Hallo Thunder,
die Beschreibung der Führer am "Four de Chaux" muss man etwas relativieren. Die Artilleristen in den Bunkern und in den Feuerstellungen können die Ziele nicht sehen, dafür gibt es Beobachter in vorbereiteten Stellungen und Beobachtungstürmen. Feueranforderungen konnten auch durch die Infanterie- oder Panzereinheiten übermittelt werden. Zusätzlich gab es an den Geschützen meist Zieleinrichtungen für direktes Richten (von der Geschützbesatzung selbst).
Ich beschäftige mich beruflich mit der Gegend, deswegen zu deiner Frage folgende Hinweise:
- Tolle Links zur Maginotlinie findest du unter
http://www.ligne-maginot.fr und
http://www.lignemaginot.com. Vor allem bei Letzterem findest Du erschöpfende Informationen zur militärischen Infrastruktur und den verschiedenen Teilgruppierungen. Hier kannst Du dier im DXF-Format weit skalierbare Pläne herunterladen.
- Die Maginotlinie ist ein System von Befestigungen, die in mehreren Schichten aufgebaut ist. Für Lembach bedeutet dies folgende militärische Planung: Angriffe von deutscher Seite werden entweder über Lembach in Richtung Wörth oder über Obersteinbach durchs Jägerthal nach Niederbronn-les-Bains zielen. Deswegen wurde trotz der eigentlich recht menschenleeren Region Lembach so stark ausgebaut, ein Artilleriewerk und ein Infanteriewerk.
Erste Beobachtungslinie befand sich etwa 2,5 km nordöstlich von Obersteinbach (F) auf dem Maimont (die Grenzlinie ist dort sehr gezackt) und dann über den Zigeunerfels nach Osten auf den Höhen.
Der Beobachter auf dem Maimont (ca 10 km Schußentfernung) hatte einen optimalen Platz, er konnte die Bewegungen der deutschen Truppen im Bereich Ludwigswinkel-Fischbach-Schönau durch beobachtetes Feuer erreichen. Dies führte auch am 13.05.1940 dazu, dass ein Infantrieregiment den Maimont stürmen mußte (120 Tote auf deutscher Seite und 3 Tote auf französischer Seite).
So, totgeschrieben
Grüße
Stefan