Ehemaliges Nuklearwaffen-Depot Flensburg / Meyn?

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Leif
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Beitrag von Leif » 14.04.2005 22:58

Hallo.
So, nun einige Bilder von außerhalb gemacht. Leider lief keiner auf dem Grundstück rum, den ich hätte ansprechen können. Ich werde weiterhin versuchen, den eigentümer zu erreichen.

Viele Grüße,
Leif
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eclipse
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Beitrag von eclipse » 14.04.2005 23:56

Hallo,

bisher hatte ich das mit der organisatorischen Zuordnung immer anders gesehen.

Batallionsnummern 610, 650, etc. hatte ich gedanklich immer bei LANDJUT angesiedelt.

Die 6. Panzergrenadierdivison hatte sicherlich das ArtRgt 6 mit dem FArtBtl 61, RakArtBtl 62, BeoBtl 63 und dann müsste es glaube ich auch noch 64 gegeben haben, ich weiss aber nicht mehr was das war.

LANDJUT hatte dann das ArtKdo 600, dem wiederrum bestimmte Einheiten zugeordnet waren.
Damit verbunden war das 74th USAFAD der 249th USAAG, stationiert in der von-Briesen Kaserne in FLENSBURG. Bei nahezu allen SW-Depots in (West-)Deutschland war immer auch eine entsprechende US-Einheit stationiert. Diese hatten zumeist ein oder mehrere abgetrennte Gebäude innerhalb oder direkt anschließend an eine Bw-Kaserne.


Das RakArtBtl 650 hatte ich immer als Korpseinheit (LANDJUT) gesehene, vergleichbar den RakArtBtle 150, 250 und 350 der entsprechenden Korps. Ausstattung Anfang 90'er mit WaSysLANCE.

Zur 6. PzGrenDiv steht in meiner Liste der Ort ALBERTSHOF. Die 13th USAFAD als Teil der 294th USAAG war in KELLINGHUSEN stationiert.

Übrigens war es wohl nicht üblich Sw-Depots mit Standortmunitionsniederlagen zu paaren. (Obwohl es auch Ausnahmen davon gab).

Das ist mein bisherigen Wissensstand der mir auch logisch erscheint und durch entsprechende Recherchen gestützt ist. Muss ich jetzt wirklich meine Unterlagen revidieren?

steffen

Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 15.04.2005 15:31

Hallo eclipse,
stimme Dir ganz und gar zu - außer, dass der Ort Albersdorf heißt. Ein Bataillon 64 gab es wohl nicht. Die SW-Lager, die ich recherchiert habe (französische HJ-Einheiten) waren Standortmunitionsniederlagen, und zwar des Typs J. Gleiches galt auch z.B. für Pfullendorf. Die Bezeichnung StOMunNdlg bezieht sich ganz offensichtlich nicht immer nur auf das nächstgelegene Munitionslager zur Kaserne.
Gruß
Rick

eclipse
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Beitrag von eclipse » 15.04.2005 17:25

Hallo Rick,

PFULLENDORF war aber m.W. zum Schluß (also bis Anfang der 90'er) das SW-Depot für die dt. 10. PzDiv die dort ihr RakArtBtl stationiert hatte. Das Depot selbst müsste ganz "normal" nach dem LRSP-Standard ausgebaut worden sein.

steffen

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 19.06.2005 21:11

eclipse hat geschrieben:Hallo,

bisher hatte ich das mit der organisatorischen Zuordnung immer anders gesehen.

Batallionsnummern 610, 650, etc. hatte ich gedanklich immer bei LANDJUT angesiedelt.

Die 6. Panzergrenadierdivison hatte sicherlich das ArtRgt 6 mit dem FArtBtl 61, RakArtBtl 62, BeoBtl 63 und dann müsste es glaube ich auch noch 64 gegeben haben, ich weiss aber nicht mehr was das war.

LANDJUT hatte dann das ArtKdo 600, dem wiederrum bestimmte Einheiten zugeordnet waren.
Damit verbunden war das 74th USAFAD der 249th USAAG, stationiert in der von-Briesen Kaserne in FLENSBURG. Bei nahezu allen SW-Depots in (West-)Deutschland war immer auch eine entsprechende US-Einheit stationiert. Diese hatten zumeist ein oder mehrere abgetrennte Gebäude innerhalb oder direkt anschließend an eine Bw-Kaserne.


Das RakArtBtl 650 hatte ich immer als Korpseinheit (LANDJUT) gesehene, vergleichbar den RakArtBtle 150, 250 und 350 der entsprechenden Korps. Ausstattung Anfang 90'er mit WaSysLANCE.

Zur 6. PzGrenDiv steht in meiner Liste der Ort ALBERTSHOF. Die 13th USAFAD als Teil der 294th USAAG war in KELLINGHUSEN stationiert.

Übrigens war es wohl nicht üblich Sw-Depots mit Standortmunitionsniederlagen zu paaren. (Obwohl es auch Ausnahmen davon gab).

Das ist mein bisherigen Wissensstand der mir auch logisch erscheint und durch entsprechende Recherchen gestützt ist. Muss ich jetzt wirklich meine Unterlagen revidieren?

steffen

So, jetzt kann ich doch mal endlich mit meinem Wissen glänzen :oops: und auch was über meine alten Standorte erfahren. Wie in meiner Vorstellung schon angedeutet: da war ich aktiv. Von 1989 bis 1990 war ich in der Versorgung der Nachschubkompanie Sonderwaffen (Sw) 611 tätig, und zwar in der von-Briesen-Kaserne in Flensburg-Weiche. Eure Vermutungen, vor allem die von Leif, waren fast alle ziemlich richtig. In Friedenszeiten wurde das alles truppendienstlich im Rahmen der 6 PzGrenDiv abgehandelt, die NschKpSw 611 mit Ihren ca. 200 Soldaten als selbständige Einheit (Doller Haufen! ;) ) dem RakArtBtl 650 untergeordnet. Die Nr. 610 gab es auch im Frieden, war mit dieser Nummer aber das InstBtl in der Briesenkaserne. RakArt-Waffensystem war Lance. Von BEIDEN Einheiten wurden Wachmannschaften (die BegleitSTAFFELN, also große Züge/batterien) für A-Lager Meyn gestellt, und zwar abwechselnd. Jede Staffel hatte einen Drei-Wochen-Rhythmus, und zwar Lagerdienst, Bereitschaft in Kaserne und eine Woche Frei (Überstundenausgleich!). Im V-Fall fielen die Einheiten automatisch LANDJUT zu. Die StOMun-Niederlage in Meyn, das K-Lager, tatsächlich: konventionelle Munition, war direkt neben dem A-Lager angeordnet (auf dem Luftbild: nördlich) und wurde von den Stabskompanien/ -batterien bewacht, meist mit fünf leuten. Es gab auch ein Verbindungstor. Tagsüber mußte man Doppelstreife unregelmäßig gehen, nachts war nur der Wachposten am Tor (da wo der rote Kreis ist) zu besetzen, denn in der Unterkunft waren zivile Hundeführer, die nachts die Hunde laufen liessen - und da haben die schlecht riechenden Bundis nix zu suchen gehabt... Meist wurden dabei Schlafrekorde gebrochen, denn man hatte sonst fast nix zu tun. Ein bisschen kochen, fernsehen, gammeln.... Und dafür gabs noch einen Tag frei :lol: Die Vergatterung für den Wachdienst im K-Lager wurde übrigens vor dem äußeren Bereich des A-Lagers vom diensthabenden deutschen Offizier durchgeführt.
Ich selbst habe dann auch schon ein einziges mal als Ersatzmann bei den "Beagles" (Begleitern) einspringen müssen, wenn jemand zum Arzt musste etc. -- die Pers-Stärke musste stimmen - und dann gings immer rund. Alles in allem ziemlich verrückte Typen bei den Begleitern, die alles im Laufschritt machten, Zwei Litzen und ein Ärmelwappen hatten (damals nur mit Sondererlaubnis BMVert!) und in der Mittagspause Full Metal Jacket sahen - Rambos halt. Aber auch ein Scheissjob, immer wenn ich die Ausbildungspläne sah, dankte ich sehr für Abitur und Stabsdienstjob... Die Bereitschaft musste immer "aufgerödelt" schlafen, da im Alarmfall in einer Minute die bewaffneten Unimogs zu besetzen waren und in 3 Min. die kaserne verlassen sein musste.
Und diese Übungen kamen unregelmäßig vor.

Ist euch übrigens der Wachturm auf den Fotos aufgefallen?? Der ist über wilde Umwege von den Amis wohl aus der DDR besorgt worden. Da gab es Anfang/MItte der 90er einen Artikel im Spiegel drüber, der meine Vermutung bestätigte. Begründung: Erfahrung im Turmbau.....
Die Amis waren die 99th Ordonance Detachment und die 294th Artillery Detachment, die in einem seperaten Bereich der Kaserne ihren Block hatten (Amikaserne, nett...), ein seperates Housing Area direkt am Bahnhof Weiche. der Colonel des Art. Det. wurde von einem Fahrer der SW611 (aus Tarngründen wohl) mit einem damals nagelneuen Vectra bewegt. Die Fahrbereitschaft für Material, Essen etc. hatten auch immer zwei 611er zu stellen. meist ein ruhiger Posten - und am WE kann der UvD (.. ich) dann schon mal mit denen shoppen fahren im Aldi und Skat spielen :lol: ) Alle Amis waren sehr freundlich, aber dienstlich unerbittlich und 110%ig (bis zum Stefelglanz!) - und am 4. Juli gibts dann immer BBQ und frei.
Im Nachhinein eine schön ruhige und spannenden zeit - bis auf den Okt./Nov. 1990. Da wurden die Amis doch zurecht nervös und wir hatten dann doch Beschränkungen.
So, jetzt habe ich doch schon mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte, dafür sind, so glaube ich, alle Fragen beantwortet.

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 20.06.2005 11:00

Gerade noch im vorletzen Satz einen Fehler festgestellt: Muss natürlich heissen: Okt/Nov. 1989. Sorry.

Rick (†)

StOMunNdlg Typ J Meyn

Beitrag von Rick (†) » 17.10.2005 22:55

20.03.63
Erlass zur Aufstellung einer Militärischen Infrastrukturforderung (MIF) für eine Standortmunitionsniederlage Typ J in Bredstedt.

25.04.63
Bauantrag für die StOMunNdlg J Bredstedt.

29.01.65
Aufgrund einer erforderlich gewordenen Stationierungsänderung im Raum Niebüll / Bredstedt muss der Bauantrag vom 06.08.64 für den Neubau einer Truppenunterkunft in Bredstedt durch einen Nachtragsbauantrag berichtigt werden. Um die bereits 1962 genehmigten Vorentwürfe für die Außenanlagen und die zentrale Versorgungsanlage, für die im Rechnungsjahr 1965 Haushaltsmittel in Höhe von DM 2 Mio. vorgesehen sind, nicht in Frage zu stellen, wird untersucht, wie weit die alte, bereits ausführungsreife Tiefbauplanung übernommen werden kann.

Die gegenwärtige Planung sieht vor:
in Bredstedt ein RakArtBtl (SERGEANT), eine Begleitbatterie, „3 DSU“ (Direct Support Unit = direkt unterstellte Werkstatt), eine amerikanische Kustodial-Einheit mit eigenem Gebäude nördlich des Sanitätsbereichs sowie eine LwNschStff;
in Niebüll ein Technisches Bataillon (Sonderwaffen).

22.07.65
In Bredstedt soll neben dem Kasernenneubau auch eine Außenstelle der Standortverwaltung Husum eingerichtet werden.

18.08.65
Neuer Bauantrag für die StOMunNdlg J in Bredstedt.

02.11.65
Stand der Bauplanung Bredstedt:
Mit den Erdarbeiten für die Kasernenanlage ist bereits begonnen worden. Neben den bereits genannten Einheiten soll auch ein Stab für die US-Kustodial-Einheiten in Bredstedt und Kellinghusen aufgestellt werden. Insgesamt wird mit 55 amerikanischen Soldaten gerechnet.
Für die StOMunNdlg Typ J und K, die 4 km nordöstlich von Bredstedt geplant sind, liegt der Bauantrag vor.

02.12.65
Aufgrund einer militärischen Forderung von CINCNORTH und als Ergebnis eines Ortstermins am 28.10.65 muss die StOMunNdlg von zwei auf drei Munitionshäuser Typ Stradley erweitert werden.

25.03.66
Das Bauvorhaben der StOMunNdlg J in Bredstedt ist zwar sehr dringend, muss aber eingestellt werden, weil USAREUR nachträglich (und entgegen den NATO-Kriterien) einen von 32 auf 58 m vergrößerten Abstand zwischen dem Werkstatt- und Montage-Gebäude sowie dem Wach- und Fernmelde- bzw. Generatorgebäude gefordert hat. Dieser Abstand würde eine Vergrößerung der gesamten Anlage nötig machen. Bredstedt ist der erste Fall, bei dem die Amerikaner diesen Abstand beanstanden.

26.01.67
Die deutsche BeglBttr liegt z.Zt. noch in Nordoe, der Stab der amerikanischen Kustodial-Einheiten (294th US Army Artillery Group) in Itzehoe.

06.02.67
Ziel war, die StOMunNdlg Bredstedt mit Truppenunterkunft bis Ende 1968 fertig zu stellen. Wegen der äußerst angespannten Haushaltslage ist dies jedoch hinsichtlich der Kaserne nicht mehr möglich.

März 67
Der Bau der der StOMunNdlg J, bis jetzt noch in Slice XIV, Serial 99, des NATO-Infrastrukturprogramms, soll, weil die Kaserne wegen Problemen mit Wasser- und Strom-Anschlüssen nicht fertig wird, in eine spätere Slice verschoben werden.

29.03.67
Da der Bau möglicherweise auf unbestimmte Zeit verschoben wird, wird die Einstellung aller Arbeiten angeordnet. Provisorische Versorgungsanschlüsse sind zu teuer!

Juli 67
Das RakArtBtl, bisher „in Kellinghusen stationiert“ [sic], „wird niemals nach Bredstedt kommen“, damit werden Munitionslager und TUK überflüssig.

(Quelle: BA-MA, BW 1 / 84388, StOMunNdlg Meyn, Bd. 1, 1963-70)

(Fortsetzung folgt)

Rick (†)

"Dazu darf es nicht kommen."

Beitrag von Rick (†) » 18.10.2005 18:53

06.07.67
Die NATO erteilt die Arbeitsgenehmigung für das Munitionslager Bredstedt, während die deutsche Seite aus finanziellen Gründen außer Stande ist, die dazugehörige Unterkunft zu errichten.

An dieser Stelle wird bemerkt, dass die StOMunNdlg „nördlich des Kanals“ liegen soll. [Das täte sie ja in Bredstedt. Was ist also gemeint? Vielleicht nur, dass auch weiterhin in dem schmalen Landstrich nördlich des Kanals gesucht werden muss.] Und wo ist eine Unterkunft für die BeglBttr zu finden?

31.08.67
USAREUR fordert zusätzlich die Unterbringung eines Instandsetzungszugs mit einer Stärke von 22 Soldaten im Verwaltungs- und Unterkunftbereich.

15.11.87
Die Prüfung einer Stationierungsänderung mit dem Ziel,
a) den Sparerlass des Generalinspekteurs zu befolgen;
b) den Neubau einer TUK für das RakArtBtl 650 durch Umstationierung nach Flensburg-Weiche, Briesen-Kaserne, zu vermeiden; und
c) die BeglBttr und die Kustodial-Einheit in Neubauten im Anschluss an die Unterkunft Stadum der Luftwaffe zu stationieren;
ist abgeschlossen.
[Diesen Satz habe ich fast wörtlich zitiert, denn ein solch schönes Beispiel logischer Vorgehensweise findet man ja selten.]

Das Ergebnis ist dann auch danach.
a) Die Überprüfung in Stadum hat zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt.
b) Eine Aufteilung des RakArtBtl 650 auf drei Standorte
- Bredstedt: StOMunNdlg J + K
- Stadum: BeglBttr und Kustodial-Einheit
- Flensburg; Stab, St/VersBttr und schießende Batterien des RakArtBtl 650
muss aus Dienst-, Ausbildungs- und Einsatzgründen abgelehnt werden.

Die StOMunNdlg J + K müssen aufgrund verbindlicher Vorschriften innerhalb von zwei Stunden geräumt werden können. Ggf. in Flensburg liegende Truppenteile der 1./RakArtBtl 650 lassen diese Forderung nicht erfüllen.

Eine Verstärkung der Wache durch einen Alarmbereitschaftszug aus der ggf. in Stadum liegenden BeglBttr innerhalb von 30 Min. ist nicht durchführbar.

Die Bundeswehr ist vertraglich zur ärztlichen Unterstützung des US-Personals verpflichtet. Bei Unterbringung des amerikanischen Detachments in Stadum und der Familien in Bredstedt ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten.

Bei Durchführung der Spezialausbildung in den schießenden Batterien ist die Anwesenheit des Personals der Kustodial-Einheit erforderlich.

Daher wird mit Nachdruck darum gebeten, die Gesamtplanung Bredstedt weiterlaufen zu lassen. [!]
a) Munitionsbereich (MB): StOMunNdlg J + K;
b) Verwaltungs- und Unterkunftbereich (VWU): RakArtBtl 650, RakSpezAusbZg, 2 DSU / TBtl (SW) 660, US Detachment, BstfNschTeil der 8./LwVersRgt 7.

Bredstedt kann somit nicht an den BGS als Ersatz für Neu-Tramm [einigen Forumsmitgliedern wohlbekannt] abgegeben werden. Es bestehen aber keine Einwände, eigene BGS-Unterkünfte in Bredstedt mitbauen zu lassen.

USAREUR und SHAPE bzw. AFNORTH haben kein Verständnis mehr für die Verzögerungen. USAREUR soll sogar bereits „die Absicht zu erkennen gegeben haben, die StOMunNdlg J nicht zu befüllen, wenn nicht durch eine entsprechende Truppenstationierung die US-Auflagen hinsichtlich Einsatzbereitschaft endlich erfüllt werden.“ „Dazu darf es unter keinen Umständen kommen.“

27.11.67
Seitens des BMVg bestehen keine Bedenken gegen einen Baubeginn für das Bauvorhaben im Jahr 1968.

(Fortsetzung folgt)

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Re: StOMunNdlg Typ J Meyn

Beitrag von kuhlmac » 18.10.2005 19:02

02.11.65
"Neben den bereits genannten Einheiten soll auch ein Stab für die US-Kustodial-Einheiten in Bredstedt und Kellinghusen aufgestellt werden. Insgesamt wird mit 55 amerikanischen Soldaten gerechnet."
das kommt mit den Zahlen der Amis ziemlich genau hin! Ich meine, in FL waren zu meiner Zeit ca. 45 stationiert
26.01.67
Die deutsche BeglBttr liegt z.Zt. noch in Nordoe, der Stab der amerikanischen Kustodial-Einheiten (294th US Army Artillery Group) in Itzehoe.


Jaha, und die NschSw wurde da auch aufgestellt - und das lag alles schön nebeneinander.


An dieser Stelle wird bemerkt, dass die StOMunNdlg „nördlich des Kanals“ liegen soll. [Das täte sie ja in Bredstedt. Was ist also gemeint? Vielleicht nur, dass auch weiterhin in dem schmalen Landstrich nördlich des Kanals gesucht werden muss.] Und wo ist eine Unterkunft für die BeglBttr zu finden?
Ganz einfach: Ultimatives Ziel war Verteidigung Ostseezugänge und letztendlich N-O-K (sind wir mehr als einmal drüber und nüber geschippert), also mussten die Quartiere BeglBttr, Depots etc. aber auch der NschKp mit ihrer BeglStaffel nördlich des Kanals liegen (sonst wärs etwas unlogisch) und da nicht alle (möglichen) Standorte der Bw dafür in Frage kamen, mußte, gerade bei SonderMun, natürlich möglichst weit nördlich des Kanals gesucht werden. - Und fündig ist man dann so ziemlich weit im Norden geworden.... :lol:
15.11.87
Die Prüfung einer Stationierungsänderung mit dem Ziel,
a) den Sparerlass des Generalinspekteurs zu befolgen;
b) den Neubau einer TUK für das RakArtBtl 650 durch Umstationierung nach Flensburg-Weiche, Briesen-Kaserne, zu vermeiden; und
c) die BeglBttr und die Kustodial-Einheit in Neubauten im Anschluss an die Unterkunft Stadum der Luftwaffe zu stationieren;
ist abgeschlossen.
[Diesen Satz habe ich fast wörtlich zitiert, denn ein solch schönes Beispiel logischer Vorgehensweise findet man ja selten.]
Muss wohl 1967 heissen, aber klassisch logisch, und das bei der Bw...
Das Ergebnis ist dann auch danach.
a) Die Überprüfung in Stadum hat zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt.
b) Eine Aufteilung des RakArtBtl 650 auf drei Standorte
- Bredstedt: StOMunNdlg J + K
- Stadum: BeglBttr und Kustodial-Einheit
- Flensburg; Stab, St/VersBttr und schießende Batterien des RakArtBtl 650
muss aus Dienst-, Ausbildungs- und Einsatzgründen abgelehnt werden.
Ja, richtig, denn es wurde immer zusammen geübt und auch gegenseitig abgelöst, und da war es sehr von Vorteil, das man sich in der TUK in die Fenster sehen konnte....

b) Verwaltungs- und Unterkunftbereich (VWU): RakArtBtl 650, RakSpezAusbZg, 2 DSU / TBtl (SW) 660, US Detachment, BstfNschTeil der 8./LwVersRgt 7.
Wurde hinterher alles etwas vereinfacht (s.o.)
Zuletzt geändert von kuhlmac am 18.10.2005 19:21, insgesamt 1-mal geändert.

Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 18.10.2005 19:19

Die Stärke der Kustodial-Einheit sollte später über 80 Personen betragen, vielleicht ist da ein amerikanischer InstZg mitgerechnet. Weiß irgendjemand, wie das mit den DSUs lief? Zuerst dachte ich, das betreffende DSU habe vielleicht die Nummer 3 getragen, und habe die Bezeichnung in Anführungszeichen gesetzt. Jetzt taucht "2 DSU" auf, und mir scheint, dass es vielleich wirklich mehrere DSUs gab.

Nordoe wurde ja in Breitenburg eingemeindet, und das liegt beides bei Itzehoe. Ob hier unterschiedliche Standorte oder nur unterschiedliche Bezeichnungen vorlagen, kann ich nicht sagen. Ich wollte das an Fakten weitergeben, was die Akte bietet.

Aber was sagt man zu Kellinghusen als Standort des RakArtBtl?

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