Geldernstellung

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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ruine13
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Beitrag von ruine13 » 01.04.2012 16:19

Moin Eric,

die Fundamente sind ( wie alles dort) wirklich nicht einfach zu finden. Am einfachsten ist das, wenn man den oberen Querweg (oberhalb der Doppelgruppenunterstände) nimmt und dann dem Weg auf Bild 1 folgt. Ich orientiere mich dabei immer an dem Loch rechts davon.

Für einen Sendemast fehlen mir da irgendwie die Abspannfundamente, oder gab es die auch ohne? Ich halte das ja immer noch für einen Holzturm ähnlich dem der Flakstellung Wedau, ob für die Tieffliegerabwehr oder nur zur Beobachtung sei dahingestellt. Auf http://www.feststellung-weststellung.de/index.html wird ein Beobachtungsstand der Maas-Rur-Stellung Richtung Maas im Bereich Roermond erwähnt.

Das Kapellchen aus Trümmern des 102V Nr.635 kennst Du dann ja wahrscheinlich auch.

Den Brunnen würde ich auch eher als Nachkriegskonstrukt deuten, Deinen anderen Fund kann ich nicht recht entziffern. Bei dem, was ich auf dem Foto lesen konnte, wäre ich aber sehr vorsichtig.

Viele Grüße

Markus
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 01.04.2012 17:28

Hallo Markus,

Danke für die flotte Rückmeldung! :thumbup:

1. Die kleine Adachtskapelle habe ich heute zum ersten Mal gefunden, obwohl ich da vor Jahren immer wieder mal mit dem Rad vorbeigekommen bin - ist ja für den Niederrhein schon ein fast alpines Terrain über das sich der ein oder andere Mountainbiker trotz auffällig viel Betonbrocken im steilen Weg freut... ;) Wurde scheinbar 1966 errichtet und steht auf einer Fläche, die zwar zum großen Teil bewachsen ist, die mir aber nicht nur wegen der einen Stelle Beton seltsam plan vorkommt.

2. Dieses ominöse Fundament werde ich dank Deiner Übersicht hoffentlich am kommenden Wochenende wieder-finden.

3. Auf der Oberseite dieser für mich nicht einzuordnenden Box steht folgender Hinweis:

"Vorsicht! Beim Einfüllen und Streuen des E-Mittels ABC-Schutzmaske aufsetzen"

Klar ist, daß diese "Was-auch-immer-aus-Kunststoff" deutlich jüngeren Datums ist und nichts mit dem Westwall zu tun hat. Sitzt jedenfalls so fest im eigentlich recht lockeren Waldboden, daß ich es weder drehen oder anheben geschweige denn herausziehen konnte.
Vielleicht liest ja jemand mit, der so etwas aus seiner Zeit beim Bund kennt.

4. Dieses Gebäude am Fuße des Birkenkopp scheint aus der Nachkriegszeit zu stammen und dürfte nach meiner Einschätzung völlig anderen Zwecken dienen bzw. gedient haben.
Auf der ganz ordentlichen Karte, die hier zu finden ist: http://fliegerhorstvenlo.webklik.nl/pag ... rnstellung
ist dieses Gebäude mit Nr. 11 geknnzeichnet.


Viele Grüße, Eric


PS: Habe alles bei uns abgesucht und keine Ausgabe der Quecke mehr gefunden. Frage mich ehrlich, ob ich die Ausgaben verliehen und nie wieder zurück bekommen habe. :shocked:
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holger 1
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Beitrag von holger 1 » 01.04.2012 20:39

Hallo Eric!

Habe die Koordinaten von "birkenkopp 2" mal bei Google Earth eingegeben. Wenn mir kein Fehler unterlaufen ist,landet man auf einem Acker zwischen den Ortschaften Elmpt und Overhetfeld.Bei deiner Suche nachdem Fundament,mußt Du den Weg hinter Ringstand 6 (gezählt ab B 221)nehmen.Viel Glück dabei.

Gruß
Holger :jump:

ruine13
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Beitrag von ruine13 » 04.04.2012 09:12

Moin Eric,

ich denke, das käme sehr gut hin (nach Augenmaß hat der ebenfalls einen Abstand von ca. 4,50 Metern zwischen den Einzelfundamenten) und würde da oben auch Sinn machen:

http://forum.west-wall.de/viewtopic.php?f=2&t=930

Viele Grüße

Markus

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 06.04.2012 17:30

Moin,

heute bin ich mal wieder in den Buschbergen gewesen und habe dank Markus Hinweis nunmehr die Fundamente auf der Höhe des Höhenzuges wieder finden können.
Mir stellen sich einige Fragen:
1. War dieses Fundament möglicherweise für einen Funkturm?
2. Wenn ja, war der Turm für die Kommunikation der Westwallstellungen oder ggf. als Transponder zur Kommunikation des Fliegerhorstes Venlo mit der 4. Flak-Division Drossel in Duisburg?


Etwa 100 m entfernt von diesen vier Fundamenten finden sich die gesprengten Reste eines 102V (?), der - wie ich einem zehn-seitigen Artikel von Manfred Gross, Der Westwall im Kreise Viersen, HBKV 32 (1981), 136ff. gerade entnehme - bei einer Größe von 10,60 m x 13,60 m ein Betonvolumen von ca. 650 m³ hat.

Irritierend finde ich, daß scheinbar südlich der kleinen Kapelle keine weiteren Ringstände und Doppelgruppenunterstände bis zum Birkenkopp bekannt zu sein scheinen.
Gross erwähnt in seinem damaligen Aufsatz übrigens kein einziges Mal die Bezeichnung 58c für die Ringstände.

Grüße, Eric
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ruine13
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Beitrag von ruine13 » 07.04.2012 11:24

EricZ hat geschrieben:Irritierend finde ich, daß scheinbar südlich der kleinen Kapelle keine weiteren Ringstände und Doppelgruppenunterstände bis zum Birkenkopp bekannt zu sein scheinen.
Moin Eric,

doch, südlich der Kapelle (635) gab es zumindest zwei weitere Doppelgruppenunterstände (614 und 636) im Bereich Rehbock. Der nächste (628) sollte dann direkt am Birkenkopp gelegen haben. Von Nr. 638 sollen noch Reste im alten Nordkanal existieren.

Ob auch in dem Bereich eine Feldstellung vorgelagert wurde, kann ich Dir leider auch nicht sagen. Eventuell wurde ja dort (wie in weiten Teilen der Maas-Rur-Stellung) auch einfach alles entfernt.
EricZ hat geschrieben:Gross erwähnt in seinem damaligen Aufsatz übrigens kein einziges Mal die Bezeichnung 58c für die Ringstände.
Den Aufsatz kenne ich leider nicht, in "Der Westwall zwischen Niederrhein..." sind aber auf S. 379 ff. die verschiedenen Ringstände aufgeführt.

Viele Grüße

Markus
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Beitrag von EricZ » 07.04.2012 17:30

Moin,

@ Holger, Danke für Deine Info!
Mit den auf die Wand geschriebenen Koordinaten komme ich ehrlich gesagt nicht wirklich zurecht. Nach den von Dir ermittelten Koordinaten landet man deutlich weiter südwestlich, was mich etwas stutzig gemacht hat.

Habe vorhin noch mal ein wenig gesucht und auf dieser Seite http://www.cache-test-dummies.de/tools/ ... mrechnung/ die Angaben eingegeben und "lande" dann an einer anderen etwas mehr nördlich gelegenen Stelle im Bereich der Buschberge, gar nicht so weit von dem "ominösen" Fundamenten entfernt.

N 51'22.252 O 6'15.874 (DEG) wird zu 51.370867°,06.264567° (DEC) und damit gelange ich an folgende Stelle: http://g.co/maps/kmsqt

Falls jemand Lust hat, möge er den von mir über die o.g. Seite ermittelten Standort gerne bestätigen oder widerrufen.

@Markus, Auch Dir vielen Dank für die weitere Information!

Nach dem Aufsatz von Gross gab es südlich des Birkenkopps noch einige Bunker im Bereich Hinsbeck und Hombergen. Der Bereich der Buschberge bleibt allerdings weitestgehend aussen vor. Nach den Feiertagen kann ich den Aufsatz mal einscannen.

In der Ebene im Vorfeld der Ringkampstände sind auch noch an verschiedenen Stellen auffällige Reste von Ziegeln, Beton und Kampfständen. Oberhalb des von mir fotografierten Gebäudes am Birkenkopp ist zudem noch ein recht markanter, "platter" Bereich, unter dem möglichweise der von Dir erwähnte Bunker liegen könnte. Aufgefallen ist mir weiterhin, daß an fast allen Stellen, an denen Gruppenunterstände sind oder waren der Bewuchs des Waldes ein anderer ist. Jeder der die Buschberge kennt, weiß, daß dort im Bereich von der Ebene hin zum Plateau am Hang Nadelwald dominiert, auf dem Höhenzug. An den Stellen, an denen gesprengte Bunker zu finden sind dominieren allerdings u.a. Birken.

Vielleicht ist dieser eher forstwirtschaftliche Aspekt ja auch anderen Interessierten aufgefallen... ;)

Frohe Ostern, Eric
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Beitrag von HBrunn » 07.04.2012 18:39

EricZ hat geschrieben: Mit den auf die Wand geschriebenen Koordinaten komme ich ehrlich gesagt nicht wirklich zurecht.
Sieht für mich schwer nach Geocaching aus. Auch die "Dose" im Waldboden passt gut zu dieser These.

Gruß, Harald

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Beitrag von ruine13 » 07.04.2012 21:40

EricZ hat geschrieben:Nach dem Aufsatz von Gross gab es südlich des Birkenkopps noch einige Bunker im Bereich Hinsbeck und Hombergen. In der Ebene im Vorfeld der Ringkampstände sind auch noch an verschiedenen Stellen auffällige Reste von Ziegeln, Beton und Kampfständen.
Die Reihe der Bunker der Geldernstellung zog sich tatsächlich bis Brüggen und stieß dort auf die Limesstellung. Die Ringstände wurden ja erst deutlich später im Rahmen der feldmäßigen Rearmierung des Westwalls gebaut. Sie bildeten dabei auch nur einen Teil des Verteidigungssystems. Wie solche gestaffelten Grabensysteme aussahen, sieht man ja schön weiter südlich im Elmpter Wald und im Bereich Weisser Stein (übrigens auch ein wunderbares Fahrradrevier, nicht nur wegen der Ringstände), auch wenn es sich hierbei um eine andere Verteidigungslinie handelt. Die Maas-Rur-Stellung zweigt bei Herongen westlich vom Westwall ab, zu dem die Anlagen in den Buschbergen gehören.

http://www.feststellung-weststellung.de ... Mitte.html

Eine schöne Übersicht gibt es hier:

http://milmaps.elvamie.nl/WWII/ETO%2019 ... %20NRW.jpg

Viele Grüße

Markus
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Beitrag von Bunkervos » 07.04.2012 22:39

Infos über die RB 102 V und Regelbau 58 C un D finden sie auf :

http://www.bunkervos.nl/nieuwe%20site/i ... llung.html

http://www.bunkervos.nl/nieuwe%20site/i ... llung.html

Grüsse
Bunkervos

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