals hat hier niemand daran geglaubt und ohne Primärquellen wird das wahrscheinlich auch heute nicht anders sein. Dass Zeitzeugenaussagen zwar interessant und wertvoll, aber eben mit Vorsicht zu genießen sind, dürfte jedem klar sein, der sich nicht erst seit gestern mit Geschichte befasst. Vermutungen und Mutmaßungen mögen ganz unterhaltsam sein, werden aber nicht zu Fakten führen.

Da mögen ja Gänge sein, die jetzt ein Bagger gefunden haben mag, das bezweifele ich nicht. Welche Ausdehnung diese aber haben oder hatten und wozu sie dienten, sei dahin gestellt. Das Thema ist ja durchaus nicht uninteressant - die Diskussion bitte ich aber auf Grundlage belegbarer Fakten zu führen und nicht mit reinen Behauptungen und Theorien.

Mike

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 23.06.2010 18:06

Moin, moin!

Ob es sich nun um Utopia oder Legende handelt, sei mal dahingestellt.

Bezügl. "U-Boot-Bunker" wäre wohl mal zu klären, was eigentlich gemeint ist. jeanpierre schreibt schon seit Jahren immer wieder von einem U-Boot-Bunker.
Wenn ich diesen Begriff höre, denke ich an Bunker für "normale" U-Bootgrößen (für die Typen I bis XXiiI und weiter).
Jetzt ist aber mal die Rede von dem Kleinkampfmittel Biber.
Möglicherweise hat man auf dem Priwall eine geschützte Unterbringungsmöglichkeit für den Biber geschaffen, oder wahrscheinlicher, schaffen wollen.
Bei einem Gewicht von 6,3 t einer Länge von 9,04 m und einer Breite von bis zu 1,57 m hätte ein Bauwerk gereicht, welches nicht mit den bekannten U-Boot-Bunkern vergleichbar ist. Und wenn man die geschützte Unterstellmöglichkeit "fern ab" vom Wasser gebaut hätte, hätte man wohl kaum einen Kanal vom offenen Wasser zur Unterstellmöglichkeit gebaut. Stattdessen hätte man die Biber leicht an den Haken nehmen können und per Landfahrzeug zum geschützten Raum gebracht.
Es ist bekannt, dass vor Travemünde vor Kriegsende etliche U-Boote lagen, die sich entweder selbst versenkt haben oder nach Bombentreffern sanken. Füe diese U-Boote aber war im Bereich Lübeck-Travemünde-Priwall nie ein U-Boot-Bunker vorgesehen.

Nezüglich der aufgefundenen Gänge (siehge link von jeanpierre) ist eigentlich auch noch alles unklar. Handelt es sich vielleicht um Kabelkanäle oder Versorgungstunnel? Welches die Endpunkte dieser Kanäle waren sei dahingestellt. Bisher gibt es dafür ja wohl auch nur Andeutungen, aber keine gesicherten Erkenntnisse.
Auf jeden Fall hat es schon etlich Kabelkanäle und Versorgungstunnel gegeben, durch die angeblich LKWs gefahren sind. Tatsächlich lagen dort Kabel und Rohre und man konnte durch diese "Kanäle" sich nur kriechend bewegen.

Noch abenteuerlicher (und unglaubwürdiger) wird die ganze Geschichte durch die Feststellung, dass es offenbar (auch bei den Briten) keinerlei Pläne und sonstige Papiere über dieses fraglichen Anlagen gab / gibt. Auch die Geschichte einer "Grenzschleuse" macht sie ganze Sache nicht wahrhaftiger.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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Beitrag von jeanpierre » 24.06.2010 00:52

Erstmal grundsätzlich: Ich selbst stelle keinerlei Behauptungen auf, sondern höchstens Dinge anheim, die (ob als Gerüchte, Kindheitserinnerungen Dritter, etc.) hier vor Ort verbreitet werden. Ziel des ganzen soll sein, entsprechende Fakten zu erhalten.

Tatsache ist, dies bestätigen Zeitzeugen, Anwohner und Militärhistoriker der Bundeswehr, dass zum Ende des Krieges auf dem Priwall U-Boote stationiert waren und die Anlage des Passathafens in dieser Zeit darauf ausgerichtet war.
In der einschlägigen Literatur zu Travemünde (und insbesondere der E-Stelle) ist ausdrücklich von einem "U-Boot-Bunker" die Rede; ohne das hierauf näher eingegangen wird.
Die Vermutung, dass es sich hier lediglich um Versorgungsbunker handelt; also nicht um "befahrbare" Bunkeranlagen, liegt nahe und aufgrund der vorhandenen Relikte eigentlich auch auf der Hand.
Die Frage ist nun, welche Funktion die (unzweifelhaft vorhandenen) Gänge/ Tunnel hatten. Ich hoffe, diese Frage wird sich in kürze von selbst beantworten.

Ich selbst such ständig (im Sinne und vor einigen Jahren auch im Auftrag des Archiv Kempowski) Lebensläufe von Zeitzeugen, insbesondere aus der Region. Unter anderem liegen die Berichte von Militärangehörigen vor, die ihren Dienst in der E-Stelle und als Marineangehörige an der Ostsee versahen. Unter anderem von einem Besatzungsangehörigen eines Schnellbootes, das zum Kriegsende in der Trave zwischen Lübeck und Travemünde dümpelte. Auch dort wird von U-Booten berichtet, die in den letzten Monaten die Selbstversenkung in der Lübecker Bucht vorzogen. EIndrucksvoll wird dabei der Luftangriff auf die U-Boote im Passathafen geschildert, bei dem ein Versorger zerstört wurde und mehrere Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
Unter anderem wurden jedoch auch Beobachtungen in der Pötenitzer Wiek geschildert, bei denen es um Kleinuboote (Biber, Seehund?) ging.

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass auch Zeitzeugenberichte entsprechend behandelt werden sollten. Schliesslich wurde die Beobachtung nicht am selben Tag, sondern Jahre, bzw. Jahrzehnte später aufgeschrieben.
Da wird dann leicht eine richtige Beobachtung vor Neustadt später vor Pötenitz angesiedelt, ohne dass hier ein böser oder sonstiger Wille besteht.

Ich persönlich habe gar keine feste Meinung, Theorie oder "Wunsch", es geht mir um das Resultat dieser Forschung!
Mein Pflegevater erzählte mir, dass es den Menschen nach dem Kriege überwiegend um die materielle Versorgung ging. Eventuell, so nur eine Theorie, dienten diese "Gänge" als Lager für Schrott und Altmetall, welches auf dem Priwall unzweifelhaft vorhanden war und für die Zeitgenossen einen hohen Wert hatte. Vielleicht ein Grund, Pläne und Skizzen, die auf mögliche "Verstecke" weisen, verschwinden zu lassen... So etwas in dieser Art bestätigte auch Hans Blumberg, ein ehemaliger (in Travemünde sehr bekannter) Mitarbeiter der E-Stelle, der später mit meinem Pflegevater befreundet war; seltsamerweise lachten beide sehr viel über diese Zeit, es war wohl eine Art "Katz-und-Maus"-Spiel zwischen Briten und Deutschen.
Vermutlich handelte es sich bei diesem "Bunker" auch nur um einen mit Schutzräumen versehenen Hafen.

Ich gehe ebenfalls davon aus, dass es sich bei diesen Gängen um Verbindungen zur Kaserne/ Krankenhaus ging. Diese würde sich mit den Aussagen ehem. Mitarbeiter decken, die von "zugemauerten" Kellernischen erzählen.
An Verbindungen zum Zeugamt Pötenitz glaube ich ernsthaft nicht; hier stehen schon mal die Kosten dem Nutzen entgegen.
Die Sache mit der Grenzschleuse ist jedoch auch kein Gerücht sondern einschlägig bekannt. Via Priwall sickerten Nachrichtendienstler auf das Gebiet der damaligen DDR. Auch Fluchthelfer waren hier aktiv - doch das ist ein anderes, wenn auch sehr interessantes Thema und hat wohl mit den besagten Altlasten sehr wenig zu tun.

Ich habe mich mit der örtlichen Bürgerinitiative kurzgeschlossen, um zum Wochenende mit die Sache mal anzusehen. Fotos werden dann folgen.
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Beitrag von Paulchen » 24.06.2010 01:13

...nur mal eben so als Idee... Könnte es sein das die "Gänge" evtl. was mit Tankanlagen zu tun hatten? Wenn nur Versorgungsleitungen vor Luftangriffen geschützt werden sollten, also die Tanks ausserhalb des Hafens lagen und in den Gängen eben nur die Leitungen zum Hafen geführt wurden, man auch den Raum für evtl. Luftangriffe damit für Besatzungen und Personal schaffen konnte, macht das doch Sinn.

Was die heimlichtuerei angeht. Nach dem Krieg bietet sich sowas klar zum "bunkern" interessanter Tauschware an..... Weder taktisch noch strategisch wären diese Anlagen an dem Ort für die Besatzer interessant gewesen.

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Beitrag von zulufox » 24.06.2010 08:59

Hallo Jeanpierre,

dass "große" U-Booten im "Pamir-Hafen" lagen (daneben auch Zerstörer und/oder Torpedoboote und andere Überwasserschiffe ist unstrittig.

In den Bänden

Zapf, Jürgen
Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945 – und was davon übrig blieb Band 5 – Mecklenburg-Vorpommern
VDM Heinz Nickel, Zweibrücken, 1. Auflage 2006; ISBN: 978 – 3 – 86619 – 011 – 5
Zapf, Jürgen
Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945 – und was davon übrig blieb Band 6 – Schleswig-Holstein & Hamburg
VDM Heinz Nickel, Zweibrücken, 1. Auflage 2008; ISBN: 978 – 3 – 86619 – 032 – 0

sind in den Kapiteln Pötenitz (Band 5) und Travemünde (Band 6) genügend Luftaufnahmen enthalten, die a) einen guten Überblick der Bausubstanz und b) genauere Einblicke in einzelne Bereiche geben.

Zur Angabe "Teer" in dem geöffneten unterirdischen Gang: Hat man den schon genauer chemisch untersucht?

Hypothese: Es könnte sein, dass das Rückstände von in 65 Jahren verdunstetem schweren Heizöl sind.
Beleg: Auf dem Priwall befanden sich nordwestlich des Dünenweges (wenn man von der Stelle, an der die Straße "Am Priwallhafen" den Knick nach Nordnordosten macht, so auf den Weg zum Strand hingeht, dass man in rechtem Winkel auf diesen trifft) zwei Vorratstanks für Schiffstreibstoff, und das war damals schweres Heizöl.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass von diesen aus Rohrleitungen zu den Piers zu Übergabepunkten führten, wo die Schiffe ihre Schlauchleitungen anschlagen und so Treibstoff bunkern konnten.

Zu den unterirdischen Gängen: Die Wehrmacht hat bei den Neubauten der 30-er Jahre gerne die Versorgungsleitungen der zentralen Heizung (Fernheizung) und der Wasserversorgung in solche unterirdischen Gänge gelegt. Ich bin schon persönlich in solchen Gängen gewesen, ohne dass ich da kriechen musste. Die Gänge waren 1,80 bis 2 m hoch, man musste nur darauf achten, nicht an die Rohre zu stoßen. Bei den Lehrgangsteilnehmern der Luftkriegsschule 2 Berlin-Gatow waren diese Gänge beliebt, man konnte durch sie von einem Gebäude ins andere kommen, ohne auf Vorgesetzte zu stoßen (so musste man auch nicht ständig grüßen :-) )

U-Boot-Bunker auf der Südseite des Priwall: zwischen Wiekstraße (Nord-Süd-Teil) und der Landesgrenze (in der Nähe des Naturfreundehauses) war die gesamte Wasserfront mit einer Kaimauer befestigt. Über die Bebauung geben die Luftbilder in der zweiten Quelle deutliche Auskunft.
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Beitrag von MikeG » 24.06.2010 13:58

Moin!

Nun wird langsam ein Schuh draus: Wenn es hier um die Rückstände von Heizöl/Treibstoffen gehen sollte, könnte es sich tatsächlich um Überreste einer "Bunkeranlage" handeln - aber im seemännischen Sinne. Schiffe tanken nicht, sie "bunkern. Und das tun sie auch nicht an Tankstellen, sondern an "Bunkernalagen".

Mit Bunkern im Sinne von Schutzbauten für Menschen oder Maschinen hat das natürlich nichts zu tun.

Mike

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