Batterie Tirpitz

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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Triker
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Batterie Tirpitz

Beitrag von Triker » 03.06.2006 10:38

Moin, Moin,

ich stosse immer wieder auf den Begriff "Batterie Tirpitz" in der Nähe von Schönberg. Dort sind noch Reste von Bunkern o.ä. zu finden. Leider lohnt sich momentan keine Fototour, da alles ziemlich verwuchert ist. Aber ich liefere die Bilder nach.....

Trotzdem hätte ich folgende Fragen:

Wie lange hat es die Batterie gegeben?
Wem war sie unterstellt?
Welche Ausstattung?

Es vermischen sich auch immer wieder die verschiedenen Einheiten, die hier in der Gegend stationiert waren. Dazu gehören die Eisenbahnbatterie OST aus dem WWI, die Scheinwerferstellungen der MFlaA 261 in Stakendorf (Standort bekannt, aber leider nichts übrig geblieben) und Schönberg und eben die Batterie Tirpitz.
Hat jemand dazu Informationen? Das Netz ist zu dem Thema leider nicht sehr informativ. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Gruss


Roland
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Leif
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Beitrag von Leif » 03.06.2006 16:45

Hallo.
Ich verweise mal auf das Verlagsprogramm von http://www.iba-informationen.de/Hauptseite.htm und auf den großartigen Autor/Mitautor OWW ;)
Ok, anders angefangen: Ich meine, die vernünftigste Darstellung zu den Anlagen findest Du in den IBA-Informationen. Meine Exemplare habe ich leider verliehen, kanbn also Deine Fragen nicht ausführlich beantworten.

Hier die relevanten Beiträge aus den Heften:
Heft 34: Die befestigte Batterie V Stohl (Kiel)
Heft 37: Eisenbahnbatterie Ost (1. WK)
Heft 38: Die Buchtbatterie bei Fiefbergen (Kiel)
Heft 39: Schwere Marinebatterien im nordöstlichen Schleswig Holstein (mehr die Ecke Richtung Kappeln/Gelting)
Heft 41: Die Eisenbahnbatterie "WEST" bei Stohl / Kiel

Viele Grüße,
Leif

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Triker
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Beitrag von Triker » 03.06.2006 18:15

Hallo Leif,

ja, auf diese Reihe bin ich auch schon gestossen, habe aber auf meine Anfrage leider noch keine Antwort bekommen.

Für mich ist die einzige Schwierigkeit moentan diese Bezeichnung Batterie Tirpitz.
Denn die Bezeichnung Eisenbahngeschütz Ost ist bei den meisten Hinweisen deckungsgleich, die Buchtbatterie in Fiefbergen wohl auch eindeutig. Wenn jetzt Eisenbahngeschütz Ost = Batterie Tirpitz, dann wäre das Problem gelöst. Aber da bin ich mir eben nicht sicher. Auch bei Frank Gosch habe den Namen bis jetzt nicht gefunden, wohl aber in einer Chronik von Schönberg, die von einem Zugunglück 1915 berichtet, bei dem die Batterie Tirpitz beliefert werdn sollte.

Daher meine Anfrage im Forum. Vieleicht geben die IBA Hefte noch etwas her. Ich werde dort mein Glück mal versuchen.

Gruss
Roland
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OWW
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Beitrag von OWW » 07.06.2006 18:25

Hallo !
Ich habe bisher zu dem Thema zwar keine Mail bekommen, aber macht ja nichts. Deshalb hier ein paar Grundinfos.
Im 1. Weltkrieg wurde zwischen Schönberg und Stakendorf die E-Batterie Ost mit Bettungen für 4 x 28 cm L/40 Geschütze erstellt. 2 Bettungen lagen westlich der Bahntrasse, 2 Bettungen östlich. 1918 bis 1920 wurden die Anlagen weitgehend beseitigt. Etwa ab 1934 begannen Planungen, auf dem o.g. Gelände die
3 x 28 cm "MKB von Tirpitz" zu errichten 1935/36 erfolgten die Bauarbeiten. 1 Geschütz mit Nebenanlagen wurde auf der ehemaligen östlichen Batteriegleistrasse errichtet, 1 Geschütz mit Nebenbauten in der westlichen Trasse und 1 weiteres Geschütz auf einem neuen Gelände weiter östlich in Richtung Stakendorf. Mai bis Juni 1940 wurde die MKB in die Niederlande verlegt, später dann Rumänien. Weiteres ggf. im IBA-Heft 37
Gruß
OWW

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Beitrag von Fieldmouse » 26.11.2013 20:18

Hervorhol !

Könnte es dort so ausgesehen haben (nach 1934), Basis sind die Aussagen in diesem thread.

Dazu müßte das Artillerielager Fiefbergen mit nach Norden abgehendem Gleis gehören,
(Quelle: Bunker Kiel.de http://www.bunker-kiel.com/milit%C3%A4r ... iefbergen/)
wurde auch schon mal als Torpedolager angesprochen, aber die Gleisrichtung Ri. Stakendorf spricht für sich.

Die dazu gehörende Kaserne wird jetzt als Jugendherberge Schönberg genutzt.
http://www.geocaching.com/geocache/GC1D ... 3257905b18
http://www.sh-tourismus.de/de/alle-ange ... /offer_234

Rein optisch könnte das passen.
Fm.
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Beitrag von OWW » 27.11.2013 17:12

Hallo,

passt nicht so ganz mit der Tirpitz. Nur die E-Batterie Ost hatte je ein Gleis nach Norden bzw. Süden, ähnlich wie eingezeichnet.

Bei der Tirpitz gab es drei Bettungen, je eine auf den beiden ehemaligen Trassen der E-Ost und die dritte im Osten, dort wo auf GE das rechteckige "Unland" ist.

Gruß
Oliver

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Beitrag von Fieldmouse » 27.11.2013 20:28

Könnte es dort so ausgesehen haben (nach 1934)
Ich wollte auch nur den Zustand nach 1934 der E-Batterie Ost mit der Darstellung beschreiben,
die Bezeichnung Tirpitz bezog sich auf die Stellung des WK I ?

Am besten zur Verdeutlichung eine kleine Skizze fertigen :-),
obwohl die Lage nach OWW´s Beschreibung so schon einigermaßen klar ist.
Fm.

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 28.11.2013 10:10

Moin,
frage mich gerade, ob die kleinen "Bauminseln" in der Umgebung alte Bombentrichter sind?

Grüße
Djensi

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Beitrag von OWW » 28.11.2013 15:15

Moin,

der Name "Tirpitz" oder auch "von Tirpitz" stammt aus den dreißiger Jahren und wurde nur für die neue MKB verwendet. Die WK 1 Anlage erhielt die Bezeichnung E-Batterie Ost. Die Kaserne gehört übrigens auch ausschließlich zur Tirpitz.

Die Anlage in Fiefbergen (wohl aus den dreißiger Jahren) nutzt(e) übrigens das vormalige Areal der Buchtbatterie - auch aus dem 1. Weltkrieg.

Gruß
Oliver

KALU
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Batterie Tirpitz

Beitrag von KALU » 04.01.2014 18:03

Guten Abend,
beim Suchen nach dem Stichwort "Batterie Tirpitz" stieß ich auf das forum geschichtsspuren. Ich bearbeite derzeit ein Fotoalbum meines Großonkels Kurt Hultzsch(geb. 1892, 1912 in die MArine eingetreten), der von Beruf Marineoffizier war, zuletzt (1945) Korvettenkapitän. Zwei der Fotos zeigen die Batterie Tirpitz beim Feuern, einige andere scheinen in der Umgebung aufgenommen zu sein, eine andere Seite ist mit Eckerförde untertitelt und zeigt Soldatenfotos. Aus dem Buch "Crew 1912" (Max Klein, Düsseldorf, 1955) geht hervor, daß Kurt Hultzsch ab 1939 u.a. als Kommando "Kmdr. M.Fla. A 211 Eckernförde" innehatte. Er wurde dann nach der Besetzung Hollands weiter versetzt und landete gegen Ende des Krieges in Cherbourg. Demnach vermute ich, daß er von 1939 bis 1940 u.a. diese Batterie "betreute". Möglicherweise können ja diese Fotos dazu beitragen, die Geschichte des offenbar als Ruine noch vorhandenen Ortes der Batterie aufzuhellen.

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