Bunkeranlage bei Kürn/Bayern mit Mast?

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
Antworten
HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 02.01.2004 16:52

Also ich kenne Anlagen/Kabinen in unterschiedlicher Größe schon aus den Jahren Anfang der 80er, die mit Kupfer ausgelegt waren. Je nachdem wofür sie genutzt wurden, waren einige auch mit Holz oder Tapete noch innen verkleidet. Eine Anlage war ein großer Hörsaal, ca. 4 Stockwerke unter der Erde. Andere waren in Containerform im 2 OG.

Zum anderen habe ich schon in den 70er Jahren sogenannte Rauschgeneratoren gesehen. Das waren Antennen, die z. B. in Gebäuden aufgestellt wurden. Sie erzeugten ein sogen. Weißes Rauschen und sollten das Auffangen von elekt. Signalen verhindern, falls draußen mal jemand mit einem "Deutrans" Lkw stand und abhören wollte.

Mike L

Beitrag von Mike L » 03.01.2004 16:20

Hallo,
habe heute mal eine exkursion zur Bunkeranlage gemacht und einige Bilder geschossen. Leider haben dann die Akkus meiner Kamera schlappgemacht so daß ich nochmals die Anlage besuchen muß, aber vorab schon mal ein paar Bilder
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Mike L

Beitrag von Mike L » 03.01.2004 16:25

Hallo,

2. teil der Bilderserie
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Mike L

Beitrag von Mike L » 03.01.2004 16:26

und das letzte Bild
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Gast

Beitrag von Gast » 11.01.2004 18:57

10000000000mal mit dem moped und bike vorbeigefahren..
hmmmmmm.. kaum bin ich nun hier und schon sieht man die dinge etwas anders...

Gast

Beitrag von Gast » 27.08.2004 04:46

Hallo Zusammen.
Ich bin neu hier im Forum und möchte heute mal meinen ersten Beitrag zum Thema leisten.

Ich wohn ca 16 km von der besagten ehemaligen Bunkeranlage in Kürn.
Zur Nutzung bzw. Zweck der Anlage kann ich folgendes beitragen.

Die Anlage stand, wie schon richtig vermutet, im Zusammenhang mit dem Reed in Rötz und Dem in Regen. Aber nur bedingt.

Der eigentliche Sinn der Anlage war zweigeteilt. Zum einen gehörte ein Bereich der Nato, der andere war für die Bundeswehr gedacht, bzw. wurde von ihr genutzt.
Die Nato unterhielt den "Funkmasten", welche aber eine Radar-Überwachungsanlage war, die zu einem Radar-Gürtel gehörte, der sich in ca 50 Km Luftlinie Entfernung zum eisernen Vorhang befand.
Einige dieser Anlagen gibt es noch, sind aber aufgegeben, bzw. zivil genutzt. Wenn ich mal Zeit habe, werd ich in den nächsten Tagen ein paar Foto's von einer anderen Anlage machen, die zu diesem Radar-Gürtel gehörte.
Zur Radar-Überwachung gehörte auch der beschriebene Container mit der Kupfer-Tapete.
Diese diente tatzächlich der Abschirmung gegen E-Wellen, da sich in dem Container neben dem Raum mit den Steuergeräten für das Radar ein Notstrom-Diesel befindet, der den Saft für die Radar-Anlage lieferte.

Nun zum Bunker und dessen Nutzung/Sinn.
Die Bunkeranlage wurde zwar vornehmlich für die Radar-Station gebaut, wurde aber hauptsächlich von der Bundeswehr genutzt. Hier befand sich nämlich ein Hauptverteilerknoten (hoffentlich ist dieser Ausdruck richtig), des BW-eigenen Fernmeldenetzes. Leider wurden die Fm-Gestelle nach der Aufgabe des Bunkers komplett demontiert, aber man kann noch schön die abgeschnittenen Fm-Kabel sehen, die in der Bunker-aussenwand verschwinden.

Der Bunker war vollkommen klimatisiert, was vieleicht auch den Nutzen der Becken erklärt. So viel ich noch weis, sind unter der Bohlenabdeckung die Wärmetauscher der Klimageräte angebracht gewesen. Aber nagelt mich biite nicht fest, ich war schon ein halbes Jahr nicht mehr auf der Anlage.

Vielleicht noch kurz was zum kompletten Aufbau der Anlage.
- "Funkturm" mit 2 Radar-Spiegeln (leider abmontiert)
- Bunker komplett Autark, eigene Stromversorgung, eigener Tiefbrunnen, innen gelagerte Wassertanks. Luftfilteranlage mit vorgelagertem Sandfilter-Becken, eigenes Abwasser-System mit Klärbecken.

Da die Anlage in ihrer Betriebszeit rund um die Uhr besetzt war und bewacht wurde, hatte auch die Bevölkerung in der Umgebung fast keine Ahnung, was dort überhaupt ablief. Erst nach mit dem Ende des kalten Krieges un der Schließung der Anlage kamen die ersten Details zu Tage.

Ich hoffe, das ich ein wenig zur Aufklärung der Sache beitragen konnte.

Würde mich freuen, wenn sich ein paar aus dem Raum Regensburg bei mir melden würden, zwecks gegenseitigem Erfahrungsaustausch, da ja in diesem Forum leider sehr wenig Info's über Anlagen aus dem kalten Krieg im ostbayerischen Raum stehen.

Viele Grüße

Toby_g

eclipse
Forenuser
Beiträge: 230
Registriert: 12.06.2003 11:18
Ort/Region: Stuttgart

Beitrag von eclipse » 27.08.2004 09:27

Hallo Toby_g,

so ganz einleuchtend ist Deine Beschreibung für mich nicht. Einerseits weicht die "Gestaltung" dieser Anlage deutlich von der üblichen Form der GSVBw ab. Und dann ist es natürlich vollkommen unlogisch eine FmAnlage auf Kabelbasis unter einen weithin sichtbaren Radarmasten zu bauen... Wenn schon ein FmVerteiler ohne RiFu, dann doch weit entlegen im Wald und nach oben schön getarnt.
Kleinradars auf solchen Stahlmasten sind mir nicht bekannt, aber ich lasse mich mal überraschen, wenn Du noch Bilder davon hast. Man lernt ja nie aus.

steffen

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 27.08.2004 11:26

Ich muss gestehen, dass ich auch nicht so ganz folgen kann mit dem "Radar" und dem Radar-Gürtel 50 Km von der Grenze entfernt.
Ich kenne eigentlich nur die TMLD-Stellungen der Bw an der Grenze.
Dann gab es zwar von der Bw noch die Radanlagen auf der Winserer Höhe bei Regensburg und auf dem Hackelberg bei Burglengenfeld. Von US-Radarstellungen ist mir in diesem Bereich nichts bekannt.
Vielleicht ist aber auch mit Radar nicht das klassische Radar gemeint, wie wir es kennen, sondern etwas anderes.

Der TMLD hatte zwar eigene RiFu-Züge, aber die Friedeneinsatzstellungen an der Grenze sollen alle verkabelt gewesen sein. Und von Seibersdorf im Bezug auf dem TMLD und Burglengenfeld (17./FmBtl 32) habe ich noch nicht gehört.

Gast

Beitrag von Gast » 27.08.2004 19:50

Ich werd am Wochenende mal Fotos machen von dem Fm-Raum mit den Kabeln die in der Wand verschwinden.
Auch die andere Radar-Station, die zu diesem Gürtel gehört, werd ich mal fotografieren, bzw das, was davon noch übrig ist.
Kann die Fotos aber erst Montag ins Forum stellen.

Da ich die Info über die ganze Anlage nur aus zweiter Hand hab, werd ich zu diesem Thema nochmal genau nachfragen.

Ansonsten schönes Wochenende.

Outpost
Forenuser
Beiträge: 48
Registriert: 02.06.2004 23:30
Ort/Region: Bamberg

Beitrag von Outpost » 28.08.2004 20:38

Hallo,

war auch in der besagten Anlage, und muß sagen ich glaube nicht das die Anlage von der Bw betrieben wurde. Vielleicht mit genutzt, denn in dem Container an den Schaltkästen und im ganzen Bereich sind eigentlich nur englische Beschriftungen zu finden. Nur die einbauten wie z.B die Bewetterungsanlagen und Geräte die von deutschen Firmen eingebaut wurden sind mit deutscher Beschriftung.

schönes Wochenende noch

Antworten