Grenze DDR / Gebiete westlich des Eisernen Vorhangs
Danke für die interessanten Infos!
Wo das Thema "Wasserwirtschaft" angesprochen wird: Die Eckertalsperre im Harz stand bzw. steht auf der Grenze (bzw. heute auf der Grenze Niedersachsen - Sachsen-Anhalt). Im Grunde müßte die Wasserfläche des Stausees auch "nicht nutzbares" DDR-Gebiet gewesen sein. Wie war denn die Grenzbefestigung dort, insbesondere auf der Luftseite der Staumauer? Und wie waren die Nutzungsvereinbarungen für den Talsperrenbetrieb - so es sie gab?
Auf der Westseite der Staumauer war ein Zaun mit Tor, was das Betreten der Staumauer verhinderte. Aber so etwas gibt es bundesweit an anderen Staumauern aus Sicherheitsgründen auch.
gruß EP
Wo das Thema "Wasserwirtschaft" angesprochen wird: Die Eckertalsperre im Harz stand bzw. steht auf der Grenze (bzw. heute auf der Grenze Niedersachsen - Sachsen-Anhalt). Im Grunde müßte die Wasserfläche des Stausees auch "nicht nutzbares" DDR-Gebiet gewesen sein. Wie war denn die Grenzbefestigung dort, insbesondere auf der Luftseite der Staumauer? Und wie waren die Nutzungsvereinbarungen für den Talsperrenbetrieb - so es sie gab?
Auf der Westseite der Staumauer war ein Zaun mit Tor, was das Betreten der Staumauer verhinderte. Aber so etwas gibt es bundesweit an anderen Staumauern aus Sicherheitsgründen auch.
gruß EP
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Hallo,
die Wasserfläche der Eckertalsperre war geteilt. Grenze war der Wasserlauf der Ecker. Im Bereich der Wasserfläche war die Grenze genau dort, wo vor dem Bau der Wasserlauf der Ecker gelegen hatte.
Der Betrieb der Eckertalsperre oblag schon immer der Harzwasserwerken in Hildesheim. Diese betrieben und betreiben noch heute unterhalb der Staumauer auf westlichem Ufer ein Wasserwerk.
Im Jahre 2002 kam ich in den Genuß, diese Anlage besichtigen zu können.
Das Windenhaus auf der Staumauer steht direkt auf der Grenze. und war zu DDR-Zeiten nur vom Westen über den Damm uneingeschränkt erreichbar.
Hinter dem Haus stand anfangs eine Mauer mit Stahlstacheln bewehrt auf der Staumauer.
http://www.grenzerinnerungen.de/flucht_aus_der_ddr.htm
Später war hier eine Gittertür, welche immer verschlossen war.
Bis zum Inkrafttreten des Grundlagenvertrages war die Ostseite der Ecker tabu. Die Staumauer konnte nur von oben durch das Windenhaus betreten werden, da der untere Eingang auf der Ostseite lag.
MfG
Marcus
die Wasserfläche der Eckertalsperre war geteilt. Grenze war der Wasserlauf der Ecker. Im Bereich der Wasserfläche war die Grenze genau dort, wo vor dem Bau der Wasserlauf der Ecker gelegen hatte.
Der Betrieb der Eckertalsperre oblag schon immer der Harzwasserwerken in Hildesheim. Diese betrieben und betreiben noch heute unterhalb der Staumauer auf westlichem Ufer ein Wasserwerk.
Im Jahre 2002 kam ich in den Genuß, diese Anlage besichtigen zu können.
Das Windenhaus auf der Staumauer steht direkt auf der Grenze. und war zu DDR-Zeiten nur vom Westen über den Damm uneingeschränkt erreichbar.
Hinter dem Haus stand anfangs eine Mauer mit Stahlstacheln bewehrt auf der Staumauer.
http://www.grenzerinnerungen.de/flucht_aus_der_ddr.htm
Später war hier eine Gittertür, welche immer verschlossen war.
Bis zum Inkrafttreten des Grundlagenvertrages war die Ostseite der Ecker tabu. Die Staumauer konnte nur von oben durch das Windenhaus betreten werden, da der untere Eingang auf der Ostseite lag.
MfG
Marcus
Klingt fast so, als ob es bis zur Wende keine (oder nur eingeschränkte) Sicherheitskontrollen der Staumauer gab?! Oder doch?
Ein Kollaps der Staumauer konnte der DDR aber auch egal sein, weil sie offensichtlich keinen Nutzen vom Talsperrenbetrieb hatte und das Wasser ja ohnehin in Richtung Westen floss.
gruß EP
Ein Kollaps der Staumauer konnte der DDR aber auch egal sein, weil sie offensichtlich keinen Nutzen vom Talsperrenbetrieb hatte und das Wasser ja ohnehin in Richtung Westen floss.
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Hallo,
ich muß mich ein klein wenig verbessern.
Bis zum Inkrafttreten des Grundlagenvertrages war die Ostseite tabu.
Erst danach konnte die östliche Seite in strengen Grenzen betreten werden.
Eine Kontrolle der Staumauer war vorher auch schon möglich. Allerdings nur aus der Distanz bzw. von innen.
Wie ich schon oben schrieb, wurde die Mauer auf der (Stau)Mauer nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrages durch eine Gittertür ersetzt. Diese war immer abgeschlossen und wurde nur zu Kontrollzwecken geöffnet.
MfG
Marcus
ich muß mich ein klein wenig verbessern.
Bis zum Inkrafttreten des Grundlagenvertrages war die Ostseite tabu.
Erst danach konnte die östliche Seite in strengen Grenzen betreten werden.
Eine Kontrolle der Staumauer war vorher auch schon möglich. Allerdings nur aus der Distanz bzw. von innen.
Wie ich schon oben schrieb, wurde die Mauer auf der (Stau)Mauer nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrages durch eine Gittertür ersetzt. Diese war immer abgeschlossen und wurde nur zu Kontrollzwecken geöffnet.
MfG
Marcus
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Die Eckertalsperre ist ein Teil des überregionalen Versorgungssystems der Harzwasserwerke, das vom Harz bis nach Hannover und Bremen reicht.
Die genaue Markierung des Grenzverlaufs bereitete einige Schwierigkeiten. Aber die Grenzkommission hat es dennoch für beide Seiten zur Zufriedenheit geschafft.
Unterhalb der Staumauer verlief schon damals auf einer Länge von 4,4 km über das Gebiet der damaligen DDR (heute Sachsen-Anhalt) die Fernwasserleitung.
Die Nutzung der Talwassersperre und die Instandhaltung der Fernwasserleitung (dies war unmöglich) war bis zur Neumarkierung recht unsicher.
Am 03. Mai 1978, nach 5 Jahren Verhandlung, wurde mit der DDR eine Vereinbarung über die Eckertalsperre und die Eckerfernwasserleitung abgeschlossen.
Darin enthalten die Regelung der Nutzung des auf DDR-Gebiet gelegenen Teils der Talsperre.
Die Vereinbarung gewährleistete die Ausschließliche Nutzung der Talsperre durch die Harzwasserwerke des Landes Niedersachen und regelte die Kontrolle und die laufende Instandhaltung der auf dem Gebiet der Bundesrepublik gelegenen Teile der Talsperre und der Eckerfernwasserleitung.
Die erforderliche Sanierung des damals auf DDR-Gebiet verlaufenden Fernwasserleitungsabschnittes wurde von April bis November 1978 ausgeführt.
20 Arbeitskräfte aus der Bundesrepublik waren mit dem erforderlichen Gerät auf dem Gebiet der DDR im Einsatz. Seitens der Harzwasserwerke wurde damals jährlich eine Pauschale von 100 000.- DM gezahlt.
Battle6
Die genaue Markierung des Grenzverlaufs bereitete einige Schwierigkeiten. Aber die Grenzkommission hat es dennoch für beide Seiten zur Zufriedenheit geschafft.
Unterhalb der Staumauer verlief schon damals auf einer Länge von 4,4 km über das Gebiet der damaligen DDR (heute Sachsen-Anhalt) die Fernwasserleitung.
Die Nutzung der Talwassersperre und die Instandhaltung der Fernwasserleitung (dies war unmöglich) war bis zur Neumarkierung recht unsicher.
Am 03. Mai 1978, nach 5 Jahren Verhandlung, wurde mit der DDR eine Vereinbarung über die Eckertalsperre und die Eckerfernwasserleitung abgeschlossen.
Darin enthalten die Regelung der Nutzung des auf DDR-Gebiet gelegenen Teils der Talsperre.
Die Vereinbarung gewährleistete die Ausschließliche Nutzung der Talsperre durch die Harzwasserwerke des Landes Niedersachen und regelte die Kontrolle und die laufende Instandhaltung der auf dem Gebiet der Bundesrepublik gelegenen Teile der Talsperre und der Eckerfernwasserleitung.
Die erforderliche Sanierung des damals auf DDR-Gebiet verlaufenden Fernwasserleitungsabschnittes wurde von April bis November 1978 ausgeführt.
20 Arbeitskräfte aus der Bundesrepublik waren mit dem erforderlichen Gerät auf dem Gebiet der DDR im Einsatz. Seitens der Harzwasserwerke wurde damals jährlich eine Pauschale von 100 000.- DM gezahlt.
Battle6
MfG. TH
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Hallo Battle6,Battle6 hat geschrieben:Die Vereinbarung gewährleistete die Ausschließliche Nutzung der Talsperre durch die Harzwasserwerke des Landes Niedersachen und regelte die Kontrolle und die laufende Instandhaltung der auf dem Gebiet der Bundesrepublik gelegenen Teile der Talsperre und der Eckerfernwasserleitung.
Ist das ein kleiner Irrtum?
Ich habe mir erlaubt dieses fett darzustellen
MfG
Marcus
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Hi Marcus1969,
es ging dabei um die Kontrolle und laufende Instandhaltung der auf dem Gebiet der Bundesrepublik gelegenen Teile.
Dazu wurde in einem Protokollvermerk festgehalten, dass zur Durchführung der Kontrollen ein 5 Meter breiter Streifen entlang der Staumauer auf dem Territorium der DDR benutzt werden darf.
Die zur Begehbarkeit dieses Streifens erforderlichen Arbeiten werden zwischen den Beauftragten an Ort und Stelle verienbart und seitens der Bundesrepublik ausgeführt.
Auszug aus einem Protokollvermerk.
Zur Eckertalsperre und der Fernwasserleitung gab es eine Vereinbarung mit Artikel 1 - 8, zwei Protokollvermerke und eine erklärung über weitere Verfahrensweisen.
Battle6
es ging dabei um die Kontrolle und laufende Instandhaltung der auf dem Gebiet der Bundesrepublik gelegenen Teile.
Dazu wurde in einem Protokollvermerk festgehalten, dass zur Durchführung der Kontrollen ein 5 Meter breiter Streifen entlang der Staumauer auf dem Territorium der DDR benutzt werden darf.
Die zur Begehbarkeit dieses Streifens erforderlichen Arbeiten werden zwischen den Beauftragten an Ort und Stelle verienbart und seitens der Bundesrepublik ausgeführt.
Auszug aus einem Protokollvermerk.
Zur Eckertalsperre und der Fernwasserleitung gab es eine Vereinbarung mit Artikel 1 - 8, zwei Protokollvermerke und eine erklärung über weitere Verfahrensweisen.
Battle6
MfG. TH
Re: Grenze DDR / Gebiete westlich des Eisernen Vorhangs
Hallo,Helmholtz hat geschrieben: Und natürlich das Gebiet um den Kessel- und Flötschkopf bei Gerstungen.
Dort war die A4 bekanntlich längere Zeit unterbrochen, später verliefen die Sperranlagen südöstlich der Autobahn und das unbewohnte Areal nordwestlich der BAB war sozusagen "ausgemauert".
zu dem Zitat hätte ich eine Frage: Auf Luftbildern kann man heute noch nördlich der Autobahn den Grenzverlauf verfolgen, auch sind mir Bilder mit Sperrzäunen über die stillgelegte Autobahn bekannt. Bist Du sicher, daß der Thüringer Zipfel ausgemauert war?
viele Grüße,
Falk
PS: Hat jemand einen guten Link zur Grenzkommision? Ich interessiere mich für die Vermessungsarbeiten, also das Anzeigen der Grenze und das setzten der Grenzsteine (die ja halb/halb in West und Ost standen).