Fernmeldebunker in Traben-Trarbach

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
undercover

Fernmeldebunker in Traben-Trarbach

Beitrag von undercover » 02.01.2003 17:44

Hi,

während des Kalten Krieges soll es in Traben-Trarbach an der Mosel einen Bunker, bzw. eine unterirdische Liegenschaft gegeben haben, angeblich wären dort im Ernstfall die Fernmeldeverbindungen zusammen gelaufen. Ich meine hiermit aber nicht die Schaltknoten (Grundschaltnetz)der Bundeswehr, wie z.B. in Jesberg/Hessen. Dieses Objekt hatte höheren Status inne, angeblich Nato Ebene, mehere Nationen waren vertreten. Dafür gab es auch einen Begriff, eine Abkürzung die mir entfallen ist. Weiß jemand etwas darüber?

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 02.01.2003 18:13

Hmm, dort sitzt das Amt für Wehrgeophysik der Bundeswehr und ist wohl auch noch aktiv. Aber das kann's nicht sein.

In jedem Fall hat es neben den Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen weitere Infrastruktur gegeben. Nur weiß ich bisher auch noch nicht viel darüber.

Mike

Lasse
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Beitrag von Lasse » 02.01.2003 22:03

Im Ernstfall wäre das Telefonieren doch eh verboten worden und die meisten Anschlüsse abgeschaltet worden. Das ist dann halt nur eine Vermittlung, wo die Befehle von etwas weiter oben ankommen.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 02.01.2003 22:13

Das ist ja soweit richtig. Man muß hier aber schon unterscheiden zwischen dem zivilen Telefonnetz, dem Grundnetz der Bundeswehr und evtl. anderen NATO-Netzen. Der Unterschied bezieht sich hier nicht auf die Nutzer, sondern beruht auf getrennter, eigener Leitungs-Infrastruktur. Überschneidungen und Verbindungspunkte gabs natürlich, aber das ändert ja grundsätzlich nichts.

Mike

Goettschwan

Beitrag von Goettschwan » 03.01.2003 01:45

Unterliegt die Position dieser Kabel der Geheimhaltung ?
-Klar, irgendwie ne dumme Frage - aber :
Ich sprach mit dem Bauamt meiner Stadt, und die haben im Zuge einer Brückensanierung mit Anbau von Regenrückhaltebecken links und rechts ernste Zeitverzögerungen bekommen, weil unter der Strasse irgendwo eine dieser Nato/Bundeswehreigenen Leitungen verläuft, sie nur leider nicht wussten, wo.
Und die Anfrage beim "Eigentümer" hat fast drei Wochen gedauert.
Hat mich gewundert, schliesslich ist es "nur" ne Telefonleitung mitten in
(West)Deutschland.
StG

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Traben Trarbach

Beitrag von HW (†) » 03.01.2003 12:21

@ undercover
Zum "Fernmeldebunker" ist mir bekannt, dass damit der Begriff "Deutsche Nalla" in Verbindung gebracht wird. Dieses hat etwas mit Nato-Fernmeldeverbindungen zu tun (nicht zu verwechseln mit einer Erwachsenenbildung, die auch unter Deutsche Nalla läuft). In Traben-Trarbach gibt es auch eine kleine Bw-Kaserne. Offiziell ist jetzt hier das Amt für Wehrgeophysik untergebracht. Eine Grundschaltnetzverteilerstelle wie in Jesberg/Hessen war hier aber nicht. Die waren an anderen Orten in der Eifel und dem Hunsrück.
Sollte der Fernmeldebunker jetzt noch aktiv sein, so ist er mit Sicherheit eine Verschlusssache und gehört damit nicht in dieses Forum.
Meines Wissen war früher das Amt für Wehrgeophysik auf dem Mont Royal bei Traben Trabach und nicht in dieser Kaserne. Die Kaserne gab es aber schon. Was war also in dieser Kaserne?

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 03.01.2003 12:54

@ Goettschwan "Geheimhaltung der Position der Kabel"
Hierzu fällt mir ein Vorgang ein, den man unter "Pleiten, Pech und Pannen" ablegen kann. Der BND hatte eine abgelegene, einsame Ausbildungstelle/Schule an einem kleinen See in Oberbayern. Die Telefonleitungen verliefen in Kabelschächten durch waldreiches Gelände zur nächsten größeren Stadt. Da niemand wusste, wer in diesem Objekt residierte, fühlte man sich sicher. Der russische KGB hatte aber die Kabelschächte im Wald gefunden und angezapft. Und konnte jetzt jedes Telefongespräch mithören. Da dieses auch in Büchern veröffentlicht wurde, kann man hier auch darüber schreiben und es ist ja auch schon lange her.

undercover

Beitrag von undercover » 03.01.2003 13:24

Nalla, genau das wars. Ich weiss aber nicht mehr was es ausgeschrieben heisst. Im zuge der digitalisierung und Modernisierung im Fernmeldebereich aber glaube ich abgeschafft. Ich war übrigens am WE in Traben-Tr. und habe wie ein bescheuerter gesucht, leider nichts gefunden. Im gleichen Talzug wie das Amt, kommt gleich hinter Traben-Tr. eine Ortschaft, Bad soundso, dort auf der rechten Seite befindet sich ein Gebäude mit Rampe, jetzt zivil genutzt, dazu eine typische Fahrzeughalle, könnte zumindest ein Mob-Stützpunkt gewesen sein. Eine Art Stolleneingang hatte ich auch gesehen, hatte aber nichts mit dem Gebäude zu tun, vielleicht ein altes Bergwerk.

undercover

Kabel

Beitrag von undercover » 03.01.2003 13:31

zum Thema Kabel weiss ich noch was, mir wurde mal erzählt (dieser mittlerweile a.D.) das die Anschlüße zu den BW-Kabeln (bzw. ´zum Netz) regelmäßig 1-2 mal im Jahr kontrolliert wurden. Es ist dann vorgekommen, das der uniformierte in ein Mietshaus ging, sich durch Klingeln einlass verschaffte und im Keller einen Schaltkasten auftat, der mit "Deutsche Bundespost" versehen war. Dann wurde kurz durchgecheckt. War auf Ebene WBK, bzw. Fernmeldebereichsführer aufgehangen. Schon 20 Jahre her, glaube nicht, das dieses Netz noch genutzt wird, wahrscheinlich für Notfälle wird es noch offengehalten. Technik ist veraltet.

HW (†)
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Fernmeldebunker Traben Trarbach

Beitrag von HW (†) » 03.01.2003 20:44

Habe noch etwas zum Begriff NALLA gefunden = National Long Lines Agency = Auslandfernamt

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