Das Luftwaffen-Richtfunknetz im süddeutschen Raum

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
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Deuterium

Beitrag von Deuterium » 29.03.2009 17:06

HW hat geschrieben:Wohl eine der "schönsten" Rifu-Trassen war die südlichste Trasse, die erst vor einiger Zeit vom "Netz" genommen wurde. Sie führte von der Rifu-Station Tussenhausen/Markt Wald über die Rifu-Station Untrasried-Eschers (Nähe Kaufbeuren) und der Rifu-Station Illmensee-Lichtenegg auf dem Höchsten (Nähe Bodenseee) nach der Rifu-Station Messstetten 2.

Untrasried-Eschers (Ort)
An die Rifu-Station Eschers war ja der Fliegerhorst Memmingen mit dem Jabog 34 angeschlossen, das aber außer Dienst gestellt wurde.
Von dieser Station hatte man einen herrlichen Blick auf die Allgäuer Bergwelt

Illmesee-Lichtenegg/Höchsten (Ort/Berg)
Die Rifu-Station Illmensse-Lichtenegg auf dem Höchsten war zum Schluss nur noch in der Funktion einer Relaisstation für diese südlichste Trasse. Von dem Höchsten hat man einen weiten Blick auf die schweizer Alpen.
Leider habe ich nur diesen Link über den Höchsten gefunden, wo man die schweizer Alpen sieht.
www.hoechsten.de

PS. Beide Rifu-Stationen werden von der g.e.b.b. angeboten. Untrasried-Eschers hat keinen Betonturm sondern einen Gittermast.
als ehemaliger angehöriger des FmSysTrp Lechfeld möchte ich aber anmerken das die station eschers einen betonmast besitzt

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 29.03.2009 23:24

Entweder habe ich da etwas verwechselt oder habe den Betonturm nicht gesehen (die Station war ja mal über den Wolken, manchmal auch mittendrin). Ich kann mich nur an den Gittermastturm erinnern (ist allerdings auch schon sehr lange her).
Auf GE sind auch 2 Fotos von beiden Türmen zu finden.

Björn
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Beitrag von Björn » 30.03.2009 16:15

@HW:
Es ist ein Betonmast. Ich war Ende Februar mal vor Ort. Was mich allerdings sehr wunderte: am Zaun hingen nach wie vor typische weiße Schilder. Leider konnte ich deren Aufschrift nicht lesen... der Winter im Allgäu war dieses Jahr besonders schneereich und ich hatte keine Lust durch meterhohen Schnee zu stapfen, nur um die Schilder zu lesen :-) . Sie sahen jedoch sehr "typisch" aus. Aber eigentlich müsste Eschers doch spätestens seit 2003 aufgegeben sein, oder?! Besetzt, egal ob zivil oder militärisch, ist die Anlage auf jeden Fall nicht, da damals auch der Zufahrtsweg seit Wochen unter meterhohen Schneewehen vesteckt war.

Ich könnte mir das nur so erklären: Eschers ist nach wie vor militärisch, allerdings automatisch betrieben und ohne dauerhafte Besatzung und der Turm könnte mittlerweile einen oder mehrere zivile Untermieter haben. Gibt es ja öfters. Wie gesagt: nur Vermutungen von mir. Vielleicht weiß es einer hier besser?!

therapist

Beitrag von therapist » 30.03.2009 16:46

Hallo!

Bin zwar schon einige Zeit raus aus AutoFü, aber seitdem die BWI IT die RiFu-Netze übernommen hat, höre ich von vielen geschlossenen FmStationen, die vorher noch von Soldaten betrieben wurden. Anscheinend wird jetzt noch mehr fernüberwacht :? , aber egal.
Es scheint also schon so zu sein, dass diese FmStationen mal länger keinen Besuch mehr hatten (wenn das so einige ehemalige Systemtruppleiter wüßten :megawut: ).
Mich würde mal die Verfügbarkeitsquote des AutoFü der letzten drei Monate interessieren.....

Tja, die Zeiten ändern sich,

Björn

Deuterium

Beitrag von Deuterium » 30.03.2009 17:15

Eschers war schon zu meiner aktiven Dienstzeit nur zivil bewacht gewesen , als Untermieter auf dem Turm müsste zumindest einer der Mobilfunkanbieter anwesend sein da ich auch entsprechende unterlagen und Berechnungen für die Antennen erstellen durfte nebst anfahrskizzen im M 1:25ooo (habe noch alle des FM systrplechfeld und heubach).

Schade das sowas alles weitgehend lost ist, hab sogar noch die Tel nummer von Turm Eschers(Zivile Tel Nummer), war immer ein akt die zu erreichen weil normalerweise ein AutoFüFM Telefonapparat in den Wachlokalen war.
Und man so ziemlich jeden 2. oder 3. Tag die einzelnen Stationen aufgesucht hat.

therapist

Beitrag von therapist » 30.03.2009 21:00

Deuterium hat geschrieben: Schade das sowas alles weitgehend lost ist, hab sogar noch die Tel nummer von Turm Eschers(Zivile Tel Nummer), war immer ein akt die zu erreichen weil normalerweise ein AutoFüFM Telefonapparat in den Wachlokalen war.
Und man so ziemlich jeden 2. oder 3. Tag die einzelnen Stationen aufgesucht hat.

Ja, das waren noch Zeiten :tears:
Wenn ich an die jährlichen Fahrkilometer meiner damals fünf Systemtrupps denke, Herr im Himmel, was sind wir rumgefahren. Auch schön waren Dienstaufsichtsfahrten über Braunschweig, Brocken, Willebadessen, Holzminden und zum Abendessen nach Beckum. Alles schon Stationen, die lost sind.......

An die schöne alte Zeit denkenderweise :mrgreen: ,

Björn

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 31.03.2009 11:37

Frage dann zu Eschers: Wem gehört bzw. wer ist der Nutzer des Gittermastturmes neben dem (Bw-) Betonturm?
Auf GE, wie schon geschrieben gibt es bei Untrasried-Eschers 2 schöne Fotos von den Türmen.

Nach meinem Wissenstand ist Eschers vom Netz gegangen, als der Memmingerberg (JaboG 34) außer Dienst gestellt wurde. Weil hier in Eschers die Anbindung dazu war. Früher war der Fliegerhorst über eine andere Strecke angebunden (laut FmRgt 12).

Es gibt aber auch immer wieder Ausnahmen, z. B. ein Rifu-Turm in der Nähe voni Meschede. Der gehörte eigentlich zum Rifu-Netz einer FlaRak. Die hatten, wie hier auch schon geschrieben, ein eigenes Netz. Die FlaRak-Stellungen wurden aufgegeben und somit wurde der Turm nicht mehr für das Netz benötigt und ich meine, er stand auch schon auf der Verkaufsliste der Bundesimmobilien. Die zuständige Schutzbereichsbehörde hat den Schutzbereich aufgegeben, kurze Zeit später aber einen neuen veränderten Schutzbereich erlassen. Das bedeutet, dass der Turm weiter militärisch genutzt wird.

therapist

Beitrag von therapist » 31.03.2009 11:57

Moin!

Also, zu den "ehemaligen" FlaRak-Türmen:

DIese bleiben erstmal für Übungen weiterhin im Bestand. Da ja die alten RiFu-Trassen mit Aufgabe der Standorte nicht mehr gebraucht werden, man aber die alten Übungsräume eventuell doch mal nutzen möchte, haben sich die Schutzbereiche geändert. Beispiel: RiFu Oer-Erkenschwick auf dem Stimberg (ehemals 4./21): Das Areal rings um den Turm steht zum Verkauf, der Turm selber ist noch Militärischer Schutzbereich.

Zum zweiten Tumkr bei Eschers:

Eine ähnliche Kostellation kenne ich vom Turm in Groß-Reken. Neben dem militärischen Betonturm steht (außerhalb des Schutzbereiches) ein Gittermastturm, der wiederrum dem Wasserversorger gehört und von diversen Mobil-, Polizei- und Amateurfunkbetreibern mitgenutzt wird.
Vielleicht ist ähnliches im Süden vorzufinden....(soooooo unterschiedlich waren Rgt 11 und Rgt 12 nun auch nicht :mrgreen: )



Gruß,

Björn

Deuterium

Beitrag von Deuterium » 31.03.2009 22:35

meines Wissens war/ist auf dem Stahlgittermast Eschers die Bundespost und ggf noch BOS Funk drauf

ausserdem lag/liegt Eschers auch als Relaisstation in der Strecke Dietenwengen(westrichtung)und Tussenhausen(nordostrichtung)

Dietenwengen
http://maps.google.de/maps?hl=de&q=es&i ... 2&t=h&z=18

Tussenhausen
http://maps.google.de/maps?hl=de&q=es&i ... 2&t=h&z=18

der kleine Bazi
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Beitrag von der kleine Bazi » 28.04.2010 16:19

Hi all,

ich bin über ne google Suche über meinen Alten Haufen ( FMRgt.12 Karlsruhe ) auf dieses Forum gestoßen. Da ich einen (schönen) Teil meiner Jugend in und mit den Rifu Stationen verbracht habe, denke ich immer noch gerne daran zurück.

Ich war nach der Grundausbildung ab April 1981 in Schmarnzell / Randelsried ( in der Nähe von Altomünster LKR Dachau ) erst als W15 und später als UA und WV Spezi tätig.

Ab Januar 83 von Lauda aus im Mess und Prüftrupp für alle Stationen der 8./12 mit zuständig.

Der in diesem Thread Beschrieben Büttelberg war eine unbemannte Relais Station (120 / 5000) auf dem Gelände der Amis in nem ausgemusterten Shelter.

Heubach und Ellenberg habe ich mit aufbauen helfen.
In Reißenbach gabs zunftige ( nicht ganz legale Parties ) mit den Amis.
In Feuchtwangen durfte ich mal für 14 Tage Stationsleiter spielen und hatte mich schnell an das obligatorische Weißbier zu Mittag gewöhnt.
Am Ende meiner aktiven Dienstzeit durfte ich auch nochmals 3 Wochen lang "Chef" in Buchdorf spielen.

Am kommenden Sonntag trifft sich meine Motorrad Clique in Waldbrun im Odenwald. Da werde ich mal in Reißenbach vorbei schauen was aus der Station geworden ist.

Ich würde mich freuen noch das ein oder andere von den ehemaligen Kameraden zu lesen.

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