Lager nö Dobel n L 339

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
aflubing
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Re: Lager nö Dobel n L 339

Beitrag von aflubing » 02.01.2020 10:14

Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen Beitrag mit den Fotos. Die Quelle zum Lager aus dem Jahr 1975 ist das Luftbild. Meine Vermutung, dass das Luftbild ein Munitionslager zeigt, konnte hier durch mehrere Beiträge nachgewiesen werden, nicht zuletzt durch Deine Vorortrecherche.
Es dankt Aflubing.

thomasbreitenbacher
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Re: Lager nö Dobel n L 339

Beitrag von thomasbreitenbacher » 05.01.2020 18:45

Hallo,

heute war ich nochmal vor Ort und habe das ehemalige Munitionslager vollständig erforscht (und auch für mich steht nun zweifelsfrei fest, dass dies ein Munitionslager war).

Man findet unter der an etlichen Stellen schon relativ dicken Humus-/Blätter-/Wurzelschicht tatsächlich noch die Fundamente aller ehemals vorhandenen Lagerhütten (bis auf die für den Zufahrtsweg zu den Windenergieanlagen abgetragenen des östlichen Lagerwegs; aber auch hier ist noch ein Fundament vorhanden, von anderen finden sich noch Reste). Insgesamt waren 26 Lagerhütten mit den Fundamentabmessungen 7,8 Meter mal 3,3 Meter vorhanden, alle mit befestigten (betonierten) Böden. An den Fundamentkanten finden sich in regelmäßigen Abstände (abgeflexte) Moniereisen (siehe Bild).

Darüber hinaus gab es noch vier größere Lagergebäude mit den Fundament-Abmessungen 12 Meter mal 7,3 Meter (zwei hiervon sind auf dem Luftbild von afubling von 1975 auch sehr gut zu erkennen). Diese Gebäude hatten Waschbeton-Böden, die auch heute noch gut sichtbar sind. Es finden sich auch Reste von Regenrinnen auf dem benachbarten Erdboden.

An etlichen Fundamenten vorzufinden sind noch Reste von Blitzschutz-Bandeisen.

An allen vier Ecken der Umzäunung befanden sich ehemals vier quadratisch angeordnete Betonsockel (es sind an zwei Ecken nur noch ein bzw. zwei hiervon vorhanden), welche irgend etwas trugen. Vielleicht kann jemand aus der beigefügten Detailaufnahme der Befestigungsaufnahme etwas hierzu ableiten?

Zur Umzäunung: aus dem Luftbild von 1975 könnte man ableiten, dass das Lager eventuell von einem Doppelzaun umgeben war. Dies scheint jedoch nicht der Fall gewesen zu sein. Es finden sich noch Reste des Außenzaunes (Betonbrocken der Pfostensockel, Bandeisen), allerdings nur auf der Außenseite. Direkt an den Zaun angrenzend umläuft ein heute noch durchgängig erkennbarer und (mit gutem, wasserdichtem Schuhwerk) begehbarer Weg das gesamte Lager.

Es gab insgesamt drei Tore: das Haupttor sowie zwei weitere Tore, einmal an der Südwestecke sowie an der Nordseite des Lagers, zur nordöstlichen Ecke hin gelegen. Alle Torpfosten sind noch auf der Erde liegend vorhanden, wenn auch teilweise in einiger Entfernung zu den ehemaligen Toren.

Das Lager fällt in Nord-Süd-Richtung ab ca. der Mitte nach Norden hin deutlich den Hang hinab ab.

Zur Orientierung habe ich ein vor Ort angefertigte Skizze beigefügt (wie bekomme ich die eigentlich im Querformat angehängt ?).

Viele Grüße, Thomas
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aflubing
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Re: Lager nö Dobel n L 339

Beitrag von aflubing » 05.01.2020 19:45

Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag mit den Bildern und der Skizze!
"An allen vier Ecken der Umzäunung befanden sich ehemals vier quadratisch angeordnete Betonsockel ...." - Das Luftbild von 1975 zeigt, dass auf den Betonplatten nichts stand.
Nochmals vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mir zu helfen.
Es grüßt Aflubing.

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