Autobahn- & Straßenmeisterei mit Schutzraum

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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derlub
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Autobahn- & Straßenmeisterei mit Schutzraum

Beitrag von derlub » 02.09.2009 15:30

Hallo.

Unter einigen Autobahnmeistereien und Straßenmeistereien wurden im Kalten Krieg Schutzräume für die dort Beschäftigten angelegt.
Dies dürfte mit dem Verkehrssicherstellungsgesetz, welches in den 60er Jahren im Zusammenhang mit den Notstandsgesetzen (Regelung der Handlungsfähigkeit des Staates im Verteidigungsfall) verabschiedet wurde, zusammenhängen. Die Autobahn- und Straßenmeistereien hatten im sogen. "V-Fall" schließlich die wichtige Aufgabe, durch Bau, Unterhaltung und Instandsetzung der Straßen und zugehörigen Verkehrsanlagen, dafür zu sorgen, dass die für die Kriegsführung und zivile Verteidigung notwendige Funktionalität der Straßen, gewährleistet blieb.

Vielleicht können wir ja in diesem Thread mal ein paar Autobahn- und Straßenmeistereien sammeln, die über Schutzräume für die Beschäftigten verfügten?

Grüße,
Christoph
Zuletzt geändert von derlub am 02.09.2009 16:02, insgesamt 2-mal geändert.

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derlub
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Autobahnmeisterei Neumünster-Krogaspe

Beitrag von derlub » 02.09.2009 15:42

Ich mache mal mit der Autobahnmeisterei Neumünster-Krogaspe den Anfang.

Zitat aus: "Neubau einer Autobahnmeisterei in Neumünster-Krogaspe, In: Die Bauverwaltung, 8,1974, S. 350-354":

"Gebäude 1 : Betriebsgebäude mit Schutzraum"
(...)
"b) Schutzraum, gleichzeitig als Vermittlungsraum genutzt"
(...)
"Der Schutzraum ist nach Absprache mit dem Zivilen Bevölkerungsschutz und den bautechnischen Grundsätzen für Hausschutzräume, herausgegeben vom Wohnungsminister für Wohnungswesen und Städtebau, ausgebildet."
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 02.09.2009 16:15

Da bist Du mir zuvor gekommen... ;)

Autobahnmeisterei Neumünster-Krogaspe ist mit auch sofort eingefallen... ;)
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- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -

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Beitrag von MikeG » 02.09.2009 22:06

Moin!

Zumindest für die Fm-Technik scheint das der Normalfall - Personal-Schutzräume gibt es aber definitiv nicht in jeder AM.

Mike

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Beitrag von derlub » 12.09.2009 09:54

In der Hoffnung, dass vielleicht doch noch Hinweise kommen, hier ein weiters Beispiel:

"Besuch bei der Autobahnmeisterei

27.08.2009 - RÜSSELSHEIM

Von Markus Jäger

Die Autobahnmeisterei Rüsselsheim im Haßlocher Tann war am Mittwoch das Ausflugsziel des Rüsselsheimer Seniorenbeirates. Die 24-köpfige Gruppe ließ sich vom Leiter der Autobahnmeisterei, Franz-Josef Wilhelm, über alles Wissenswerte der Einrichtung informieren, die 1969 in Betrieb genommen wurde und im September ihr 40-jähriges Bestehen feiert.

(...)
Unter den Räumlichkeiten der Autobahnmeisterei befindet sich sogar noch ein Atombunker aus der Zeit des Kalten Krieges, der aber, so der Leiter der Einrichtung, nicht mehr funktionstüchtig sei und höchstwahrscheinlich bei passender Gelegenheit entfernt werde."

Quelle und vollst. Artikel: http://www.main-spitze.de/region/ruesse ... 311673.htm

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Beitrag von Tina » 13.09.2009 10:49

Hallo zusammen,
es gibt doch an den Autobahnen auch diese Bunker in der Größe eines kleinen Hauses. Hoffe mein Beitrag passt hier herein.
Die Bunker stehen meistens nicht weit von der Autobahn entfernt. Hab mal in so ein Haus reinschauen können. Massiver Stahlbeton, Eingangsschleuse und dicke Drucktür. Es gibt drei Räume: Schleuse, Notstromanlage und dann den Raum für die Schaltschränke. Der ältere Herr der mich führte hat mir erklärt dass dort früher ganz viele schrankgroße Schaltschränke standen. Heute steht dort nur ein kleiner Serverkasten. Die Technik hat sich halt verändert...
LG Tina

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Beitrag von MikeG » 13.09.2009 23:14

Moin!

Das sind Kabelhäuschen - siehe hier und hier

Mikw

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Straßenmeisterei Varel - Borgstede

Beitrag von derlub » 02.12.2010 17:12

Hallo.

Die Straßenmeisterei in Varel - Borgstede hat auch einen Hausschutzraum:
Schutzräume gibt es auch im Keller des Bürogebäudes der Straßenbaufirma Wilhelm Meyer in Borgstede. Das Relikt aus Zeiten des Kalten Krieges war mit dem Bau der Straßenmeisterei 1975/76 eingerichtet worden – und zumindest bis zum September 1989 auf Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit überprüft worden. Seit 2006 nutzt es die Firma Meyer, die zwar kein Bedarf an Schutzräumen hat, dafür aber den Wert trockener Kellerräume zur Lagerung von Akten zu schätzen weiß. Drei Schutzräume umfasst der eigentliche Trakt, in dem im Konflikt- oder Kriegsfall Menschen hätten Schutz finden können. Neben den Aufenthaltsräumen gibt es eine Toilette und einen Technikraum, in dem ein handbetriebenes Pumpensystem Luft an- und absaugen kann. Sogar an einen Notausgang hat man gedacht, über einen Schacht hätten die Personen aus den hermetisch abgeschlossenen Schutzräumen an die Oberfläche steigen können.
Quelle und vollständiger Bericht: http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Fr ... Krieg.html

Grüße,
Christoph

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 03.12.2010 09:05

Hallo, Christoph,
der Thread war mir gar nicht bewusst.... :oops:

hab da auch einen, nämlich AM Oelde, wo ich dieses Jahr war. Siehe:
viewtopic.php?t=14900&start=0&postdays= ... ight=oelde

Sozusagen noch "in Betrieb", auch wenn man da manche Wartung wohl schiebt oder vergisst.

Grüße
Christian

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Beitrag von derlub » 03.12.2010 09:47

kuhlmac hat geschrieben:der Thread war mir gar nicht bewusst.... :oops:
Hallo Christian,
das könnte daran liegen, dass der Thread bis gestern im Bereich Alltagsgeschichte war. Keine Ahnung, wie er dort hin gelangt ist. Nun ist er denke ich in der richtigen Kategorie angekommen.
kuhlmac hat geschrieben:hab da auch einen, nämlich AM Oelde, wo ich dieses Jahr war. Siehe:
viewtopic.php?t=14900&start=0&postdays= ... ight=oelde
Oh ja, danke für den Hinweis. Ich erinnere mich.
Könntest Du vielleicht das Foto von dem Grundriss nochmal in höherer Auflösung posten? Oder vielleicht direkt hier nochmal alle Fotos des Schutzraumes :holy:

Grüße,
Christoph

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