Westwallfragment ?

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
Antworten
hugo
Forenuser
Beiträge: 32
Registriert: 29.01.2004 09:23
Ort/Region: Rastatt

Westwallfragment ?

Beitrag von hugo » 08.03.2011 08:14

Als absoluter Laie in Sachen Westwallbauformen hätte ich eine Frage an das hier versammelte Fachwissen. Mir ist bei einem Familienspaziergang 10 Meter neben einem übererdeten Westwallbunker ein Stahlgerüst aufgefallen.Ca 1,5*1,5 Meter im Quadrat ungefähr 3m hoch. Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus verschiedenen Gründen nicht um einen abgesägten Strommast. Ich habe dunkel in Erinnerung das es am Westwall Hochstände zur Artilleriebeobachtung gab, meine aber die wahren höher und aus Holz. Vielleicht hat jemand von Euch einen Erklährungsansatz.
An sonsten ist mir in ca 100m Entfernung am Zufahrtsweg noch ein Betonsockel begegnet den ich ebenfalls nicht sinnvoll zuordnen kann.

Gruß

Bernd
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Talpa
Forenuser
Beiträge: 373
Registriert: 21.05.2004 23:58
Ort/Region: Osnabrück

Beitrag von Talpa » 08.03.2011 09:09

Hallo,

zum Gittermast:
Höhe, Größe und Lage sehen für mich ganz nach einem ehemaligen/ unvollendeten Standort einer Jagdkanzel aus,
hergestellt aus einem alten Gittermast, der nicht immer dort gestanden haben muß.

Gruß
Talpa

dg4iag
Forenuser
Beiträge: 32
Registriert: 05.07.2010 15:51
Ort/Region: Korntal-Münchingen

Könnte das ein Relikt einer Lichterstrasse für den Flugverke

Beitrag von dg4iag » 09.10.2012 15:22

Es sieht aus wie ein Teilstück eines Masten der Lichterstrassen aus.
Schaue mal: verkehrsgeschichte-luft-f40.html seite 22. (Beitrag von Alkali, LN-Nerd) .
Vieleicht sogar Teilstück der Lichterstrasse von Frankfurt- Freiburg wenn in Mittelbaden, Rheintal könnte das gut sein sein.

Gruß
DG4IAG :-)

Benutzeravatar
Talpa
Forenuser
Beiträge: 373
Registriert: 21.05.2004 23:58
Ort/Region: Osnabrück

Beitrag von Talpa » 09.10.2012 20:38

Hallo,

das hat in der Tat viel Ähnlichkeit mit dem zweit untersten Element.
Das unterste Element passt von den Anordnungen der Diagonalen nicht.
Alle darüber liegenden Elemente auch nicht, da diese nur einfach Verstrebt sind.
Als Element verstehe ich die Teilstücke zwischen den waagerechten Streben.

Ich denke aber dennoch an eine Zweitverwendung, alle bisherigen Türme haben nur vier Berührungspunkte mit dem Fundament, hier sind es aber acht Punkte. Der Mast wird einfach eingegraben/ einbetoniert sein. Die mittleren Knotenbleche der Diagonalen verschwinden in der Erde, zwei weitere Knotenbleche/ Diagonalen sind zu sehen.

Erfahrungsgemäß wird der Mast vom ursprünglichen Verwendungsort bis hier keine weite Reise gemacht haben.

Gruß
Talpa

Saska
Forenuser
Beiträge: 70
Registriert: 02.09.2012 21:33
Ort/Region: Alta

Beitrag von Saska » 10.10.2012 18:50

Hallo Zusammen

Ein Beobachtungshochstand oder ein sogenannter "Artillerie-Hochbeobachtungsstand/Infanterie-Hochbeobachtungsstand" der deutschen Landesbefestigungen hat völlig anders ausgesehen und das hier ist definitiv etwas anderes. Weshalb?

Ganz einfach: Die Hochbeobachtungsstände am Oberrhein wurden nach dem Ende des Westfeldzuges im Sommer des Jahres 1940 abgebaut und an andere Verwendungsorte geschafft. So erging das nämlich fats allem am Westwall des Oberrheins was man damals abbauen und wo anders wieder gebrauchen konnte.

Das Teil was wir da sehen ist moderner. Zudem verläuft die Gleistrasse der DB Rheintalbahn Karlsruhe-Basel gar nicht so weit entfernt von dem Gebiet, also ist somit eine derartige Herkunft zumindest nicht auszuschließen.

Grüße Saska

Benutzeravatar
Käptn Blaubär
Forenuser
Beiträge: 1247
Registriert: 25.05.2002 22:34
Ort/Region: Hamburg-Wandsbek

Beitrag von Käptn Blaubär » 13.10.2012 00:34

Moin!
Talpa hat geschrieben:das hat in der Tat viel Ähnlichkeit mit dem zweit untersten Element.
:thumbup:
Ich denke, das ist zu 99% das zweite Element eines Streckenfeuermastes. Es passt eigentlich alles: Lage, Form und Größe der Knotenbleche, das Zwischenpodest aus Lochgitter, die senkrechten, diagonalen und waagerechten Profile, sogar Anzahl und Anordnung der Nieten.
Sehr schöner Fund!
Bleibt natürlich die Frage: Wo genau steht das Ding? :8):
Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

Antworten

Zurück zu „Zweiter Weltkrieg - Befestigungslinien / -anlagen“