Westfeldzug Aufmarsch

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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augustdieter
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Westfeldzug Aufmarsch

Beitrag von augustdieter » 10.10.2010 13:08

Hallo zusammen,

ich recherchiere im Moment den Weg einer Art. Einheit der Wehrmacht (II.Abt.Rgt.84)
In diesem Zusammenhang ist die Erste Feuerstellung der Einheit von Interesse. Diese
befand sich im Bereich der beiden Orte Lauernsberg/Richterich (heute zu Aachen)
Die Einheit lag Anfang März 1940 in diesem Bereich und kam von Eschweiler wo sie
entladen wurde.

Meine Frage ist jetzt ob es z.b. Ortschronik o.ä. gibt in dem diese Einheit erwähnt wird.
Es ist mir schon klar das es zu diesem Zeitpunkt in dem Bereich von Einheiten "gewimmelt"
hat aber da diese Einheit relativ speziell war, die Geschütze mussten eingegraben werden
und sie verfügte über für die Zeit ungewöhnlich große Zugmaschinen, hoffe ich das diese
Einheit "Spuren hinterlassen" hat.

Gruss Dieter

hollihh
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Beitrag von hollihh » 10.10.2010 13:42

Moin,

wahrscheinlich meinst Du II.ArtRgt 84, ausgerüstet mit der Skoda M 16 oder schwere 24 cm Kanone(t)
;)

Kennst Du diese Aufnahmen ??

http://forum.axishistory.com/viewtopic. ... &p=1515511


Interessant ist die vergleichsweise "nahe" Aufstellung hinter der Grenze - die Reichweite (ca. 26.5 km) hätte übrigens genau bis Eben-Emael gereicht...

Gruß

Holli

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derlub
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Beitrag von derlub » 10.10.2010 14:42

Hallo.
Falls es Dich weiter bringt, im Bereich nördlich vom Schloß Schönau in Aachen-Laurensberg befand sich eine Batterie der 514 Res. Flak. Abteilung. Mehr kann ich leider nicht zu diesem Thema beisteuern.
Grüße,
Christoph

augustdieter
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Beitrag von augustdieter » 10.10.2010 15:53

Hallo zusammen,


erst mal danke für die Antworten.
wahrscheinlich meinst Du II.ArtRgt 84, ausgerüstet mit der Skoda M 16 oder schwere 24 cm Kanone(t)
@Holli,
genau die meine ich ;) Die Fotos sind teilweise bekannt allerdings aus eine andern Quelle. Trotzdem vielen Dank für den Tipp.
interessant ist die vergleichsweise "nahe" Aufstellung hinter der Grenze - die Reichweite (ca. 26.5 km) hätte übrigens genau bis Eben-Emael gereicht...
Das ist mir auch schon aufgefallen. Da kam sehr wahrscheinlich wieder das I.Weltkrieg Denken durch oder es war Plan B falls die moderne Lösung nicht geklappt hätte.
Den Auftrag der Abt. würde ich in den ersten Stunden des Westfeldzuges so beschreiben.

Artilleristische Sicherung der Wegnahme der Brücken über die Maas und den Albert-Kanal.

Ich war vor 14 Tagen im Fort Eben-Emael. Wenn die Luftlandung nicht geklappt hätte dann wäre ein konventionelles vorgehen viel schwieriger geworden. Aber das ist ein anderes Thema.

Es würde mich freuen wenn es noch den einen oder andern Tipp geben würde.

Gruss Dieter

Taiko
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Beitrag von Taiko » 10.10.2010 20:50

Hallo Augustdieter,

sind diese Geschütze bei der Beschiessung der Bationen rund um Lüttich eingesetzt worden? Wenn ja, sollte es dazu bestimmt weitere Quellen geben...

Gruß Taiko

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Beitrag von augustdieter » 10.10.2010 21:03

Taiko hat geschrieben:Hallo Augustdieter,

sind diese Geschütze bei der Beschießung der Bastionen rund um Lüttich eingesetzt worden? Wenn ja, sollte es dazu bestimmt weitere Quellen geben...

Gruß Taiko

Hallo Taiko,

das ist u.a. die Frage. Von der ersten Feuerstellung war das nicht möglich (wg. Reichweite) Belegt ist das die Einheit
nach "Aachen" in Richtung Lüttich verlegte.
Wenn die Einheit in der ersten Feuerstellung eingesetzt worden ist dann müsste es bestimmt irgend wo notiert
worden sein denn ein Feuerschlag eine 24cm Bttr. ist alle andere nur nicht leise und darauf setze ich.

Gruss Dieter

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Beitrag von hollihh » 10.10.2010 22:26

augustdieter hat geschrieben: Wenn die Einheit in der ersten Feuerstellung eingesetzt worden ist dann müsste es bestimmt irgend wo notiert
worden sein denn ein Feuerschlag eine 24cm Bttr. ist alle andere nur nicht leise und darauf setze ich.
....naja, leise sicher nicht, aber eine Batterie hatte mal gerade 2 Geschütze. Es kamen zwar immerhin 198 kg schwere Murmeln angeflogen, aber "Sinn" macht dieses unbewegliche Ungetüm (ca. 80t, Aufbauzeit bis zu 20 h) eigentlich nur bei Belagerungen und Festungen. 1 Schuß/min halte ich bei den Ausmassen schon für sehr hoch angesetzt, zudem gab es wohl einen sehr begrenzten Munitionsvorrat.

Insofern kann ich mir auch gut vorstellen,das diese Geschütze lediglich als "Redundanz" für die die Beschießung von Eben Emael vorgesehen waren und ggf. gar nicht zum Einsatz kamen. Die Zugmaschinen dürften übrigens zu den ersten Hybridfahrzeugen gehört haben - Erfinder: Prof. Porsche...

Gruß

Holli

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Beitrag von zulufox » 10.10.2010 23:22

Hallo,

nach den Notizen meines Vaters, zu dem Zeitpunkt beim AVT 6./84, fiel der erste Schuss von Laurensberg aus am 13. Mai 1940:

"Pfingstmontag, es ist alles grau verhangen, eine trübe Stimmung. Es kommt neuer Feuerauftrag für Fort Evegnée. 8.45 Uhr fällt der erste Schuss, 12 weitere Schüsse folgen."

MfG
Zf :holy:

Legende: AVT: Aufnahme- und Vermessungstrupp
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von hollihh » 11.10.2010 18:42

...das wären rund 30 km.

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Beitrag von augustdieter » 11.10.2010 20:57

Hallo zusammen,

@holli,
...naja, leise sicher nicht, aber eine Batterie hatte mal gerade 2 Geschütze.
bei Lauernsberg/Richterich lag die ganze II.Abt..Art. Rgt. 84 also sechs Geschütze.
aber "Sinn" macht dieses unbewegliche Ungetüm (ca. 80t, Aufbauzeit bis zu 20 h) eigentlich nur bei Belagerungen
Wenn man in diesem Zusammenhang von Sinn sprechen kann war der wohl die artilleristische Sicherung
des Angriffs. Die 20 Stunden nur dann die Bettung leicht zu erstellen war sonst leicht 20h + X
zudem gab es wohl einen sehr begrenzten Munitionsvorrat.
Stimmt, bei Aufstellung der verfügte die Abt. über 300 "Schuss" aus tschechischer Produktion.
Die Zugmaschinen dürften übrigens zu den ersten Hybridfahrzeugen gehört haben - Erfinder: Prof. Porsche...
Und das macht die Abt. u.a. so interessant. Das Patent des Antriebes war von Ferdinand Porsche (Radnaben-
Allrad-Anrieb an der Zugmaschine und des "Anhängers" ) Produziert wurden Fahrzuge von Austro Daimler.
In diesem Sinne ist das auch ein Déjà-vu.

@ZF,

danke das du dich gemeldet hast ich hätte aber auch noch gefragt ;)
Es kommt neuer Feuerauftrag für Fort Evegnée. 8.45 Uhr fällt der erste Schuss, 12 weitere Schüsse folgen."
Diese Antwort wirft natürlich sofort neue/alte Fragen auf. Wie holli schon geschrieben hat ist die Entfernung ziemlich
genau 30km. Bei einer normalen Reichweite 26,6 km ist das Fort Evegnée. selber nicht zu erreichen wohl aber
die vorgelagerten Stellungen. Bleiben folgende Möglichkeiten

- Zielbeschreibung sehr allgemein gehalten und doch in der normalen Reichweite.

-die Feuerstellung befand sich in der Gemarkung Lauernsberg/Richterich also weit außerhalb der eigentlichen Orte

-Das Testen des Geschützes in Hillersleben und die durchgeführten Änderungen haben zu eine Leistungssteigerung geführt.

Vielleicht ist das eine oder andere auszuschließen.

Gruss Dieter

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