Militärische Anlage im Thüringer Zipfel
Militärische Anlage im Thüringer Zipfel
Hallo zusammen,
Das angehängte Satellitenbild zeigt die Gegend um die es sich handelt. Die Zahlen in den eckigen Klammern beziehen sich darauf.
Bei meinem letzten Besuch in Thüringen habe ich mit meinem Vater Brücken entlang der A4 besichtigt. Dabei ist uns bei Gerstungen eine militärische Anlage [1] aufgefallen. Einige große Hallen, teilweise abgerissen und umgebaut, mit einem Sendemast. Durch die Anlage führt ein sehr breiter "Feldweg", der in Richtung Süd-Ost eine kreuzungsfreie Anbindung an das Straßennetzt hat [3] und nach Nord-West an die gesperrte Autobahn angeschlossen ist [2]. Da jene dreimal die Grenze zwischen BRD und DDR kreuzt und auch noch nicht ganz fertig war wurde sie vom Osten gesperrt und mußte umfahren werden [6]. Die Anbindungen und die Anlage lassen auf eine militärische Nutzung der Autobahn schließen, wenn man bedenkt daß dieser Ort einer der westlichsten des Warschauer Paktes war.
Ich habe einige Bilder von der Anlage gemacht und werde sie nach der Digitalisierung hier einstellen.
Nun zu meinen Fragen:
Wer hat die Anlage wie genutzt?
Kann man durch die kreuzungsfreie Anbindung der Autobahn an das Straßennetz davon ausgehen, daß es sich um eine Art Ausfalltor für den Ernstfall handelte? Man konnte ja sozusagen direkt auf die Autobahn nach Frankfurt auffahren.
Ich würde mich sehr über Infomationen und über alte Bilder, auch von der Autobahn im Grenzgebiet, sehr freuen.
Als kleines Schmankerl will ich noch zwei Lost Places vorstellen, die sich auch auf dem SatBild befinden:
[4] Das ist die Anbindung einer der wenigen Eisenbahnneubaustrecken der DDR. Die Strecke Eisenach-Bebra hat vorher wie die Autobahn die Grenze dreimal geschnitten und wurde deshalb so verlegt, daß sie bis Gerstungen auf DDR-Gebiet verlief. Damals war die Strecke Wommen-Herleshausen ein Lost Place, weil auf BRD Seite liegend völlig abgeschnitten vom Eisenbahnnetz. Heute ist die DDR-Umleitung stillgelegt.
[5] Die Talbrücke Richelsdorf (Weihetalbrücke) wurde im Krieg nicht fertig gebaut. Bis in zur Wende standen die Pfeiler unvollendet im Tal und wurden erst, bis auf zwei, mit dem Neubau der Brücke Anfang der 90er beseitigt.
Auf der westlichen Seite der Brücke steht ein altes Gebäude, was teilweise verbunkert ist, soll heißen der hintere teil ist aus Beton und halb eingegraben. Weiß jemand worum es sich hierbei handelt?
Viele Grüße,
Falk
Das angehängte Satellitenbild zeigt die Gegend um die es sich handelt. Die Zahlen in den eckigen Klammern beziehen sich darauf.
Bei meinem letzten Besuch in Thüringen habe ich mit meinem Vater Brücken entlang der A4 besichtigt. Dabei ist uns bei Gerstungen eine militärische Anlage [1] aufgefallen. Einige große Hallen, teilweise abgerissen und umgebaut, mit einem Sendemast. Durch die Anlage führt ein sehr breiter "Feldweg", der in Richtung Süd-Ost eine kreuzungsfreie Anbindung an das Straßennetzt hat [3] und nach Nord-West an die gesperrte Autobahn angeschlossen ist [2]. Da jene dreimal die Grenze zwischen BRD und DDR kreuzt und auch noch nicht ganz fertig war wurde sie vom Osten gesperrt und mußte umfahren werden [6]. Die Anbindungen und die Anlage lassen auf eine militärische Nutzung der Autobahn schließen, wenn man bedenkt daß dieser Ort einer der westlichsten des Warschauer Paktes war.
Ich habe einige Bilder von der Anlage gemacht und werde sie nach der Digitalisierung hier einstellen.
Nun zu meinen Fragen:
Wer hat die Anlage wie genutzt?
Kann man durch die kreuzungsfreie Anbindung der Autobahn an das Straßennetz davon ausgehen, daß es sich um eine Art Ausfalltor für den Ernstfall handelte? Man konnte ja sozusagen direkt auf die Autobahn nach Frankfurt auffahren.
Ich würde mich sehr über Infomationen und über alte Bilder, auch von der Autobahn im Grenzgebiet, sehr freuen.
Als kleines Schmankerl will ich noch zwei Lost Places vorstellen, die sich auch auf dem SatBild befinden:
[4] Das ist die Anbindung einer der wenigen Eisenbahnneubaustrecken der DDR. Die Strecke Eisenach-Bebra hat vorher wie die Autobahn die Grenze dreimal geschnitten und wurde deshalb so verlegt, daß sie bis Gerstungen auf DDR-Gebiet verlief. Damals war die Strecke Wommen-Herleshausen ein Lost Place, weil auf BRD Seite liegend völlig abgeschnitten vom Eisenbahnnetz. Heute ist die DDR-Umleitung stillgelegt.
[5] Die Talbrücke Richelsdorf (Weihetalbrücke) wurde im Krieg nicht fertig gebaut. Bis in zur Wende standen die Pfeiler unvollendet im Tal und wurden erst, bis auf zwei, mit dem Neubau der Brücke Anfang der 90er beseitigt.
Auf der westlichen Seite der Brücke steht ein altes Gebäude, was teilweise verbunkert ist, soll heißen der hintere teil ist aus Beton und halb eingegraben. Weiß jemand worum es sich hierbei handelt?
Viele Grüße,
Falk
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Zuletzt geändert von Phalc am 28.02.2004 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Bilder der Anlage
Hallo,
hier kommen nich die Zugehörigen Fotos. Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf das Satelittenbild im ersten Post.
hier kommen nich die Zugehörigen Fotos. Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf das Satelittenbild im ersten Post.
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Bilder
...und noch ein paar...
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Bilder
...und noch mehr...
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Blider
Das ist die Anlage, die sich zwischen der südlichen Auffahrtsrampe und der Autobahn in der Abfahrt Gerstungen befindet. Von vorne wie eine normale große Halle und hinten halb eingegraben und mit Lüftungsrohren versehen. Weiß jemand wofür die war? In einer meiner top. Karten steht PW für Pumpwerk, aber nur in einer. Kann das jemand bestätigen oder verneinen?
Blider
Das ist die Anlage, die sich zwischen der südlichen Auffahrtsrampe und der Autobahn in der Abfahrt Gerstungen befindet. Von vorne wie eine normale große Halle und hinten halb eingegraben und mit Lüftungsrohren versehen. Weiß jemand wofür die war? In einer meiner top. Karten steht PW für Pumpwerk, aber nur in einer. Kann das jemand bestätigen oder verneinen?
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Noch zwei Lost Places
Im ehemaligen Grenzgebiet findet man viele Lost Places, wie z.B. diesen Grenzstein, der die Grenze zwischen DDR und BRD markierte. Heute zwischen Thüringen und Hessen, früher zwischen Ost und West, Nato und WP, Kapitalismus und Kommunismus...
Zu dem Grenzstein würde mich interessieren, ob die wirklich genau auf der Grenze liegen. So wie ich die Örtlichkeit mit der TK verglichen habe würde ich sagen ja, könnte aber auch sein, daß da nochmal eine Art 2m-Sicherheitsstreifen war. Vor allem beim Setzen der Steine (ich mein in den 70ern wurden die alle mal erneuert) muß das doch Probleme mit Grenzverletzungen gegeben haben.
Das zweite Foto zeigt einen Gedenkstein an der Stelle wo früher ein vorgeschobener Beobachtungsposten der Amerikaner war, Camp Romeo.
Zu dem Grenzstein würde mich interessieren, ob die wirklich genau auf der Grenze liegen. So wie ich die Örtlichkeit mit der TK verglichen habe würde ich sagen ja, könnte aber auch sein, daß da nochmal eine Art 2m-Sicherheitsstreifen war. Vor allem beim Setzen der Steine (ich mein in den 70ern wurden die alle mal erneuert) muß das doch Probleme mit Grenzverletzungen gegeben haben.
Das zweite Foto zeigt einen Gedenkstein an der Stelle wo früher ein vorgeschobener Beobachtungsposten der Amerikaner war, Camp Romeo.
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Thüringer Zipfel
Hallo,
warum soll das eine militärische Anlage sein?
Ich würde das eher als ehemalige LPG Tierproduktion und hiervon speziell die Rinderställe ansehen.
Gruß
Baum
warum soll das eine militärische Anlage sein?
Ich würde das eher als ehemalige LPG Tierproduktion und hiervon speziell die Rinderställe ansehen.
Gruß
Baum
Re: Noch zwei Lost Places
Zu dem Grenzstein würde mich interessieren, ob die wirklich genau auf der Grenze liegen. So wie ich die Örtlichkeit mit der TK verglichen habe würde ich sagen ja, könnte aber auch sein, daß da nochmal eine Art 2m-Sicherheitsstreifen war. Vor allem beim Setzen der Steine (ich mein in den 70ern wurden die alle mal erneuert) muß das doch Probleme mit Grenzverletzungen gegeben haben.
> Ab 1967 gab es Markierungen der Grenze durch Soldaten des NVA-Kommando Grenze, mit einigen Vorkommnissen. Im Zeitraum 1973 bis 1976 gab es eine gemeinsame Grenzkommission, die sich intensiv mit dem Grenzverlauf befasst hat. Von daher muss mann wohl davon ausgehen, dass Grenzsteine tatsächlich den entsprechenden Verlauf kennzeichnen.
Quelle z.B.:Die Geschichte des Grenzschutzkommandos Nord, November 1991, keine ISBN, Herstellung: Hans Christians Druckerei, Hamburg.
Anzumerken ist, dass die Ausführungen im DIESEM Buch wesentlich umfangreicher sind , als meine Zusammenfassung.
> Ab 1967 gab es Markierungen der Grenze durch Soldaten des NVA-Kommando Grenze, mit einigen Vorkommnissen. Im Zeitraum 1973 bis 1976 gab es eine gemeinsame Grenzkommission, die sich intensiv mit dem Grenzverlauf befasst hat. Von daher muss mann wohl davon ausgehen, dass Grenzsteine tatsächlich den entsprechenden Verlauf kennzeichnen.
Quelle z.B.:Die Geschichte des Grenzschutzkommandos Nord, November 1991, keine ISBN, Herstellung: Hans Christians Druckerei, Hamburg.
Anzumerken ist, dass die Ausführungen im DIESEM Buch wesentlich umfangreicher sind , als meine Zusammenfassung.
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